Test­läufe im Gange – Frank­reichs Steu­er­fahn­dung mit Hilfe von KI

Satellitenüberwachung zur Unterstützung der Steuerfahndung in Frankreich

KI-Bilder­ken­nung wird in Frank­reich von den Steu­er­be­hörden neuer­dings vermehrt genutzt. Sie lassen Satel­liten-Fotos von einem KI-System auswerten, um etwa nicht regis­trierte Pools auf Grund­stü­cken zu finden.

Das brachte dem Fiskus bereits mehrere Millionen Euro neuer Einnahmen.

Utopisch – nein lukrativ, Steu­er­fahn­dung 2.0

Es heißt ja bekannt­lich, die einzigen zwei Gewiss­heiten im Leben sind der Tod und die Steuern. So auch in Frank­reich, wo die Steu­er­be­hörden mit Hilfe eines gemeinsam von Google und der fran­zö­si­schen IT-Firma Capge­mini entwi­ckelten Bild­ver­ar­bei­tungs­sys­tems mit künst­li­cher Intel­li­genz (KI), Berichten zufolge mehr als 20.000 bisher unver­steu­erte Swim­ming­pools in Wohn­ge­bäuden ausfindig gemacht haben sollen.

Wie die fran­zö­si­sche Zeitung Le Pari­sien berich­tete, hat die KI-Analyse für den fran­zö­si­schen Fiksus demnach zu zusätz­li­chen Steu­er­ein­nahmen in Höhe von 10 Millionen Euro geführt und diesem darüber hinaus den Weg für die Besteue­rung anderer, nicht ange­mel­deter archi­tek­to­ni­scher Elemente, wie Anbauten oder Veranden geebnet.

Um nicht ange­mel­dete Pools zu finden, erkennt die Soft­ware von Capge­mini, mit Hilfe der Cloud-Verar­bei­tung von Google, auto­ma­tisch Pools auf Luft­auf­nahmen und vergleicht die Ergeb­nisse mit Daten­sätzen in Immo­bi­lien- und Steu­er­da­ten­banken. Stellt das Programm trotz Bild­be­weises jedoch fest, dass an der betref­fenden Adresse kein Pool einge­tragen ist, meldet es den Finanz­be­amten entspre­chend einen Verstoß gegen das Steuerrecht.

Einge­führt wurde das KI-Analyse-Tool dem Bericht zufolge im vergan­genen Oktober. Aller­dings deckte es bislang ledig­lich neun der insge­samt 96 Verwal­tungs­be­zirke ab, darunter die Dépar­te­ments Alpes-Mari­times, Bouches-du-Rhône, Ardèche, Rhône, Haute-Savoie, Vendée sowie Maine-et-Loire und Morbihan.

Pools verur­sa­chen höhere Grundsteuer

Fran­zö­si­sche Haus­be­sitzer sind verpflichtet, Swim­ming­pools zu melden, da sie sich auf die Grund­steuer auswirken können. Diese Steuern würden norma­ler­weise steigen, wenn ein Haus­be­sitzer einen Pool einbaut oder eine ähnliche Verän­de­rung an seinem Haus vornimmt, aber nur, wenn das Finanzamt davon weiß. Bis dato konnte man so seine Inves­ti­tion ins private kühle Nass also quasi „steu­er­frei“ genießen.

Die Anwen­dung der Soft­ware soll nun auf das gesamte Land ausge­weitet werden, was dem Fiskus bis zu 40 Millionen Euro an zusätz­li­chen Steu­er­ein­nahmen einbringen könnte, da ein ange­mel­deter Pool in Frank­reich,  je nach Größe, mit rund 200 Euro pro Jahr zu Buche schlägt, wie ein Finanz­ex­perte gegen­über Le Pari­sien erklärte. Pools können zu höheren Grund­steuern führen, da sie den Immo­bi­li­en­wert stei­gern, und müssen nach fran­zö­si­schem Recht dekla­riert werden.

Laut der Daten­web­seite Statista gab es im Jahr 2020 in Frank­reich mehr als 3,2 Millionen private Pools, deren Verkäufe bereits vor der COVID-19-Pandemie boomten. Durch die zwei­jäh­rigen Corona-Beschrän­kungen sollen noch mehr Fran­zosen ins private Schwimmbad inves­tiert haben. Ziel des KI-basierten Pilot­pro­jekts sei es nach Angaben der fran­zö­si­schen Finanz­be­hörden demnach, „wirk­samer gegen nicht regis­trierte Bauten vorzu­gehen und den Forde­rungen der Bürger nach mehr Gerech­tig­keit und Steu­er­ge­rech­tig­keit nachzukommen“.

Hohe Fehler­quote zum Unmut der Finanz

Jedoch deuteten frühere Berichte über das Projekt darauf hin, dass die maschi­nelle Lern­soft­ware bisweilen eine unge­wöhn­lich hohe Fehler­quote aufwies und die Swim­ming­pools regel­mäßig auch mit anderen archi­tek­to­ni­schen Merk­malen, wie etwa Solar­pa­neelen, verwech­selte. Ein Problem, das nach Angaben des fran­zö­si­schen Finanz­mi­nis­te­riums nun jedoch angeb­lich gelöst sein soll.

Nachdem die fran­zö­si­schen Behörden Millionen an nicht einge­zo­genen Steuern einge­nommen haben, wollen sie das Programm nun landes­weit ausrollen. Ange­sichts des Erfolgs soll die Soft­ware künftig zudem auch dafür verwendet werden, andere nicht dekla­rierte Anbauten, wie Terrassen oder Pavil­lons, zu finden, die auch bei der Grund­steuer eine Rolle spielen.

„Wir zielen vor allem auf Haus­erwei­te­rungen wie Veranden ab, aber wir müssen sicher sein, dass die Soft­ware Gebäude mit einer großen Grund­fläche findet und nicht die Hunde­hütte oder das Spiel­haus der Kinder“, sagte Antoine Magnant, der stell­ver­tre­tende Gene­ral­di­rektor für öffent­liche Finanzen, gegen­über Le Pari­sien. Das wird ja dann wohl kaum lange auf sich warten lassen, bis auch Hunde­hütte und Kinder­spiel­haus „steu­er­pflichtig“ sind.

Frank­reich hat unter der Präsi­dent­schaft von Emma­nuel Macron mehr als 1,5 Milli­arden Euro in KI-Projekte gesteckt, um mit den USA und China gleich­zu­ziehen und das Land zu einer „Start-Up-Nation“ zu machen. In diesem Zusam­men­hang sagte der fran­zö­si­sche Präsi­dent einem Reuters-Bericht zufolge im Jahr 2018, „es gibt keine Chance, die Auswir­kungen dieser Tech­no­lo­gien zu kontrol­lieren oder ein Mitspra­che­recht bei nega­tiven Auswir­kungen zu haben, wenn wir den Beginn des Krieges verpasst haben.“


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7 Kommentare

  1. Geht es nur darum,
    schließe mich lieber ein
    Oder geht es nun doch
    Bring mich lieber um,
    nur den einen Fisch noch
    Leider nichts für mich
    Sind wir nun dagegen,
    sind wir nun dafür
    Nur Ratten,
    fallen von Bord
    Schließe das Fenster,
    lass keine Luft hinein
    Reicht uns wohl,
    immer das selbe zu sein
    Leben,
    wie im Spielzeughaus
    Einbalsamiert,
    wie Katzen im Glashaus
    Das Ziel,
    aus den Augen verloren
    Dem Tellerrand,
    seine Flunder gestohlen
    Leben heißt,
    auf den Wert des Geldes zu schauen
    Mein Blick,
    fällt gleich auf zwei
    Leider,
    für was anderes geboren
    Menschen,
    die immer nur das selbe wollen
    Es gibt noch kein Wort dafür,
    ist es Gier
    Es gibt noch kein Wort dafür,
    sind es Wir
    Es gibt noch kein Wort dafür,
    ein Staat
    Es gibt noch kein Wort dafür,
    für Massengrab

  2. Nun, dann kann Frank­reich noch mehr Strandgut aus der ganzen Welt einsam­meln und beköstigen.
    Staaten sind schon lange kein Gemein­wesen mehr, wo der hiesige Friseur­meister fürs Freibad der Gemeinde spendet. Hier sackt der Staat anonym Steuern ein, die er anonym global verteilt. Abartig.

    • Wenn die mit KI auch ne Hunde­hütte erkennen, dann wird auch über­prüft werden ob Hunde­steuern bezahlt werden. Und wenn die ein Plumpsklo entde­cken wird auf Kosten des Plumps­klo­besit­zers ein Rohr verlegt werden, nur um das Grund­wasser zu schützen.

  3. „Jedoch deuteten frühere Berichte über das Projekt darauf hin, dass die maschi­nelle Lern­soft­ware bisweilen eine unge­wöhn­lich hohe Fehler­quote aufwies und die Swim­ming­pools regel­mäßig auch mit anderen archi­tek­to­ni­schen Merk­malen, wie etwa Solar­pa­neelen, verwechselte. “

    Egal! Das Gesetz muss geän­dert werden. Dann müssen eben Solar­pa­neele auch versteu­errt werden, und was die Soft­ware sonst noch so findet. 

    Überleg: Könnte man nicht einfach alles versteuern, was Spaß macht? Oder besser noch: alles, was man von oben sieht!

  4. Staat = Feind, Schirm­mütze = Todfeind. Mit jedem Tag mani­fes­tiert sich diese Erkenntnis bei mir stärker, wenn das über­haupt noch möglich ist.
    Was für ein Selbst­ver­ständnis hat sich da bei den Etatisten eigent­lich einge­bür­gert? Wenn einer im Keller oder im Garten einen Pool instal­liert, will der Staat mit seiner Räuber­bande mehr Beute? Extrem abartig!
    Und dann noch von „Gerech­tig­keit“ reden! Das ist so, wie der Pädo­phile, der sich Einsicht und Gehorsam ausbittet und, wenn er die Schwester der Malträ­tierten für ihre Flucht bestraft von „Gerech­tig­keit“ faselt!
    Aber Staat und Pädo­philie gehen ja meist auch mitein­ander einher, Jugend­ämter sind oft Beschaffer und Verwalter des Grauens.
    Inso­fern: Ich bin ein Staats­feind und stolz darauf. Staaten sind nichts anderes, als die schlimmsten Krimi­nellen über­haupt und Staats­gläu­bige, Gehor­same die, die am Ende immer das für „Staaten“ erzeugen, was ihr einziges Produkt ist: Leichenberge!

    • „Inso­fern: Ich bin ein Staats­feind und stolz darauf“

      @McCarthyFan:in
      Auch Sie wird das große Fern­rohr bald von oben beim sündigen erkennen !!

      • Das ist auch gut so, denn es beweist in einem neuen System simpel und einfach, daß meine Hand nicht an der Mütze und der Arm nicht an der Spritze war!

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