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China und Russland stehen Rücken an Rücken

 
Von JURY TAVROVSKY | Die Krise in der Ukraine ist das unvermeidliche Ergebnis des Kalten Krieges des Westens gegen Russland. Das unausweichliche Ergebnis des Kalten Krieges des Westens gegen China könnte schon bald die Taiwan-Krise sein.

Der Kalte Krieg gegen China war unter der Präsidentschaft von Donald Trump voll entbrannt. Die US-Administration hatte im Juli 2018 einen Handelskrieg vom Zaun gebrochen und ging auch offensiv gegen chinesische Hightech-Unternehmen, wie Huawei oder ZTE vor. Weiters wurden Chinesen aus Labors und Universitäten in den USA ausgeschlossen. Das Aufwiegeln von Separatisten in Hongkong und Xinjiang so wie Waffenlieferungen nach Taiwan nahmen zu. Die weltweite Anti-China-Propagandakampagne wurde im Zuge der Corona-Pandemie zur Spitze getrieben. Zum Ende der Amtszeit von Trump im Jahr 2021 wurde China als eine der Hauptgefahren gegenüber der wirtschaftlichen und militärischen US-Hegemoniestellung hingestellt. Es war der Zeitpunkt, als neben der “russischen Front” die zweite globale Front des Kalten Krieges, die der “chinesischen Front”, hinzutrat.

Mit dem Amtsantritt von Präsident Joe Biden erhielt der Kalte Krieg eine neue Dimension mit ideologischer Bedeutung. Die Demokratische Partei pflegt der Durchsetzung “amerikanischer Werte” traditionell den Vorrang vor Wirtschaftsinteressen einzuräumen. Der Kampf gegen die Kommunistische Partei Chinas, die das Land erfolgreich auf den Pfad eines “Sozialismus mit chinesischen Charakteristiken” führte, droht auf die Prediger eines “Kapitalismus mit amerikanischen Charakteristiken” zu stossen. In Peking wurde der von den USA veranstaltete »Gipfel für Demokratie« Ende des Jahres 2021 nicht ohne Grund mit einem Kreuzzug verglichen. Der Hass auf Rotchina nimmt tatsächlich Züge eines Religionskrieges an. Washington beschleunigt die Einkreisung des Reichs der Mitte durch den Einsatz von NATO-Kräften, die Schaffung neuer strategischer Strukturen wie Qwad (quatrilateraler Sicherheitsdialog zwischen USA, Australien, Indien und Japan) und AUKUS (trilaterales Militärbündnis zwischen Australien, UK und USA) oder die Aktivierung von Militärverträgen mit Japan, Südkorea und Australien. Die Amerikaner haben Taiwan zum Hauptbestandteil der “chinesischen Front” erhoben.

Bis vor wenigen Wochen war es schwer abzusehen, an welcher der beiden Fronten des Kalten Krieges die heiße Phase beginnen würde. Russland hatte erkannt, gegen die Zeit zu arbeiten und einen “Gegenschlag” gegen ein sich zusammenbrauendes NATO-Feuerwerk gerichtet. Die Anerkennung der Republiken Donezk und Luhansk war der Anlass, aber keineswegs die Ursache. Ähnlich könnte sich die Situation an der “chinesischen Front” entwickeln, ausgehend von einer Anerkennung der “Souveränität” Taiwans durch die Vereinigten Staaten. Dieser Schritt wurde durch Resolutionen des Kongresses vorbereitet, flankiert durch die unermüdliche Arbeit des US-Außenministeriums, Pentagons und durch gesamte Logik der Unterstützung separatistischer Kräfte auf Taiwan.

In Taiwan arbeitet die Zeit gegen China. Eine ganze Generation wurde mit einer “taiwanesischen Identität” gemäss offizieller Propaganda gegen die Wiedervereinigung mit der VR China grossgezogen. Die militärischen Fähigkeiten des Landes sind rasch angewachsen – nicht nur durch US-Waffenlieferungen im Wert vieler Milliarden US-Dollar: Neben Patriot-Raketensystemen, Panzern und Kriegsschiffen erhält das Land demnächst 66 F-16-Kampfjets der neuesten Generation. Taiwan hat mit der Massenproduktion eigener Marschflugkörper mit einer Reichweite von 1.500 Kilometern begonnen, die Ziele tief im chinesischen Staatsgebiet treffen könnten.

Anders als der Politneuling Selenskyj scheint die taiwanesische Regierungschefin Tsai Ing-wen zielbewusster und droht nicht mit dem Bau eigener Atomwaffen: Entweder hat sie diese schon oder wird sie bald haben. “Erstens haben wir keine Atomwaffen, und zweitens werden wir sie, wenn nötig, einsetzen”, sagte die israelische Premierministerin Golda Meir in ähnlicher Situation.

Die Entwicklung der taiwanesischen Atombombe begann 1961 und wurde 1976 auf amerikanischen Druck hin in einer fortgeschrittenen Phase gestoppt. Nachdem die Amerikaner jedoch 1978 ihren Verbündeten verraten hatten, um strategische Beziehungen zur VR China aufzubauen, ordnete der damalige taiwanesische Präsident Chiang Ching-guo an, die Arbeiten im Geheimen fortzusetzen.

Nun sprechen einige taiwanesische Experten vom Beispiel der “verführten und verlassenen” Ukraine und der Unzuverlässigkeit Washingtons. Andere diskutieren über die Notwendigkeit einer “offiziellen” Atombombe. Der Politikwissenschaftler Chen Shih-min von der Nationalen Universität schrieb darüber in einer Stellungnahme in der englischsprachigen Taipei Times. Es handelt sich höchstwahrscheinlich dabei um kein irrtümliches Leck.

Auch Peking studiert sorgfältig die Reaktion Amerikas im Zuge die Ereignisse in der Ukraine. Die Reaktion der USA gleicht der eines Geldverleihers – nicht der eines Kriegers. Die Amerikaner wagen es nicht, selbst in einen umfassenden Krieg gegen Russland oder China einzutreten. “Nukleare Schutzschilde” sind eine ernste Sache. Für Landoperationen in Europa scheinen amerikanische Truppen zu dürftig, auch wenn “Infanterie” aus NATO- und Vasallengebieten hinzukäme. Es handelt sich auch nicht um Operationen auf chinesischem Boden. Der Pentagon mag sich erinnern, wie im Koreakrieg (1950-53) Chinesen in wattierter Kleidung und mit Maschinenpistolen erfolgreich amerikanischen Panzerregimentern Widerstand leisteten. Doch Taipeh über Ausrufung ihrer “Unabhängigkei”» auf den Kriegspfad zu treiben, scheint für einige US-Strategen durchaus vorstellbar.

Sollen doch die Chinesen Chinesen töten, so wie die Russen Russen töten. Sollen doch Sanktionen den unaufhaltsamen Aufstieg der chinesischen Wirtschaft ebenso verlangsamen wie den der russische Wirtschaft, die gerade dabei war, sich zu erholen. Sollen doch die liberalen Medien das Provokationsopfer Peking der Aggression beschuldigen, wie zuvor Moskau, das schon seit acht Jahren blutige Provokationen hinzunehmen hatte. Anmerkung der Redaktion: 14.000 Tote im Gebiet des Donbass seit dem Putsch in Kiew im Jahr 2014.

Einige Experten in Peking könnten versucht sein anzunehmen, dass sich Amerika ggf. in einem Kalten Krieg enlang der “russischen Front” verzetteln könnte, um für länger so Druck von China zu nehmen. “Infolge der veränderten geopolitischen Lage in der Ukraine wird Amerika in Zukunft mehr Ressourcen nach Europa als in den asiatisch-pazifischen Raum investieren”, schrieb Professor Li Haidong in der Global Times. – Zumindest für die nächsten Jahre werden die USA gezwungen sein, sich auf Europa zu konzentrieren, und ihre indo-pazifische Strategie wird zu einem leeren Schlagwort verkommen. Weiter über diese Strategie zu sprechen, würde zu einem weiteren Zusammenbruch führen, ähnlich wie in Afghanistan. Es ist unwahrscheinlich, dass die amerikanischen Eliten dies übersehen könnten.

Der Standpunkt gegen China scheint historisch begründet. Zu Jahrhundertbeginn klagte Präsident George W. Bush bei seinem Amtsantritt über seinen Vorgänger Bill Clinton, welcher zu «weich» gegenüber China gewesen wäre, welches er als “strategischen Konkurrenten” qualifizierte. Der Anschlag auf die beiden Bürotürme in New York, der die Prioritäten der US-Politik für viele Jahre verschob, hinderte die USA damals ihren Worten Taten folgen zu lassen.

Aber es gibt noch eine andere Deutung. Angesichts der russischen Antwort auf den “US-Drang nach Osten” könnten die Amerikaner versucht sein, ihre Verbündeten in Europa mit den Konsequenzen allein zu lassen: Die Ukraine gilt bereits als verspielte Karte und wird einfach aus dem Spiel genommen. Aber es verbleiben noch einige Trümpfe in den restlichen Karten, und das Ass heisst Taiwan. Die Strategen in Washington könnten einen unwiderstehlichen Drang verspüren, ein neues Spiel zu entfachen, und die neuen Trümpfe dann auszuspielen.

In den Hauptquartieren der “russischen Front” und “chinesischen Front” werden die simplen Pläne der amerikanischen Strategen immer deutlicher. Die Kombinationen und Entwicklung einer gemeinsamen Gegenstrategie wurden höchstwahrscheinlich von den Präsidenten und Oberbefehlshabern von Russland und China bei ihrem Treffen am 4. Februar in Peking weiter aufgenommen. Auch nach dem Beginn der Operation in der Ukraine, am 25. Februar, gab es einen weiteren “Strategieabgleich”: Es kam zu einem anderthalbstündigen Gespräch über sichere Kommunikationskanäle.

Moskau und Peking zeigen gegenseitiges Verständnis für die reale Situation des strategischen Partners. Der Tenor der chinesischen Diplomatie und einflussreicher Medien ist positiv. Russische Diplomaten drängen ihre Kollegen auch nicht zu unüberlegten Äußerungen. Provokante Klagen über die vermeintlich “mangelnde Unterstützung” des russischen Handelns von den erklärten Gegnern der Allianz mit Peking durch sogenannte sachkundige Experten in den Medien kann nur belächelt werden.

China und Russland, stehen an den beiden Fronten desselben Kalten Krieges Rücken an Rücken!


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20 Gedanken zu „Moskau und Peking einig: “Freund und Feind erkennt man im Krieg!”“
  1. @Berthold Schaebens 04. 03. 2022 At 17:40
    Wird jetzt hier in Europa auch schon der Internetauftritt von RT zensiert?

    Auf Odysee geht noch etwas und bei
    https://www.anti-spiegel.ru

    Ein bitterer Vorgeschmack aber “Feindsender hören war ja bei Adolf auch schon bestraft worden”

    Im besten Deutschland was wir jemals hatte. (Der Grüßaugust)

    1. Danke. Mit Feindpresse lass ich mir aber nichts verbieten, ich lese sogar die Blöd. Weil man ja auch immer über die aktuelle transatlatische Agenda im Bilde sein sollte.

      1. Alles selbst prüfen und das Gute und Wahre nehmen und das Schlechte und die Lüge lassen und beides voneinander unterscheiden.

        So mach’ ich’s auch.

  2. Taiwan gehört zu China!
    Nach der Niederlage gegen die Kommunisten proklamierte Tschiang Kai-schek 蔣介石 / 蒋介石g Ende 1949 auf Taiwan geflüchtet die provisorische Regierung der Republik China. Er regierte teilweise diktatorisch und erhob bis zu seinem Tod 1975 mit US-Unterstützung Anspruch auf ganz China.

  3. Wird jetzt hier in Europa auch schon der Internetauftritt von RT zensiert? Konnte die Seite vorhin nicht aufrufen. Zensur über die DN-Server oder doch nur neue Adresse oder durch DDOS lahmgelegt?

    1. Ich habe das auch bemerkt. Schauen Sie im Internet (www.link11.com unter “Was ist eine Ddos-Attacke?”
      Es ist eine spezielle Art der Cyber-Kriminalität und auch Spionage. Da braucht man sich nicht fragen, WER in diesen Zeiten dahinter steckt…
      Da versuchen die Amerikaner (wie angekündigt) jegliche Infos aus Russland zu blockieren.
      Es gibt ja auch DDos-Protekt, aber auch da bin ich septisch. Müsste ich mal wieder den “regedit.filzen”

      1. Ob die meinen, die Leute können dann das pseudojournalistische Einheitsgelullue der deutschen Mainstreampresse nicht mehr als das erkennen, was es ist?
        Klar war RT auch tendenziös, aber ich denke, jeder der sich die Mühe gemacht hat es zu lesen, konnte das auch sehr gut entsprechend einordnen. Immerhin war RT journalistisch und sprachlich – im Gegensatz zur deutschen Systempresse – überwiegend sehr sauber und dabei geradezu erstaunlich wenig tendenziös.
        Also, Pressefreiheit auch gestrichen. Was kommt als nächstes? Ach so, ja, Bündnisfall und Generalmobilmachung vermutlich.

  4. Wenn Russland und China Rücken an Rücken stehen, steht die westliche Welt mit dem Rücken zur Wand! –
    Ami go Home, und kehre vor der eigenen Tür!!!

  5. Macrön zu Putin:

    https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/macron-nennt-putin-am-telefon-einen-luegner-gespraech-ueber-die-ukraine-17849435.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

    Wer sich an der Maidän erinnert, möge sich daran erinnern, dass meiner Erinnerung nach – so ich mich richtig erinnere und ich meine mich richtig zu erinnern -, dort eben die (lönken) N.zis ihre Hände im Spiel hatten. – Kann ja jede/r noch selbst recherchieren, wer noch dazu Quellen zum Maidän diesbezüglich findet, bitte posten.

  6. 14.000 Tote im Gebiet des Donbass seit dem Putsch in Kiew im Jahr 2014.
    Und in Deutschland solidarisieren sich die Hirnverbrannten mit den ukrainischen Mördern, wer soll das noch verstehen. Die “Impfung” zeigt auch hier ihre Wirkung, die Gestochenen sind bereits ferngesteuert und des Verstandes beraubt.

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    1. Das waren die schon vorher, liebe Angelique, m. E.. – Sonst hätten sie nicht den ganzen Tante Cörina-Sch.iß gefressen m. E. – ich kann’s nicht anders ausdrücken.

  7. Taiwan sollte klar sein, sowie der erste Rakete in Richtung China fliegt , wird China keine Rücksicht nehmen, ihrerseits die Insel unter Beschuss zu nehmen. Nur kann die dortige Bevölkerung nicht so ohne weiteres fliehen. Auch das scheint man bei den Amis und dem Westen zu ignorieren. Da fragt man sich, interessieren die sich über dafür was mit der Bevölkerung passiert. Jetzt wo man Hinweise für den Bau von Atomwaffen in der Ukraine hat und es einem Akw brennen soll, fragt man sich, zerstört man dort rasch ihre Sauereien, damit es nicht den Russen in die Hände fehlt. Genauso wie in Taiwan ist den herrschenden in der Ukraine egal wasmit der Bevölkerung passiert Waffen werden in Wohngebiete stationiert usw und auch in einem Akw wird sich verschanzt um den Gegner dazu zuzwingen diese unter Beschuss zu nehmen. Obwohl für die Wohngebiete und Städte selber keine Gefahr besteht, bombardiert zuwerden wie der Ami und die Nato es machen, im Nahen Osten. Man schaue sich nur den Irak oder Syrien an.

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    1. Immer das gleiche Vorgehen – m. E.. – Was haben die Amis überhaupt in anderen Ländern zu schaffen? – Was gehen sie die Angelegenheiten in anderen Ländern an? – Die haben genug riesige Müllhalden im eigenen Haus – m. E..

      1. DIE BODENSCHÄTZE.
        Die “VSvA” ist nur ein Schild, hinter dem sich die vereinten Möchtegern-Weltherrscher-Raubanden verbergen, die nach historischen Tradition sich spezialisiert haben, jene Länder, die noch welche Bodenschätze besitzen, von diesen “zu befreien”.
        Soeben wurde angekündigt, dass nun Dr. Genozid, alias BG das Monopol über das gesamte Saatgut besitzt.

  8. wieso gründen sie nicht ihr eigenes portal…sie @meinungs gebetsrolle

    zu weich im kopf, kein bock…oder nur contra_troll?

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    3
  9. die eu wird vom kapitalimperium von ihrer russischen gas/öl/kohle versorgung abgeschnitten

    die imperium mächte usa/gb/isral natürlich nicht_____________*!*
    was leider erschreckende versorgungsparalellen zu zeiten des 2.weltkriegs offenlegt
    auch sollen die amerkanischen drecksmac bis heute in moskau ganz besonders gut schmecken

    mit solchen freunden braucht man auch keine feinde mehr…wohl bekommts ihr idioten

    12
  10. “ES IST NUR DER SCHWANENGESANG” DER VSA.
    Der Artikel will suggerieren, dass die VSA taktisch au Gewinnerkurs sind. Aber genau das Gegenteil ist der Fall und bald werden sich manche Leser an meine Worte sich erinnern.
    DAS IMPERIUM STEHT VOR DEM UNTERGANG, SOWOHL WIRTSCHAFTLICH WIE POLITISCH UND MIT IHM AUCH DIE VERBÜNDETEN. DIE WÜRFEL SIND GEFALLEN. UND EIN NEUES IST AM ENTSTEHEN.

    https://uncutnews.ch/das-naechste-imperium/
    DAS NÄCHSTE IMPERIUM
    von Doug Casey

    Im Laufe der Geschichte haben politische, finanzielle und militärische Führer versucht, Imperien zu schaffen. Im Westen denkt man oft an das antike Rom als erstes Imperium. Später entstanden zeitweise auch andere Imperien. Spanien wurde dank seiner Armada, der Eroberung der Neuen Welt und des im Westen gewonnenen Goldes und Silbers zu einem Imperium. Großbritannien besaß das 19. Jahrhundert, verlor sein Imperium aber vor allem aufgrund kostspieliger Kriege. Die USA übernahmen im 20. Jahrhundert die Macht und entwickelten sich wie Rom zu einer Republik mit minimaler zentraler Kontrolle, die nun aber unter ihrem eigenen Regierungsgewicht zusammenbricht.

    Die letzten, die den Zusammenbruch eines Imperiums verstehen, sind immer diejenigen, die in ihm leben. Als britischer Staatsbürger erinnere ich mich an meine jungen Jahre, als sich viele meiner britischen Mitbürger, obwohl das britische Empire schon lange vorbei war, immer noch pompös benahmen, als ob die britische „Überlegenheit“ immer noch existierte. Heute ist das nicht mehr so. (Man kann nur so lange so tun, als ob.)

    Aber das deutet darauf hin, dass diejenigen, die im gegenwärtigen Imperium leben – die USA – die letzten sein werden, die wirklich begreifen, dass das Spiel so gut wie vorbei ist. Die Amerikaner scheinen zu hoffen, dass der dramatische Niedergang ein vorübergehender Rückschlag ist, von dem sie sich wieder erholen werden.

    Das ist unwahrscheinlich. Historisch gesehen wird ein Imperium, sobald es von seinem Thron gestoßen wurde, durch eine aufstrebende Macht ersetzt – eine, die in jeder Hinsicht produktiver und zukunftsorientierter ist. Doch die USA halten sich hartnäckig, und wie jedes sterbende Imperium werden ihre Führer immer rücksichtsloser, sowohl im Inland als auch im Ausland, in der Hoffnung, den Schein zu wahren.

    Kriege sind oft das Todesurteil für ein untergehendes Imperium – sowohl wegen ihrer extremen finanziellen Kosten als auch wegen ihrer Fähigkeit, die Völker anderer Länder zu entfremden. Im neuen Jahrtausend sind die USA in mehr Länder einmarschiert als je zuvor in ihrer Geschichte und scheinen sich in einem Zustand ständiger Kriegsführung zu befinden. Dies geschieht sowohl militärisch als auch wirtschaftlich, indem die USA Wirtschaftssanktionen gegen die Länder verhängen, die sie zu erobern versuchen.

    Diese Bemühungen sind für die Welt so bedrohlich geworden, dass sich andere Großmächte, auch wenn sie in der Vergangenheit keine Verbündeten waren, nun zusammenschließen, um den USA entgegenzutreten.

    Die USA werden in ihrem Bestreben durch ein unnatürliches Bündnis zwischen den europäischen Ländern bestärkt. Obwohl Europa aus vielen kleinen Ländern mit oft dramatisch unterschiedlichen Kulturen besteht, die seit Jahrhunderten miteinander streiten, hat die Europäische Union sie zu einem schlecht durchdachten „Vereinigten Staaten von Europa“ zusammengeschustert.

    Obwohl die relativ neue EU bereits deutlich ins Straucheln geraten ist und am Rande des Auseinanderbrechens steht, versuchen ihre Führer verzweifelt, das unwahrscheinliche Bündnis mit Hilfe der USA zusammenzuhalten. Unterdessen arbeiten die anderen Großmächte der Welt mit Hochdruck daran, dass der Rest der Welt unabhängig vom sterbenden Imperium weitermachen kann, wenn die USA und die EU ihr Waterloo erleben.

    Sie warten nicht einfach am Rande des Geschehens auf den Zusammenbruch und darauf, dass sie an der Spitze der Hackordnung an die Reihe kommen. Sie bereiten ihre Position aktiv vor, um den Staffelstab so nahtlos wie möglich zu übernehmen.

    Das Ende der Dollar-Hegemonie

    Seit der Konferenz von Bretton Woods im Jahr 1944 hat der US-Dollar als Standardwährung der Welt die Vorherrschaft inne. Im Jahr 1944 besaßen die USA mehr Gold als jedes andere Land, aber 1971 gaben die USA den Goldstandard auf, und seitdem ist der Dollar eine Fiat-Währung. Die USA haben den Dollar immer unbekümmerter missbraucht – oft auf Kosten anderer Länder.

    Russland und China haben sich mit dem größten Energieabkommen der Geschichte gegen die jüngste Runde von Zwangsmaßnahmen der USA zur Beibehaltung des Petrodollars gewehrt. Dieses und der gesamte Handel zwischen den beiden Ländern werden in Rubel und Yuan abgewickelt. Seitdem hat Russland aktiv Abkommen mit anderen Abnehmern von Energieträgern geschlossen, ebenfalls unter Umgehung des Petrodollars.

    Mit diesen Abkommen haben die asiatischen Mächte inoffiziell den Untergang des Petrodollars angekündigt. Jahrzehntelang haben die USA mit Hilfe des Petrodollars ihre Macht über andere Länder ausgeübt. Das chinesisch-russische Abkommen bedeutet also nicht nur das Ende des Petrodollar-Monopols, sondern auch einen allgemeinen Rückgang der US-Macht in der Welt.

    Ein neues SWIFT-System

    Gegenwärtig läuft die überwiegende Mehrheit der wirtschaftlichen Überweisungen in der Welt über das SWIFT-System, das in Brüssel angesiedelt ist, aber von den USA kontrolliert wird. In den letzten Jahren haben die USA andere Länder vom SWIFT-System ausgeschlossen oder mit einem solchen Ausschluss gedroht, was es den Banken praktisch unmöglich macht, Geld zu überweisen, und in der Folge den Zusammenbruch ihrer Bankensysteme verursacht. Russland hat daraufhin sein eigenes SWIFT-System geschaffen.

    Wenn russische Handelspartner wie der Iran von der Nutzung des Brüsseler SWIFT-Systems ausgeschlossen werden (oder ihnen sogar ein Ausschluss droht), ist es durchaus wahrscheinlich, dass Russland die Nutzung seines SWFT-Systems auf sie ausdehnen wird.

    Die Schaffung eines zweiten weltweiten SWIFT würde die SWIFT-Drohung als Wirtschaftswaffe aus der Trickkiste der USA entfernen. Solange Russland einen effektiven Geldüberweisungsdienst anbietet und dies ohne die Einschüchterungsversuche der USA tut, ist es vorhersehbar, dass andere Länder sich dem neuen System anschließen und SWIFT vorziehen würden. Sobald andere Länder vollständig an Bord sind, hätten die USA keine andere Wahl, als sich dem neuen System anzuschließen oder den Handel mit diesen Ländern zu verlieren.

    Eine neue Zentralbank

    In den letzten Jahrzehnten haben China und Russland ihre wirtschaftliche Macht dramatisch ausgebaut und sich regelmäßig darüber beschwert, dass ihre Sitze am IWF-Tisch angesichts ihrer Bedeutung für den Welthandel unrealistisch niedrig sind. Im Jahr 2014 hat China die USA offiziell als größte Volkswirtschaft der Welt abgelöst, doch der IWF hat immer wieder versucht, Chinas Platz am Verhandlungstisch zu minimieren.

    Es hat den Anschein, dass der Westen glaubt, alle Karten in der Hand zu haben und dass die Chinesen und andere Mächte eine Position der armen Schwester akzeptieren müssen, wenn sie überhaupt am IWF-Tisch sitzen dürfen. Der Westen scheint irgendwie nicht zu erkennen, dass die anderen Mächte, wenn sie ausgeschlossen werden, die Möglichkeit haben, Alternativen zu schaffen. Wie beim SWIFT-System haben die asiatischen Mächte auf die Übervorteilung durch die USA reagiert, und zwar nicht, indem sie ihre Wunden leckten, sondern indem sie einen zweiten IWF schufen.

    Die russische Staatsduma (das Unterhaus der russischen Legislative) hat jetzt die Neue Entwicklungsbank gegründet. Sie wird über einen Pool von 100 Milliarden Dollar verfügen, der für die BRICS-Länder verwendet werden soll. Ihre fünf Mitglieder werden zu gleichen Teilen zu ihrer Finanzierung beitragen. Der Sitz der Bank wird in Schanghai sein, Indien wird den ersten fünfjährigen turnusmäßigen Vorsitz übernehmen, und der erste Vorsitzende des Verwaltungsrats wird aus Brasilien kommen. Der erste Vorsitzende des Gouverneursrats wird wahrscheinlich der russische Finanzminister Anton Siluanov sein. Sie ist also wirklich multinational strukturiert.

    Mit der Schaffung all dieser Einrichtungen haben die BRICS de facto eine komplette zweite Wirtschaftswelt geschaffen.

    In den letzten Tagen des britischen Weltreichs schienen wir Briten der Illusion zu unterliegen, dass wir, selbst wenn unsere Machtbasis bröckelt, durch Drohungen und Getöse irgendwie die Kontrolle behalten könnten. Das Vereinigte Königreich lag damit völlig falsch und hat damit nur Handelspartner, Kolonien und Verbündete verprellt.

    Das Gleiche geschieht heute wieder. China, Russland und der Rest der Welt werden angesichts amerikanischer Drohungen und Drohgebärden nicht einfach ihre Zelte abbrechen und akzeptieren, dass den USA gehorcht werden muss. Sie werden stattdessen Alternativen schaffen. Und das tun sie außerordentlich gut und schnell. An diesem Punkt ermöglicht die Übermacht der USA nicht nur den Aufstieg anderer Mächte, sondern zwingt sie buchstäblich dazu, das nächste ausgewachsene Imperium zu schaffen.

    Anmerkung der Redaktion: Wie Bourne schon sagte, war es schon immer so, dass „Krieg die Gesundheit des Staates ist“. Aber es ist besonders wahr, wenn die wirtschaftlichen Zeiten schwierig werden. Das liegt daran, dass Regierungen ihre Probleme gerne auf Außenstehende schieben; selbst eine imaginäre Bedrohung aus dem Ausland führt dazu, dass sich die Meinungen auf die der Regierenden einigen.

    Da die Wirtschaft auf der ganzen Welt schwächelt und sich die politischen Führer in ihren Grundeinstellungen ähneln, gibt es gute Gründe für die Annahme, dass sich der Trend zum Dritten Weltkrieg beschleunigt.

    Leider gibt es wenig, was der Einzelne tun kann, um den Verlauf dieses Trends praktisch zu ändern. Das Beste, was Sie tun können und sollten, ist, informiert zu bleiben, damit Sie sich bestmöglich schützen und sogar von der Situation profitieren können.

    Quelle: The Next Empire https://internationalman.com/articles/the-next-empire/
    Genau aus diesem Grund haben New York Times-Bestsellerautor Doug Casey und sein Team gerade ein dringendes Video veröffentlicht.
    Klicken Sie hier:
    https://internationalman.com/the-most-dangerous-event-of-the-21st-century/

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