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Foto: VoxNews

Das auf Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gekaufte Rettungsschiff “Sea Watch 4” hat am Samstag erste im Mittelmeer gerettete Migranten an Bord genommen. Wie die Organisation Sea Watch mitteilte, waren die sieben Menschen etwa 45 Seemeilen vor der libyschen Küste in internationalen Gewässern in Seenot geraten und wurden von einem kleinen privaten Rettungsschiff, der “Louise Michel” gerettet. Die Crew des Schiffs bat die “Sea Watch 4” um Unterstützung.

Das kleinere Schiff hatte die Menschen an Bord genommen, nachdem sich der Zustand von zwei der sieben Passagiere auf dem Glasfaserboot, mit dem sie in Seenot geraten waren, verschlechtert hatte. Ein medizinisches Team von “Ärzte ohne Grenzen” beurteilte den Angaben zufolge deren Zustand, bevor die Menschen auf die “Sea Watch 4” gebracht wurden. Ihr Zustand sei inzwischen stabil.

Quelle: Katholisch.de

Das Schiff “Louise Michel” wird in den internationalen Schiffsregistern als “Vergnügungsboot” geführt und segelt ebenso wie die “Sea Watch 4” unter deutscher Flagge. Was seine eigentliche Aufgabe ist, geht schon aus der obigen Notiz und der knalligen Schiffsbeschriftung “Rescue” (“Rettung”) hervor. Bezeichnend: der Name des Schiffes leitet sich von der französischen Anarchistin und Freimaurerin Louise Michel her, die während der Pariser Kommune als Krankenpflegerin aktiv war und diejenigen versorgte, die auf den Barrikaden verwundet worden waren; während der Belagerung von Paris forderte sie Widerstand gegen die Preußen. Vgl. auch “Warum ich Anarchistin wurde”.

Mittlerweile erhebt sich die Frage, wohin die aufgefischten Europareisenden in spe “gerettet” werden sollen. Der Gouverneur der sizilianischen Region, Nello Musumeci, hatte nämlich gestern die Schließung aller Räume für Migranten angeordnet:

Nello Musumeci · DADO2018, CC BY-SA 4.0, commons.wikimedia.org

“Sizilien kann diese Invasion von Migranten nicht weiter erleiden. In wenigen Stunden wird die Order, mit der ich die Evakuierung aller vorhandenen Hotspots und Empfangszentren befehle, auf meinem Tisch liegen. Eine Luftbrücke wird sofort aktiviert und Sizilien aus dieser beschämenden Situation befreit, beginnend mit Lampedusa”.

“Die europäischen und nationalen Vorschriften werden mit Füßen getreten. Europa gibt vor, dass nichts passiert sei, und die italienische Regierung hat – trotz unserer Appelle – beschlossen, die geltenden Dekrete nicht umzusetzen und die Häfen nicht zu schließen, wie dies letztes Jahr beim interministeriellen Dekret der Innen-, Verteidigungs- und Transportressorts der Fall war. Es gibt eine schuldhafte Unterschätzung dieses beispiellosen Phänomens. Und sie [die Leute in Rom] verstehen nicht, wie viel Spannung dadurch erwächst. Wollen sie die Sizilianer, die die freundlichsten Menschen der Welt sind, zu Rassisten machen? Nun, wenn sie in Rom gegen meine Order vorgehen wollen: es reicht, wir hatten bisher in dieser Ausnahmesituation viel zu viel Respekt vor den Institutionen, der jedoch durch Schweigen, Gleichgültigkeit und Unterlassungen erwidert wurde.”

Quelle: RAIVoxNews

Ein Gedanke zu „“Sea Watch 4” nimmt die ersten sieben illegalen Migranten auf – wohin mit ihnen?“
  1. “Ein medizinisches Team von „Ärzte ohne Grenzen“ beurteilte den Angaben zufolge deren Zustand, bevor die Menschen auf die „Sea Watch 4“ gebracht wurden.”

    Diese Beurteilung wird ungefähr so objektiv erfolgt sein wie die von Nawalnys Gesundheitszustand. Ob man bei letzterem Fall eher den Ärzten der Charité glauben mag oder den russischen Kollgen, bleibt jedem selber überlassen.

    Wenn aber Ärzte, ausgebildet an deutschen Universitäten mit deutschen Steuergeldern lieber auf dem Mittelmeer einen auf Adveture-Aktivist machen, während man in Deutschland 6 Monate auf Arzttermine warten muß, habe ich dafür kein Verständnis. Klar, auf hoher See den Freibeuter spielen (und eventuell sogar noch im Fernsehen zu kommen), macht natürlich mehr Spaß und erzielt höhere Reputation bei den jungen Dingern mit Intimpiercings und zerzausten Rastalocken, als jeden Tag in der Praxis zu sitzen und kranke Leute zu behandeln.

    Deutsche Medizinstudenten für zehn Jahre verpflichten, erstmal in Deutschland zu arbeiten!

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