Rebkrank­heit bereitet Sorgen in Südtirol

Alex Tonini, Ortsobmann des Südtiroler Bauernbundes Salurn · Bildquelle: Südtirol Wein/Federico Testa

Die weiter anhal­tende Ausbrei­tung der „Gold­gelben Vergil­bung“ bereitet den Wein­bau­ex­perten und Wein­bauern Sorgen. Schon seit Monaten gehen die Insti­tu­tionen des Wein­sek­tors – das Konsor­tium Südtirol Wein, der Pflan­zen­schutz­dienst des Landes, der Südti­roler Bera­tungs­ring für Obst- und Weinbau, das Versuchs­zen­trum und die Fach­schule Laim­burg sowie der Südti­roler Bauern­bund – gemeinsam gegen die Rebkrank­heit vor. Bei Feld­kon­trollen mussten sie aber fest­stellen, dass die Zahl befal­lener Pflanzen insbe­son­dere an der südli­chen Landes­grenze zunimmt.

Derzeit sind die durch Phyto­plasmen verur­sachten Symptome bei den Weiß­wein­sorten Char­donnay und Ruländer gut sichtbar: Die Blätter rollen sich nach unten ein, bilden dadurch eine drei­eckige Form und färben sich gelb ein. Befal­lene Triebe verholzen meist unvoll­ständig, die Trauben schrumpfen, schme­cken bitter und sind dadurch für die Wein­be­rei­tung unge­eignet. „Wir empfehlen unbe­dingt, befal­lene Reben zu markieren und danach schnellst­mög­lich zu roden“, sagt Raffael Peer vom Südti­roler Bera­tungs­ring für Obst- und Weinbau.

Bei Untä­tig­keit wird sich der Befall rasant ausbreiten

„Die Gefahr darf nicht unter­schätzt werden, denn die Gold­gelbe Vergil­bung kann zu wirt­schaft­li­chen Verlusten führen und somit Auswir­kungen auf die gesamte Wein­wirt­schaft haben“, warnt Andreas Kofler, der Präsi­dent des Konsor­tiums Südtirol Wein. Deshalb wird auf breiter Front gegen die Krank­heit vorge­gangen, die betei­ligten Insti­tu­tionen und Orga­ni­sa­tionen setzen sich gemeinsam und koor­di­niert für eine Eindäm­mung ein. So hat das Konsor­tium Südtirol Wein die die Südti­roler Quali­täts­kon­trolle mit einem Moni­to­ring beauf­tragt, um für land­wirt­schaft­liche Betriebe ein weiteres Angebot bereit­zu­halten. Zusätz­lich zu den Beob­ach­tungen des Pflan­zen­schutz­dienstes werden im Unter­land, Über­etsch und Etschtal noch bis Anfang Oktober sympto­ma­ti­sche Pflanzen markiert.

Schüler der Fach­schule Laim­burg markieren sympto­ma­ti­sche Rebstöcke

Auch die Schü­le­rinnen und Schüler der Fach­schule Laim­burg sind aktiv: Sie beschäf­tigen sich nicht nur im Unter­richt mit der Krank­heit, sondern machen sich auch in den Wein­bergen auf die Suche nach sympto­ma­ti­schen Pflanzen und kenn­zeichnen diese.

Befal­lene Pflanzen müssen gerodet werden

„Um die Ausbrei­tung einzu­dämmen, ist die Sensi­bi­lität und Mithilfe aller Wein­bauern in Südtirol gefragt, denn nur so können möglichst viele Reben gerettet werden“, so Alex Tonini, der Orts­ob­mann des Südti­roler Bauern­bundes Salurn. Da es sich bei der Gold­gelben Vergil­bung um eine Quaran­tä­ne­krank­heit handelt, wird die Rodung der befal­lenen Stöcke vom Pflan­zen­schutz­dienst ange­ordnet und deren Durch­füh­rung kontrolliert.

Quelle: Südtirol News


2 Kommentare

  1. Ich sage ja nicht, dass es so ist, aber bei uns wurden schon Stimmen laut, dass „grüne Akti­visten“ ganze Baum­reihen vergiften (meist die ersten Reihen eines von weit her sicht­baren Waldes), um „den Klima­wandel“ für alle sichtbar zu machen. Nur mal so am Rande bemerkt, welcher Faktor bei der Ursa­chen­fin­dung auch in Erwä­gung gezogen werden kann.

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