Poli­tical Correct­ness: Ein perver­tiertes Ur-Christentum

Papst Franziskus wäscht "geflohenen " Muslimen küssend die Füße.
Man kann dem Chris­tentum nicht entkommen

Die Welcome-Klat­scher miss­brauchten mit ihrer Lebens­mittel-Verteil-Aktion die „Wunder­same Brot­ver­meh­rung“. Mama Merkel okku­pierte den „Einzug Jesus’ in Jeru­salem“ mit ihren Refjut­schie-Selfie-Aufnahmen. Und Papst Fran­ziskus blas­phe­mi­sierte die „Fußwa­schung“.

Warum versteckt sich hinter der Poli­tical Correct­ness (PC) ein so effek­tiver Propa­ganda-Code, der aufgrund mora­li­sie­render Totschlags-Argu­mente sakro­sankte Tabui­sie­rung erlangte? Weil die post­mo­derne Gutmensch-Ideo­logie das Urchris­tentum perver­tierte, auf dessen Erbe sich das christ­liche Abend­land säku­la­ri­sie­rend aufbaut. Durch Tabui­sie­rung hat sich die PC bisher jegli­cher Dekon­struk­tion entzogen.

Ungarn: Das Flücht­lings-Lügen­bild von Bicske

Das (aus dem Zusam­men­hang geris­sene) „Lügen­bild von Bicske“ (Ungarn) ‚zeigt’ (anschei­nend), wie zwei „unga­ri­sche Exeku­tiv­be­amte (angeb­lich) auf einen Mann eindre­schen, der sein eigenes Kind schützt.“ (Glawi­schnig). Von dieser Teufels-Wahn-Ersatz-Idee war die ehema­lige Grüne Front­frau gera­dezu besessen. Selbst nachdem FPÖ-Oppo­si­ti­ons­po­li­tiker Strache (während einer Fern­seh­dis­kus­sion 2015) diese Lüge korri­gierte: „Haben Sie das Video voll­ständig gesehen, wie der Mann das Kind und seine Frau auf die Gleise geworfen hat, und die Polizei das Kind und die Frau schützt?“ Als säku­la­ri­sierte Jesus_in („Wer nicht für mich ist, ist gegen mich.“ ) blieb sie einfach weiter bei der Unwahr­heit: „Ja! Ich habe das Bild voll­ständig gesehen!“ (Youtube-Link zum Video)

Niemals tut man so voll­ständig und so gut das Böse, als wenn man es mit gutem Gewissen tut.“ (B. Pascal) Und: „Wenn du einmal begonnen hast zu lügen, bleib dabei.“ (Zitat wird Goeb­bels zugeschrieben)

Jede Medien-Mani­pu­la­tion bemäch­tigt sich Einsteins resi­gna­tiver Erkenntnis: „Es ist einfa­cher, einen Atom­kern zu spalten als ein Vorur­teil zu zerstören.“ Die Lügen­szene miss­braucht abend­län­di­sche und christ­liche Ikonen: Die Kreuz­weg­pas­sion Christi, jenes Bild des Schre­ckens aus Ausch­witz, sowie Munchs „Der Schrei“. Während der Refjut­schie-Crisis mani­pu­lierten die Main­stream-Medien mit ähnlich Versatz­stü­cken: Etwa der Herbergs­suche der Heiligen Familie auf der Flucht nach Ägypten.

Zu einem infantil-katho­li­schen Voodoo-Aktio­nismus ließ sich der Kölner Kardinal Woelki hinreißen: Er defor­mierte sogar ein Flücht­lings­boot als Kulisse zum Fron­leich­nams-Gottes­dienst: „Ich bin über­zeugt, heute säße Jesus in dem Flücht­lings­boot.“ Und requi­rierte eine perver­tierte „Mitleids-Moral“ (Nietz­sche):

„Wer Menschen im Mittel­meer ertrinken lässtder lässt Gottertrinken.“

Häresie des Christentums

PC ist säku­la­ri­sierte Häresie des Urchris­ten­tums zum Zwecke von Perma­nenter-Revo­lu­tions-Agenda. PC appel­liert an das schlechte Gewissen, den Opfer­kult (etwa der im Hunger­streik gestor­bene RAF-Terro­rist Holger Meins) und den Mea-Culpa-Schuld-Komplex (der mit Faschismus-Ängsten und Kollektiv-Schuld hantiert: „Ganz Neusee­land trägt Kopf­tuch“ ). Auch mittel­al­ter­liche Höllen­ängste werden ersetzt durch: Angst vor Bienen­sterben, Wald­sterben, atomares Arma­geddon, Hitzetod, Feinstaubersticken…

Dieser Perver­sion umge­polten Denkens entspricht Nietz­sches „Umwer­tung aller Werte“: Auf die unfass­bare Tat einer Massen­ver­ge­wal­ti­gung an einer Studentin durch eine Horde bruta­li­sierter Refjut­schies reagierten Gutmen­schinnen-Femos mit einem sagen­haft dummen Rela­ti­vismus: „Das Problem heißt Sexismus! Unser Femi­nismus bleibt anti­ras­sis­tisch.“ Diese Rela­ti­vierer-Rhetorik bemäch­tigt sich grotesker Jesus-Gleich­nisse (etwa: „Die Letzten werden die Ersten sein.“ )

Conchita und Che Guevara trans­por­tieren als opti­sche Jesus-Blas­phe­mien eine vulgäre Erlöser-Sehn­sucht. An die Stelle von „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Jesus) tritt ein von Conchita geschaf­fenes skur­riles Trans­gender-Sex-Para­dies. „Nihi­lis­ti­sche Werte führen unter den heiligsten Namen die Herr­schaft.“ (Nietz­sche)

Die „Spei­sung der 5000“ am See Gene­za­reth persi­flierte Konstantin Wecker: „Ich habe einen Traum. Wir öffnen die Grenzen und lassen sie alle herein.“ Oder die Vergöt­zung von Minder­heiten: Kardinal Schön­born schaute beim (als „Berufs­warmen“ diffa­mierten) Aids-Charity-Gründer Gery Keszler vorbei. Oder das perma­nente Prote­gieren eines aufge­blähten Sozi­al­staates: „Sorgt nicht: Denn euer himm­li­scher Vater weiß, dass ihr des alles bedürfet.“

„Gegen Rassismus und Sozi­al­abbau.“ (Demo­slogan) Das Motiv des „Heiligen Zorns‘“ (Jesus vertreibt die Wechsler aus dem Tempel) findet sich in allen Antifa-Demos und in Person des Studen­ten­füh­rers Rudi Dutschke. Dann der Hass auf Reiche („Ein Reicher wird schwer ins Himmel­reich kommen.“ – Jesus): „Wäre ich nicht arm, wärst du nicht reich.

Vier Voraus­set­zungen für die Ideo­logie der Poli­tical Correctness

1. Säku­la­ri­siertes Christentum

2. Ein hyper­tro­pher Sozi­al­staat oder ein sehr hoher Lebensstandard

3. Eine ausar­tende multi­plu­ra­lis­ti­sche Spät-Demo­kratie im Sinne eines „Anything Goes“ (Feyer­abend);

4. Eine „impe­ria­lis­ti­sche“ Vergan­gen­heit (im weitesten Sinne auch inner­eu­ro­pä­isch), die einen Schuld­kom­plex mobi­li­siert. Weil der davon infi­zierte post­mo­derne Westen (Nord­ame­rika, West­eu­ropa, Austra­lien, Neusee­land) nur unter einer Milli­arde Menschen umfasst (wobei die Ideo­logie von vielen abge­lehnt wird), steht die PC allein schon aus demo­gra­phi­schen Gründen vor ihrem Ende (bei einer Gesamt-Welt­be­völ­ke­rung von knapp 8 Milliarden).

Spät­kultur Europa seit Tacitus

PC ist die letzte Stufe eines auto-aggres­siven Kultur­hasses der „Spät­kultur Europa“: Bereits der römi­sche Histo­riker Tacitus (58 n. – 120 n. Chr.) idea­li­sierte ein prä-zivi­li­sa­to­ri­sches Ideal vom Edlen Wilden – gegen­über deka­denten römi­schen Eliten: „Niemand in der ganzen Welt über­trifft die Germanen in Treue.“ Als römi­scher Groß­bürger lebte er zu Beginn der 200-jährigen „Pax-Augusta“-Wohlstands-Epoche (27. v. Chr – 180 n. Chr.), in einer Art antikem Proto-Sozialstaat.

Im post­mo­dernen Europa poten­zierten sich diese Verhält­nisse in einem zeit­ver­ges­senen Frie­dens-Schla­raf­fen­land (im Wind­schatten der Pax Ameri­cana). Welt­his­to­ri­sche Krisen (z.B. die Kuba­krise) nahm man in etwa so wahr, wie die antiken Römer die kata­stro­phale „Varus-Nieder­lage“ (9 n. Chr., am Rande der Finis terrae), welche drei Legionen (mit 20.000 Mann) in den Hades pulve­ri­sierte. Nach langen Frie­dens­epo­chen sehnt man sich dann aber nach einem anti-zivi­li­sa­to­ri­schen Kahl­schlag: „Schick’ eine Sint­flut, Herr. In dieser Ordnung kann sich niemand mehr gestalten!“ (der Anar­chist K. Wecker, 1980) Mit der Refjut­schie-Crisis-2015 war es dann endlich wieder soweit …

Tacitus wuchs zeit­gleich mit perversen römi­schen Kaisern auf: Die 14-jährige Ehefrau von Clau­dius (41 – 54 n. Chr.), Messa­lina, lebte sich in Geheim­bor­dellen als Hobby­nutte selbst­ver­wirk­li­chend aus. Nero (54 – 68 n. Chr.) unter­stellte seiner (kinderlos geblie­benen) Frau Octavia ein sexu­elles Verhältnis zu einem Sklaven, ließ ihr schließ­lich die Puls­adern aufschneiden und sie in heißem Dampf ersticken.

Wie ein Gegen­ent­wurf zum „verschwulten“ Kaiser Clau­dius (gehbe­hin­dert, stot­ternd-zitternd) mussten auf Tacitus die Haudegen aus dem rauen Norden gewirkt haben: „Ganz spät ist der jungen Männer Liebes­ge­nuss und darob uner­schöpf­lich ihre Zeugungs­kraft.“ 1800 Jahre später tönte die elegi­sche Kultur-Unter­gangs-Klage wieder an: „Wenn sich die Welt zerstört, so fängt es so an: Menschen werden zuerst treulos gegen die Heimat, gegen die Vorfahren, treulos gegen das Vater­land, dann gegen die guten Sitten, gegen die Nächsten, gegen das Weib und gegen das Kind.“ (Rosegger 1843 – 1918)

Nicht zufällig „beginnt seit dem späten 19. Jahr­hun­dert in Europa eine kultu­relle und poli­ti­sche Ausein­an­der­set­zung der bürger­li­chen Jugend mit der etablierten Gesell­schaft und deren Normen.“ (Ley: „Die kommende Revolte“ )

In Neros selbst­ver­mes­sener Obses­sion als grie­chi­scher Künstler erkannte schon dessen Erzieher, der Philo­soph Seneca, ein drohendes Nieder­gangs-Orakel: „Aus einem Volk von Soldaten würde ein Volk von Feig­lingen und Homo­se­xu­ellen. Dass man im Gewand eines Schau­spie­lers einher­stol­zierte, poeti­sche Kompo­si­tionen zur Kithara vortrug – als das hatte (…) den Unter­gang Grie­chen­lands … erst ermög­licht.“ (Baker: „Rom“ – 2006) Und die „feschen Trend­setter der Schi­ckeria … hatte(n) zu ihrem großen Entzü­cken endlich einen Patron. … Kaiser Nero persön­lich.“ (Baker)

Knapp 2000 Jahre später sich­tete man einen (vom Boule­vard als „Prin­zessin“ verspotteten)damiligen öster­rei­chi­schen Bundes­kanzler Kern, wie er sich als Gay-Bobo-Schutz­halter in der jähr­li­chen Schwulen-Transen-Pride-Parade schwach­brüstig-räkelnd anbie­derte: „Ja ich bin der Bundes­kanzler und ich bin auf der Regen­bo­gen­pa­rade, aber na und? Mein Gott, die Zeit dafür war über­reif.“ (Kurier)

Zu Neros Zeiten frei­lich noch „galten berufs­mä­ßige Schau­spieler nicht mehr als Sklaven und gewöhn­liche Prosti­tu­ierte.“(Baker) Schließ­lich trat der Impe­rator höchst­per­sön­lich auf einem perversen Kunst-Happe­ning („Neronia“ ) auf. Heute rennen nihi­lis­ti­sche Poli­tiker aller Couleurs auf die Trans­gender-Happe­nings im Schwulen-Mekka Wien. Damals in Rom traten im „Neronia“ „Frauen aus der Ober­schicht als Prosti­tu­ierte auf und durften keinem Mann ihre Dienste verwei­gern.“ (Baker)

Ein wegen einer Verschwö­rung gegen Nero zum Tode verur­teilter Präto­rianer gestand: „Ich begann dich zu hassen, als du zum Mutter- und Gatten­mörder, zum Wagen­lenker, Schau­spieler und Brand­stifter wurdest.“ Als Staats­feind zum Selbst­mord genö­tigt, waren Neros letzte Worte: „Was für ein Künstler ist mit mir zugrunde gegangen!“

In den Jahr­hun­derten nach den Unter­gangs­wirren des römi­schen Reiches war Europa dann mit äußeren Feinden beschäf­tigt: In der Schlacht auf den Kata­lau­ni­schen Feldern (451 n. Chr.) gegen die Hunnen, bei Poitiers (732 n. Chr.) gegen die Musel­manen, den Wikin­ger­über­fällen (seit Ende des 8. Jhds), der Schlacht auf dem Lech­feld gegen die Ungarn (955 n. Chr.), den Kreuz­zügen (1095–1291) gegen den Islam. Der Schwarze Tod (1347–1353) entvöl­kerte ganze Land­striche. Das Schisma (1378–1417), die Hussi­ten­kriege (1419 bis 1436), der Hundert­jäh­rige Krieg (1337 bis 1453), der Fall des christ­li­chen Byzanz (1453), Luthers Revolte (1517), der Bauern­krieg (1526/27), der 30-jährige Krieg (1618–1648)…

Erst mit dem West­fä­li­schen Frieden konso­li­dierte sich eine poli­ti­sche Neuord­nung (in realiter bis 1918).

Dann aber folgten die Defizit-Bekun­dungen in histo­ri­schem Stak­kato: Die Aufklä­rung geißelte das deka­dente Barock, der Sturm-und-Drang wiederum aufklä­re­ri­sche Ratio­na­lität. Höhe­punkt: die Romantik („Unser Leben ist kein Traum. Aber es wird viel­leicht einer werden.“ Novalis). Es folgte eine Neuauf­lage des Edlen Wilden („Der letzte Mohi­kaner“ – Cooper, oder die Südsee-Träume Gauguins), und ein deka­dentes Sammel­su­rium im Fin-de-siecle. Dann der Expres­sio­nismus: „Es ist alles so lang­weilig. Wenn nur ein Krieg begänne.“ (Heym) Und schließ­lich die Alter­na­tiv­be­we­gung seit den 70ern.

Der auto­gene Kultur­hass der 68er-Post­mo­derne gipfelten darin, dass etwa engli­sche Geschäfts­männer den schwarzen Folter-Clown Idi Amin auf einer Sänfte durch Kampala trugen. Heute rufen wohl­stands-infla­tio­näre Medien-Voyeure das „Herz der Fins­ternis“ aus (Joseph Conrads) fieber-schwüls­tigem kongo­le­si­schen Urwald zurück nach Europa: Selbst Massen­ver­ge­wal­ti­gungen durch bruta­li­sierte Refjut­schies sind zum Alltags-Skandal verhunzt.

Ein Gewimmel schwarzer Glieder, viele Hände, die klatschten, Füße, die stampften, wirbelnde Körper, rollende Augen… Hier aber sah man einem Ding ins Auge, das unge­heu­er­lich und frei war. … Sie heulten und sprangen und drehten sich und schnitten furcht­bare Gesichter; was einen aber peinigte, war der Gedanke an ihre Mensch­lich­keit, … der Gedanke, dass man mit diesem wilden und verzwei­felten Aufruhr entfernt verwandt war.

Ich versuchte … den schweren, stummen Zauber der Wildnis zu brechen, … indem sie verges­sene, rohe Triebe und die Erin­ne­rung an die Befrie­di­gung unge­heu­er­li­cher Lüste in ihm erweckte.“ (Conrad: „Herz der Finsternis“ )

In seinem Best­seller „Kollaps“ zog Jared Diamond eine beun­ru­hi­gende Conclusio: Poli­ti­sche Eliten waren immer unfähig, „offen­kun­dige Probleme, die ihre Gesell­schaft gefähr­deten, zu erkennen und zu lösen. Weil sie sich ausschließ­lich auf kurz­fris­tige Berei­che­rung, Kriege, den Bau von Denk­mä­lern, auf die Konkur­renz mit ihres­glei­chen (…) konzen­trierten.

Der jetzige abend­län­di­sche Kultur-Nieder­gang hat Speng­ler­sche Ausmaße ange­nommen: PC ist säku­la­ri­siertes, perver­tiert-häre­ti­sches Chris­tentum, nachdem dessen letzte Ausfüh­rende, die 68-er-Apolo­geten, die innere Leer­stelle, welche sich aus der Absolut-setzung des auto­nomen Subjekts schmerz­lich auftat, mit den Versatz­stü­cken des Urchris­ten­tums aufschüt­teten und mit ihrer Spaß­ge­sell­schaft vermischten. „In jedem Menschen steckt ein Abgrund. Den kann man nur mit Gott füllen.“ (B. Pascal)

Fünf Schritte der Säku­la­ri­sie­rung des Christentums

Ausge­hend vom „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ (Jesus) und dem Märtyrer-Chris­tentum folgte…

… eine „Pseu­do­mor­phi­sie­rung“ (Spengler) der christ­li­chen Skla­ven­moral (Nietz­sche) durch die spät­an­tike Skla­ven­halter-Gesell­schaft. Die letzte Chris­ten­ver­fol­gung (301–311) schei­terte kläg­lich, weil sie zur Austil­gung ganzer Städte geführt hätte: „Die Christen sind offenbar in ihrer Torheit nicht zu erschüt­tern.“ (Kaiser Gale­rius) Nachdem dem Kaiser Konstantin (vor einer Schlacht 312) im Traum ein Kreuz erschienen war, trat er zum Chris­tentum über. Doch löste dieser Schul­ter­schluss der Macht einen Deka­denz-Zyklus aus: „Welt­reiche glauben (an) die Exis­tenz von grund­le­genden Prin­zi­pien. Kulturen befinden sich (aber) dauernd im Fluss. Denn anders als die Natur­ge­setze bleibt jede mensch­liche Ordnung voller Wider­sprüche“. (Harari) An diesen inneren Wider­sprü­chen scheint nun das säku­la­ri­sierte Chris­tentum zu zerbre­chen. Bereits im Blut­ge­richt von Verden (782) ließ der christ­liche Herr­scher Karl der Große 4500 heid­ni­sche Sachsen enthaupten. Am urchrist­li­chen Anfang hatte Jesus noch verspro­chen: „Meinen Frieden hinter­lasse ich euch.“

Die (teils revo­lu­tionär-zersetzte) Verwelt­li­chung des Chris­ten­tums (Huma­nismus – Aufklä­rung – Refor­ma­tion – Demo­kratie) okku­pierten die „Linken“ für sich, indem sie sich als perma­nente Gutmensch-Umwer­tungs-Revo­lu­tio­näre inszenierten.

Der utopi­sche Sozia­lismus versprach endlich ein säku­la­ri­siertes Himmels­reich auf Erden: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe!“ (Jesus). Es endete in den Höllen der Gulags. Denn „der Sozia­lismus“ ist „ein dege­ne­riertes Chris­tentum“, welcher den „Glauben an die Fina­lität der Geschichte aufrecht hält, der das Leben und die Natur verrät, der ideale Ziele den realen unter­schiebt.“ (Camus: „Der Mensch in der Revolte“ )

Und 5. der multi-plura­lis­ti­sche Tole­ranz-Tota­li­ta­rismus: „Der Versuch, den Himmel auf Erden einzu­richten, erzeugt stets die Hölle. Dieser Versuch führt zu Into­le­ranz … und zur Inqui­si­tion.“ (K. Popper)

„Die Welt ist voller Schuld.“ (Linzer Kirchen­zei­tung)

Inso­fern gibt es auch keine auto­chthone Schuld Europas, wie es uns ein Merkel’scher Haus­frauen-Bibel­runden-Protes­tan­tismus einzu­reden versucht: „Wir haben uns in der Kolo­ni­al­zeit an Afrika versün­digt.“ (2017) – Die vulgäre Wahr­heit: „Es ist das Einzig­ar­tige beim Menschen, dass er (…) morden und quälen kann und (…) dabei Lust­ge­fühle empfindet. Er ist das einzige Lebe­wesen, das zum Mörder (…) werden kann, ohne davon einen entspre­chenden biolo­gi­schen Nutzen zu haben.“ (Fromm: „Anatomie der mensch­li­chen Destruk­ti­vität“ ) Die Mensch­heits­ver­bre­chen gingen gerade auch in der Dritten Welt weiter – und zwar durch auto­chthon-indi­gene Führer: „Was für Verbre­chen sind nicht schon im Schutz poli­ti­scher Korrekt­heit begangen worden. Ein Mörder kann unge­straft davon­kommen, wenn er ein Schwarzer ist.“ (D. Lessing) Doch kasteit sich das west­liche Gutmensch-Europa mit einem perver­tierten PC-Schuld-Komplex maso­chis­tisch munter weiter:

Die Welt ist voller Schuld. … Schuld belastet ganze Völker. … Ein christ­li­cher Umgang mit Schuld besteht darin, dass man immer bei sich selbst beginnen muss, nie beim anderen. Nicht vom anderen fordern, … sich entblößen, den ersten Schritt gehen – im Vertrauen, …das Hin und Her von Schuld, Wut, Hass und Rache zu durch­bre­chen.“ (Linzer Kirchenzeitung)

Dürren­matt: „Das Recht, ein Opfer zu sein“

Schon am Beginn der Nach­kriegs­zeit stra­pa­zierte Dürren­matt diesen Opfer-Schuld-Komplex: „Du stehst vor dem Thron der römi­schen Kaiser, … diese Ströme von Blut …. Rom, seine Schuld ist nicht abge­tragen. Wir haben fremdes Blut vergossen, nun müssen wir mit dem eigenen zurück­zahlen. Haben wir noch das Recht, uns zu wehren, mehr zu sein als ein Opfer?“ (Dürren­matt: „Romulus d. Gr.“ – 1949) – „Das Lamm Gottes nimmt hinweg die Sünde der Welt.“ (Johannes)

Fim „Ben Hur“: „Gutes tun denen, die dich hassen“

Zwischen diesem Schuld-Wahn und der christ­li­chen Idee des Verzei­hens gilt es jetzt, ein prag­ma­ti­sches Chris­tentum auszu­ta­rieren, das auf den großen Leis­tungen der jüdisch-christ­li­chen Vergan­gen­heit aufbaut. Wir erin­nern uns alle an den Film „Ben Hur“. Der Hass des (durch den römi­schen Satt­halter Messala gede­mü­tigten) Judah kennt keinen Halt:

Judah: „No other life is possible except to wash this land clean.

Esther: „In blood?

Judah: „Yes, in blood.

Erst seine Schwester gebietet ihm Einhalt:

Esther: „Blood begets more blood … Death gene­rates death. But the voice I heard on the hill today said, ‚Love your enemy. Do good to those who spitefully use you.‘ “ Erst jetzt erkennt auch Judah die Gnade der Verzei­hens: „’Father forgive them…‘“ – And I felt his voice, take this sword out of my hand.

Kafka und Europa: Verur­teilt zum Tode des Ertrinkens

Doch begründet sich dadurch kein naiver Welcome-Schuld-Multi­kulti-Reini­gungs-Komplex. Der Grund: Konträres Welt­ver­stehen: „Der moderne Euro­päer blickt überall durch die Begriffe Parla­ment, Demo­kratie …, obwohl die Anwen­dung solcher Vorstel­lungen auf andere Kulturen lächer­lich und sinnlos ist.“ (Spengler: „Der Unter­gang des Abend­landes“ ) Die abend­län­disch-christ­liche Kultur steht im Moment an der Stelle, wo Kafkas trau­riger Schuld-Psycho­path vom eigenen Vater „zum Tode des Ertrin­kens“ verur­teilt wird: „‚Ein unschul­diges Kind warst du, aber noch eigent­li­cher warst du ein teuf­li­scher Mensch!‘ –… Er rief leise: ‚Liebe Eltern, ich habe euch doch immer geliebt‘, und ließ sich fallen. In diesem Augen­blick ging über die Brücke ein gera­dezu unend­li­cher Verkehr.“ (Kafka: „Das Urteil“ )

Die Poli­tical-Correct­ness hat einen post­christ­lich-entar­teten Endzeit-Kultur-Toten­tanz entfacht. Deren Apolo­geten sind gefal­lene Engel: Ihr Versuch, sich Gott­gleich­heit anzu­maßen, ist zerplatzt… Rubens schuf vor 400 Jahren ein modernes Bild von seltener depres­siver Wucht: „Höllen­sturz der Verdammten“ (1620). Dieser düsteren Vision fehlt aller­dings eine Perspek­tive auf christ­liche Rettung: Sie könnte auf das post-post-christ­liche Abend­land zutreffen.

Denn: PC ist die perver­tier­teste Ideo­logie vom Neuen Menschen seit Faschismus und Kommu­nismus. – „Je weiter sich eine Gesell­schaft von der Wahr­heit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die die Wahr­heit ausspre­chen.“ (G. Orwell)

ANMERKUNG:

Dieser Artikel ist Grund­these meines Buches…

Katak­lypse Now – 100 Jahre ‚Unter­gang des Abendlandes‘

Dekon­struk­tion der Poli­tical Correct­ness

Welches diesen Herbst im Gerhard-Hess-Verlag erscheint.

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8 Kommentare

  1. Die Massen­ein­wan­de­rung ist nichts anderes als die Verwirk­li­chung eines seit 1925 exis­tie­renden Plans zur Zerstö­rung der weißen Völker durch Vermi­schung. Flan­kiert wird diese Politik durch eine Reihe von Maßnahmen, die eine weitere Vermin­de­rung der einhei­mi­schen Gebur­ten­rate bewirken sollen: fami­li­en­feind­liche Gesetz­ge­bung, Förde­rung der Abtrei­bung, Propa­gie­rung der Homo­se­xua­lität und des „Gender Main­strea­ming“. Das Endziel der Akteure hinter den Kulissen besteht in der Schaf­fung einer gemischt­ras­sigen Bevöl­ke­rung ohne Tradi­tionen und Ideale, die zum orga­ni­sierten Wider­stand unfähig ist und sich von den herr­schenden Cliquen nach Belieben mani­pu­lieren läßt.

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  2. Dem kann ich nur einen Gedanken hinzu­fügen: Die durch den Geist des Konzils neuka­tho­lisch Gewor­denen begannen unter­ge­hakt mit den 68ern die Ruinie­rung von Kirche und Staat. Von 1965 bis 1972 stellte die Hälfte der bishe­rigen Kirch­gänger den Besuch der Sonn­tags­messe ein. (Eugen Kleindienst)

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  3. Freue mich auf dieses Buch, trotz des Para­do­xons, das hier voll­führt wird: zum einen wird sich nicht auf das Eigene besonnen, sondern sich an den Irrwegen des Eigenen abge­ar­beitet, was Energie raubt, anstatt welche zu gene­rieren und zum anderen wird der erner­gie­rau­bende Anteil eines Juden­tums, dass sich nicht durch das AT, sondern durch Tora, Talmud und Kabbala defi­niert, anschei­nend komplett ausge­blendet, obwohl dies derzeit in dieser Welt herrscht.

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