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Ministerpräsident Mateusz Morawiecki an der Grenze · Foto: Facebook

Angesichts einer Migrationskrise, die eindeutig von den weißrussischen Behörden an der Ostgrenze verursacht wurde, bemühen sich die polnischen Behörden intensiv um eine Lösung. So erwägen sie jetzt, nicht nur einen Zaun, sondern eine richtige Mauer zu bauen, um die Migranten aufzuhalten, und haben sich die Zusammenarbeit mit der Türkei bei der Aufklärung gesichert.

Die modernste Grenze Europas

Angesichts einer Situation, die sich nicht verbessert – allein am 1. Oktober versuchten 601 Migranten, illegal nach Polen einzureisen – versprach der polnische Innenminister Mariusz Kamiński, die Grenze zu Weißrussland zur „modernsten in Europa“ zu machen, was die Sicherheit betrifft, sprich zu einer „undurchdringlichen“ Grenze. Daher muss der 2,5 Meter hohe Stacheldrahtzaun, der in der Notlage errichtet wurde, durch eine „viel höhere“ Mauer ersetzt werden, die sich insbesondere an dem orientiert, was die Griechen, Ungarn oder Spanier in diesem Gebiet bereits errichtet haben.

Kamiński zufolge wird diese künftige Grenzmauer auch mit einem Perimetersystem aus Bewegungssensoren und Wärmebildkameras ausgestattet sein:

Jedes Mal, wenn ein Versuch [des illegalen Grenzübertritts] unternommen wird, werden die Informationen sofort an unsere Wachleute weitergeleitet, und sie werden sofort reagieren.“

Aufgrund der aktuellen Krise setzt Polen derzeit 4.000 Grenzschützer und 25.000 Soldaten an der Grenze zu Weißrussland ein, während der am 2. September verhängte Ausnahmezustand im Grenzgebiet um weitere 60 Tage verlängert wurde.

Zusammenarbeit mit der Türkei bei der Aufklärung

Die polnische Regierung begnügt sich jedoch nicht damit, das Problem nur an der Grenze zu lösen, sondern versucht auch, im Vorhinein zu handeln. Der polnische Außenminister Zbigniew Rau und sein türkischer Amtskollege Mevlüt Çavuşoğlu haben am Montag (4. Oktober) in Warschau vereinbart, die Zusammenarbeit zwischen den Geheimdiensten beider Länder zu verstärken, um die illegale Migration arabischer Bürger von Weißrussland nach Polen zu bekämpfen. „Ich habe die Probleme im Zusammenhang mit der illegalen und unkontrollierten Auswanderung über Weißrussland in unser Land angesprochen.

Ich habe meinen türkischen Kollegen auch gebeten, der seit mehreren Monaten andauernden Praxis mehr Aufmerksamkeit zu schenken, die mit den Versuchen der in Minsk ankommenden Migranten zusammenhängt, unsere Ostgrenze auf verschiedenen Wegen zu überqueren.“

erklärte Rau nach seinem Treffen mit Çavuşoğlu, der die Bereitschaft der Türkei zur Zusammenarbeit mit Polen und Litauen in diesem Bereich betonte.

5 Gedanken zu „Polen will nun eine echte Mauer an seiner Ostgrenze bauen“
  1. Zitiert aus
    https://www.dw.com/de/flucht-in-die-eu-%C3%BCber-wei%C3%9Frussland/a-19463147
    “Dem Pressesprecher des weißrussischen Grenzschutzes, Alexander Tischtschenko, zufolge darf seine Behörde nicht überprüfen, ob die Reisenden über Schengen-Visa verfügen. “Wir haben keinen Grund, russische Staatsbürger, egal welcher ethnischer Zugehörigkeit, die legal mit gültigen Papieren nach Weißrussland einreisen, keine Verbrechen begangen haben und nach denen nicht gefahndet wird, nicht wieder aus Weißrussland ausreisen zu lassen. Das gleiche gilt zum Beispiel für Bürger Georgiens. Mit diesem Land haben wir Visafreiheit”, sagte Tischtschenko. Er betonte, Weißrussland habe keinen Einfluss darauf, wenn Menschen in ein EU-Land einreisen und dort um Asyl bitten würden.”

    Die weißrussische Regierung bringt gerade der polnischen die Flötentöne bei, indem sie klarstellt, dass die aktuellen Einwanderer weder in Weißrussland noch in Polen ein Aufenthaltsrecht haben. Ob dabei tatsächlich geschossen wurde oder nicht, ist zweitrangig. Es kommt allein auf die Flötentöne an. Da hat Polen noch Lernbedarf.

  2. Und 3 Meter tiefe Fundamente, weil sie sonst unten durchbuddeln, und wenn das dann geschafft ist kommen die Migranten bei uns aus Weissrussland über die Ukraine weiter nach Polen, die Polen werden bald richtige Mauerbauspezialisten. 😉

  3. “Daher muss der 2,5 Meter hohe Stacheldrahtzaun, der in der Notlage errichtet wurde, durch eine „viel höhere“ Mauer ersetzt werden, die sich insbesondere an dem orientiert, was die Griechen, Ungarn oder Spanier in diesem Gebiet bereits errichtet haben.”

    Wie oft noch (hab ich ja noch nie seit Herbst 2015 kommentiert, Junge Freiheit / Epoch Times / …): Sperranlagen sind sinnlos und nutzlos, sofern sie nicht verteidigt werden, Grundlagen des Kampfes um und mit Sperranlagen aller Truppen.

    Wenn ich ein Eindringen des Gegners verhindern will, dann muß eine Sperre verteidigt werden. Will ich nur den Gegner aufhalten, bis er die Sperre geräumt hat / umgangen hat, dann verteidige ich sie nicht. Hier geht darum ein Eindringen zu verhindern.

    Hat Polen genug Grenzschützer, um diese “Mauer” dann auch entsprechend zu bewachen? Wohl kaum. Das gelingt selbst den Ungarn nicht so richtig und die haben nur wenige Kilometer Grenze zu Serbien. Die Spanier erleben andauern, wie die Sperrmauern von Ceuta und Melilla überklettert werden, weil keiner sie verteidigt (das bedeutet Invasoren beschießen, bevor sie rübergeklettert sind).

    Von den Tunneln reden wir da noch gar nicht. Wer erklärt das jetzt den Polen?

    Das gleiche Problem hatte ja die DDR. Die hatten 50.000 Mann und massive bauliche Anlagen + unbedingter Waffengebrauch (um zu töten) + Minen. So sichert man eine Grenze. Problem, die DDR konnte das nicht bezahlen und die Toten waren gefundenes Propagandamaterial. (Bei Saudi-Arabien schert sich keiner drum. Da hat Airbus (oder wer das war) ja 2 solcher Grenzanlagen gebaut, zum Jemen und zum Irak, aber da die Saudis selber schießen und es keinen filmen lassen …).

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