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Grafiken: Twitter

Wie erwartet verbreitet sich das Coronavirus in Afrika sehr rasch. Unter den am stärksten betroffenen Ländern sind die Herkunfts- und/oder Durchgangsländer der laufend in Italien anlandenden Migranten: Ägypten, Nigeria, Ghana, Kamerun, Marokko usw. Gleiche Situation in Libyen und Bangladesch.

Zuletzt haben die NGOs Sea Watch und Mediterranea über 300 illegale Migranten nach Italien geschippert. Etwa dreißig der “Passagiere” der deutschen NGO waren infiziert, ebenso mindestens ein Besatzungsmitglied.

In der Zwischenzeit hören die unkontrollierten Anlandungen in Lampedus und an der süditalienischen Küste nicht auf. Über 200 Neuankömmlinge wurden identifiziert, über den Rest ist nichts bekannt. Wie viele von ihnen sind nach der Landung ins Landesinnere geflüchtet und waren vielleicht infiziert?

Hier ein italienischer Bericht über die “Gesundheitsbombe” infolge weiterer Anlandungen aus Libyen und Tunesien:

https://voxnews.info/2020/06/25/long-dei-veleni-ha-gia-caricato-50-clandestini-in-libia/

In Libyen gibt es tatsächlich eine sprunghafte Vermehrung von Covid-Infektionen, was letztlich einen Ansteckungsalarm seitens der italienischen Polizei betreffend der “Bootsleute” auslöste.

Das italienische Innenministerium beeilte sich zu betonen, dass “die angewandten Methoden einen vollständigen Schutz der Gesundheitssicherheit gemäß den Richtlinien des Gesundheitsministeriums gewährleisten”. Tatsächlich war die Polizei bis vorgestern bei Ankunft der Migrantenschiffe lediglich mit fotografischer Registrierung betraut. Erst gestern, nach Bekanntwerden der Covid-positiven Fälle, wurden die illegalen Migranten dann plötzlich direkt von medizinischem Personal übernommen.

Die Bürgermeisterin von Porto Empedocle in der Provinz Agrigento, Ida Carmina, warnte vor Spannungen in der Bevölkerung. Es wird berichtet, dass “die 211, die von der Sea Watch aufgefischt wurden, dicht wie Sardinen übereinander gestapelt waren”. Selbst die Besatzung der deutschen NGO musste isoliert werden, doch deren Sprecherin, Giorgia Linardi, erklärte großsprecherisch, “dass wir die Regierungen ihrer Pflicht, Menschen zu helfen, nicht entheben können”. Und das, obwohl man sich des gesundheitlichen Risikos einer weiteren Pandemie-Ausbreitung voll bewusst ist! Sea Watch erklärte ferner, dass die Covid-positiven Migranten “aus libyschen Massenanhaltelagern kämen, wo sie unter unmenschlichen Bedingungen gelebt hatten und wo die Covid-19-Infektionen laut einer vom International Rescue Committee veröffentlichten Erklärung in den letzten zwei Wochen aufgrund der anhaltenden Konflikte sich verdoppelt hätten. ”

Der paradoxe Aspekt dabei ist, dass Sea Watch 3 gemäß den italienischen Seerechtsregeln gar nicht berechtigt ist, Migranten aufzunehmen. “Wenn sie zufällig vor Ort wären, hätten sie die Verpflichtung, dies zu tun, aber wenn sie absichtlich dorthin fahren und außerdem ankündigen, dass sie vor der libyschen Küste patrouillieren möchten, ändert das die Rechtslage völlig”, erklärte eine kompetente Quelle gegenüber der Tageszeitung Il Giornale.

Was aber wird passieren? Die italienische Küstenwache wird eine Inspektion durchführen und möglicherweise wie in der Vergangenheit eine Verwaltungshaft verhängen, was aber gegenüber der Gefährdung durch Pandemie-Verbreitung eine völlig unzureichende Sanktion wäre.

Gestern sind erneut 71 Migranten eigenständig in Lampedusa angelandet und weitere hundert nähern sich mit 3 Flößen aus Libyen sowie 4 aus Tunesien. Allein im Juni kamen somit bisher 1.076 illegale Migranten an. Befürchtungen sprechen schon von einer möglichen Sommerwelle mit wer weiß wie vielen Covid-Infizierten aus Afrika.

 

Quelle: VoxNews (1), VoxNews (2)

3 Gedanken zu „Italien: Coronavirus kommt auf den Booten; das Leben der Einheimischen zählt dabei nicht“
  1. diese ganzen schlepperboote einfach mal 3 wochen vor jedem landgang unter quarantäne setzten, das reduziert die ansteckungsgefahr unbeteiligter und als sehr positiven nebeneffekt schränckt das die schleppertätigkeit ein.

  2. Eigentlich sollte sich niemand mehr auf all diesen Seiten herumtreiben.
    Körperliche Ertüchtigung und das Herstellen von Verteidigungsmitteln ist angesagt, nichts anderes. Bildet Nachbarschaftliche Gruppen, bedenkt Strategie und auch Verluste.

  3. Verstehe ich nicht.
    Afrika ist doch wohl groß genug um die gesamte Weltbevölkerung aufzunehmen. Wäre ich Afrikaner, suchte ich mir ein lauschiges Plätzchen, nähme meine Familie mit und finge ein neues Leben in vertrauter Natur an.
    Auf keinen Fall ginge ich in die rassistische “Hölle” Europas, wo ich damit rechnen müsste, permanent diskriminiert und schikaniert zu werden.
    Außerdem bräuchte ich im Winter nicht frieren und um Schwimmen zu gehen keinen Eintritt bezahlen. Gell?

    Auf nach Afrika! (Zwinkersmiley)

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