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Fotoquelle: visegradpost.com

Die ungarische Jobbik-Partei empfing vor kurzem einen inoffiziellen Besuch von Vertretern der Alternative für Deutschland (AfD), die auf Besuch in Ungarn weilten, um die dortigen Grenzeinrichtungen und die Sicherung der Grenzen des Schengen-Raums kennenzulernen. Trotz Zugehörigkeit zu verschiedenen Fraktionen im Europaparlament kündigten die Vertreter der beiden Parteien eine mögliche künftige Zusammenarbeit an. Inzwischen scheinen sich auch die Beziehungen zwischen Jobbik und der österreichischen FPÖ deutlich verbessert zu haben.

Die beiden Europaparlamentarier der AfD sind Mitglieder der Fraktion “Europa der Freiheit und direkten Demokratie” (welcher auch die britische UKIP angehört) sowie der Fraktion “Europa der Nationen und der Freiheit” (welcher auch der französische Front National angehört). Dies war jedoch kein Hindernis, dass Vertreter der AfD und der Jobbik in Ungarn gemeinsam auftraten. Die sächsischem Landtagsabgeordneten der AfD Mario Beger und Gunter Wilde nahmen ihren Aufenthalt in Ungarn zum Anlass für einem Lokalaugenschein, zum Erhalt von Informationen aus erster Hand sowie zum Studium der von der Orbán-Regierung im Jahre 2015 ergriffenen Anti-Immigrationsmaßnahmen, welche bekanntlich auf eine Anregung der Jobbik zurückgehen. Die deutschen Abgeordneten nahmen auch die Gelegenheit zu einem informellen Treffen mit Jobbik-Chef Gábor Vona und dem außenpolitischen Sprecher der Jobbik Márton Gyöngyösi wahr, mit denen sie Möglichkeiten einer zukünftigen Zusammenarbeit erörterten; dabei wurde unterstrichen, dass beide Parteien sehr ähnliche Zielsetzungen verfolgen.

Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ), deren Kandidat bei der vor kurzem stattgefunden Präsidentschaftswahl mit äußerst knappem Abstand unterlegen war und dabei die Unterstützung von Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán genossen hatte, erhielt auch von der Jobbik offizielle Glückwünsche zu ihrem positiven Resultat. Vor zwei Monaten hatte die FPÖ, welche ebenso wie der Front National der Fraktion “Europa der Nationen und der Freiheit” im Europäischen Parlament angehört, Vertreter der Jobbik nach Wien eingeladen, nachdem zuvor einige FPÖ-Mitglieder zu Besuch in Budapest geweilt hatten. Wie Márton Gyöngyösi erklärte, ist der Aufstieg der populistischen Parteien in Europa als Beweis dafür zu werten, dass die “traditionellen” Parteien überall in Europa im Abstieg begriffen sind und dass demnächst populistische Parteien vermehrt an die Macht gelangen werden.

Neues Outfit der Jobbik

Die im Jahr 2003 gegründete Jobbik-Partei vermittelte zunächst ein sehr radikales Bild, vor allem in den Augen der westlichen Öffentlichkeit. Nach der Wahl im Jahre 2014 präsentierte sich die Partei jedoch als die führende Oppositionspartei Ungarns in neuem Gewand und tritt heute als populistische Partei ohne extremistische Auswüchse auf. Diese Politik der Entdämonisierung zielt darauf ab, dass die Jobbik die Wahlen im Jahre 2018 gewinnen und den Dialog mit potenziellen Partnern wie der AfD und der FPÖ herstellen oder erneuern kann.

Quelle: http://visegradpost.com/en/2016/05/26/jobbik-becomes-a-potential-partner-for-german-and-austrian-populists/

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Jobbik becomes a potential partner for German and Austrian populists

Hungary, Budapest – The Hungarian populist party Jobbik has received in an unofficial visit representatives of the AfD (Alternativ für Deutschland) which came to Hungary to study the border device and the security of the borders of the Schengen area. Despite belonging to different European parliamentary groups, representatives of the two parties announced considering a collaboration. Meanwhile, relations between Jobbik and the Austrian FPÖ seem to improve significantly.

One of the AfD’s MEP is a member of Europe of Freedom and Direct Democracy group, as the British UKIP whereas the other MEP of the AfD is a member of the Europe of Nations and Freedom group, as the French National Front. Nevertheless, the AfD and Jobbik showed up together in Hungary.Members of Parliament of Saxony (Germany) of AfD Mario Beger and Gunter Wild were visiting Hungary to study the situation on site, access to raw information and study the anti-immigration measures put in place in 2015 by the Orbán government, following the Jobbik’s idea. This was an opportunity for German lawmakers to meet informally Gábor Vona, the leader of Jobbik, and Márton Gyöngyösi, Foreign Affairs chief of Jobbik, with whom they discussed the possibility of a future collaboration, outlining the similar objectives of the two political organizations.

In Austria, the Freedom Party (FPÖ) which has just failed narrowly at the presidential election, and which benefits the support of Orbán, also received official congratulations from Jobbik for its results. Two months ago, the Freedom Party (member of the European Parliamentary group Movement for a Europe of Nations and Freedom, along with the French party National Front) invited members of Jobbik in Vienna, after some of its members have been to Budapest. According to Gyöngyösi, the rise of populists in Europe is the proof that the ‘traditional’ parties are dying out and everywhere in Europe, populist parties will come to power soon.

Makeover for the Jobbik

Founded in 2003, the Jobbik had a very radical image, especially for Western audiences. Jobbik has been revamped after the 2014 election that made it the first party of opposition. The party now wants to be a populist party, without extremists. This policy of de-demonization aims to make the party win the 2018 elections, as well as create or restore dialogue with potential partners, such as the AfD and the FPÖ.
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