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Bogdan Rzońca, Europaabgeordneter der PiS · Foto: PAP / Rafał Guz

Bogdan Rzońca, Europaabgeordneter der polnischen Partei für Recht und Gerechtigkeit (PiS), im Gespräch mit dem Online-Portal DoRzeczy.pl (“Zur Sache”):

Pfizer begrenzt vorübergehend die Lieferungen von Impfstoffen, die für Europa, einschließlich Polen, bestimmt sind. Dadurch wird der Impfvorgang verlängert. Ist das eine gefährliche Situation oder haben wir nicht wirklich etwas zu befürchten?

Bogdan Rzońca: Die Situation ist sehr besorgniserregend. Schließlich wurde die angemessene Anzahl von Impfstoffen nicht nach dem Ermessen der Regierungen, sondern nach den Empfehlungen der Hersteller selbst bestimmt. In diesem Zusammenhang ist es völlig unverständlich, warum es heute plötzlich eine Änderung gibt. Das ist zutiefst beunruhigend. Wir wissen noch nicht, ob es sich hierbei um eine absichtliche Aktion oder um einen Fehler im Produktionsprozess handelt, aber die Angelegenheit muss auf jeden Fall überprüft werden.

Wenn wir davon ausgehen, dass dies beabsichtigt ist, ist es dann so, dass ein Land, das den Impfstoff erhält, ein anderes Land überholen kann, dem der Impfstoff vorenthalten wird?

Eine solche Gefahr besteht. Sollte es sich tatsächlich herausstellen, dass der Impfstoff eine bestimmte Gruppe von Ländern nicht erreicht und ein anderes Land ohne Hindernisse impfen kann, dann hätte letzteres einen Vorteil, weil es seine Wirtschaft schneller öffnen könne. Die eigentliche Tragödie wäre es, wenn ein Land in der Europäischen Union eine derart privilegierte Stellung erlangen würde. Denn das wäre ein Bruch der europäischen Solidarität und eine echte Krise der EU. Aber wie gesagt, wir kennen die Gründe für die Verzögerungen noch nicht.

Wenn es zu Verzögerungen kommt, sollten wir dann nicht in Erwägung ziehen, den Impfkalender so zu ändern, dass vorrangig Menschen im erwerbsfähigen Alter geimpft werden und die Wirtschaft geöffnet wird, während Senioren geschützt werden sollen, indem sie zu Hause bleiben müssen?

Sicherlich ist so etwas eine Überlegung wert. Natürlich ist jedes Leben gleich wertvoll. Aber Senioren haben ein höheres Risiko, schwer zu erkranken, und das darf man nicht vergessen. Wenn wir hingegen zuerst die Berufstätigen impfen würden, die jeden Tag andere Menschen treffen, und die Senioren hätten eine Heimsperre, dann wären sie ja auch geschützt, denn durch das Impfen schützen wir auch die Ungeimpften.

Donald Trump hat die Wahl verloren und wurde von den sozialen Medien blockiert. Manche sagen, dies sei eine Bedrohung der Meinungsfreiheit. Andere meinen, dass Fake News und Hassreden blockiert werden sollten, und außerdem können private Medien tun, was sie wollen.

Zum einen haben sich die sozialen Medien komplett selbst kompromittiert. Es geht nicht nur darum, Trump zu blockieren, sondern auch darum, einen US-Präsidenten zu blockieren, der auf unterschiedliche Weise beurteilt werden kann; es geht hier nicht um irgendeinen grausamen Politiker aus dem Osten, der für Totalitarismus oder Menschenhandel bekannt ist. Zweitens: Die Medien sind privat, aber sie haben ein Monopol. Und das ist eine sehr große Bedrohung für die Redefreiheit. Es besteht die Gefahr, dass eines Tages ganze Parteien, die für die Besitzer dieser sozialen Medien unbequem sind, gesperrt werden. Eine positive Sache gibt es hier jedoch. Was in USA geschah, zeigte die Wahrheit über die Besitzer dieser Medien und sensibilisierte die Öffentlichkeit. Vielleicht stellt sich letztlich heraus, dass solche Aktionen in Zukunft nicht mehr erlaubt sein werden.


2 Gedanken zu „PiS-Abgeordneter: Lieferbeschränkung für Impfstoffe ist besorgniserregend“

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