web analytics
Foto: Boulevard Voltaire

Laut Mitteilung der Nachtichtenagentur AFP haben sich die Boykottaufrufe für französische Produkte seit Samstag in mehreren Ländern des Nahen Ostens und der Golfregion vervielfacht, nachdem Präsident Emmanuel Macron versprochen hatte, “die Karikaturen” des Propheten Mohammeds, die in der muslimischen Religion verboten sind, nicht “aufzugeben”. Macron hatte am Donnerstag bei einer Gedenkfeier für Professor Samuel Paty gesprochen, der von einem tschetschenischen Islamisten enthauptet worden war, nachdem er während eines Kurses über Meinungsfreiheit Karikaturen Mohammeds gezeigt hatte.

Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit, in der muslimische Länder zusammengeschlossen sind, bedauerte “die Äußerungen einiger französischer Repräsentanten […], die den französisch-muslimischen Beziehungen schaden könnten”; die Türkei, der Iran, Jordanien und Kuwait kritisierten die Veröffentlichung der Karikaturen öffentlich.

Käse, Marmeladen und Kosmetika aus den Supermarktregalen genommen

In den sozialen Netzwerken vervielfachen sich seit Freitag die Boykottaufrufe gegen französische Produkte durch Hashtags in arabischer Sprache, und viele Videos zeigen die Regale von Supermärkten, aus denen französische Produkte entfernt wurden.

In Katar haben die Einzelhandelsketten Al-Meera und Souq al-Baladi angekündigt, dass sie bis auf weiteres französische Produkte aus den Geschäften “zurückziehen” werden. In einem der Al-Meera-Läden sah ein AFP-Korrespondent, wie Mitarbeiter Marmelade der Marke St. Dalfour aus den Regalen entfernten.

In Kuwait wurden Bilder, die zeigen, wie Kiri- und Babybel-Käse aus den Regalen bestimmter Geschäfte entfernt wird, über soziale Netzwerke verbreitet.

Etwa 60 große Einzelhändler in Kuwait haben einen Boykott französischer Produkte angekündigt, erklärte der Vizepräsident des Genossenschaftsverbandes, Khaled al-Otaibi, gegenüber der AFP. In Kuwait habe man “alle französischen Produkte, nämlich Käse, Cremes und Kosmetika, aus den Regalen genommen und an die autorisierten Vertreter dieser Marken in Kuwait zurückgegeben”, so al-Otaibi. Mehrere Videos zeigen die Entfernung von Kiri- und Babybel-Käse aus den Käseregalen.

Auch Erdogan ruft zum Boykott auf

Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan rief am Montag in einer vom TV übertragenen Ansprache zum Boykott französischer Waren auf. „So wie in Frankreich einige sagen ‘kauft keine türkischen Marken’, richte ich mich an meine Nation: Achtet nicht auf französisch gekennzeichnete Waren, kauft sie nicht“, berichtet die FAZ.

“Vorsätzlicher Angriff auf den Islam und seine Symbole”

Rund 430 Reisebüros in Kuwait haben ebenfalls Reservierungen für Flüge nach Frankreich ausgesetzt, erklärte der Chef der Federation of Kuwaiti Travel Agencies, Mohammad al-Motairi, gegenüber der AFP. In Jordanien rief die Oppositionspartei Islamische Aktionsfront die Bürger zum Boykott französischer Produkte auf. Darüber hinaus kündigte die Universität von Katar am Freitag auf Twitter die Verschiebung der Französischen Kulturwoche aufgrund des “bewussten Angriffs auf den Islam und seine Symbole” an.

Die Golfstaaten, insbesondere Katar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, stellen einen zunehmend wichtigen Markt für die Exporte der französischen Lebensmittelindustrie dar.

 

Quelle: BVoltaire

3 Gedanken zu „“Karikaturen nicht aufgeben”: Muslimische Länder rufen nach den Bemerkungen von Emmanuel Macron zum Boykott französischer Produkte auf“
    1. Und als Reaktion in Deutschland aus Solidarität mit Frankreich: Verstärkt französische Produkte in die Läden und arabisches und islamisches Zeug auslisten!

Schreibe einen Kommentar zu Peter Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert