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Zsolt Petry, Torwarttrainer von Hertha · Foto: Miklós Szabó / National Sport / Magyar Nemzet

Die heutige Print-Ausgabe der Budapester Zeitung berichtet über ein schönes Lehrbeispiel in Sachen real existierender BRD:

Ungarischer Trainer Zsolt Petry von Hertha BSC wegen seiner politischen Ansichten gefeuert

Zsolt Petry ist nicht länger Torwarttrainer bei Hertha BSC. Der Fußball-Bundesligist trennt sich nach einem vorher nicht bekannten Interview mit sofortiger Wirkung von Petry. Dieser hatte in der regierungsnahen Tageszeitung Magyar Nemzet den ungarischen Torhüter Péter Gulácsi von RB Leipzig kritisiert, der in einer früheren Stellungnahme u. a. die gleichgeschlechtliche Ehe unterstützte. Petry verstehe nicht, was seinen Landsmann Gulácsi dazu bewogen habe, sich für Homosexuelle und Transvestiten einzusetzen. „Die Mehrheit der ungarischen Gesellschaft stimmt der Meinung von Gulácsi zu den Regenbogenfamilien nicht zu. Ich weiß nicht, was Péter veranlasst haben könnte, sich für Homosexuelle, Transvestiten und Menschen sonstiger geschlechtlicher Identität einzusetzen. Ich hätte die Gemüter an seiner Stelle nicht aufgewühlt.“

Hertha BSC begründete den Rauswurf des Torwarttrainers durch die Blume mit der Formulierung, „Werte wie Vielfalt und Toleranz, die dem Verein wichtig sind, finden sich in den öffentlich getätigten Äußerungen von Zsolt Petry nicht wieder“. Dabei habe man die Arbeit des Ungarn „immer sehr geschätzt“, der „zu keiner Zeit homophob oder fremdenfeindlich agierte“.

Zsolt Petry · Foto: Steindy / Wikimedia CC 4.0

Das dürfte sich auf folgende Aussage im Interview mit Magyar Nemzet beziehen, die Petry zur Einwanderungspolitik abgab und nunmehr bedauert:
„Ich verstehe nicht, wie Europa moralisch so tief sinken konnte. Europa ist ein christlicher Kontinent, ich sehe den moralischen Niedergang nicht gerne, der den Kontinent niederfegt. Die Liberalen blasen die Gegenmeinungen auf: Wenn du die Migration nicht gut findest, denn schrecklich viele Kriminelle haben Europa überlaufen, dann werfen sie dir sofort vor, dass du ein Rassist bist. Das ist nicht akzeptabel. Die Meinung von anderen wird immer weniger toleriert, vor allem dann, wenn derjenige einen konservativen Standpunkt vertritt. Lasst uns weiter mit nationalen Werten leben.“

Petry gehörte seit 2015 zum Profi-Kader der Hertha. Zuvor war er Trainer in Paderborn und Hoffenheim und 2008 Torwarttrainer der ungarischen Nationalmannschaft unter Erwin Koeman.

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Auch die deutsche Presse äußert sich lautstark über die Entlassung von Zsolt Petry (alle Zitate aus dem Ungarischen rückübersetzt):

Berliner Morgenpost

Laut einem Artikel der Berliner Morgenpost war die Entlassung von Zsolt Petry unter den Anhängern einstimmig:

“Hertha hat perfekt reagiert”, schrieb ein Fan auf der Twitter-Seite des Clubs.

“Danke für die klare Position des Vereins”, antwortete ein anderer Fan.

“Wer unsere Werte nicht teilt, liegt einfach falsch”, schloss sich ein dritter Fan dem Chor an.

Die auf Twitter veröffentlichten Meinungen scheinen jedoch nicht annähernd so einheitlich zu sein, wie die Berliner Morgenpost behauptet. Einige der Kommentatoren des Clubposts sehen das ganz anders:

“Diese Norm gilt derzeit in Deutschland: Eine Meinungsverschiedenheit führt zur sofortigen Entlassung,” schrieb ein Twitter-Benutzer.

“Zsolt Petry sagte nichts Schlechtes, nur seine Meinung. Dies nennt man Redefreiheit,” antwortete ein anderer.

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Ein Artikel in der deutschen Boulevardzeitung vom Dienstag berichtet, dass Hertha den Vertrag von Zsolt Petry mit sofortiger Wirkung kündigte, nachdem der ungarische Torhüter des Vereins in einer Erklärung gegenüber einer ungarischen Zeitung Erklärungen zu Migration und Homo-Ehe abgegeben hatte.

„Hertha BSC ist Unterzeichnerin der Diversity Charter und setzt sich als Verein für Werte wie Vielfalt und Toleranz ein. Diese für uns wichtigen Werte spiegeln sich nicht in den offiziellen Aussagen von Zsolt Petry als Mitarbeiter wider.“

Der Spiegel

Ein Artikel in Deutschlands meistgelesener Wochenzeitung berichtet:

“In einem Interview mit der ungarischen Tageszeitung Magyar Nemzet am Ostermontag kritisierte Petry den Torhüter von RB Leipzig, Péter Gulácsi, der sich für die Homo-Ehe einsetzt.

Der Spiegel-Artikel fügte hinzu, dass Petry auch die europäische Migrationspolitik kritisierte.

Berliner Zeitung

Die regionale deutsche Tageszeitung schreibt bereits in ihrem Titel, dass Zsolt Petry wegen seiner fremdenfeindlichen Äußerungen von Hertha entlassen wurde.

“Der Ungar kritisierte seinen Landsmann Péter Gulácsi, den Torhüter von RB Leipzig, für seine Kampagne für Schwule und beleidigte auch die Flüchtlinge.”

Der Berliner zitiert die Aussage der Zeitung Petry, dass der Torhüter “noch nicht verstanden hat, was Péter dazu veranlasst haben könnte, sich für Menschen mit homosexuellen, transvestitischen und anderen Geschlechtsidentitäten einzusetzen”.

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Die FAZ berichtet über Zsolt Petrys “fremdenfeindliche und migrationsfeindliche Äußerungen”, veröffentlicht aber trotz des Werturteils auch die Aussage des Torhüters:

“Ich möchte betonen, dass ich weder homophob noch fremdenfeindlich bin. Ich bedauere meine Erklärung zur Einwanderungspolitik und entschuldige mich bei allen, die bei uns Zuflucht suchen und die ich beleidigt habe.”

7 Gedanken zu „Hertha-BSC-Trainer Zsolt Petry: Nutzung der Meinungsfreiheit führt zu Berufsverbot“
  1. Richtet die Augen auf den endlosen Strom der Zeiten und seht, wie trübe und kotverschmutzt die Wasser dieses Flußes daherkommen, den die Menschheit befährt: Am Bug des Schiffes stehen Adam, der Rebell, und dann Kain, der Brudermörder, und hinter diesem der Haufe von Leuten ohne Gott und ohne Gesetz, Gotteslästerer, Konkubinarier, Blutschänder, Ehebrecher; selbst die wenigen, die Gott verherrlichen, vergessen zuletzt Seine Glorie und Seine Herrlichkeiten, und gemeinsam fahren alle, mit aufrührerischem Geschrei, auf dem geräumigen Schiff ohne Kapitän die schmutzigen Stromschnellen des großen Flußes hinab, mit schrecklichem und jähzornigem Jauchzen wie eine meuternde Besatzung. Und sie wissen nicht, wohin sie fahren, noch woher sie kommen, noch wie das Schiff heißt, das sie trägt, noch welcher Wind sie voranstößt. Wenn sich von Zeit zu Zeit eine düstere, prophetische Stimme erhebt und ruft: “Wehe den Schiffern! Wehe dem Schiff”, so hält das Schiff doch nicht an, noch hören die Schiffer zu; und die Wirbelstürme rasen heftiger und das Schiff beginnt, in den Spanten zu ächzen, und weiter gehen die unzüchtigen Tänze und die üppigen Gelage, die Salven irren Gelächters und das wahnsinnige Lärmen, bis, in einem feierlichsten Augenblick, dies alles plötzlich endet: die üppigen Gelage, die Salven irren Gelächters, das Ächzen des Schiffes und das Heulen der Wirbelstürme. Über all das breiten sich die Wasser, und die Stille ist über den Wassern, und Gottes Zorn ist über den stillen Wassern.

    Juan Francisco Maria de la Salud Donoso Cortés
    * 6. Mai 1809 in Don Benito
    † 3. Mai 1853 in Paris

  2. Da sagt er nun einmal etwas korrektes und entschuldigt sich dann doch dafür. Was spricht dagegen nach nationalen Werten zu leben. Natürlich sind unter den hier sogenannten “Schutzsuchenden” jede Menge Krimineller dabei. Kein halbwegs intelligenter Mensch kann dafür sein, dass die hier ihr Unwesen treiben und vom Steuerzahle auch noch alimentiert werden. Das Profiklubs Mitarbeiter nach solchen oder ähnlichen Aussagen feuern zeigt eigentlich nur, dass die von Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt nicht viel halten.

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  3. Ich wäre mal sehr dankbar, wenn mir jemand irgandwann erläutern könnte, was man unter Homophobie verstehen sollte. Ist das etwa eine psychische Störung oder gar Krankheit, wie sozusagen Klaustrophobie, Agoraphobie oder die anderen Phobien? Wenn ja, wer wagt die Diagnose stellen, ohne dabei eine Klassification der Krankheiten (ICD-10 oder DSM-5) hervorzunehmen? Wenn nein, ist das vielleicht bloß ein Gewehr, gegenüber denen, die in der angesagten Progression nicht mitschwimmen? Oh nein, diese Art Progression kennt ja Europa wohl, hier östlich von der Elbe. Wer nicht mit uns, ist gegen uns…
    Tut mir leid , da sehe ich weder Vielfalt, noch Toleranz, nur Einfalt und Fremdenhass. Über die Folgen kann man östlich der Elbe nachfragen. Ich wünsche es nicht einmal meinen Gegnern.

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  4. Hertha BSC sollte sich eine Transentruppe als Cheerleaderkombo zulegen. Der Bürgermeisterdarsteller mischt sicherlich gerne im Bananenschalenröckchen mit. Das hebt sofort die Stimmung und ist gut für einen vorderen Tabellenplatz vor leeren Rängen.

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  5. Jetzt geht man sogar auf Sportler los! Wie soll denn der politisch korrekte Sportsmann von heute aussehen??? Ein durchtrainierter Körper mit einer schwachen Birne etwa?
    Kein Wunder, dass solche hin und hergerissenen Deformierten als deutsche Fußballer sogar dann gegen Nordmazedonien verlieren müssen, wie wir es erleben mußten. Hier fehlt der Biss – hier obsiegt ein schwacher Geist über einen sonst gesunden Körper.
    Zum Vergleich:
    Wie soll ein kraftstrotzender Mann denn eine Frau als eine, einem Kastrat ähnliche Figur befriedigen? Etwa, dass er statt ordentlich seine Mann zu stellen, politisch korrekte Präambeln als Vor- oder Nachspiel herunterleiert? Und dazwischen tote Hose! Anstatt den Koitus beherzt und potent zu vollziehen?
    Was sagen die Damen hier dazu – würde mich sehr interessieren.

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