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Der Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Nikolai Patruschew

Interview mit dem Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Nikolai Patruschew durch Iswestija am 3. Mai 2023

 

Frage: Herr Patruschew, unser Gespräch findet am Vorabend des 78. Jahrestages des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg statt. Es ist allgemein bekannt, dass viele Menschen in der Welt, insbesondere im Westen, dieses Datum vergessen und die Rolle unseres Landes im Zweiten Weltkrieg verschleiern wollen. Was halten Sie von so einer Aktion?

Nikolai Patrushew: Die Gründung der UNO war ein wichtiges Ergebnis des Zweiten Weltkriegs. Die Sowjetunion spielte bei ihrer Gründung eine Schlüsselrolle und wurde mit einer führenden Position in dieser bedacht.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion beschlossen Washington und London, dass dieser ihre Chance sei, eine unipolare Welt zu errichten. Von jener Idee lassen die Angelsachsen auch heute nicht ab. Der Westen ist der Ansicht, dass die Zerstörung Russlands oder Degradierung des Landes zu einem drittklassigen Land unter einer externen Verwaltung, der Veränderung der internationalen Ordnung dienen würde.

Ihr Streben jedoch übersieht die Festigkeit unseres Staates und den Willen des russischen Volkes, unabhängig zu bleiben. In dem Bestreben eine Vormachtstellung zu erlangen, arbeiten die Angelsachsen daran, die Ergebnisse des Krieges zu revidieren, Russland den Status als Siegerstaat und ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates streitig zu machen, die Geschichte umzuschreiben und andere zu nötigen, die heroischen Leistungen der multi-ethnischen Sowjetnation in Abrede zu stellen.

Als der Krieg in den letzten Zügen lag, versuchte der Westen die Geschichte des II. Weltkrieges bereits umzuschreiben. Zum Anfang des Konflikts liess das Vereinigte Königreich, eine Sammlung gefälschter Dokumente verbreiten, um die Sowjetunion als Hauptschuldigen mit der Entfesselung des Krieges in Europa zu brandmarken. Moderne Fakten-Verdreher schrecken nicht davor zurück, die aggressive Ideologie Nazideutschlands mit den kommunistischen Konzeptionen der Sowjetunion gleichzusetzen. Sie bedienen einmal mehr die Klischees ihrer Vorgänger im Geiste.

Frage: Zudem scheint der Westen den unmenschlichen Charakter des Faschismus zu übersehen und die Geschichte vergessen zu haben. Wie erklären Sie sich diese Tendenzen, Geschichte umschreiben zu wollen?

Nikolai Patruschew: Sie haben keine andere Wahl, als dies zu verdrängen. Es gibt viele unwiderlegbare Fakten, die zeigen, dass Vertreter der angelsächsischen Elite faschistisches Gedankengut teilten und Hitler finanziell und organisatorisch unterstützt haben, doch nun ihr demokratisches Gesicht wahren müssen. Faschismus und Nationalsozialismus bleiben das ultimative Übel, egal ob sie hinter einer Kutte, Militäruniform oder sonst einem Kleidungsstück einherkommen.

Nichtsdestoweniger sind Angelsachsen eifrig dabei, die neonazistische Ideologie wieder einzuführen, um ihre modernen geopolitischen Ziele zu realisieren. Diese Experimente führen viel eher zu einer globalen Katastrophe als vermeintliche Dominanz, weswegen es notwendig, diesen auf harte und kompromisslose Weise entgegenzutreten.

Frage: Einige westliche Experten postulieren, dass der Westen globale Dominanz benötige, um seinen eigenen wirtschaftlichen Wohlstand abzusichern. Lässt sich daraus ableiten, dass Russland ein historisches Hindernis darstelle und westliche Pläne durchkreuze?

Nikolai Patruschew: In diesem Sinne können wir mit solchen Stimmen sogar übereinstimmen. Russland ist dem Westen ein Dorn im Auge und steht seinen Bemühungen, eine eigene Weltordnung zu errichten, im Wege. Vor mehr als hundert Jahren formulierte der englische Geograf Halford John Mackinder die bekannte Theorie des geografischen Dreh- und Angelpunkts der Geschichte und die des Kern- oder Mittel-Landes, das von Russland besetzt wäre. Er argumentierte, dass derjenige, der das Kernland beherrsche, auch die Weltinsel, wie er Eurasien nannte, beherrsche. Wer das Kernland kontrolliere, so glaubte er, sei in der Lage, den eurasischen Raum zu beherrschen, was zugleich die Grundlage für globale Vorherrschaft wäre.

Er hatte auch die Vorstellung, dass dieses Gebilde mit Hilfe eines sogenannten Cordon sanitaire, der aus kleineren osteuropäischen Nationen bestünde, isoliert werden könnte. Ebenso war es Mackinders Initiative, Russland die Ukraine und andere entlegene Gebiete des ehemaligen Reiches zu entreißen. Das ist zwar schon viele Jahre her, aber die Ziele sind unverändert geblieben.

Frage: Verstehe ich Sie richtig, dass die geopolitische Wissenschaft des Westens immer noch den von Mackinder vorgeschlagenen Mustern folge?

Nikolai Patruschew: Die globale antirussische Strategie des Westens ist seit Jahrhunderten dieselbe geblieben. Ich habe an Mackinder erinnert, weil er einer der ersten war, der eine Theorie aufstellte, auf den die zahlreichen aggressiven Kreuzzüge der westlichen Zivilisation gegen Russland basieren. Die Ostexpansion der NATO folgt sogar denselben Wegen wie denen von Napoleon, Kaiser Wilhelm und Hitler.

Alle großen Eroberungskriege gegen Russland zielten darauf ab, seiner Existenz als wichtigste geopolitische Kraft in Eurasien ein Ende zu setzen.

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg arbeiteten die Vereinigten Staaten an einer Reihe von Plänen, um die UdSSR zu vernichten. Sie beabsichtigten unter anderem, Atombomben auf Dutzende von sowjetischen – und chinesischen – Städten abzuwerfen. Sie wurden durch Straffreiheit ermutigt, denn niemand hatte sie für ihre nuklearen Terrorakte gegen Japan, deren Städte Hiroshima und Nagasaki bombardiert worden waren, zur Rechenschaft gezogen.

Frage: Während seines Aufenthalts in Japan mutmasste US-Außenminister Antony Blinken zum menschlichen Leid, welches durch die Atombombenangriffe verursacht worden waren. Er vermied jedoch mit voller Absicht, die Tatsache zu erwähnen, dass diese Angriffe von Amerika ausgeführt worden waren. Warum hat er es Ihrer Meinung nach versäumt, die Möglichkeit eines nuklearen Konflikts anzuprangern?

Nikolai Patruschew: Das ist nicht überraschend. Die Amerikaner wissen nicht, worum es bei einem Krieg im Prinzip geht. Die letzten Gefechte auf ihrem Boden und Kontinent haben im Jahr 1865 geendet. Sie haben nie die Schrecken von Belagerung, Verwüstung, Hunger und Todeslagern erleben müssen; sie hatten nie Millionen an Leben zu beklagen. Daher ist es für ihre Eliten ein Leichtes, die Notwendigkeit zu formulieren, mehr Waffen produzieren, Russland eine militärische Niederlage zufügen, neue Kriege und anderes vorbereiten zu lassen. Sie verletzen internationale Vereinbarungen und haben keine Skrupel, wieder reale Atomtests aufnehmen zu lassen. Sie wollen zynischer Weise die Entscheidung treffen, Australien das Know-how zum Bau von Atom-U-Booten für das Militärbündnis AUKUS zu überlassen.

Frage: Aber in diesem Konflikt steht Europa ja im Brennpunkt der Entwicklungen. Verfügt es über Politiker, die objektive Einschätzungen vornehmen können bzw. sich weigern könnten, den von Washington vorgeschlagenen Weg einzuschlagen?

Nikolai Patruschew: Die heutige europäische Politik befindet sich in einer tiefgreifenden moralischen und intellektuellen Krise. Ein eklatantes Beispiel dafür ist die Münchner Sicherheitskonferenz, zu der westliche Politiker nur antreten, um sich gegenseitig die Richtlinien des State Department vorzulesen. Die Vereinigten Staaten haben Europa okkupiert, indem sie die Mechanismen des Nordatlantischen Bündnisses auf ihre eigenen Bedürfnisse abstellten. Inmitten ihrer Sackgasse, haben europäische Offizielle die Alte Welt und ihre wirtschaftliche Basis in ein Experimentierfeld der USA verwandelt und setzen gehorsam die militärischen Ziele der NATO um. Das vom Pentagon manipulierte NATO-Kommando steht in direktem Kontakt mit den Waffenproduzenten und setzt sich über offiziellen Stellen anderer Länder einfach hinweg.

Die NATO-Erweiterung ermöglicht es Washington, neue Gebiete in Osteuropa unter seine Kontrolle zu bringen. Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang der Algorithmus, nach dem neue Länder dem Bündnis beizutreten haben. Sie haben gegenüber dem “Meister” Treue zu schwören, indem sie Instrumente der Ratifizierung direkt von der US-Regierung abhängig machen.

Frage: Der Westen hat für jede seiner Handlungen Theorien und Rechtfertigungen. Die europäischen Eliten nehmen zum Beispiel das Konzept der “schönen neuen Welt” von Klaus Schwab, dem Gründer und Schirmherrn des Weltwirtschaftsforums, sehr ernst. Bei diesem Konzept geht es übrigens um ein Leben in Wohlstand für eine begrenzte Anzahl von Menschen. Kann man sagen, dass ihr heutiges Handeln von diesem Konzept beeinflusst wäre?

Nikolai Patruschew: Nach den Theorien von Herrn Schwab und Leuten wie ihm ist die “schöne neue Welt” nichts für Russland und seine Bevölkerung. Der Westen baut nach seinen Plänen konsequent seinen politischen, militärischen und wirtschaftlichen Druck auf dieses Land weiter auf.

Die NATO hat zusätzliche Militärkontingente in osteuropäischen Ländern stationiert. In der Region befinden sich fast 60.000 US-Soldaten. Das Bündnis hat die militärische Infrastruktur in der Nähe der russischen Grenzen modernisiert und den Umfang und die Intensität seiner Einsatz- und Gefechtsübungen erhöht. Es liefert militärische Ausrüstung und Waffen an die Ukraine und hat Dutzende von Ausbildungszentren für ukrainische Truppen eröffnet.

Während der Westen zur Bedeutung von Terrorismusbekämpfung nur Lippenbekenntnisse absondert, lässt er aktiv terroristische und extremistische Organisationen gegen Russland aktiv werden, indem der Westen auf seine Methoden zurückgreift, die schon in den 1990er Jahren im Nordkaukasus angewandt wurden.

Westliche Geheimdienste bilden Terroristen und Saboteure aus, die in Russland Straftaten begehen sollen. Sie wollen der Bevölkerung Angst einjagen und die verfassungsrechtlichen Grundlagen des Landes untergraben.

Die Angelsachsen haben Russlands Finanzvermögen beschlagnahmt, und zwar nach dem Muster, das Großbritannien bereits in den 1920er Jahren erprobt hat, als es sich dreist die Goldreserven des Russischen Reiches unter den Nagel riss.

Frage: Aber der Westen setzt nicht nur Russland selbst unter Druck, sondern auch die russische Bevölkerung, die er aktiv Informationen und psychologischem Druck aussetzt. Was ist sein ultimatives Ziel?

Nikolai Patruschew: Der Westen versucht, die innere Einheit unseres Landes und unseres Volkes zu untergraben, die Bürger zu demoralisieren und ihnen das Gefühl zu geben, minderwertig zu sein. Zahlreiche Forschungsinstitute in den Vereinigten Staaten und in Europa arbeiten hart daran, abwegigste pseudowissenschaftliche Theorien aufzustellen. Sie versuchen zu beweisen, dass es notwendig sei, die russische Mentalität zu re-konditionieren, um die Russen zu nötigen, vor Mitbürgern anderer ethnischer Gruppen und Glaubensrichtungen Buße zu tun, die unter dem, was sie “imperiales Joch” nennen, vermeintlich litten.

Gleich mehrere US-Stiftungen versuchen, der Washingtoner Elite ihre Forschungspapiere mit z.B. mit Titeln, wie Failed State: A Guide to Russia’s Rupture” [“Gescheiterter Staat: Anleitung zum Aufbrechen Russlands”] anzudrehen, die im Auftrag des Außen- und des Verteidigungsministeriums in aller Eile verfasst wurden. In den Papieren wird argumentiert, dass der Schwerpunkt auf Schaffung und Aufrechterhaltung von Instabilität in den Nachbarstaaten Russlands und auf einem Informationskrieg gelegt werden sollte, der die Unterstützung der “fünften Kolonne” und die Förderung des internen Separatismus in Russland einschlössen.

Allein die Soros-Organisationen geben jährlich 800 Millionen Dollar für die Erstellung gefälschter Videos, inszenierter Fotos und Fälschungen für die sozialen Medien aus. (George Soros verriet übrigens während des Zweiten Weltkriegs seine jüdischen Mitbürger in Ungarn an Nazis.)

Der Westen ist bestrebt, die Grundlagen der russischen Identität und die Identität der Angehörigen anderer ethnischer Gruppen in Russland zu zerstören. Er gibt sich alle Mühe, uns Neuerungen wie Geschlechtervielfalt oder Geschichtsrevisionismus aufzudrängen, wofür wir jedoch keinen Gebrauch haben.

Frage: Können wir uns gegen diese kulturelle Aggression zur Wehr setzen?

Nikolai Patruschew: Die Gegner Russlands sind daran gewöhnt, unsere Freundlichkeit und Großzügigkeit zu missbrauchen. Vom Westen genährt, machen die Verfechter antirussischer Ideen Propaganda für den Liberalismus – lehnen die Begriffe Heimat und Vaterlandsliebe ab und spielen damit dem Feind in die Hände. Was uns betrifft, so sollten wir alles in unserer Macht Stehende tun, um unsere nationalen Interessen, unsere Kultur und unsere Geschichte zu schützen, und uns um die Zukunft dieses Landes kümmern. Die westliche Propagandamaschine gerät ins Wanken, wenn sie auf Ehre, Edelmut, Entschlossenheit und die unbeugsame Moral unseres Volkes trifft. Wir müssen die traditionellen moralischen Werte in jeder Hinsicht unterstützen und stärken, ohne dabei zu vergessen, die russlandfeindlichen pseudowissenschaftlichen Theorien zu entlarven, welche die Grundlage von aggressiven antirussischen Aktionen bilden.

Frage: Lassen Sie uns über eine andere Art von Druck sprechen. Halten Sie die Annahme für glaubwürdig, dass der Westen die Klimaproblematik als Vorwand nutze, um die Kontrolle über Russlands natürliche Ressourcen herzustellen?

Nikolai Patruschew: Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, predigen die Vereinigten Staaten und ihre europäischen Klienten von den Kanzeln internationaler Organisationen rabaukenhaft ihre Idee, dass alle Länder der Welt das Recht hätten, Russlands Wasserressourcen zu nutzen. Sie jonglieren dreist mit den Fakten, um zu beweisen, dass die Süßwasserreserven Russlands vermeintlich zu unangemessen gross im Verhältnis zur Grösse der Bevölkerung und Wirtschaftstätigkeit unseres Landes wären. Voreingenommene westliche Forscher und Politiker behaupten herablassend, dass nur der kollektive Westen über die natürlichen Ressourcen der Welt verfügen dürfe und dass Russland diese angeblich zu Unrecht besässe. Diese Aussagen verdeutlichen die totale Abhängigkeit des Westens von Russlands natürlichen Ressourcen.

Frage: Kürzlich hat Deutschland seine letzten drei Atomkraftwerke abgeschaltet und damit den Ausstieg aus der Kernenergie vollzogen. Worauf zählt Berlin Ihrer Meinung nach?

Nikolai Patruschew: Mit dem Abbau von Kraftwerkskapazitäten beraubt die deutsche Führung die Volkswirtschaft um energieintensive Produktionsanlagen. Die erneuerbaren Energiequellen, auf die europäische Politik setzt, können die Energie aus Kernkraftwerken nicht vollständig ersetzen. Die Kernenergie ist nicht nur eine zuverlässige Stromquelle. Sie ist auch eine der umweltfreundlichsten Methoden zur Stromerzeugung.

In den letzten 20 Jahren hat Europa ein Viertel seiner Wälder durch die zunehmende Abholzung verloren, denn 60 Prozent der erneuerbaren Energien werden aus Biomasse gewonnen, von der fast die Hälfte aus Wäldern stammt. Sollte sich an diesem Tempo nichts ändern, wird Europa irgendwann ganz ohne Wälder dastehen.

Da die Umweltagenda oberste Priorität einnimmt, ignorieren EU-Beamte völlig die Argumente professioneller Umweltschützer zu den Vorteilen einer Zusammenarbeit mit Russland auf dem Energiesektor.

Frage: Die Zuverlässigkeit von alternativen Energiequellen ist relativ. Der Ausbruch des Vulkans Shiveluch in Kamtschatka hat zum Beispiel Solarpaneele ausser Betreib gesetzt. Der Schiveluch ist bei weitem nicht der Vesuv oder der Yellowstone-Vulkan in Amerika, der als der gefährlichste schlafende Vulkan der Welt gilt?

Nikolai Patruschew: Erinnern Sie sich an den Yellowstone-Vulkan? Wenn er erwacht, wird es eine Katastrophe noch nie dagewesenen Ausmaßes geben. Er ist zu Ausbrüchen fähig, die tausendmal verheerender wären als alles, was die Menschheit bisher erlebt hatte. Beobachtungen zufolge habe die Aktivität des Vulkans im Laufe der Jahre zugenommen, und Magma nähere sich rasch der Erdoberfläche. Auch die Zahl der Erdbeben umliegender vulkanischer Krater stieg auf etwa 2.000 pro Jahr.

Anhand der vorliegenden Studien konnten der Verlauf einer möglichen Eruption und negativen Auswirkungen simuliert werden. Man geht davon aus, dass Leben in Nordamerika ausgelöscht werden würde. Darauffolgende Ausbrüche anderer Vulkane sowie Erdbeben, Tsunamis und saurer Regen würden den Großteil der Weltbevölkerung treffen. Dies ist jedoch etwas, das nur die Menschen in Amerika beunruhigt, nicht aber Politiker.

Die Vulkanforschung sollte ausgebaut werden, wenn wir die Menschen und die wirtschaftliche Infrastruktur vor den verheerenden Auswirkungen von Vulkanausbrüchen schützen wollten. Die westlichen Länder sind davon besessen, den Sanktionsdruck zu erhöhen, um sich gegen Russland abzuschotten, während sie gut daran täten, die Zusammenarbeit mit uns in der Forschung, einschließlich Geologie, fortzusetzen. Forschung und wissenschaftliche Errungenschaften im Interesse des Fortschritts und Schutzes der Menschheit sollten ein globales Gemeingut sein.

Gleichzeitig möchte ich den US-Behörden, die mit dem Yellowstone-Vulkan zu tun haben, wünschen, dass sie sich an folgendes englisches Sprichwort hielten: “Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.” Washington, das über die Zukunft anderer Länder und Völker entscheidet, sollte nicht vergessen, dass es den alten Römern in Pompeji recht gut ging und auch ihnen Verderbtheit nicht fremd war.

Übrigens argumentieren einige Leute in Amerika, dass Osteuropa und Sibirien im Falle eines Vulkanausbruchs die beiden sichersten Orte auf der Erde wären. Das erklärt offenbar, warum die angelsächsischen Eliten so erpicht darauf scheinen, genau dieses Kernland in Besitz nehmen zu wollen.

Frage: Humanitäre Katastrophen und ihre unmittelbare Nähe sollten die Länder ermutigen, sich um gegenseitiges Verständnis zu bemühen, anstatt Konflikte auszutragen. Die Erfahrungen der Welt bei der Bekämpfung von COVID haben jedoch das Gegenteil gebracht. Glauben Sie, dass es bei einer neuen Herausforderung ähnlichen Ausmaßes erneut zu einer Entfremdung zwischen den Ländern kommen würde? Oder sehen vielleicht die Menschen die Situation anders als ihre Regierungen?

Nikolai Patruschew: Man sollte nicht vergessen, dass es in den Vereinigten Staaten und anderen unfreundlichen Ländern viele Menschen gibt, die eine positive Einstellung zu Russland auszeichnet. Anständige Amerikaner und Europäer könnten genauso gut die russlandfeindliche Propaganda Washingtons ignorieren, in dieses Land kommen und russische Staatsbürger werden, vorausgesetzt, sie hielten sich an die russischen Gesetze und respektieren unsere Kultur.

Übrigens wächst die Zahl der Menschen, die sich dauerhaft in Russland niederlassen möchten. Die Mehrheit dieser Menschen sind tief religiöse Christen mit moralischen Werten, die denen gleichen, welche Russland schützt, die aber in den Vereinigten Staaten seit langem mit Füßen getreten werden.

Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der US-Bürger, die sich einen Pass eines anderen Landes besorgt haben, verdreifacht. Der Mythos vom sprichwörtlichen amerikanischen Traum hat sich in Luft aufgelöst. Die Vereinigten Staaten sind buchstäblich ins Mittelalter zurückgefallen. US-Beamte sehen stillschweigend zu, wie Radikale Gräueltaten begehen und Menschen dazu zwingen, BLM-Aktivisten [Black- Lives-Matter] zu huldigen. Die verschärfte Verfolgung von Medienvertretern hat sich in eine Hexenjagd verwandelt. In den letzten zwei Jahren gab es in den USA mehr als 300 Angriffe auf Journalisten. Dutzende von Journalisten wurden verhaftet und verurteilt, weil sie einfach nur ihren beruflichen Pflichten nachgingen und über Themen berichteten, zu denen die Behörden lieber schweigen.

Die innenpolitischen Turbulenzen in den USA dem Umfang nach nehmen zu und sind dabei aufgrund unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten unter elitären Kreisen, Unternehmen und Regierungsstrukturen außer Kontrolle zu geraten.

Frage: Diese Turbulenzen sind sowohl innerhalb als auch außerhalb der Vereinigten Staaten zu beobachten und treten inmitten von Naturkatastrophen und anhaltenden Wirtschaftskrisen zutage. Warum brauchen die Vereinigten Staaten Ihrer Meinung nach unter solchen Bedingungen die Ukraine?

Nikolai Patruschew: Die Amerikaner brauchen die Ukraine nur zur hemmungslosen Ausbeutung ihrer natürlichen Ressourcen, doch ohne ihre historische Bevölkerung. Durch seinen neonazistischen Kurs hat Washington die Ukraine bereits in ein Gebiet verwandelt, aus dem Millionen Menschen auf der Suche nach Schutz vor sozioökonomischen Problemen und pro-faschistischer Unterdrückung geflohen sind. Von Washington organisierte Wirren über dreißig Jahre haben die ukrainische Bevölkerung um die Hälfte reduziert.

Und nun ist das Weiße Haus bereit, den Krieg mit Russland bis zum letzten Ukrainer fortzusetzen, doch die Ukraine als Staat zu erhalten, gehört nicht zu diesem Plan.

Übersetzung ins Deutsche: Unser-Mitteleuropa


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21 Gedanken zu „Sekretär des Russischen Sicherheitsrats Nikolai Patruschew: „Angelsächsische Eliten haben Hitler unterstützt““
  1. Wer sich ein bissel mit Geschichte in der Tiefe beschäftigt, erkennt, dass Goßväterchen Bush ganz viel Dreck am Stecken hat, hinsichtlich finazieller und ideologisher Unterstützung von A.H. Er wurde benutzt, Menschenleben haben für Psychopathen noch nie eine Rolle gespielt.

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  2. Obwohl OPEL bereits 1927/28 an General Motor in den USA verkauft wurde, hat es danach weiter seine Produkte an das Dritte Reich geliefert.
    Der Großvater von Bush hatte Aktienbesitz an einem Werk in Auschwitz.

    GELD war die höchste Moral dieser so guten Demokraten ……………………….

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    1. Oh je, Ehrhard, hier war staatliche Unterstützung gemeint, nicht die Geschäftemacherei von Unternehmen und Privatleuten …

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  3. Russische Politiker fallen immer durch grosses historisches Wissen auf, Sachlichkeit und klares Denken. Und nun mal ein Interview mit Bärbock, Scholz, Habeck, Lindner, Merz machen zum Vergleich. Das wird eine Offenbarung der Dummheit

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    1. Kostas, ich bin immer wieder verblüfft, warum Du noch in Deutschland lebst, wo Du es doch so sehr hasst. Deine Liebe zu Russland hingegen ist ja schon überschwänglich. Dennoch bist Du hier. Das liegt bestimmt an Deiner hier besseren Alimentierung durch den Stast. Dafür solltest Du aber auch mal dankbar sein und nicht immer die beschimpfen, die Dich durchfüttern.

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      1. Welches Land hat dieser Herr (oder die Frau) PAKT damals denn regiert?

        Frage für ein Mensch aus der Bundestagsfraktur der Grün*in*en, weil ich auf diesem Gebiet selber keine Expertise bin.

        1. UME, was war an meiner nachstehenden Antwort an Herrn Schwerdt zensurnotwendig?
          Beitrag:
          Informationen zum Pakt zwischen Churchill und Stalin können Sie leicht recherchieren. Aber aufgrund Ihrer Frage traue ich Ihnen das nicht zu. Die Grüninnen brauchen jemanden wie Sie sicher nicht.

  4. Ist es wahr, dass die Russische Föderation noch immer Uran an westliche Staaten, auch an GB und die USA, liefert? Wenn ja, warum?

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  5. Dazu auch dieser aufschlussreiche Artikel – “Beim ‘Gräte Rieset” geht es nicht darum “ihre” Dystopie zu verwirklichen, sondern darum, ein gewaltiges Chaos zu schaffen, das ihnen die Verantwortung übertragen würde:

    https://www.pravda-tv.com/2023/05/beim-great-reset-geht-es-nicht-darum-ihre-dystopie-zu-verwirklichen-sondern-darum-ein-gewaltiges-chaos-zu-schaffen-das-ihnen-die-verantwortung-uebertragen-wuerde/

    Aus dem Artikel:

    “Also warten sie, sie liegen auf der Lauer. Sie warten auf diese Krise“ – dazu sage ich zum ersten Teil JA, denn sie geben niemals auf solange sie existieren und wenn sie scheinbar sich zurückziehen, dann liegen sie weiter auf der Lauer den Moment abpassend, wo sie aus dem Hinterhalt wieder zuschlagen können – noch besser vorbereitet und weiterentwickelt mit ihren m. A. n. SAT-AN-ischen Methoden – und zum zweiten Teil sage ich: NEIN, sie warten nicht auf diese Krise oder irgendeine Krise oder mehrere Krisen, sie inszenieren sie, sie verursachen sie, um das Chaos zu inszenieren, aus dem sie ihre m. A. n. SAT-ANNUIT-sche örwällsche äNWeO errichten können bzw. wenn wir nach Phil Schneiders Worten gehen, sie, die m. A. n. Aliens, AN-UNNA-KI, diesen Planeten nach ihrer Agenda 2029 komplett menschenfrei übernehmen könnten – DAS ist m. A. n. der Plan. Dafür tun sie m. A. n. auch alles, um mit ihrem Terraforming sie Bedingungen auf und um die Erde für sie kompatibel und für die Menschen inkompatibel zu machen.

    Solange die existieren, hören die nicht auf – davon können die Menschen ausgehen. Das sollten die positiven menschlichen und vielleicht auch guten nichtmenschlichen Mächte und Kräfte sich vor Augen halten und danach handeln.

    Meiner Ansicht nach.

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  6. Alle Wahrheit muss ans Licht gebracht und gesagt werden – daher alle Achtung vor diesem Mann – top Artikel.

    Meiner Ansicht nach.

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    1. Die etablierten Parteien verhindern hier und heute, das die AfD irgendwo hinter die Kulissen schauen darf. Denn dann würden wir die ganze Scheixx mitbekommen, was deutsche Politiker mit der STASI gekungelt haben und vielleicht würden dann noch dazu die ganzen Schweinereien seit der Wiedervereinigung ans Licht kommen!
      Bestes Beispiel ist das Vermögen der SED. Wo ist es hin? Ich glaube das haben die etablierten Parteien untereinander aufgeteilt und nun müssen sie bis zum Verrecken zusammen halten!

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      1. Die etablierten Parteien haben das SED-Vermögen vergeblich versucht zu finden. Ich glaube ja, dass die AfD es hat. Es sind sehr viele SEDler in der AfD untergekommen. U. a. darum hat die AfD im Osten ja auch so viel Zulauf.

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        1. Tut mir leid, aber du hast sie nicht alle, Paulchen. Weißt du überhaupt, was oder wer die SED war? Man muss und kann die nicht gut finden. Aber es ist besser, die Klappe zu halten, wenn man von etwas nicht die Bohne einer Ahnung hat!

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          1. Aber Baihduwerri hähdunnä (komischer Nick), ich weiß sehr wohl, was die SED war und ich habe nicht behauptet, dass ich sie gut finde. Wer lesen und das Gelesene sogar verstehen kann, ist im Vorteil. Du leider nicht.

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