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Sieg für Djokovic vor Gericht: Der beste Tennisspieler der Welt darf nicht an der Einreise nach Australien gehindert werden, nur weil er sich nicht impfen lässt, entschied der australische Bundesgerichtshof in Melbourne heute.

Die Grenzbehörden entzogen dem Tennisstar nach seiner Einreise das Visum und hielten ihn mehrere Tage lang in einem Quarantäne-Hotel fest. Die Schikane der Behörden rief zuvor eine weltweite Welle der Proteste gegen die australische Regierung hervor. Neben Serbiens Präsident Vucic kritisierten auch der außenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion Petr Bystron sowie der britische Politiker Nigel Farage im Vorfeld die Behinderung Djokovics durch den Australischen Grenzschutz. Nun feiern die Kritiker zusammen mit Djokovic den Sieg vor Gericht.

Der australische Bundesgerichtshof in Melbourne entschied am Montag (Mitternacht deutscher Zeit), dass Novak Djoković nach Australien einreisen darf. Der Jahrhundertspieler kann nun seinen Titel bei den Australian Open verteidigen. Novak Djoković ist die aktuelle Nummer eins der Tennis-Weltrangliste und Rekordsieger bei den Australian Open.

Der Gerichtsentscheidung ging eine Corona-Polit-Posse voran. Der Titelverteidiger wurde nach seiner Landung in Melbourne am Mittwoch mehrere Stunden lang von australischen Beamten an der Einreise gehindert und stundenlang verhört. Die Behörde widerrief anschließend sein Visum. Im Anschluss wurde Djoković in ein heruntergekommenes Hotel gesperrt, welches eher einem Gefängnis ähnelt und zur Internierung von Migranten dient. Der Grund für die skandalösen Maßnahmen: Der Tennisprofi, der sich in der Vergangenheit kritisch zu den Corona-Maßnahmen äußerte, hat bislang seinen Impfstatus nicht offengelegt.

Dieses Vorgehen der australischen Behörden erregte weltweite Aufmerksamkeit. Prominente Kritiker von Corona-Einschränkungen kritisierten die Schikane.

Bystron: „Australien sendet mit dem Visum-Entzug ein verheerendes Signal“

In Deutschland rief der außenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion Petr Bystron bereits am Freitag die Australischen Behörden auf, „diese Fehlentscheidung zu revidieren“. Bystron sagte, dass die australischen Behörden mit dem Entzug des Visums von Novak Djokovic „ein verheerendes Signal in die Welt senden“ würden und sowohl dem Turnier wie auch dem ganzen Land einen großen Schaden zufügen würden. Wörtlich kritisierte er:

„Sie hindern einen gesunden Menschen an der Einreise in ihr Land und verlangen von ihm eine Impfung, deren Wirksamkeit nicht bewiesen ist.“

Neben der Kritik an dem Vorgehen erwischte der Außenpolitiker wohl auch einen wunden Punkt des Landes, das einen großen Teil seiner Einnahmen aus dem Tourismus generiert:

„Mit dieser Entscheidung zerstören australische Behörden mit einem Schlag das von ‘Tourism Australia’ über Jahrzehnte mit zig Millionen Dollar an Werbegeldern aufgebaute Image Australiens als ein Land mit lockerem Lifestyle“, so Bystron.

In der Tat stand die Internierung des Tennis-Stars Djokovic in einem Quarantäne-Hotel im krassen Gegensatz zu der Kernbotschaft der Marketingkampagne der australischen Tourismus-Behörde, die über Jahre „die sprichwörtliche Aussie-Lässigkeit“ in den Vordergrund der Kommunikation stellte.

Nigel Farage: „…Denk doch mal nach, was sie dir eines Tages antun könnten!“

Auch der frühere Chef der britischen Partei Ukip, Nigel Farage, setzte sich für Djokovic ein. Er setzte sich mit der Familie des Tennisstars in Verbindung und berichtete über die Schikanen gegen den Serben. Nach Aussagen von Familienangehörigen sei dem Tennisprofi während seiner Festsetzung sowohl die Brieftasche wie auch sein Handy gestohlen worden. Zudem sei er in ein „heruntergekommenes Hotel“ gesteckt worden, „das eher einem Gefängnis“ gleiche.

Farage gab zu bedenken:

 „Wenn sie die Nummer eins der Tennisspielerwelt so behandeln können… Denk doch mal nach, was sie dir eines Tages antun könnten!“ und stellte die Frage: „Warum ist die Mehrheit bereit, der Regierung im Namen der Bekämpfung dieses Virus zu erlauben, uns unsere Freiheiten und Rechte zu nehmen?“

Präsident Vucic: „Ganz Serbien steht hinter Djokovic“

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic zeigte sich bereits in der vergangenen Woche empört über die Ausweisung Djokovic und versicherte nach einem Telefonat mit dem serbischen Tennisprofi: „Ganz Serbien steht hinter ihm“. Die serbischen Behörden werden alle Maßnahmen ergreifen, um die Schikanierung des besten Tennisspielers der Welt binnen kürzester Zeit zu beenden, schrieb Vucic. Djokovics Einreiseverweigerung und anschließende Inhaftierung nannte Serbiens Präsident eine „politische Hexenjagd“. Millionen Fans solidarisierten sich mit Djokovic weltweit.

Mit diesem politischen Rückenwind im Rücken klagten Djokovićs Anwälte gegen die Annullierung seines Visums und machten vor Gericht geltend, dass der Sportler am 16. Dezember – wie bereits im Juni 2020 – positiv auf Covid-19 getestet wurde. Der Sportler hatte geltend gemacht, dass er als „genesen“ gelten muss. Der positive Test habe Djokovic berechtig, eine medizinische Ausnahme Genehmigung von der australischen Regierung im Bundesstaat Victoria zu erwirken. Diese genehmigte ihm die Teilnahme an den Australian Open in Melbourne. Eine Corona bedingte Polit-Posse ging damit zu Ende. Der Ausnahmespieler besiegte die Bürokratie und kann nun die Verteidigung seines Titels antreten. Am Mittwoch werden seine Gegner auf dem Tennis-Court ausgelost

*** Updates ***

Update v. 15:00 Uhr:

Der Djokovic-Vater weiter: „Man hat auf ihn gewartet, er hatte keinerlei Rechte, die ihm als Mensch zustehen. Er sollte gezwungen werden, auf sein Visum zu verzichten. Er hat es nicht gemacht. Sogar das Handy wurde ihm weggenommen. Zum Glück konnte er später mit seinen Anwälten sprechen und sie haben eine tolle Verteidigung aufgebaut. Wir respektieren die Gesetze von jedem Land, wo wir einreisen wollen. Er wollte einfach nur Tennis spielen, und auch dieses Recht wollte man ihm wegnehmen. Aber die Gerechtigkeit hat gesiegt.“

Update v. 11:00 Uhr:
Nach Verwirrung und Fake-News in den Medien hier unser UME-Faktencheck:

Nach dem Sieg für den Serben, könnte die australische Regierung immer noch ein Veto gegen sein Visum einlegen. Ehemaliger australischer Premierminister schimpft über die Regierung.

Novak Djokovic wird heute Abend in Australien nicht erneut verhaftet, doch droht ihm in den kommenden Tagen weiterhin die Abschiebung. Australischen Medienberichten zufolge hat die Regierung beschlossen, ein vierstündiges Zeitfenster verstreichen zu lassen, in dem sie den Tennisstar erneut hätte festnehmen können.

Das Einwanderungsministerium sagt jedoch, es erwäge immer noch, von seinem Ermessensspielraum Gebrauch zu machen und Djokovic noch in dieser Woche abzuschieben.

Die australische Polizei setzte Pfefferspray gegen Anhänger von Novak Djokovic ein, als diese sich vor dem Büro seines Anwalts versammelten, kurz nachdem der Tennisstar einen Rechtsstreit gegen die Entscheidung über die Aufhebung seines Visums gewonnen hatte.

Berichten zufolge wurde ein Auto gesehen, das das Büro in Melbourne verließ, aber es war nicht sofort klar, ob sich Djokovic darin befand.

Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als Verwandte von Djokovic behaupteten, die australische Regierung wolle ihn “gefangen nehmen” und abschieben, obwohl der Tennisstar den Prozess gewonnen hatte. Djordje Djokovic, sein Bruder, sagte Berichten zufolge: “Was wir tun können, ist, dies in den sozialen Medien bekannt zu machen – sie wollen Novak wieder festnehmen und einsperren.”

Von Redaktion

9 Gedanken zu „Sieg für Djokovic vor Gericht: Tennisstar darf jetzt an den Australian Open teilnehmen“
  1. Inzwischen wurde sein Visum endgültig widerrufen und Djoko ist abgereist – Die Australian Open ohne ihm ist damit ein Turnier ohne Sieger – nur einem Sieger der Herzen, und der heißt Novak Djokovic.

    Wenn die Tenniswelt Rückgrat hätte würden alle Spieler abreisen, aber das kann man von denen wohl nicht erwarten – jetzt rechnen sich halt die anderen bessere Chancen aus, wenn der Favorit weg ist. Aber deren Plätze am Siegerpodest werden halt für immer einen bitteren Beigeschmack haben…

  2. Die australische Regierung gebaerdet sich wie Hitler persönlich. Ganze Regionen werden 2 Jahre lang eingesperrt, wer draußen rumläuft wird nieder geknüppelt, Konzentrationslager in der Wüste…

    Und irgendwelche Politikverbrecher echauffieren sich darüber, daß ein B-Promi keine Sonderrechte kriegt? Der Typ führt seit nem Jahr seine Fehde mit Australien. Das Ganze ist eine schon lange angekündigte Show. Aber es geht nicht darum dieses Nazi Regime für seine Verbrechen anzuklagen und vorzuführen sondern darum, daß für Prinzessinnen der Oberschicht gefälligst andere Regeln zu gelten haben.

    Ekelhaft!

  3. erst einladen, dann wegsperren, mitten in der nachtstunden. und, als er mit seinen anwalt weitere beweise liefern wollte, kein händy erlaubt. 8 st verhör, obwohl er 2x corona-krank und positiv war, was von impfung automatisch befreiend wäre. kein schlaf, keine feld übung, nichts, nur flöhe und würmer.
    ein stock über novak, ein iraner – schon 9 jahre in dem ” hotel”, keine chance raus zu kommen.
    im stadion – novaks fans mit kleinen transparents ” free novak” und ” novak gespert in einem kommunistischen land” wurden raus geschmiessen von tennis verein, da plakate ” unangemesen”.
    also, ich würde in solchen land gar nicht spielen wollen.
    ein ” geimpfter” tennisstar ist schon zusammengebrochen dort.

  4. Aber die Zugereisten aller Länder haben sie bis vor kurzem noch rein gelassen.
    Meistens waren es Muselmanen. Diesen hat man dann 3.000 Aus.Dollar als Starhilfe gegeben.
    Bis diese völlig verblödeten Politiker gemerkt haben, das sich diese Menschen zu aller erst einen Flachbildschirm gekauft haben und dann wieder vor den Ämtern standen. Erst dann hat man das in kleine Beträge umgewandelt. Die australischen Politiker sind genau solche tauben Nüsse wie die deutschen!

  5. ” … Australien ein Land mit lockerem Lifestyle“
    Wie kommt Bystron auf dieses schmale Brett?
    Australien ist eher ein Gefangenenlager mit einem großen Innenhof. Deren Corona-Wahn wird nur noch von China und ein paar anderen Ländern (darunter auch Österreich mit seiner Impfpflicht-Diktatur) übertroffen. Mir können die Aussies gestohlen bleiben.

    1. An der Oberfläche sah das Kopfüber-Land bislang südseesonnig-lässig aus, nur wer sich mit den Entwicklungen im Kielwasser von 9/11 näher beschäftigt hatte wußte daß die Känguruhs schon länger zur härteren Linie der 5-Augen-Protagonisten gehören.

      Aber wo sieht es derzeit besser aus:
      Im kuscheligen Bullerbü-Land in dem man selbst einen Kaugummi bald nur noch per CashChip-Implantat bezahlen kann?
      Oder in Bella Italia, in dem man ohne Konformitätsnachweis nicht mal mehr als Straßenfeger arbeiten darf?
      Im liberalen Litauen in dem der pharmazeutische “Infektionsschutz” selbst für virtuelle Präsenz obligatorisch ist?
      Oder ins kapitalistische Dubai oder die USA? Kommt man als unkontaminierter Gesunder nicht mal über die Grenze.

      Anderorts zeigt man auf den schlimmen phillipinischen Diktator ( https://www.mmnews.de/politik/175870-philippinen-knast-fuer-ungeimpfte-lockdown-verweigerer ): Da lacht das hiesige Kretschgeschwür nur, denn was die Duterteure (oder auch Makronen) können das hat der verbiesterte K-Gruppen-Kerl diesseits des Rheins schon länger vorbereitet. Hier wie dort gilt: Grün steht drauf, tiefrot ist drin.

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