web analytics
Open Balkan SummitWestbalkanstaaten vereinbaren beim Open Balkan Gipfel freien Waren- und Personenverkehr,

Albanien, Nordmazedonien und Serbien haben bei ihrem letztem Treffen in Tirana einen weiteren Grundstein für das Westbalkan-Bündnis nach Vorbild des Schengen-Raumes geschaffen. Die drei Staaten beschlossen beim Open-Balkan-Gipfel vom 20.-21. Dezember 2021, dass mit Anfang 2023 nicht nur die Grenzkontrollen zwischen ihren drei Staaten wegfallen sollen, sondern einige weitere (teils erst nur bilaterale) Abkommen.

Nach dem letzten Treffen der Vertreter der drei Staaten Ende Juli in Skopje und den damals getroffenen Übereinkommen geht es also schnell voran. In weiterer Folge sollten auch die drei weiteren Westbalkan-Staaten Bosnien und Herzegowina, Montenegro und der Kosovo der Initiative beitreten, um den Reise- und Warenverkehr im Bereich des ehemaligen Jugoslawiens zu vereinfachen.
Doch vor allem der Kosovo steht dem Bündnis noch skeptisch gegenüber, da das stärkste Land des Balkans, Serbien, den Kosovo nicht anerkennt. Auch die anderen beiden Staaten, Bosnien und Montenegro, fürchten die wirtschaftliche Vormachtstellung Serbiens, das eine ebenso einnehmende Rolle für sich beanspruchen könnte wie Deutschland in der EU.

Ein Open-Balkan-Bündnis nach EU-Vorbild kann aber nur dann erfolgreich sein, wenn ihm alle sechs Staaten, die jetzt dem Westbalkan zugerechnet werden, der Initiative beitreten, wie der Präsident Nordmazedoniens, erklärte. Premier Zoran Zaev, der für Nordmazedonien am Treffen in Tirana teilnahm, betonte, dass die Initiative allen Staaten des Westbalkans offenstehe. Er hofft auch auf Unterstützung durch die EU und die neue Deutsche Regierung, wie er in einem mit Vučić und Rama gemeinsam abgefassten Meinungsbeitrag für die FAZ und andere Medien schrieb.

Die wichtigsten Vereinbarungen sollen der freien Waren- und Personenverkehr, das Aufenthaltsrecht und ein Abkommen über Arbeitsgenehmigungen betreffen.
Serbiens Präsident Aleksandar Vucic, dem es vor allem um um greifbare Ergebnisse für die Bürger geht, beklagte beispielsweise die derzeit komplizierten Verfahren zur Erlangung von Aufenthalts- & Arbeitsgenehmigungen, bei denen die Antragsteller nicht nur oft monatelang auf die Erlaubnis warten sondern sie auch monatlich erneuern müssen. Diese bürokratischen Hürden sollen durch eine breit aufgestellte Kooperation am Balkan – d.h. unter Einbeziehung möglichst aller sechs Westbalkanstaaten – wegfallen.

Open Balkan als Gefahr für EU-Beitrittskandidaten und neuer Spaltpilz am Balkan?

Das Zögern der weiteren Beitrittskandidaten erklären diese auch damit, dass sie dadurch ihre Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union gefährdet sehen. Bosnien und Montenegro sehen auch deshalb keinen besonderen Nutzen darin, da die Erleichterung des Reiseverkehrs und des Handels bereits durch das umfassendere CEFTA-Abkommen und durch bilaterale Abkommen zwischen den Ländern der Region abgedeckt sei. Und in Tirana protestierte der ehemalige Oppositionsführer der Demokratischen Partei, Sali Berisha, mit seinen Anhängern gegen die Initiative. Er behauptet sie komme nur Serbien zugute.
Der Gedanke spaltet also auch am Balkan wieder einmal die Gesister

EU-Erweiterungskommissar Oliver Varhelyi lobte allerdings in einer Videobotschaft die Initiative “Offener Balkan” als Nachfolger des Berliner Prozesses, einer von der EU unterstützten Initiative zur Förderung der regionalen Zusammenarbeit zwischen den westlichen Balkanländern, wie BalkanInsight berichtete “Ich bewundere vor allem die Tatsache, dass sie vom Balkan ausgeht”, sagte er.

Der albanische Premierminister Edi Rama betonte, dass das nun unterzeichneten Abkommen ein konkreter Beweis dafür ist, dass “Open Balkan” eine Initiative ist, die vorantreibt, was im Rahmen des Berliner Prozesses erörtert aber nie umgesetzt wurde.

Wird aus dem alten Jugoslawien jetzt ein “Novi Jugozapadnibalkan-Slavija”

“Open Balkan” soll nun also wieder die Reste Ex-Jugoslawiens – unter Einbeziehung Albaniens, doch jetzt (vorerst?) ohne die früheren Teilrepubliken Kroatien und Slowenien, die bereits der EU angehören – zusammenkitten.
Ob mit dieser Initiative zu einem Mini-Schengen die schon seit langem – und nicht erst seit dem Balkanbund von 1912 und den Balkankriegen – anhaltenden Revierstreitigkeiten endlich beigelegt werden können ist noch abzuwarten. Die Initiative ist zur Kooperation mit allen Staaten der Region bereit und steht allen offen wie die Vertreter der Initiative übereinstimmend betonen.

Das nächste Treffen der Staaten soll bereits im Februar 2022 in Skopje (Nordmazedonien) stattfinden, berichtet Euronews in einem Videobeitrag

Bleibt nur zu hoffen, dass die Westbalkan-Staaten auch nicht die selben Fehler begehen wie die Europäische Union, die sich in lächerlicher Bürokratie verzettelt und es auf die Aufhebung der Souveränität seiner Nationalstaaten anlegt. (Transdanubier)

 

 

9 Gedanken zu „Open-Balkan-Initiative: Westbalkan plant Bündnis nach EU-Vorbild“
  1. “EU-Erweiterungskommissar Oliver Varhelyi lobte…”
    Danke, geschenkt. Was EU-Offizielle loben, kann unbesehen in die Tonne.

  2. eu friedlich?
    während sich die bosn. serben immer mehr mit moslem. distrikt verball bekriegen, werden bosn kroaten ( unter den moslem. distrikt), dazwischen zerriben. als volk haben sie nach DAYTON vetrag kaum noch garantierte rechte, sie sind zum verschwinden verurteilt. ja, die dürfen nicht mal eigene vertreter selber wählen.
    und was tut eu zu dem thema? gar nicht! die hat den zustand gerade abgestempelt!
    also, wer wird schuld tragen am nächsten krieg, bzw chaos da? eu UND internationale gemeinschaft, die das unrecht billigt und eigene verträge bricht!

  3. in wirklichkeit ist die aufnahme ins ” gloreiche” EU mit einen einfachen ” bediennung” geknüpft: die länder müssen die eu-gesetze im bezug auf LGBT und pädophilie abknicken – und ” herzlich willkommen, leute”. dazu möglichst ihre ressourcen und firmen, land ausverkaufen! und bitte, keinesfalls ihre familien, ihre kinder schutzen! dann, nähmlich kommen unsere straffen!
    und bitte, nicht auf ihre bewölkerung schauen, auf gerechte justiz, arbeitsplätze usw – ” das interessiert uns überhauot nicht”
    so ist es!

    2
    1
  4. Serbien will mit Albanien unter ein Dach? Haben die in den 90ern nichts gelernt? Kleine Einheiten verwalten sich leichter und schneller als zentralisierte große sozialistisch geführte Gebilde. Der Balkan brennt immer, weil die sich separieren wollen, dieselbe Geschichte, dieselbe Sprache, dieselbe Religion, das sind Völker. Alles andere ist Chaos und läßt sich schnell in Brand stecken.

  5. Der Balkankrieg aus den 90er Jahren wäre entbehrlich gewesen und Jugoslawien hätte sich die Zersplitterung gleich sparen können.
    Aber leider sind am Balkan viele “gache Häferln”, die statt zu reden und eine für Alle annehmbare und vernünftige Lösung zu finden gleich “in Saft gehen” und lieber erst einmal Kräfte messen …. schade um das gute alte Jugoslawien.

    12
    1. diejennigen, die YU geschaffen haben, haben sie zerstört! dueser krieg ist nicht zufällig gleich nach zerfall des SSSR passiert, er würde gewolt UND bezahlt. mit allen schrecken! psychopaten der macht!
      nacher kam nord-afrika, dann naher und mittl. osten drann, alles staaten, wo in 19-20 jh neue regierungen und grenzen übers ethnien geschoben wurden.
      altes spiel, wie mit lego-würfeln – zuerst zusammen fügen, was nicht zusammen gehört, dann zerstören. so wie jetz in bosnien.

      1. Den Großmächten geht es seit langem nicht um Völker, sondern um Einflußgebiete, mit anderen Worten: Sie teilen sich die Welt. Bei zusammengewüefelten Völkern kann man zündeln und Kriege entfachen. Wer bei denen profitiert, ist bekannt. Es ist überall der Tiefe Staat hinter den Regierungen.
        Österreich hat das Spielchen leider nicht durchschaut und wurde wie das Deutsche und das Osmanische Reich vor 100 Jahren zerstückelt. Es hätte die Finger vom Balkan lassen und Rußland überlassen sollen.

        1. das was vor 100 j passierte, war ein sorgfältig vorbereiteter plan der britischen ” elite”.
          sie wollten eigentl. deutschland treffen ( da industriell konkurent), dazu haben sie ca 14 j serben auf rebellion gegen A-U monarchie vorbereitet, haben den russischen hoff mit zuckerbrot-peitsche behandelt, mit versprechen für bosphorus. dieselben sind auch für 3 balkankriege, russich-japanischen krieg und ” befreieung” des nahen osten v türken verantwortlich!
          also, wie könnte der deutscher und österreichischer kaiser, auch russischer car nur ahnen, dass ihre eigene verwandschaft oben in britanien ihnen das messer ins rücken plannt?
          diese 3 kaisertüme müssten verschwinden, österreich wurde durch ” diplomatie” gerade dazu gedrängt, als eine ” grossmacht”, serbien ordentlich zu bestraffen. weder österr. noch deutscher kaiser wollten den krieg! sie wurden in 1. wk hineingezogen! britische ” elite” wollte den 1 und den 2. wk! und hatte zur hand noch franz. diplomatie dazu. briten sorgten dafür, dass krieg verlängert wurde, mit ” hilfe” der amerikaner.
          was die dann mit russen gemacht haben, war reinste blutorgie, die mit keiner ” ideologie” je was zu tun hatte.
          und das 2 wk ist offensichtlich nicht beendet, die würfelungen und kriege gehen weiter. neue staaten, neue grenzen, wie balkanissierung des nahen-mittleren osten, zerstörung der uralten kulturen und völker! sind das überhaupt menschen – oder satan. monster?

Schreibe einen Kommentar zu geldorado Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert