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Foto: Breslau / Visegrád Post

Die Teilarbeitslosigkeit aufgrund der “Lockdown”-Maßnahmen hat zur Folge, dass einige polnische Familien, insbesondere die Ärmsten, es sich in diesem Jahr nicht leisten können, in den Urlaub zu fahren. Die polnische Regierung hat beschlossen, dem teilweise entgegenzuwirken, indem sie Urlaubsgutscheine im Wert von 1.000 Złoty (220 Euro) für Arbeitnehmer bereitstellt, die weniger als 5.200 Złoty brutto im Monat verdienen (1.140 Euro, das polnische Durchschnittsgehalt), wobei 90% vom Staat und 10% vom Arbeitgeber finanziert werden. Dies soll auch eine Unterstützung für den polnischen Tourismussektor darstellen, der, obwohl er hauptsächlich von polnischen Touristen lebt, immer noch von der Schließung der Grenzen betroffen ist.

Gültig nur in Polen

Wie überall in Europa hat der Tourismussektor stark unter den “Lockdown”-Maßnahmen gelitten. Restaurants und Hotels mussten schließen, und der gesamte Sektor verzeichnete seit Beginn der Epidemie einen Umsatzrückgang von 65%, wobei auch ausländische Touristen dieses Jahr natürlich viel weniger kommen werden. Der Urlaubsgutschein ist eine elektronische Karte, die zwei Jahre lang in Hotels und Unterkünften sowie für Museen usw. gültig ist. Ähnlich wie es in vielen Ländern, wie z.B. Frankreich, üblich ist, können die Urlaubsgutscheine allerdings nur in Polen genutzt werden. Dies hinderte die westliche Presse jedoch nicht daran, die polnischen Urlaubsgutscheine als “nationalistisch” zu bezeichnen, womit die konservative PiS-Regierung wieder einmal beschuldigt wird, ausschließlich zum Wohle der eigenen Volkswirtschaft tätig zu werden.

Doppelte Hilfe

Die Urlaubsgutscheine verfolgen ein zweifaches Ziel. Sie ermöglichen es weniger wohlhabenden Menschen, ein wenig Urlaub zu machen, und selbst wenn die 220 Euro pro Familie nur eine bescheidene Hilfe darstellen, bieten viele Reiseziele in Polen für diesen Betrag die Möglichkeit, dort zumindest ein schönes Wochenende zu verbringen. Obwohl der Tourismus in Polen normalerweise zu 80% aus Lokaltourismus besteht, ist diese Hilfe für den Tourismussektor dennoch sehr wichtig, da die zusätzlich zu erwartenden 20% Auslandstouristen im Allgemeinen wesentlich mehr Geld ausgeben. Man sollte sich jedenfalls die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Strände der Ostsee, die Tatra, die historischen Städte wie Breslau/Wroclaw (Beitragsbild), die Deutsche Ordensburg in Marienburg/Malbork oder viele interessante Museen zu entdecken oder neuerlich zu besuchen.

Dieser Beitrag erschien zuerst in französischer Sprache bei Visegrád Post.

Polska wersja artykułu: Polska: rząd wprowadza bony wakacyjne w celu napędzenia turystyki

 

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