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Tomasz Sakiewicz · Bildquelle: Niezalezna.pl (Screenshot)

Deutschland wird seine Außenpolitik gegenüber Polen nach den Bundestagswahlen nicht mehr so aggressiv betreiben, weil es keine so dominante Partei in Deutschland mehr geben wird, glaubt der Chefredakteur der Gazeta Polska Tomasz Sakiewicz

 

Von Magdalena Żuraw

Seit Montagmorgen liegt die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) mit 25,7 Prozent leicht vor der Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU/CSU) (24,1 Prozent) im Bundestag. An dritter Stelle liegen in den Umfragen die Grünen mit 14,6 Prozent, gefolgt von der rechtspopulistische AfD mit 11 Prozent. Für die Christdemokraten ist es das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte.

Der Chefredakteur der Gazeta Polska, Tomasz Sakiewicz, glaubt, dass sich die deutsche Politik gegenüber den mitteleuropäischen Ländern nach den aktuellen Wahlen abschwächen wird.

“Nicht nur, dass Angela Merkel – die stärkste Person in der deutschen Politik – in den Ruhestand geht, es treten auch neue Politiker an, und die werden die Stimmen Mitteleuropas etwas mehr berücksichtigen müssen, weil sie keine so starke Position haben werden. Sie haben auch untereinander radikal unterschiedliche Konzepte”, sagte er.

Sakiewicz prognostizierte, dass eine CDU-Grüne-Koalition sehr wahrscheinlich sei. Er erklärte, dass sich die deutsche Politik ändern und nicht mehr so aggressiv gegenüber Polen sein werde.

“Nicht, weil Deutschland sich verändert hat, sondern weil die Faust der einen Hand nicht mehr so fest geschlossen sein wird”, sagte er.

Sakiewicz glaubt, dass die aktuellen Wahlergebnisse keine direkte Folge der Migrationssituation sind, da das Thema während des Wahlkampfes nicht weit verbreitet war.

“Obwohl ich denke, dass der jüngste Anstieg der Unterstützung für die CDU, die eigentlich erdrutschartig verlieren sollte, ein wenig von der Tatsache beeinflusst worden sein könnte, dass wieder etwas mit den Migranten passiert”, sagte er dem Nachrichtensender des polnischen öffentlichen Fernsehens TVP Info.

Sakiewicz wies darauf hin, dass einerseits die Migrationsfrage Angela Merkel schwer belaste, andererseits aber einige Wähler wüssten, dass die linken Parteien die Grenzen noch weiter öffnen würden.

Er stimmte auch der Auffassung zu, dass die Welt den neuen deutschen Bundeskanzler frühestens nach einigen Tagen, wenn nicht Wochen oder gar Monaten kennenlernen werde.

Sakiewicz ist der Meinung, dass Merkels Amtszeit für Polen schrecklich war.

“Es war eine Zeit, in der die polnisch-deutschen Beziehungen als gut galten, während sie in Wirklichkeit ungleich waren. Als Polen versuchte, sie anzugleichen, wurde ihm gesagt, dass die Beziehungen schlecht seien”, bewertete er.

Quelle: Niezalezna.pl


4 Gedanken zu „Nach den Wahlen könnte sich die feindliche Außenpolitik Deutschlands gegenüber Polen ändern“
  1. Na dann gibt man doch den Deutschen ihr Land zurück dass seit 1919 zu Unrecht bestzt ist. Dann ist man vielleicht freundlicher. Und natürlich auch die EU Förderungen, die es ohne Deutschland nicht geben würde.

  2. Ich weiss nicht, ob sich der gute Herr da nicht gewaltig irrt…..die Deutschen sind ja nicht gerade für Toleranz und politische Weitsicht bekannt (Zitat Wilhelm II: “Pardon wird nicht gegeben, Gefangene nicht gemacht!”) – viel wird sich da wohl nicht geändert haben, wenn man sich die künftigen Regierungsaspiranten so ansieht……..

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