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Wikipedia löscht Eintrag zu "Kinderopfer-Gedenkstätte" in Doezk

Die „freie Enzyklopädie” Wikipedia hat Ende November / Anfang Dezember den englischsprachigen Eintrag zum Mahnmal für die, durch ukrainischen Beschuss getöteten Kinder des Donbass gelöscht.

Der russischsprachige Eintrag wurde um Passagen ergänzt, die den Tod der Kinder relativieren und „verharmlosen.

Jahrelanger „Krieg“ gegen russische Bevölkerung soll „verheimlicht“ werden

In den über acht Jahren, in denen im Donbass bereits Krieg herrscht, waren allein in der Volksrepublik Donezk Hunderte Kinder ums Leben gekommen.

Als RT zuletzt bei der Menschenrechtsbeauftragten in Donezk nachgefragt hatte, fast auf den Tag genau vor einem Jahr, hatte ihr Büro die Zahl 91 genannt. 91 Kinder, die zwischen Mai 2014 und Dezember 2021 allein in Donezk durch ukrainischen Beschuss ums Leben gekommen waren.

Seitdem hat sich jedoch Vieles zum Schlechteren verändert. Der Artilleriebeschuss der Stadt war schon um ein Vielfaches intensiver geworden, bevor Russland interveniert hatte. Nahezu täglich wurden dieses Jahr zivile Opfer aus Donezk gemeldet, darunter auch Kinder.

Unter ihnen zum Beispiel der 14-jährige Schüler, der beim Beschuss des Zentralmarktes der Stadt in einem Linienbus starb. Oder die junge Dichterin, die in ihren Gedichten der Welt Frieden wünschte und durch Splitter ukrainischer Geschosse ums Leben kam.

Allee der Engel zum Gedenken gefallener Kinder

Für die jungen Opfer dieses Krieges existiert in Donezk ein besonderes Mahnmal. Es trägt die Bezeichnung „Allee der Engel” und war am 5. Mai 2015 in einem Park der Hauptstadt des Donbass eingeweiht worden.

Die Anlage besteht aus einer Gedenkplatte aus rotem Granit mit der Inschrift „Allee der Engel, zum Gedenken an die gefallenen Kinder des Donbass”. Weitere Gedenkplatten, auf denen die Namen der getöteten Kinder und ihr Alter eingetragen sind und einem 2,5 Meter hohen und zwei Meter breiten schmiedeeisernen Bogen, sind ebenfalls dort errichtet worden.

Der Bogen stellt Rosen dar (ein Wahrzeichen von Donezk), zwischen denen großkalibrige Maschinengewehrgranaten als Symbol des Krieges sowie Tauben als Symbol für den von der Bevölkerung der Region angestrebten Frieden eingewoben sind.

2017 wurde die Anlage noch um eine Skulptur von zwei Kindern, eines Mädchens und eines Jungen, ergänzt. Dies soll auch den Angehörigen als Ort der Trauer und des Gedenkens dienen.

„Freie Enzyklopedie“ fungiert als „West-Zensur-Medium“

Wikipedia ist eine Internetplattform, die sich selbst als „freie Enzyklopädie” bezeichnet. Sie nimmt für sich in Anspruch, Wissen über die Welt aus allen denkbaren Bereichen zu sammeln und möglichst wertungsfrei darzustellen. Unter anderem finden sich dort Einträge zu wahrscheinlich allen Städten und Siedlungen der Welt sowie den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Objekten allgemeiner Bedeutung.

Zur „Allee der Engel” in Donezk, die ohne Zweifel eine örtliche Sehenswürdigkeit ist, die von allen offiziellen und vielen nicht offiziellen Gästen der Stadt aufgesucht wird, sind aktuell Eintragungen in acht Sprachen auf Wikipedia vorhanden, darunter auf Ukrainisch, Russisch, Französisch, Italienisch und Hebräisch.

Die russischsprachige Version hat vor Kurzem eine wertende Ergänzung erhalten, die die Tötungen der Kinder durch die Ukraine relativiert, indem sie diese ins Verhältnis zur angeblichen Zahl von Kindern setzt, die seit Februar 2022 im Zuge von Kampfhandlungen starben, und gegen sie aufrechnet. Sie ist nicht mehr neutral und wertungsfrei, aber immerhin es gibt sie noch.

Bis vor Kurzem gab es auch in der englischsprachigen Wikipedia einen Eintrag zur Donezker „Allee der Engel”. Wer allerdings derzeit nach dieser Seite sucht, bekommt die Meldung angezeigt: „Seite nicht gefunden” („Page not found”). Als Grund für das Nichtauffinden teilt die Meldung mit, „Seite wurde gelöscht” („Page was deleted”).

Eine Begründung für die Löschung war von Wikipedia selbstredend nicht zu erhalten.


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Von ELA

3 Gedanken zu „Radikale Westzensur – Löschung des Eintrages zu getöteten Donezker Kindern in Wikipedia“
  1. Wikipedia ist schon lange zu einem Sumpf von Informationskriegern verkommen. Es zählt wer die besten Kontakte hat, nicht wer die besten Argumente hat, und letztlich entscheidet ein überschaubarer Kreis was als relevant und richtig gilt. Viele einst begeisterte Mithelfer haben resigniert weil sie gegen die Platzhirsche samt deren Meinungshoheit keine Chance hatten.
    Dieselbe Wikipedia jammert aber auch schon länger über Mitglieder- und Nachwuchsmangel und daß es (angeblich) immer schwieriger sei an Spenden zu kommen.
    Es zeigt sich: Auch ein offenes Medium ist nicht davor gefeit von ideologischen Propagandisten gekapert zu werden und zu einem Paradebeispiel für framende Lückenmedien zu werden.

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