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Litauen baut einen Taun entlang seiner Grenze zu Weißrussland, um sich vor Migranten zu schützen · Bildquelle: FDS / Twitter

Angesichts des Zustroms von Migranten, die von Weißrussland geschickt wurden, hat Litauen die Europäische Union um Hilfe gebeten, die ihrerseits bereits unter Druck steht und keine kohärente Politik verfolgt.
 

Entlang einer schmalen, staubigen Straße wurde die renovierte, aber leer stehende Schule im Dorf Vydeniai in Südlitauen in einen Zufluchtsort verwandelt. Das weiße Backsteingebäude beherbergt jetzt 150 Afrikaner, die alle Anfang Juli zu Fuß durch die Birken- und Kiefernwälder kamen, die Belarus von Litauen trennen. Der Kameruner Amourou, der in Minsk landete, um zu studieren, sagt, er sei von seinem Schmuggler verraten worden, als er dachte, er würde nach Russland gehen; tatsächlich sei er – seiner Erzählung zufolge – zum Haussklaven eines Turkmenen geworden.

Lukaschenkos hybrider Krieg

Für die litauischen Behörden ist dieser beispiellose Zustrom nichts anderes als ein hybrider Krieg, den Alexander Lukaschenko aus Rache für die Unterstützung der demokratischen Kräfte in Belarus durch Vilnius führt. “Litauen unterhält keine umfassenden wirtschaftlichen oder politischen Beziehungen zu ihren Herkunftsländern. Ich wage daher zu behaupten, dass der einzige Grund für diesen zunehmenden Zustrom der Wunsch des belarussischen Regimes ist, uns Angst einzujagen und Druck auf uns auszuüben”, erklärte Premierministerin Ingrida Simonyte vor den Parlamentariern des Landes und betonte mehrmals, dass dies “ein Angriff auf die Europäische Union” sei.

Im Irak “rekrutierte” Migranten

Nach den Recherchen von LRT, den öffentlichen litauischen Medien, ist der Plan einfach. Alles läuft über Reisebüros, die Migranten im Irak anwerben. Sie reisen mit einem Direktflug von Bagdad nach Minsk und werden einige Tage später an die Grenze gebracht. Wenn die Kandidaten ihre Meinung nicht ändern, kassieren die Vermittler in Belarus 4.000 Euro.

Eine irakische konsularische Vertretung in Vilnius

Vilnius hat auch seine diplomatischen Offensiven vervielfacht. Außenminister Gabrielius Landsbergis reiste Mitte Juli sogar nach Bagdad, um auf seinen irakischen Amtskollegen einzuwirken und die Zahl der Flugverbindungen zwischen Bagdad und Minsk zu verringern.

Der Hilferuf Litauens wird auch von der Europäischen Union ernst genommen. “Die Außengrenze Litauens ist die Außengrenze der EU”, betonte Ylva Johansson, EU-Kommissarin für Inneres, bei einem Besuch in Vilnius. Die Botschaft ist eine Botschaft der europäischen Solidarität. Rund hundert Frontex-Bedienstete, ein Dutzend Experten des Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen (EASO) und zwei Europol-Bedienstete sind nun vor Ort, um die Grenzen zu überwachen, Asylanträge zu bearbeiten und den Menschenhandel zu analysieren.

Die Situation in Litauen wirft ein Licht auf ein umfassenderes Problem. Mit unterschiedlichen Motivationen neigen Drittländer dazu, die Migration als neues Instrument zu nutzen, um Druck auf die EU auszuüben”, sagt Alberto Neidhardt, Experte für Migrationsfragen am European Policy Centre (EPC). Die Türkei öffnet regelmäßig ihre Grenzen, um Migranten durchzulassen, je nach ihren Meinungsverschiedenheiten mit Brüssel. Marokko tat dasselbe im Mai, als es zu einem diplomatischen Zwischenfall mit Spanien kam. Diese Strategie beruht auf einer einfachen Feststellung: dem Fehlen einer kohärenten Migrations- und Asylpolitik innerhalb der EU, sagt Alberto Neidhardt.

Eine Schwäche, der sich die Europäische Kommission wohl bewusst ist und die sie nutzt, um die Mitgliedstaaten zu drängen, ihren für September 2020 vorgeschlagenen “Pakt zu Migration und Asyl” anzunehmen. “Das Fehlen einer Einigung über den Pakt schwächt die Europäische Union”, sagte Ylva Johansson. Eine Lösung ist nach wie vor schwer zu finden. Obwohl die Migrationsströme deutlich unter dem Niveau der Jahre 2015-2016 liegen, sind die Meinungen der EU-Staaten gespalten, insbesondere was die Verteilung von Asylbewerbern und die Verfahren an den Grenzen betrifft. Zwei Punkte, die nach dem Sommer wieder auf der Tagesordnung der Minister stehen werden.

Quelle: Le Figaro


16 Gedanken zu „Migrationsdruck: Litauen wird von Weißrussland erpresst, EU durch ihre Uneinigkeit geschwächt“
  1. So kommt es eben, wenn man Sanktionen über Weißrussland verhängt. Und Litauen sollte bedenken, dass es die EU nicht die Bohne interessiert, wenn es von Illegalen überrannt wird. Sie darf sich dafür bei der EU selbst bedanken, die diesen “Flüchtlings”strom in Gang gesetzt hat. Litauen sollte endlich aufwachen. Das Geld was sie von der EU bekommt hat eben einen schlimmen Preis.

    1. “Das Geld was sie von der EU bekommt hat eben einen schlimmen Preis.”

      So ist es.

      Der homosapiente Idiot. Ich weiß, ich bin selber einer 😉 Alle lassen sich nur vom Geld verblenden, ohne die “AGBs” zu hinterfragen. So wie die Verführung des Teufels in der Bibel. Und das mitten im 21. Jh – Mann-o-Mann!!!

      „Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen. Danach verzichtete er auf weitere Experimente …“
      (Mark Twain)

  2. Warum sollte sich Weißrussland um die Angelegenheiten der Europäer kümmern, wenn es doch von denen zur Paria erklärt wurde? Die “Flüchtlinge” sind doch wohl von der EU und nicht von WRL angeheuert worden, daß sie hierher kommen.
    Und warum wird ein Zaun in den baltischen Ländern von der EU bezahlt, während das in Ungarn ein maximales Verbrechen sein soll?

    1. Vielleicht liege ich jetzt falsch (ich bin müde vom dauernden Verfolgen der tgl. Chaos Nachrichten), aber ich glaube, es gibt verschiedene “Arten” von Flüchtlingen. Die, die aus WRL kommen sind vielleicht nicht dieselben, die von der EU eingeladen und hierhergerufen werden.

      Man kann mich gerne korrigieren bzw. aufklären.

      1. Also bei Epoch findet sich ein Artikel, in dem es heißt, daß die Mehrzahl aus dem Irak kommt. Nun ja, wer hat die letzten 10- 20 Jahre den Irak zusammen gebombt? Die regelbasierte Wertegemeinschaft? Auch soll Lukaschenko die Flüchtlinge schleußen, heißt es dort. Anderseits hat die “Seawatch” gerade wieder 1000 Neger eingeladen. Da muß er wohl noch üben.

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  3. Bei wem kann sich Litauen bedanken? Bei Weissrussland? Weissrussland macht das, was andere im Süden, (Italien und Spanien) in einem ganz erheblich schlimmeren Ausmass machen. Wer ist nun Gegner? Litauen lebt nicht auf einer Wolke. Die EU platzt, wenn Deutschland nicht mehr die Kredite für die ganze EU bezahlen kann. Da nutzt auch die NATO nichts mehr.

    1. Litauen ist ein UNO-Protektorat. Da spielen hochbezahlte Reichsverweser auf der Medienbühne “Staatstheater” Die abzulesende Texte werden bei der CIA verfasst! — Aber das ist in der gesamten EU ganz genauso!

    2. “Weissrussland macht das, was andere im Süden, (Italien und Spanien) in einem ganz erheblich schlimmeren Ausmass machen.”

      Genau so ist es. Danke für die Feststellung.

      Es ist eben nicht dasselbe, wenn Bewohner der Krim mit über 90% etwas beschließen, oder der Brexit mit ganz knapp über 50% anschließen “man muss die Meinung des Volkesakzeptieren” mit Düsenantrieb aus Brüssel durchgepeitscht wird.

      Gerade las ich zwar, dass die CIA die Drehbücher schreibt, aber oben drüber (behaupte ich mal) sitzen noch die alten Seilschaften der Englischen Krone. Der Brexit ist gleichbedeutend mit “Die Ratten verlassen das sinkende Schiff”. Das Königreich will sich vor der Zahlung der Folgen drücken, die das Königreich den Bürgern von Europa diktiert hat. Wer die EU verstehen will, muss noch lange vor den II. WK zurückblicken.

      Wenn Weißrussland die Migrationswaffe zieht, ist das zwar nicht schön, aber nichts anderes als das, was Brüssel schon seit Jahren tut. Letzteres gilt als heilige Jungfrau Maria, das andere, obwohl es dasselbe ist, wird als das Werk des Teufels bezeichnet.

  4. Was ist “Belarus” eigentlich?

    Wer dieses Wort nutzt, verwendet Framing *. Ist das Absicht, oder vom selben Autor, von dem in den letzten Tagen auch andere “merkwürdige” Artikel kommen? Ich frage ja nur.

    *) Weißrussland hat seit gut einem Jahr in der kompletten Mainstreamwelt aufgehört zu existieren. Man hat sich geeinigt – unter den Betrügern – den sprachlichen Bezug zu Russland zu kappen. Wer dieses Wort benutzt, muss sich also gefallen lassen, einer von denen zu sein, die das Volk “per Standard” betrügen wollen.

  5. Das Baltikum muß sofort vernegert werden! So lautet der EU-Befehl. Und auf welchem Wege die Neger ins Baltikum strömen, das ist der EU ganz egal! Hauptsache, sie sind da und können als Neubalten registriert werden. Und damit das niemand durchschaut, bezahlt die EU “Gewisse Herren in Minsk” fürstlich dafür, daß alle Normen der Negerzuwanderung erfüllt werden. Das geschieht ganz nach Shakespeare: “Die EU tut bös und schreit laut zuerst!”

    Weißrußland und übrigens auch die Ukraine, die wollen keine Menschen mit IQ unter 100. Insbesondere in Kiew hat man beschlossen die Lebend-Geburt von erbbedingten Asozialen zu verhindern. Weißrußland und die Ukraine wollen allenfalls Ostpolen zurück. Zusammen mit dem Baltikum kann so das alte “Zwischeneuropa” wieder auferstehen! Hier braut sich etwas zusammen, und Nato samt EU frohlocken; denn nach 80 Jahren Quasifrieden tut den Satanisten ein Scharmützel mal wieder not!

      1. Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi formulierte es 1919 folgendermaßen:

        Der zukünftige Europäer wird aussehen wie ein Ägypter (von 1918) Und der ganze westliche Demokratieladen hat die Vorgaben des Herrn in seine Satzungen übernommen. Auch alle Politischen BRD-Stiftungen arbeiten aktuell daran, daß der zukünftige Deutsche wird aussieht wie ein Sudan-Ägypter (von 2020)

      2. Coudenhove-Kalergi hat mit dem Geld von Rockefeller und Warburg bereits 1924 in seinem Buch “Praktischer Idealismus” vorgegeben, was der gleiche Personenkreis gerade mit Europa und der Welt macht. Hinzugekommen als Betreiber sind Organisationen wie die kommunistische UN und Oligarchen wie Gates, Blackrock und Soros.

        1. Vielleicht bin ich zu dumm, aber ich verstehe den Sinn nicht. In irgendeiner Weise muss es doch EINEN SINN ergeben, wenn alle wie Neger oder Ägypter aussehen. Wenn Soros Mullah wäre, wäre es klar. Ist er aber nicht.

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