Vor über 20 Jahren verließ Oskar Lafontaine die SPD. Grund: Verrat an der sozialen Gerechtigkeit. Er wechselte zur Linkspartei, ehemals PDS. Heute verließ er diese Partei ebenfalls. Grund: Der gleiche.
Wie seine Ehefrau Sahra Wagenknecht stand Lafontaine zunehmend im Widerspruch zur Rest-Partei. Die war als ehemaliger Anwalt der Arbeiter zum linksgrünen Hipster-Milieu umgeschwenkt. Außerdem, so Lafontaines Vorwurf, habe sich die Linke von ihrer Friedenspolitik verabschiedet. Zwar kritisiert er den Russland-Ukraine-Konflikt als völkerrechtswidrig, lehnt aber die Begeisterung seiner Parteigenossen für milliardenschwere Aufrüstung ab.
Oskar Lafontaine hat diese Vorwürfe auf seiner Website ausführlich dargelegt. COMPACT-Online gibt diesen Abschiedstext ungekürzt wieder.
„Heute bin ich aus der Partei Die Linke ausgetreten. Hier meine Erklärung:
Die Linke wurde gegründet, um den Sozialabbau und die Lohndrückerei der Agenda 2010 rückgängig zu machen. Außerdem sollte nach der Beteiligung Deutschlands am völkerrechtswidrigen Jugoslawienkrieg und am Krieg in Afghanistan eine neue Kraft entstehen, die sich wieder konsequent für Frieden und Abrüstung und die Beachtung des Völkerrechts einsetzt.
Normal- und Geringverdiener oder auch Rentner fühlen sich von der Partei nicht mehr vertreten
Mit einer an diesen Zielen ausgerichteten Politik erreichten wir bei der Bundestagswahl 2009 11,9 Prozent und zogen in die Bürgerschaften Bremens und Hamburgs sowie in die Landtage von Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und im Saarland ein. Spätestens 2015 allerdings begann die damalige Parteiführung der Linken, den politischen Kurs zu verändern.
Im Zuge dessen wandelte sich die Linke allmählich zu einer Partei, die ähnliche Ziele verfolgt und sich um dasselbe Wählermilieu bemüht wie die Grünen. In der Folge wandten sich viele Arbeitnehmer und Rentner ab, gingen zurück zur SPD, wurden Nichtwähler oder stimmten aus Protest für die AfD oder sonstige Parteien. Bei der letzten Bundestagswahl wählten gerade noch 5 Prozent der Arbeiter die Linke.
Nach dem sozialen Profil sollen auch die die friedenspolitischen Grundsätze abgeräumt werden
Es ist nicht mehr zu übersehen: Normal- und Geringverdiener oder auch Rentner fühlen sich von der Partei nicht mehr vertreten. Nach dem sozialen Profil sollen jetzt auch noch die friedenspolitischen Grundsätze der Linken abgeräumt werden.
Der völkerrechtswidrige Krieg gegen die Ukraine wird dabei zum Anlass genommen. Am Morgen der Sondersitzung des Bundestags, auf der Kanzler Scholz sein gigantisches Aufrüstungsprogramm verkündete, plädierten der außenpolitische Sprecher der Fraktion, Gregor Gysi, die Parteivorsitzende Hennig-Welsow und andere Fraktionsmitglieder dafür, dem Antrag der Regierung zuzustimmen, der sich für steigende Rüstungsausgaben und umfassende Waffenlieferungen an die Ukraine aussprach.
Sie konnten sich damit zum Glück nicht durchsetzen. Unmittelbar danach wurde aus dem Parteivorstand heraus öffentlich angekündigt, dass diejenigen, die für den sozialen und friedenspolitischen Gründungskonsens der Linken stehen, namentlich auch ich, aus der Partei gedrängt oder ausgeschlossen werden sollen. Passend dazu hat mir die Bundesschiedskommission mitgeteilt, dass das gegen mich laufende Parteiausschlussverfahren ausgerechnet an die Berliner Landesschiedskommission abgegeben und von ihr entschieden werden soll.
Im Saarland ließ Bundespartei zu, dass ein Betrugssystem installiert wurde
Die schleichende Änderung des politischen Profils der Linken ist die Ursache der vielen Wahlniederlagen. Im Saarland ließ die Bundespartei seit Jahren zu, dass ein Betrugssystem installiert wurde, bei dem auf der Grundlage manipulierter Mitgliederlisten Bundestags- und Landtagsmandate vergeben werden.
Ein normales Parteimitglied, das nicht in das Betrugssystem eingebunden ist, hat keine Chance, ein Mandat zu erhalten. Ich habe einst die SPD verlassen, weil sie zu einer Partei geworden war, die im Gegensatz zur Tradition der Sozialdemokratie Willy Brandts Niedriglöhne förderte, Renten und soziale Leistungen kürzte und die Beteiligung der Bundeswehr an völkerrechtswidrigen Kriegen unterstützte. Ich wollte, dass es im politischen Spektrum eine linke Alternative zur Politik sozialer Unsicherheit und Ungleichheit gibt, deshalb habe ich die Partei Die Linke mitgegründet. Die heutige Linke hat diesen Anspruch aufgegeben.
Einer Partei, in der die Interessen der Arbeitnehmer und Rentner und eine auf Völkerrecht und Frieden orientierte Außenpolitik nicht mehr im Mittelpunkt stehen und die zudem das im Saarland etablierte Betrugssystem unterstützt, will ich nicht mehr angehören.”
www.oskar-lafontaine.de/links-wirkt/warum-ich-aus-der-partei-die-linke-ausgetreten-bin/
Sahra Wagenknecht will bleiben:
www.sahra-wagenknecht.de
Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.
Bei den LINKEN hat niemand Angst vor „Rääächts.“ Niemand begrüßt „Rääächts“ mehr, als LINKE und GRÜNE. Ohne „Rääächts“, haben Linke und Grüne keine Daseinsberechtigung mehr. LINKE und GRÜNE, wollen nicht arbeiten, sich nicht für einen völlig abgehängten Teil, innerhalb der Bevölkerung, dieses Unsystems einsetzen. Sie wollen mit am Trog sitzen, der Weg mit am Trog zu sitzen geht ihnen zu langsam, somit muss man den Schweinsgalopp, zum Trog, forcieren. Die Bremsen rausschmeißen.
Bin gespannt, wann Oskar im Berliner „Haus des Volkes“* bei der AfD auftaucht.
* Durch die Politik der Erzkommunistin Merkel entweiht.
Gysi & Co sowie andere, korrumpierte Genossen sind für mich kommunistische Rattenfänger, sie stimmen für Waffenlieferungen an die korrupten ukrainischen Despoten und wem schaden sie letztlich damit? Dem deutschen Volk und der deutschen Nation, welche dann international als kriegslüstern und – so der kommunistische Jargon – als „immer noch oder schon wieder faschistisch“ diffamiert werden wird. Dahinter verbirgt sich eiskalte Berechnung und Steuerung durch gewisse Machtzirkel.
„Normal- und Geringverdiener oder auch Rentner fühlen sich von der Partei nicht mehr vertreten“ – das gilt auch für jede andere Einheitspartei.
Das Verrückte ist daß die Linke durchaus ein realistischeres Verständnis von den wahren Problemen hat als die meisten anderen Parteien (wenn man von der fixen Idiotie alles durch Umverteilung lösen zu wollen absieht), aber in einer kruden Mischung aus Selbstkasteiung aus Angst vor „rrrääääächts“ und Anbiederung an den Zeitgeist (den die Grünen schon längst vereinnahmt haben) kastriert man sich durch reihenweise Enthaltungen bei Abstimmungen und Rauswurf der überzeugtesten Mitglieder selbst.
Früher hätte ich begrüßt daß sich so eine Umverteilungsutopistenpartei selbst zerlegt, aber heute ist zu befürchten daß als Verschlimmbesserung davon vor allem die Volkstreterlobbykratureinheitsparteien profitieren.