Selen­s­kijs „unsicht­bare Millio­nen­armee“ – Hinter­gründe einer angeb­li­chen „Südof­fen­sive“

Zelenskijs Fokus nun im friedlichen Süden? Bild: VOL.AT

Russi­sche Experten kommen­tieren und analy­sieren Kiews Behaup­tungen einer „Millio­nen­armee“ für eine „Gegen­of­fen­sive im Süden“. Tatsäch­lich bündelt die Ukraine große Kräfte, vor allem in Niko­lajew und um die Region Cherson.

Doch für wie realis­tisch halten diese Experten die Pläne?

Ukrai­ni­sche Rakete auf huma­ni­täres Zentrum

Die ukrai­ni­sche Seite hatte bewusst eine Rakete auf das huma­ni­täre Zentrum in Cherson abge­feuert. Diese konnte jedoch vom russi­schen Luft­ab­wehr­sys­temen abge­fangen werden. Das teilte der Leiter der zivil-mili­tä­ri­schen Verwal­tung der Region, Wladimir Saldo, dem Fern­seh­sender Rossija 24 mit.

„Eine der Raketen war auf ein huma­ni­täres Zentrum im Stadt-Zentrum von Cherson gerichtet, in dem sich viele Menschen aufge­halten hatten. Eine zyni­sche Ziel Wahl“, erklärte Saldo. Er gab an, dass zwei der Opfer leichte Split­ter­wunden hatten. „Die Betrof­fenen sind außer Gefahr“, fügte Saldo hinzu.

Auch die TASS hatte von russi­schen Luft­ab­wehr­sys­temen am Himmel über Cherson berichtet, vier Explo­sionen wären zu hören gewesen, und Rauch wär in der Perekop­skaja-Straße im Stadt­zen­trum zu sehen gewesen. Ein Haus, in dem eine Familie mit einem Kind gelebt hatte, wurde zerstört, und zwei Personen wurden verletzt.

„Deku­pa­tion“ mit Waffen­ge­walt angekündigt

Besagter Vorfall ereig­nete sich just zwei Tage, nachdem die stell­ver­tre­tende Minis­ter­prä­si­dentin der Ukraine Irina Werescht­schuk die Bewohner der Regionen Cherson und Sapo­roschje aufge­for­dert hatte, diese so schnell wie möglich zu verlassen.

Sie begrün­dete ihren Aufruf damit, dass „die Artil­lerie arbeiten müsse“ und die soge­nannte Deoku­pa­tion, die die ukrai­ni­schen Streit­kräfte durch­führen wollen, „die Anwen­dung von Waffen­ge­walt beinhalten würde“.

Ins „gleiche Horn“ stieß der ukrai­ni­sche Vertei­di­gungs­mi­nister Alexei Resnikow und erklärte, dass die Truppen den Befehl von Präsi­dent Wladimir Selen­skij erhalten hätten, den Süden des Landes zurückzuerobern.

Nach Angaben Resni­kows umfasst die Zahl der ukrai­ni­schen Streit­kräfte „etwa 700.000 Personen“, und Kiew könnte insge­samt „etwa eine Million Menschen zusammen mit der ukrai­ni­schen Natio­nal­garde, der Polizei und dem Grenz­schutz“ aufs Schlacht­feld bringen.

West­liche Rüstungs­güter sollten den ukrai­ni­schen Streit­kräften bei der Erfül­lung ihrer Aufgaben helfen, erklärte der Minister und forderte die NATO-Länder wieder einmal auf, ihre Liefe­rungen zu erhöhen. Er fügte hinzu, dass zwei Brigaden des ukrai­ni­schen Mili­tärs derzeit eine Ausbil­dung in Groß­bri­tan­nien absol­vieren würden.

„Millio­nen­armee“ als Köder für weitere Waffenlieferungen

Experten weisen dabei auf Wider­sprüche in den Worten des ukrai­ni­schen Minis­ters hin und halten sein „Verspre­chen“, eine Millio­nen­armee zu formieren, für nicht realisierbar.

„Erst behauptet Resnikow, dass die Ukraine kolos­sale Verluste auf dem Schlacht­feld erleiden würde, doch dann berichtet er von einer Million Soldaten. Wer wird unter dieser Million sein? Menschen, die zwangs­weise mobi­li­siert wurden? Dieje­nigen, die noch nie eine Waffe in der Hand hatten? Soldaten, die sich bereits zurück­ge­zogen hatten und erkennen würden, dass dies fast die einzige Möglich­keit sei, am Leben zu bleiben? Oder Frauen?“, fragte sich Wladimir Rogow, Mitglied des Haupt­rates der zivil-mili­tä­ri­schen Verwal­tung der Region Saporoschje.

„Selen­skij und sein Büro versu­chen irgendwie, die Moral des Mili­tärs zu verbes­sern, die nicht nur zu wünschen übrig lässt, sondern mitt­ler­weile gleich null ist.

Mit diesen „Ankün­di­gungen“ könnten sie das Ganze noch über einige Monate hinziehen und von einem schnellen Sieg spre­chen. Am Ende werden die ukrai­ni­schen Streit­kräfte dennoch unterliegen“.

„Selen­skij über­sieht völlig die Tatsache, dass es Den russi­schen Streit­kräften gelingt, jeden Tag einen bewohnten Ort nach dem anderen einzu­nehmen“, erklärte Rogow gegen­über der Zeitung Wsgljad.

Ukrai­ni­sche Stra­tegie der Einschüchterung

Die Haupt­stra­tegie Kiews heute sei eine Politik der Einschüch­te­rung. „Sie nutzen aktiv terro­ris­ti­sche Anschläge in ihrem „Arsenal“. Wir sehen sie immer wieder in den befreiten Gebieten. So wurde vor kurzem ein Anschlag auf den Leiter des Bezirks Meli­topol, Andrei Siguta, verübt. Es gelingt jedoch nicht, die Bevöl­ke­rung mit solchen Aktionen zu verschre­cken“, so Rogow.

„Man sollte die Worte Kiews über die „Rück­erobe­rung des Südens“ nicht herab­las­send auffassen oder als Bluff betrachten. Soweit ich weiß, konzen­triert die Ukraine jetzt große Kräfte in Niko­lajew und an die Region Cherson angren­zenden Bezirks­zen­tren. Niko­lajew ist über­füllt mit Mili­tär­per­sonal, auslän­di­schen Söld­nern und einer riesigen Menge an gepan­zerter Ausrüs­tung, Panzer, Mehr­fach­ra­ke­ten­werfer, Artil­lerie usw. dies hat alles seinen Grund“, erklärte Larissa Schesler, Vorsit­zende der Union der poli­ti­schen Emigranten und poli­ti­schen Gefan­genen der Ukraine.

„Ich glaube nicht, dass eine solche Offen­sive für die Ukraine von Erfolg gekrönt sein wird, aber sie wird die soziale und wirt­schaft­liche Situa­tion im Süden mit Sicher­heit verschlech­tern“, warnt die Menschenrechtsaktivistin.

„Fried­li­cher Alltag“ im Süden soll zerstört werden

„Das größte Problem für die Kiewer Behörden besteht darin, dass im Süden der Ukraine eine Oase entstanden ist, wenn man so will, vergli­chen mit dem Rest des Landes. Die Menschen dort leben und arbeiten in fried­li­chen Städten, die nicht zerstört wurden. Sie beginnen, russi­sche Pässe, Zulagen und Renten zu erhalten. Russi­sche Banken haben geöffnet. Natür­lich will Kiew diese Errun­gen­schaften zerstören, aber die ukrai­ni­schen Streit­kräfte können die Städte nicht im Sturm erobern“, so Schesler.

„Selen­skij will die Etablie­rung eines fried­li­chen Lebens in dieser Region verhin­dern, weil dies in starkem Gegen­satz zu dem steht, was in Charkow, Niko­lajew und anderen ukrai­ni­schen Städten geschieht, wo Natio­na­listen auf den Straßen marschieren, Menschen allein für ihre Ansichten bestraft werden. Repres­sionen wüten wie nie zuvor und die Armee benutzt die Zivi­listen als Schutz­schild“, so die Expertin abschließend.

Gleich­zeitig glauben die Mili­tär­ana­lysten, dass die Drohungen Werescht­schuks und Resni­kows nicht für bare Münze genommen werden sollten.

„Klarere Fall“ von Kriegsstrategie

„Man sollte solchen Verspre­chungen gegen­über kritisch sein, insbe­son­dere, wenn sie vom Vertei­di­gungs­mi­nister gemacht werden. Im Krieg ist es nicht üblich, seine wahren Pläne zu offen­baren. Wahr­schein­lich hofften dieje­nigen, die sich das ausge­dacht haben, unsere Offen­sive im Donbass aufzu­halten, damit wir jetzt alle unsere Kräfte von dort nach Süden verla­gern“, analy­siert Alex­ander Peren­giew, außer­or­dent­li­cher Professor für Poli­tik­wis­sen­schaft und Sozio­logie an der Russi­schen Wirt­schafts­uni­ver­sität Plechanow.

„Dies bedeutet jedoch nicht, dass es im Süden keine Anschläge geben wird. Es ist möglich, dass ukrai­ni­sche Streit­kräfte die Lage sondieren werden, um zu sehen, wie stark die Präsenz unserer Armee dort ist. Auch eine andere Option ist durchaus denkbar, Russ­land wird vom Süden aus zuschlagen, um die ukrai­ni­schen Einheiten vom Donbass wegzu­lo­cken“, meint der Politologe.

„Es ist kein Zufall, dass die ukrai­ni­schen Streit­kräfte Cherson auf die gleiche Weise wie Donezk beschossen haben. Ihre Wut verla­gert sich von den Bewoh­nern des Donbass auf die Bewohner der südli­chen Regionen der Ukraine, die sich entgegen den Erwar­tungen Kiews als prorus­sisch erweisen“, so der Experte.

„Selen­s­kijs Wunsch, den Süden zurück­zu­er­obern, wird schwere Verluste aufseiten der ukrai­ni­schen Truppen mit sich bringen. Jetzt verfügen sie über eine ausrei­chend große Menge an Waffen, aber selbst damit werden sie nicht in der Lage sein, eine solche Aufgabe zu bewäl­tigen“, erklärt Konstantin Siwkow, Doktor der Militärwissenschaften.

„Um das Ziel zu errei­chen, muss die Ukraine den Westen bitten, die Waffen­lie­fe­rungen zu erhöhen. Sie benö­tigen mögli­cher­weise 500 bis 600 Panzer, etwa 1.500 Geschütze und 200 bis 300 Flug­ab­wehr­ra­ke­ten­sys­teme“, so der Experte.

„Aber heute wird alles in Stück­zahlen gelie­fert, besten­falls in Dutzenden von Teilen. Das heißt, das Volumen der Liefe­rungen sollte um das 20- bis 100-fache erhöht werden. Dies sind sehr große Zahlen. Das ist kaum möglich“, meint Siwkow.

US-Analyse russi­scher Offensiven

Bemer­kens­wert ist, dass die Drohungen aus Kiew vor dem Hinter­grund einer mutmaß­li­chen Opera­ti­ons­pause der russi­schen Armee erfolgten, über die das US-ameri­ka­ni­sche Insti­tute for the Study of War (ISW) zuvor geschrieben hatte.

Nach Ansicht der Analysten des Insti­tuts müssten die russi­schen Streit­kräfte „die Voraus­set­zungen für größere Offen­siv­ope­ra­tionen schaffen und die für die Umset­zung des Plans erfor­der­liche Kampf­kraft wieder­her­stellen“. Nach den Erkennt­nissen des ISW rücken die russi­schen Streit­kräfte weiter nach Westen in Rich­tung Sewersk vor und bereiten eine Offen­sive gegen Artjo­mowsk (Bachmut) vor (beide Orte liegen im ukrai­ni­schen besetzten Teil der Volks­re­pu­blik Donezk).

Anfang Juli zeigte sich der russi­sche Botschafter im Verei­nigten König­reich Andrei Kelin zuver­sicht­lich, dass die russi­sche Armee die ukrai­ni­schen Streit­kräfte im Donbass besiegen und im Süden des Landes bleiben werde.

„Wir werden den gesamten Donbass befreien“, erklärte der Diplomat. „Wenn unsere Truppen abge­zogen würden, käme es in der Südukraine zu Provo­ka­tionen und Erschie­ßungen, sodass ein solcher Abzug aus den besetzten Gebieten schwer vorstellbar ist“, so Kelin weiter.

Unter­dessen vermied Selen­skij selbst, kurz nach Verkün­di­gung der Pläne zur Rück­erobe­rung, aus irgend­einem Grund eine öffent­liche Diskus­sion über die Drohungen des Vertei­di­gungs­mi­nis­te­riums. Bei einem allge­meinen Brie­fing mit dem nieder­län­di­schen Premier­mi­nister Mark Rutte sagte Selen­skij, er habe Resni­kows Rede „nicht gelesen“ und lehne es ab, seine mili­tä­ri­schen Pläne zu kommentieren.



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10 Kommentare

  1. Ehema­liger CIA-Spezialist:
    Joe Bidens geheimer Krieg
    – USA spielen eine akti­vere Rolle in der Ukraine,
    als die Biden-Admi­nis­tra­tion bisher öffent­lich zugeben wollte

    uncutnews.ch/ehemaliger-cia-spezialist-joe-bidens-geheimer-krieg-usa-spielen-eine-aktivere-rolle-in-der-ukraine-als-die-biden-administration-bisher-oeffentlich-zugeben-wollte/

    __

    Das die CIA für die Ukraine-Extre­misten-Terro­risten schmut­zigen Terror-Krieg führt,
    rein um Russ­s­land anzu­greifen, dürfte nun wohl jedem klar sein.
    Die USA wollen (mal wieder) an die russi­schen Rohstoffe (seltene Erden, Öl, Gas, Edel­me­talle etc)
    – dazu brau­chen sie wieder einen Regime-Change, damit in Russland
    wieder ein (Wodka-Container)-US-Marionette a la Jelzin dran­kommt. So könn(t)en die acht FED-Eigen­tümer-Fami­lien ihr globales Fiat­Money-Dollar-Vernich­tungs­im­pe­rium (in „digi­ta­li­sierter Dollar-Coin“-Form) weiter aufrecht­erhalten – zumin­dest erhoffen sie sich das – so meine Vermu­tung. Aber ob dieser Terror-Kriegs-Plan der Globa­listen-Terro­risten so aufgeht steht auf einem anderen Blatt. Ich denke, Putin wird „schneller ziehen“ – „dumm“ nur, das wir in Europa dabei dafür drauf gehen könnten. Das war ja schon in den 1960ern zwischen US und SU „ausge­machte Sache“ hinter verschlos­senen Türen – die SU und US-Gebiete auf der Welt­kugel soll(t)en nicht Gegen­stand eines „heißen Krieges“ sein, sondern Europa darf dafür zerbrö­selt werden.

  2. Wie wir soeben erfahren haben, hat China jetzt auch genug von den Sand­kas­ten­spielen des ukrai­ni­schen Kaba­ret­tis­ten­clowns. Eine Milli­arde Chinesen sind schon auf dem Weg an die Südfront – zu Fuß. „Panzer“, so Xi Ming­ping, „die brau­chen wir nicht. Unser Triup­pen­auf­marsch kann sogar vom Mond aus verfolgt werden. Da wird das ukrai­ni­sche Milli­ön­chen aber Augen machen, bevor es vor Angst einnässt und in alle Winde zerstreut davonläuft“

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