Pein­li­ches „Klitschko“-Deep-Fake Inter­view | Teil 3: Analyse zum pein­li­chen Ludwig-Interview

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Das russi­sche Polit-Provo­ka­teur-Duo Vovanx­Lexus macht anschei­nend ernst. Nun wurde auch das Deep-Fake-Inter­view mit dem Wiener Bürger­meister Michael Ludwig online gestellt. Soviel vorweg: Es ist an provin­zi­eller Pein­lich­keit kaum mehr zu toppen …

Souf­fleuse muss Ludwig „einsagen“

Nicht nur wegen inhalt­li­cher Aussagen sondern auch wegen dem gera­dezu hinter­wäld­le­ri­schen Medi­en­auf­tritt, samt Polit-Einflüster-Souf­fleuse. Hilfe­su­chend wendet sich der Blick des Bürger­meis­ters mehr­fach nach Links, wo die geschulte Dame offen­sicht­lich dem rheto­risch Über­for­derten Anwei­sungen zu geben hatte. Ludwig hatte zwar einen Tonab­schalt­vor­rich­tung vor sich (damit man nicht hört, was ihm „einge­sagt“ wird), aber ein paar Mal konnte man trotzdem die Anwei­sungen vernehmen. Einmal wurde ihm sogar ein Zettel hingeschoben.

Man fragt sich, sind solche Leute nur mehr Sprech­puppen, die das herun­ter­zu­leiern haben, was ihnen vorge­geben wird? Nicht nur rheto­risch, vermut­lich auch inhaltlich.

Herum­stot­tern in schlechten Englisch

„Who is defen­ding? We are not defen­ding.“ – Ludiwg wieder­holt: „Who is defen­ding?!“ (Marke 3,27) Zur Frage der mili­tä­ri­schen Unter­stüt­zung der ukrai­ni­schen Armee: „We are not in the posi­tion of that. We are a neutral country.“ Hier hört man sogar die Anwei­sung der Souf­fleuse, die ihm das erst stecken musste – alleine wäre er vermut­lich nicht drauf­ge­kommen.  (ab Marke 5,18.) „We have the flag on the city-hall.” (Marke 7,11) und dem grot­ten­schlechten Volks­schul-Englisch – immerhin eines Bürger­meis­ters einer Welt­stadt mehr als nur unwürdig. Man fragt sich zurecht: Kann man so jemanden in einer solchen Posi­tion nicht einen Auffri­schungs-Sprach­kursus ans Herz legen!

Förm­lich greif­bare Nervosität

Von Anfang an erweckt das Video den Eindruck, dass es unter einem starken Zeit­druck zustande gekommen sein muss. Was auch die unpro­fes­sio­nell-unvor­be­rei­tete, nervöse Hände­gestik des Wiener Bürger­meis­ters unterstreicht.

Pein­lich auch, dass Ludwig wieder­holt nach engli­schen Wörtern vergeb­lich ringt: So verwech­selt er einmal das deut­sche Wort für „Stadt“ zuerst mit dem engli­schen „state“ (für „Staat“)

Beson­ders pein­lich: Dass er nicht einmal imstande war, das engli­sche „th“ ordnungs­gemäß auszu­spre­chen, um es statt­dessen mit dem deut­schen „se“ wieder­zu­geben. Sowas wird einem in der Schule vom ersten Tag an antrainiert.

Mediale Kata­strophe: Kauderwelsch-Gestammle

„It‘s some… Some rich people…äh, with some äh, big cars and äh, big houses. But not äh, äh, a big number… ‚Theress ess äh‘, sumpt…, ‚theres‘ not many people in… I think there is rich people, but not many people in Vienna.” Was immer das auch heißen mag.

Histo­ri­sche Dummheiten

Gera­dezu zum Fremd­schämen, die histo­risch völlig irre­füh­rende Aussage, dass „unsere Staaten auch histo­risch sehr eng zuein­ander liegen. Ukrainer und Öster­rei­cher haben eine gemein­same Geschichte.“ Anschei­nend kennt Ludwig nicht einmal die jüngere öster­rei­chi­sche Geschichte: Dass es sich nämlich beim West­teil der heutigen Ukraine um einen Teil der Habs­bur­ger­mon­ar­chie handelte, als es frei­lich die Ukraine als Staats­wesen noch nicht einmal gegeben hat.

Bitte lasst mich nicht allein hier…

Gera­dezu wie in einem Real­sa­tire-Soap fühlt man sich, als das Klit­schko-Fake auf die unter­ge­tauchten russi­schen Olig­ar­chen in Wien zu spre­chen kommt… Ludwig wendet sich einer Gesichts­mimik in einer Mischung aus unwis­sender Dämlich­keit sekun­den­lang, Hilfe suchend an seine weib­liche Einflüsterin.

Kaum zu über­bieten an schel­mi­scher Dumm­däm­lich­keit benimmt sich Ludwig dann, als ihn der Fake-Klit­schko (teils herrisch) auffor­dert, aufzu­springen, die Hände zu heben, um zu rufen: „Ich bin mit der Ukraine.“ Als hätte er sich bei einem vulgären Gedanken ertappt, lächelt er verschmitzt, um dann wieder hilfe­su­chend in Rich­tung der Polit­souf­fleuse zu hecheln. Dann nimmt er doch noch, verstohlen, das Ukarine-Fähn­chen, um es dann wieder verschämt zu verste­cken. (ab Marke 6,20). Und grinst noch linkisch dabei.

Inhalt­lich ist zu sagen, dass Ludwig sich bei Forde­rungen des Fake-Klit­schkos sich ständig in der Rolle des Vertei­di­gers befand. Man habe ja eh Autos und Geld gespendet etc. Wäre da nicht eine ganz andere Haltung ange­messen gewesen, nämlich auf Forde­rungen mal so reagieren, dass von Seiten der Ukraine über­haupt nichts zu „fordern“ gibt. Das hat darüber hinaus mit den Fake-Fragen nichts zu tun – das trifft real zu.

9 Kommentare

  1. Nun ja, Fach­leute verlassen das Land und Idioten füllen die Lücken. Ein Fressen für Ratten­fänger. Erin­nert mich mal an so eine Verkaufs­show, wo der Guru die Massen so begeis­terte, dass alle am Schluss auf den Stühlen standen und schreiend-singende Stan­ding Ovation gaben… anschlie­ßend durfte man den (!) Saal nur verlassen, wenn man ein Topfset für 3000DM kaufte. Seither habe ich gewusst wie diese Typen arbeiten. Egal ob poli­tisch oder Marke­ting… alles Kaputte. Fehlt nur noch Schwab in der Runde, dann wasche ich mir vorher 5 Wochen nicht die Füße und höre ihm zu…

  2. Die „Eliten­po­li­tiker“ aus Europa sind mit Abstand die Unfae­higsten. Und deren Waehler sind mit Abstand die Duemmsten.

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  3. Hmmmmmmmmm.….…

    Nach dem Präsenz­dienst von 1981 bis 1982 absol­vierte er das Studium der Poli­tik­wis­sen­schaft und Geschichte an der Univer­sität Wien und wurde 1992 mit einer Disser­ta­tion über die DDR-Staats­partei SED[1] zum Dr. phil. promo­viert. Von 1984 bis 1986 war er Kurs- und Projekt­leiter in der Erwach­se­nen­bil­dung, zwischen 1986 und 1991 Pädago­gi­scher Assis­tent an einer Wiener Volks­hoch­schule. 1991 wurde er Landes­stel­len­leiter des Dr.-Karl-Renner-Instituts Wien und Bildungs­se­kretär der SPÖ Wien. Ab 1995 war er Vorsit­zender des Verbands Wiener Volks­bil­dung und Vize­prä­si­dent der Öster­rei­chi­schen Volks­hoch­schulen, seit 2008 ist er ehren­amt­li­cher Aufsichts­rats­vor­sit­zender der Wiener Volks­hoch­schulen GmbH. Außerdem ist Ludwig Vorsit­zender des Bruno-Kreisky-Archivs. 

    Also entweder ist das wie bei der deut­schen Aussen­mi­nis­terin, oder er ist während seiner Amts­zeit inter­lek­tuell wegen mangelnder Heraus­for­de­rungen etwas zurück­ge­fallen oder es gibt andere Schulen, als die, die ich besucht habe?
    Viel­leicht war er aber blos ein kleines biss­chen nervös? Wer kann mir das erklären?
    Fragen über Fragen ????

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