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Von Viktor Erdesz

Die Hauptstadt des Banats, Temesvár/Temeswar/Timișoara, blickt auf eine reiche Geschichte zurück. Am Ende der Schreckensherrschaft des kommunistischen Diktators Nicolae Ceaușescu 1989 war Temesvár/Temeswar jedoch, wie vieles im damaligen Rumänien, zu einer Ruinenstadt verkommen. Nun wird nach und nach der deutsche Geist der Stadt wiederentdeckt und damit der Schönheit der Stadt zur neuen Blüte verholfen.

Von der ungarischen Festung zum Wien des Ostens

Die Stadt war eine ursprünglich ungarische Gründung. Das erste Mal erwähnt wurde sie 1154, doch Historiker gehen davon aus, dass die Ungarn bereits im 10. Jahrhundert eine Festung an der Stelle des heutigen Stadtzentrums errichtet hatten. Nach der Schaffung des Königreich Ungarns durch den ersten ungarischen König, dem Heiligen Stephan, im Jahre 1000 gehörte die Stadt wie das gesamte Banat zu Ungarn. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie mehrmals zerstört. 1241 durch die islamischen Tataren, 1443 durch ein großes Erdbeben. Im 16. Jahrhundert wurde schließlich Temesvár/Temeswar nach dem Sieg des osmanischen Reiches über die Ungarn, wie fast das gesamte Land, rund 150 Jahre lang von den Türken besetzt. Nach dem Sieg Prinz Eugens von Savoyen über das Osmanische Reich und der damit verbundenen Befreiung Ungarns geriet die ungarische Krone endgültig an die Habsburger. Die Königin Maria Theresia ließ darauf hin die Stadt von Grund auf neu errichten. Es sollte eine Musterstadt nach habsburgischem Vorbild werden, ein Wien des Ostens.

Eine hochmoderne Prunkstadt

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Architektonisch erinnert die prunkvolle Stadt an die Gassen Wiens. Im umliegenden Banat war das ungarische Volk von den Türken weitgehend vernichtet oder versklavt worden. Die Habsburger besiedelten das Land daraufhin mit unzähligen deutschen Kolonialisten, den Banater Schwaben. Mit dem Aufschwung der modernen Stadt siedelten sich aber auch immer mehr deutsche Industrielle und Kaufleute in der Innenstadt an. Der Aufschwung der Region war enorm. Aus dem sumpfreichen Banat haben die Schwaben in wenigen Generationen eine der Kornkammern Ungarns geschaffen. Die Stadt Temesvár/Temeswar wurde dabei eine der modernsten im ganzen Habsburgerreich. So eröffnete dort 1869 nach Budapest die zweite Straßenbahn in Großungarn. Die Stadt war sogar die erste im gesamten Habsburgerreich, die 1884 eine dauerhafte elektrische Straßenbeleuchtung bekam.

Die prunkvollen Straßen erinnern an Wien

Beliebtes Reiseziel

Bevölkert wurde die Stadt hauptsächlich von Deutschen und Ungarn. Die größte Bevölkerungsgruppe war im Jahre 1910 mit rund 45 Prozent der 70.000 Einwohner die der Deutschen. Darauf folgten die Ungarn, die rund 39 Prozent der Bevölkerung stellten. Die Rumänen spielten in der gesamten Stadtgeschichte nur eine untergeordnete Rolle. 1910 stellten sie gerade einmal 10 Prozent der Bevölkerung. Kurz vor dem ersten Weltkrieg war die Stadt auf dem absoluten Höhepunkt ihrer Geschichte. Durch die Anbindung an das Schienennetz der K.u.K. Reichsbahn wurde die Stadt ein beliebtes Ferienziel von unzähligen Süddeutschen und Ungarn. In zahlreichen Reiseberichten ist belegt, wie der damalige prachtvolle Glanz die Menschen beeindruckte.

Flucht und Niedergang nach den Weltkriegen

Diese glanzvolle Zeit war mit dem ersten Weltkrieg schlagartig vorbei. Die Stadt, die niemals auch nur ansatzweise rumänisch war, wurde 1920, wie das gesamte Banat, ohne Volksabstimmung an Rumänien angeschlossen. Die Ausrufung einer „Unabhängigen Republik Banat“ des ortsansässigen Volkes wurden von den Siegermächten ignoriert. Von da an stieg der Anteil der Rumänen rasant. Damit ging auch der Glanz der Stadt, die niemand mehr pflegte, nach und nach unter. Spätestens nach dem zweiten Weltkrieg fanden große Vertreibungen im Banat statt. Hunderttausende Deutsche und Ungarn mussten vor der Roten Armee, aber auch vor der rumänischen Armee, die die Seiten gewechselt hatte, fliehen. Den endgültigen Niedergang erfuhr die Stadt, wie ganz Rumänien, mit der Machtergreifung des neostalinistischen Diktators Nicolae Ceaușescu. Unter der Zeit des ungarnhassenden Herrschers wurde der über tausendjährige ungarische Einfluss endgültig ausradiert. Die Deutschen hatten etwas bessere Karten, da Ceaușescu deren wirtschaftlichen Wert erkannte. Zehntausende ließe er von der reichen Bundesrepublik wie eine Viehherde aufkaufen.

Katastrophale Zustände Ende des 20. Jahrhunderts

Temesvár/Temeswar wurde als vergleichsweise westlich geprägte Region zur Keimzelle der Revolution gegen Ceaușescu. Die Studenten der “Westuniversität” bildeten hier eine Vorreiterrolle. Doch mit der politischen Wende und dem Zerfall des Ostblocks setze auch die nächste Fluchtwelle der verbliebenen Deutschen ein. Durch die erleichterten Ausreisemöglichkeiten zogen Zehntausende in die Bundesrepublik und nach Österreich. Durch die Ausreise fast aller letzten Deutschen verfiel die Stadt weiter. Ende des 20. Jahrhunderts war aus der einst so prunkvollen Stadt quasi eine Ruinenlandschaft geworden. Die einst prunkvollen Gebäude verfielen, auf den kaputten Straßen trieben vor allem Straßenhunde und Zigeuner ihr Unwesen. Noch Anfang des Jahrtausends lebten hunderte drogenabhängige Zigeunerkinder in der Kanalisation, ein Phänomen, das in diesem Ausmaß nur in Bukarest vorkam.

Außerhalb des unmittelbaren Zentrums findet man statt Prunkbauten nur noch Ruinen
In vielen Ruinen hausen nur noch obdachlose Zigeuner

Rumänen wollten der Stadt neue Identität geben

Dabei wollten die Rumänen ursprünglich nach der Eroberung des Banats der Stadt eine ganz neue Identität verschaffen. Das bisherige deutsch geprägte Zentrum wurde zugunsten eines neuen rumänischen Zentrums aufgelöst. Ein zentraler Punkt hierbei war die Religion. Der große römisch-katholische deutsche Dom, ein Barockbau aus dem 18. Jahrhundert, sollte nicht mehr als Mittelpunkt des Hauptplatzes wahrgenommen werden. Die Rumänen bauten eine riesige orthodoxe Kirche im mittelalterlichen Stil, um den Anschein des Historismus zu wahren. Sie stand auf dem neu errichteten Piața Victoriei, dem “Siegesplatz”. Gegenüber der Kirche steht das rumänische Nationaltheater, des einstige ungarische Staatstheater. In der Mitte des Platzes steht eine Kopie der berühmten Statue von Romulus und Remus, die auf die (im wissenschaftlichen Sinne übrigens völlig absurde) Abstammung der Rumänen von den Römern hinweisen soll.

Deutsche werden inzwischen voll anerkannt

Doch die jungen Rumänen im Banat sind heute anders geprägt als jene im „Altreich“ in der Walachei. Gerade Temesvár/Temeswar ist als Studentenstadt dem Westen gegenüber deutlich offener eingestellt als andere Landesteile. In den letzten zehn bis zwanzig Jahren erkannten die Einwohner, in was für einem Schatz sie leben. Es dauerte viele Jahrzehnte, doch man fing nun endlich an, die Altstadt zu sanieren. Interessanterweise wird damit jedoch, vermutlich unabsichtlich, das deutsche Erbe der Stadt wiederbelebt. Denn die neuen Touristen, die seit wenigen Jahren in immer größerer Anzahl die Stadt bereisen, sind nicht etwa von dem neuen rumänischen Hauptplatz und orthodoxem Machtzentrum am meisten begeistert. Auf Postkarten und Urlaubsberichten prangern öfter der alte deutsche Hauptplatz mit dem deutschen Dom. Dieser Hauptplatz wurde inzwischen wieder vollständig hergestellt und erstrahlt seit wenigen Jahren wieder in einem alten Glanz, der die Bewohner mit Stolz erfüllen kann. Dabei haben sich die Rumänen anscheinend mit ihrem deutschen Erbe angefreundet. Regelrecht deutschenfreundlich gewähren sie den wenigen tausenden Banater Schwaben, die noch vor Ort sind, Volksfeste, Zeitungen, einen deutschsprachigen Radiosender. Die Deutschen sind per Gesetz als Minderheit vollständig anerkannt. Die Rumänen haben sogar einen Teil des Nationaltheaters den Deutschen geschenkt, in dem jetzt das “Deutsche Nationaltheater Temeswar” untergebracht ist. Doch dies alles kann der Rumäne sehr leicht in Kauf nehmen. Denn es fehlen durch Vertreibung und Flucht schlicht und ergreifend die deutschen Einwohner, die das Angebot wahrnehmen können. Bei aktuell knapp 4.000 verstreuten Deutschen in der Stadt, die inzwischen über 300.000 Einwohner hat, ist es nicht schwer, sich deutschenfreundlich und multikulturell zu zeigen.

Ungarn werden weiterhin gehasst

Anders sind die Rumänen immer noch den Ungarn gegenüber eingestellt. Obwohl ihre Zahl in Temesvár/Temeswar mit 16.000 im Vergleich zur Gesamtbevölkerung unbedeutend ist, genießen sie weitaus weniger Akzeptanz als die Deutschen. Während man sehr vereinzelt an der ein oder anderen Ecke auf eine deutschsprachige Aufschrift stößt, sucht man die ungarische Sprache vergeblich. Das Banater Nationalmuseum, das 1872 im Königreich Ungarn eröffnet wurde, wäre im Schloss Hunyadi beheimatet. Das Stadtschloss wurde Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet und war für einige Jahre sogar Sitz des ungarischen Königs. Damit ist es ein eindeutiges ungarisches Kulturerbe. Heute ist das Museum und das Gebäude, das eigentlich eine Touristenaktion sein könnte, seit vielen Jahren geschlossen. Letztes Jahr, also im Jahre 2019, konnte man noch auf einem Schild auf einem Zaun um das Gebäude lesen „Wiedereröffnung 2017“. Von einem Bauarbeiter oder Baugeräten gab es keine Spur. Ein weiteres Beispiel ist die ungarische Millenniumskirche. Der gewaltige Bau wurde Ende des 19. Jahrhunderts zum tausendjährigen Jubiläum der Ankunft der Ungarn im Karpatenbecken errichtet. Bis heute ist nicht die orthodoxe Kirche, auch nicht der deutsche Dom, sondern die Millenniumskirche die größte der ganzen Stadt. Und trotzdem taucht sie in keinem rumänischen Reiseführer, der uns vorlag, auf!

Für die riesige ungarische Millenniumskirche wird so gut wie gar nicht geworben – obwohl es die größte Kirche der Stadt ist!

Es liegt an den Rumänen, welchen Weg die Stadt nimmt

Es lässt sich als Fazit feststellen, dass der Stadt Temesvár/Temeswar durchaus eine goldene Zukunft blühen könnte. Ob diese eintritt, liegt jedoch ganz an den Rumänen selbst. Dort wo sie es richtig gemacht haben, floriert die Stadt. Im ehemaligen deutschen Zentrum am Domplatz wurde die Stadt mit massiven Geldern originalgetreu wiedererrichtet. Das deutsche Erbe wurde anerkannt und akzeptiert. Über die prunkvollen Straßen spazieren immer mehr Touristen. Doch abseits des Kerns ist noch viel zu tun. Sobald man den Domplatz verlässt, ist die Stadt immer noch nahe einer Ruinenlandschaft. Dabei sind die Stadteile mit den einstigen deutschen Prunkbauten riesig! Geht man den gleichen Weg wie am Domplatz, kann viel Potential ausgeschöpft werden. Wenn man nun sogar die ungarischen Bauten genau so akzeptiert und pflegt wie die deutschen, dann könnte aus Temesvár/Temeswar eines der Perlen des ganzen Landes werden. Die Zeichen dafür stehen gut. Wie die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien berichtet, wird als nächstes Projekt der ehemalige prachtvolle Wasserturm in der ehemals deutschen Josefstadt vollständig restauriert.

arte-Doku über boomende Stadt

Auch der Kultursender arte widmete Temesvár eine ausführliche Videoreportage: Die drittgrößte Stadt Rumäniens boomt: Wirtschaftlich und kulturell. 2021 wird Temeswar Kulturhauptstadt sein. Hier zum Video.

 

10 Gedanken zu „Temesvár – Eine kaputte Stadt erblüht langsam wieder im alten Glanz“
  1. @Karl P. Schlor: Wir lassen Ihnen gerne Ihre Meinung, aber gestatten Sie diese bitte auch unserem Autor, der als siebenbürgenstämmiger Deutsch-Ungar mit höherer Schulausbildung in Deutschland in der Sache sicherlich ebenso gut Bescheid weiß. Eine Diskussion über sprachliche “Korrektheit” sollte zudem mit Bedacht geführt werden, sonst kommt man allzu leicht – wie Sie ja selber ausgeführt haben – in das Fahrwasser politischer Demagogie.

  2. Vielen Dank an die Redaktion für diese kurze Beschreibung der Stadt Temeschwar und ihrer Geschichte bis heute herauf.

    An diesem Bespiel sieht man das traurige Erbe der französischen (bürgerlichen) Revolution mit ihrem Zwang, sich einer einzigen Sprache zu bedienen. So etwas ist in Ost-Europa nicht möglich.

    Viel besser wäre es gewesen, hätten sich die Banater Bürger mit ihren Städten die helvetische Konföderation (Bündnis) zum Vorbild genommen: nämlich die Idee einer Willensnation statt einer Sprachnation, dazu de-zentrale Verwaltung statt Zentralismus mit ewigem Blick nach Wien.

  3. Habe ich eventuell überlesen, dass der Name dieser Stadt auf deutsch Temeschburg lautet, oder haben Sie es einfach vergessen zu erwähnen?

    1. Der Name Temeswar (auch: Temeschwar) ist deutsch und wird auch von der deutschstämmigen Bevölkerung im Banat, darunter eine uns bekannte Temeswarer Rechtsanwältin, so verwendet. “Temeschburg” ist eine weitere ältere Verdeutschung, die aber unseres Wissens heute kaum mehr verwendet wird. Aber vielleicht haben Sie gegenteilige Belege?

      Vgl. auch die offizielle deutschsprachige Seite der Stadt: https://www.temeswar.info/stadt/die-stadt

      1. Leider wird sie nicht verwendet, aber höchstwahrscheinlich, weil sie unter der NS-Zeit verwendet wurde, so wie immer bis 1984 in D u. Ö. u. CSR immer die sprachliche Vergewaltigung “Tschechien” immer nur als Tschechei – wie Slowakei – üblich war! Das Unwort “Tschechien” sollte nur aus politischen Gründen nicht mehr an Hitlers “Resttschechei” erinnern, so wurde per Ukas in der Bundespressekonferenz verschwörerisch 1984 verkündet, das Wort Tschechei (philologisch völlig korrekt) durch den angeblich politisch korrekten Falschbegriff “Tschechien” ersetzt und bereitwillig von den medienjournalisten exekutiert! So wie 2004 der “Begriff” Immigrant” durch den unkorrekten “MIGRANT” ausgetauscht wurde, für eine Klientel, die in D. u. Ö. nicht einwanderte, um weiter zu “migrieren”, weiter zu wandern, sondern schlicht und einfach einwanderte! In anderen EU-Ländern fand diese Verfälschung der Begriffe lange nicht statt. Auslöser für die Begriffsverfälschung war das 2000 erschienene Buch des Wirtschafts- u. Finanzwissenschaftlers Professor Sinn, der in seinem Buch die “Einwanderung in unser Sozialsystem” beschrieb, auf Druck der Schröder-Fischer-Regierung – oder soll ich Regime sagen? – aber nicht bereit war, diese Formulierung zu ändern oder zurückzunehmen. Da man ihn nicht als “Rechten” oder “Nazi” beschimpfen konnte, um das zu unterbinden, mußte eben die Begriffsverfälschung v. Immigrant auf Migrant herhalten. – Wie können Sie also “Temeswar”, das ein ungarisches Wort ist, aber nicht ganz vollständig, hier als deutsches Wort bezeichnen, das deutsche heißt eindeutig Temeschburg, das Flüßchen Temesch und die Burg auf deutsch, die Übersetzung v. Temesvaros eben! Ünbrgens: der Hradschin heißt auf Deutsch eben Burgberg, auf der Kaiser Rudolf II. (von Habsburg) v. 1550–1587 herrschte, und nicht etwa in Wien! So wie wir Prag sagen u. schreiben, so sollten wir auch Burgberg sagen, und Kleinseite, den größten Prager Innenstadtteil, der 1034 v. Ritter Kuno v. Braunschweig (Tschechisch “Brunswiki”) mit venezianischen Baumeistern u. dt. Handwerken hochgezogen wurde, das ist die wahre Geschichte der Stadt Prag, nicht die hierzulande weggelassene Geschichte!

        1. Die deutschstämmige Bevölkerung wird schon wissen, wie sie ihre Stadt bezeichnet und das hat wohl kaum etwas mit einer “reductio ad Hitlerum” zu tun, wie Sie argumentieren. Schauen Sie sich doch diese historische Karte aus der Zeit der Monarchie an: http://www.knees-im-banat.de/grafik/Geschichte/Karte1914.jpg, und lesen Sie den dazugehörigen Beitrag über die Geschichte des Banats: http://www.knees-im-banat.de/programme/Geschichte/Gesch_Datenfeld.html — Anderes Beispiel: warum heißt der auch heute noch stark von Donauschwaben besiedelte Ort Vörösvár im Pilisgebirge (nördlich von Budapest) auf deutsch Werischwar und nicht Rote(n)burg?

          1. Wo lebt ihr, habt ihr noch nichts von “reeducation” gehört oder gelesen? Ich lebe in D. und weiß v. ehem. Temeschburgern daß ihnen die Sprechweise “Temeswar” “empfohlen”, d.h. augezwungen wurde, so einfach ist das! Sie wissen in aller Regel v. Geschichte natürlich als in Rumänien zur Schule gegangene wenig über die Dt.-Öst. Geschichte, oft war es ihnen neu, v. Tarzandarsteller, im Juni 1904 in Fratelia geborenen “Johnny Weißmüller” zu hören, der ja bekanntlich v. ungar. Priester als anstatt Hans Weißmüller mit dem ungar. Namen Jan Weiszmiller eingetragen wurde, weil der arme Vater Weißmüller sich keine Bestechung des Priesters hatte leisten können. Schließlich war die trans leithanische Reichshälfte unter Magyasierungsbestrebungen mit seiner deutschen (österr.) Bevölkerung leidend, der sich nur wohlhabende Deutsche durch Bestechung ung. Beamter entziehen konnten. Seit 1867 hatten die Ungarn in ihrer Reichshälfte das Sagen, wißt ihr das nicht? So erging es auch erst recht den ungar. Donauschwaben, sie assimilisierten sich am meisten mit ihren Beherrschern, im Gegensatz zu den Banatern, den Siebenbürgern, auch mit den Sudetendeutschen, die nie soweit gingen wie die ungar. Donauschwaben. Nehmt nur den ersten donau schwäb. Bischof, der 1934 ernannt wurde, ab sofort predigte er nicht mehr auf Deutsch, sondern nur auf Ungarisch! Deshalb auch nicht die Übersetzung Vöröswar, sondern nur die lautmalerische “Überlautung” in den ungar duetschen Dialekt in Werischwar. Etwas ähnelt also das Dreiviertelungarische “Temeswar” dem “Werischwar”, aber korrekt auf Deutsch heißt es nicht Brno, sondern Brünn, Temeschburg und nicht etwas anderes. Wir reden doch auch nicht von Milano oder Roma oder Praha, sondern ganz normal v. Mailand, Rom und Prag, oder?

        2. “Temesváros” gab es nie. Das würde auf Deutsch ja dann Temeschstadt heissen. Temesvár heisst aber in der korrekten Übersetzung eindeutig Temeschburg. Verwendet wurde es aber so sehr selten.
          Was mich eher ein bisschen befremdet ist die Aussage “So erging es auch erst recht den ungar. Donauschwaben, sie assimilierten sich am meisten mit ihren Beherrschern, im Gegensatz zu den Banatern, den Siebenbürgern, auch mit den Sudetendeutschen, die nie soweit gingen wie die ungar. Donauschwaben.”
          Herr Schlor, eventuell ist es Ihnen entgangen dass den schwer gebeutelten Deutschen im damaligen Ungarn besondere Privilegien wie eigene Schulen, eigene Gerichtsbarkeit, eigene Steuererlasse usw. zustanden. Nicht zuletzt darin ist der rasante Aufstieg unserer deutschen Landsleute begründet. Von “Beherrschern” sollten Sie da wohl nicht reden. Ausserdem darf ich Sie daran erinnern dass bis 1867 Siebenbürgen vom Hof in Wien verwaltet wurde und wohl kaum von den “Beherrschern”. Ja es ist mir bekannt das Temesvar im Partium liegt und nicht in Siebenbürgen aber Sie haben auch die Sachsen erwähnt. Vielleicht noch eine Kleinigkeit: Nach Jahrhunderten in einem Gastland das Sie sogar auch als Heimat bezeichnen, wenigstens die Landessprache zu erlernen ist nur Anstand und nicht ein Zeichen der Unterdrückung. Die Rumänen waren da weitaus Intelligenter als die Ungaren, sie kennen den Spruch: “Du frisst rumänisches Brot also rede Rumänisch.” sicherlich auch. Und noch eine letzte Anmerkung: Meines bescheidenen Wissens waren enorm viele (besonders nichtkatholische) Kleriker ebenso wie ein Grossteil der ungarischen Armeeführung deutscher Abstammung. Wenn Sie also Bestechung vermuten liegen Sie vielleicht ganz richtig, vielleicht war der Kleriker aber auch nur benebelt, manchmal hatten sie auch eine unlesbare Klaue, was ich Ihnen an rund 500 kirchlichen Familiendokumenten aus meiner Familie gerne nachweisen kann.
          Ich bitte also darum Ihren kaum verhüllten Hass nicht an denen auszulassen die vielleicht einst Ihnen oder Verwandten eine Heimat boten. Wir haben für diese Grosszügigkeit schon mehrfach bitter bezahlt

  4. Auch hier im Arte-Mäntelchen eindeutig nur Propaganda.
    Sid uns die Antennen für solche unterschwelligen Beschönigungsorgien abhanden gekommen ? Bereits die ersten Bilder des Flavia Marktes zeigen deutlich was da abgeht. Zigeuner bieten ihren Krempel an.
    Nichts von der Zerstörung der Stadt durch den Kommunismus, alles multikulti Zusammenleben völlig problemlos auch ohne ideologie. Juden und Deutsche wanderten aus und Rumänen aus anderen Teile Rumäniens wanderten zu. Deutschland zahlte Unsummen damit man Deutsche unter Ceaucescu gehen lies. Ungarn haben noch heute keinerlei Rechte.
    Kann man sich ersparen den Mist.

    Bla bla bla

  5. Kommunisten können nur kaputt machen und dafür das Geld anderer Leute ausgeben. Selbst etwas schaffen, das gibt es bei denen nicht.

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