Jean-Marie Le Pen wendet sich gegen seine Tochter Marine: „Ich bin für Zemmour“

Jean-Marie Le Pen und seine Tochter Marine in besseren Zeiten · Bildquelle: VoxNews

Jean-Marie Le Pen wendet sich gegen seine Tochter Marine, die seine Ideale verraten hat und ihn sogar aus der Partei warf. Eine unkluge poli­ti­sche Aktion, die sich nicht auszahlte, zumal sie die Leis­tungen ihres Vaters nie übertraf.

Der Gründer und ehema­lige Vorsit­zende des Front National hat in Le Monde ange­kün­digt, dass er bei den Präsi­dent­schafts­wahlen 2022 Éric Zemmour, den rechten Konkur­renten seiner Tochter, unter­stützen wird, „wenn er der beste Kandidat für das natio­nale Lager ist“. „Marine hat ihre befes­tigten Stel­lungen aufge­geben, und Éric besetzt das Feld, das sie frei gelassen hat“, sagte der Patri­arch der fran­zö­si­schen Rechten.

Der in Alge­rien gebo­rene fran­zö­sisch-jüdi­sche Jour­na­list und Essayist Zemmour vertritt radi­kale Posi­tionen gegen Einwan­de­rung und Multikulturalismus.

Jean-Marie Le Pen lobte daraufhin den „Mut“ und die „Kultur“ von Zemmour, den er während des gesamten Gesprächs einfach „Éric“ nennt. „Er ist auf die Barri­kaden gegangen und hat Dinge gesagt, die sich außer mir niemand zu sagen traut. Er sagt, was ich denke, aber“, so Vater Le Pen weiter, „vor einem weiteren Publikum. Aus diesem Grund sei Zemmour das Opfer einer „Dämo­ni­sie­rung“. „Er fängt an, erwachsen zu werden. Bald wird er auch einen luzi­fe­ri­schen Schwanz und gespal­tene Füße haben“, scherzt Jean-Marie, für den „der einzige Unter­schied zwischen Éric und mir darin besteht, dass er Jude ist“. „Somit ist es schwierig, ihn einen Nazi oder Faschisten zu nennen. Und das gibt ihm mehr Frei­heit“, sagte der 93-jährige ehema­lige Euro­pa­ab­ge­ord­nete gegen­über Le Monde.

Jeran-Marie Le Pen ist seit Jahren mit seiner Tochter zerstritten, die, nachdem sie die Führung des Front National über­nommen hatte, diesen in Rassem­blement National umbenannte.

In den Umfragen ist Marine Le Pen derzeit noch die Favo­ritin für den Posten der Vertrauten von Emma­nuel Macron. Vor einem Monat lag sie in den Umfragen bei 24 % und lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem schei­denden Präsi­denten Macron, der in den Umfragen zwischen 23 und 26 % lag. Obwohl sie bei den rechten Kandi­daten weiterhin vorne liegt, zeigen die Umfragen einen Rück­gang der Unter­stüt­zung für sie, der sie laut einer Umfrage von Harris Inter­ac­tive für Chal­lenges um 8 Punkte auf 16 % fallen ließ. Ande­rer­seits soll Éric Zemmour, dessen Kandi­datur bis vor einigen Wochen noch unge­wiss war, im Vergleich zu den Umfragen von Anfang September um 7 Punkte zuge­legt haben und nun bei 13–14 % liegen.

Im gemä­ßigten rechten Lager erreichten Xavier Bert­rand von den Repu­bli­ka­nern 14 %, Valérie Pécresse, Präsi­dentin des Regio­nal­rats der Île-de-France und ehema­lige Minis­terin in der Regie­rung Fillon, 12 % und der ehema­lige EU-Kommissar Michel Barnier, eben­falls von den Repu­bli­ka­nern, 8 %. Auf der Linken liegt der radi­kale Kandidat Jean-Luc Mélen­chon bei 13%, die Bürger­meis­terin von Paris, Anne Hidalgo, bei 7% und der Ökologe Yannick Jadot bei 6%.

Quelle: VoxNews


3 Kommentare

  1. „ … MLP noch die Favo­ritin für den Posten der Vertrauten von Emma­nuel Macron.“
    Wie ist das zu verstehen? Wie kann sie als Gegnerin zur „Vertrauten“ werden?
    Ich vermute einen Verschreiber im Original: „fidante“ statt „sfidante“ = Herausforderin.
    LG

    • Meiner Erfah­rung nach reichen Ideale bzw. was man darunter versteht. Wer die Ideale des Satans nicht rundrum ablehnt, handelt aus einem bestimmten Grund.

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