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Dominsel in Posen · Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt

Auf der Dominsel in Posen (poln. Poznań) können Besucher bald eine kleine Reise ins Mittelalter unternehmen. Im Rahmen des Programms „Wo alles begann“ wurde die Festung von Herzog Mieszko I. aus dem 10. Jahrhundert sichtbar gemacht. Seit 2012 hatten Archäologen dort die Überreste der Residenz des polnischen Staatsgründers freigelegt und im Ausstellungszentrum „Genius loci“ dokumentiert. Im Straßenbild wurden zusätzliche multimediale Infostationen eingerichtet.

Eine leicht erhöhte Installation aus milchigem Acrylglas symbolisiert die Mauern des ersten Fürstenhofes rund um die Kirche der Allerheiligsten Maria in Summo. An ihrer Stelle, direkt gegenüber dem mächtigen Dom, soll sich Ausgrabungen zufolge Mieszkos Hof mit der Dobrava-Kapelle befunden haben. Die 60 Zentimeter hohen Seitenplatten wurden mit Hilfe von Originalabgüssen der gefundenen Feldsteinmauern angefertigt. Auf der Oberseite wurden plane Glasplatten eingesetzt, in die verschiedene Zitate zur Stadtgeschichte eingraviert sind.

Die zwölf Tonnen schwere und aus über 200 Einzelelementen zusammengesetzte Anlage wird nachts dezent von innen heraus beleuchtet. Neben der Installation befinden sich zwei Bronzemodelle, die es auch Menschen mit Seheinschränkungen ermöglichen sollen, den Zustand der Anlage zu erfassen: eines zeigt das historische Palatium, das zweite die heutige Kirche. Die spätgotische Marienkirche wurde im Rahmen der Arbeiten restauriert. Zudem wurde der Mauerverlauf des Fürstenhofs als Linie in ihrem Bodenbelag weitergeführt. Besucher können dort nach der Wiedereröffnung zwei Filme über die Ausgrabungen und das frühere Leben auf der Festung sehen – je eine Version für Kinder und Erwachsene.

In den Straßenbelag auf der Dominsel wurden insgesamt 114 runde Medaillons eingelassen. Sie zeichnen den Verlauf der dreiteiligen Wallanlage nach, die einst den Fürstenhof umgab. Die Scheiben sind abgesägten Holzpfählen nachempfunden und zeigen neben einer Aufschrift den stilisierten Grundriss der historischen Siedlung. Vor der Marienkirche, am Genius Loci sowie neben dem interaktiven Geschichtszentrum „Brama Poznania“ wurden drei Infostationen mit audiovisuellen Beiträgen aufgestellt. Diese sind klassischen Touristenferngläsern nachempfunden und zeigen eine erweiterte Realität, indem sie über das reale Bild der Dominsel eine computergenerierte Animation der mittelalterlichen Bebauung legen.

Nahe des Zentrums Genius Loci wurde bereits Ende 2019 eine Skulptur aufgestellt, die ein Tor des äußersten Walles symbolisieren soll. Im Genius Loci eröffnete zudem eine neue Ausstellung mit weiteren archäologischen Fundstücken. Im Dom zu Posen lagern die sterblichen Überreste von Mieszko I. sowie von seinem Sohn Bolesław Chrobry, dem ersten polnischen König.

Infos zu dem archäologischen Reservat unter www.rezerwat.muzarp.poznan.pl, zur Stadt Posen unter www.poznan.travel Weitere touristische Informationen zu Polen gibt es beim Polnischen Fremdenverkehrsamt, www.polen.travel

Quelle: Polen-Journal


3 Gedanken zu „Posen: Auf den Spuren des polnischen Staatsgründers“
  1. Polnische wie auch jetzige deutsche Volk stammt von Germannnen,Sueven,Wenden,Wandalen und Lehiten.Die Stammen waren vor 2 Tausend Jahren Eigentümmer von Land zwischen Donau,Rhein und Kiew.Römmern konnten Land nicht einnehmen…Es waren Slaven,welche germanische Stadte gründete.Es herschte da damals auch eine altslavische Sprache..In Namen von Dorfen,Städten,Flussen kann man heute es beweisen,weil oft eine feste Bedeutung in polnischen,rusischen,tschechichen Sprachen haben.Nach dem Reset,in 7 Jahrhundert kamen mit Schwerten Franken. Erroberten Menschen mit Gewalt und mit Hilfe von Mönschen haben alles geändert(Religion,Sitten,Sprachen) und auch Land übernommen…..Artefakten,Ruinen,Archäologie beweist es. Und seit 2011 alles ist nach DNA Analisen auch begründet….Aber Propaganda,Märchen von Hollywood und Zeitungen wollen es anders sehen,weil dumme Genosse ist leicht zu manipulieren.

  2. Die halb legendären Gründer des polnischen Staates Mieszko/Mesiko und Dago waren sicherlich, in Analogie zur etwa gleichzeitigen Entstehung der Kiewer Rus, wikingischen, altnordischen Ursprungs. Somit ist der polnische Staat viel älter als das polnische Volk, jedenfalls dann, wenn man es an der Sprachgeschichte festmacht: der älteste überlieferte polnische Text (ein Marienlied) stammt erst aus dem 14. Jh., es entstand also zu einem Zeitpunkt, an dem die deutsche Literatur ihre erste “Klassik” (die mittelhochdeutsche Dichtung) bereits hinter sich hatte.

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