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von Redaktion
Wien – Bundeskanzler Sebastian Kurz trat heute nach den jüngsten Ermittlungen in der Causa Inseratenaffäre nicht unerwartet zurück. Nachfolger als Kanzler wird der bisherige Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) auf Vorschlag von Kurz werden. Der Rücktritt hat jedoch einen durchaus strategischen Charakter, denn

  • sein Rücktritt „rettete“ die ÖVP-Grüne Koalition, denn der grüne Parteichef kündigte an, bei dem für Dienstag angekündigten Misstrauensantrag, falls Kurz noch Kanzler wäre, nicht mehr hinter ihm zu stehen und
  • Kurz bleibt weiter ÖVP-Parteiobmann, wird Abgeordneter und kommt somit in den Genuss der parlamentarischer Immunität, sobald er sein Nationalratsmandat angenommen hat und als Abgeordneter angelobt wird. Das heißt, dass sämtliche Ermittlungen gegen Kurz dann eingestellt werden müssen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) kann vorerst nicht weiter ermitteln, geschweige denn Kurz anklagen.

Opposition sieht Fortsetzung des „System Kurz“

Es liegt auf der Hand, dass die Oppositionsparteien den taktischen Schachzug des halbherzigen Rücktritts entsprechend „würdigen“. SPÖ und FPÖ reagierte naturgemäß skeptisch auf den Rückzug von Kurz aus dem Kanzleramt und seinen Wechsel als Klubchef.

FPÖ-Chef Herbert Kickl bringt es auf den Punkt:

Für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner sei Kurz nun “Schattenkanzler”. Der Wechsel zeige für SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch, dass die ÖVP “unverdrossen das ‘System Kurz’ fortsetzen will”. Er schließt sich auch dem Standpunkt von FPÖ-Chef Herbert Kickl an, dass die Flucht in die parlamentarische Immunität die Aufklärung durch die Justiz verhindern soll.

Auch NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger sieht das so: Bei einer Pressekonferenz am Samstagabend zeigte sie sich unzufrieden mit dem Rückzug von Kurz in den ÖVP-Parlamentsklub. Das sei “kein Neustart”, sagt sie und das “System Kurz” finde nahtlos seine Fortsetzung. In Anspielung auf seine Rücktrittsrede „ginge es Kurz nicht um die Menschen, sondern nur um sich selbst“.

Grünen-Chef Werner Kogler will und wird die Koalition mit der ÖVP fortsetzen. Es fragt sich nur, wie lange das noch gut gehen kann.


Von Redaktion

13 Gedanken zu „Österreich: Kurz tritt als Kanzler zurück und flüchtet in parlamentarische Immunität“
      1. Überfordert? Tut mir Leid. Selbstverständlich ist Kurz eine Marionette. Aber auch wenn er momentan von der Bühne weg ist, ist er noch jung und kann weiter von denselben benutzt werden. Klar jetzt?

      2. Der ist ein Clown Schwab-Zögling, wie Mutti auch. Vielleicht ist er auch in der Tranatlantische Partnerschaft”….Mietlied u. in anderen “Vereine”…
        Also, es bleibt alles beim alten, wie erwartet, und die “Immunität” ist eine tolle Sache für Prlmentarier/Politiker die so viele Flecken auf dem Hem haben. Dumm, wer noch ÖVP wählt, wobei man nichtt so sicher ist wie die Stimmen gezählt werden, selbst auch in CH. Mir scheint es, sie haben alle so einen Zauberstab…

  1. Der Rücktritt vor dem Misstrauensvotum hatte einen einzigen Grund: Kurz wollte dadurch die von ihm in die Regierung geholten Grünen dort belassen. Denn bei Misstrauen hätte die ganze Regierung zurücktreten müssen. … Aus diesem Licht sollte man es daher sehen, und nicht unter Immunität, die würde bei Anklage sofort aufgehoben.

  2. Seine nächste Dienstreise geht dann hoffentlich nicht mit dem Privatjet ins Hohe Haus sondern mit der Grünen Minna ins Graue Haus.

  3. Man kann nur hoffen dass ihm mit allen seinen türkisen Komplizen, den Mittätern aus der Medienlandschaft und den grünen Mitverschwörern bald der Prozess gemacht wird und alle geschlossen in ein Arbeitslager kommen wo sie so lange Sackerlpicken und Steineklopfen bis sie den Schaden an Österreich gutgemacht haben,

    1. Und WER bitte sollte Ihrer Meinung nach den sauberen Herrschaften den Prozeß machen?
      Kennen sie den schönen Spruch: “Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus”?
      Ich verrate ihnen, was geschehen wird: NICHTS!
      Gruß von der Kröte.

  4. Na ja, korrupte Kanzler sind wir in Österreich schon gewohnt; gegen Schüssel ist Kurz
    ein “Muatterl”, wie man in Wien so schön sagt.

  5. “…bin ich was glücklich, daß Merkel, Scholz und viele andere einen vollkommen korrekten Eindruck machen…”
    Liebe Annette, nach den neuen deutschen Maßstäben, angelegt von Haldenwang, Harbarth und dem deutschen Parlament ist das ganz ohne jeden Zweifel so. Punkt

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