Polni­sche Minis­te­rien kämpfen um das Leben eines Polen, der in einem briti­schen Kran­ken­haus zum Tode verur­teilt wurde

Am Donners­tag­abend teilte der stell­ver­tre­tende polni­sche Justiz­mi­nister Marcin Warchoł mit, dass die polni­schen Behörden im Begriff sind, einen Diplo­ma­ten­pass an den Polen auszu­hän­digen, der in einem Kran­ken­haus in Plymouth dem Hungertod über­lassen wurde, um ihn nach Polen über­führen zu können. 

Der Fall des Polen, der sich in einem briti­schen Kran­ken­haus aufhält, wird seit einigen Tagen in den polni­schen Medien breit beschrieben.

Der Kampf um das Leben des Polens

Im November letzten Jahres erlitt RS (die Medien nennen den vollen Namen des Mannes aus Rück­sicht auf die Familie nicht, in polni­schen Medien wird er „Slawek“ genannt) einen mindes­tens 45-minü­tigen Herz­still­stand, der zu schweren und dauer­haften Hirn­schäden führte. Die Kran­ken­haus­be­hörden bean­tragten bei Gericht die Erlaubnis, den Mann von den lebens­er­hal­tenden Maßnahmen abzu­kop­peln. Die Ehefrau des Mannes und die Kinder stimmten zu, doch die Mutter, zwei Schwes­tern und die Nichte von RS spra­chen sich dagegen aus.

Nach der Entschei­dung des Gerichts wurde der Pole eine Woche lang einer Prozedur des Aushun­gerns unter­zogen, wie es in Groß­bri­tan­nien für Pati­enten im vege­ta­tiven Zustand oder im Koma aufgrund einer Rücken­marks­ne­krose üblich wird. Es ist jedoch nicht sicher (laut einigen RS nahes­tenden Personen), ob diese Diagnosen auf den Pati­enten über­haupt zutreffen. Es ist nämlich möglich, dass er sich in einem Zustand von mini­malem Bewusst­sein befindet: er nimmt Bezugs­per­sonen wahr, nimmt Blick­kon­takt auf, reagiert adäquat und atmet auch, was wichtig ist, selbstständig.

Die einzige Chance, den Polen aus Groß­bri­tan­nien heraus­zu­be­kommen und nach Polen zu über­führen, besteht darin, dem Mann einen Diplo­ma­ten­pass auszu­stellen. Wie der stell­ver­tre­tende Justiz­mi­nister Marcin Warchoł gestern in einem Inter­view mit Wirtu­alna Polska bestä­tigte, ist ein solcher Diplo­ma­ten­pass bereits an den polni­schen Konsul in London geschickt worden.

Quelle: Do Rzeczy

Vgl. auch:

EGMR – Ein „Soros-Richter“ über­lässt einen polni­schen Pati­enten dem Tod


Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein