Thierry Bouclier: „Alle Ausschrei­tungen der Linken sind heute erlaubt und werden sogar geför­dert, während die der Rechten syste­ma­tisch geächtet werden“

Linksfaschisten unterwegs / Bild youtube

Es ist ein ausge­zeich­netes Buch, das Thierry Bouclier (heraus­ge­geben von der Nouvelle Librairie) gerade verfasst hat. Mit la gauche ou le mono­pole de la violence greift der Autor ein echtes Tabu in Frank­reich an: das der perma­nenten Gewalt, die von der extremen Linken und der Linken in einer von den Behörden akzep­tierten Weise ange­wandt wird.
 

Anhand einer Chro­no­logie, die zwei­ein­halb Jahr­hun­derte umfasst, über­prüft Thierry Bouclier die stän­dige Doppel­moral bei der medialen und gericht­li­chen Behand­lung von poli­ti­scher Gewalt von rechts und links. Während die Reden und Hand­lungen der Rechten syste­ma­tisch dämo­ni­siert werden, sind die der extremen Linken im Gegen­teil Gegen­stand einer sehr schuld­losen Nach­gie­big­keit, die ihnen Legi­ti­mität verleiht und die Linke ermäch­tigt, akzep­table Ziele zu benennen und Über­tre­tungen ihrer Ideo­logie zu bestrafen. Eine unver­zicht­bare Analyse, um zu verstehen, wie die Straf­lo­sig­keit des radi­kalsten Randes des Progres­si­vismus zustande kommt.

Thierry Bouclier ist Rechts­an­walt und Essayist und hat auch mehrere Romane und Biogra­fien geschrieben. Er ist Vorsit­zender des Leser­preises der freien fran­zö­si­schen Presse.

Um über dieses ausge­zeich­nete Buch zu spre­chen, hat BREIZH INFO den Autor befragt.

BREIZ INFO: Können Sie sich unseren Lesern vorstellen?

Thierry Bouclier: Ich bin seit etwa fünf­und­zwanzig Jahren Rechts­an­walt. Neben meinem Beruf als Anwalt bin ich Autor mehrerer Bücher, einiger Biogra­fien (Tixier-Vignan­cour, Poujade, A.D.G., Château­briant, Drieu la Rochelle und Benoist-Méchin), Krimi­nal­ro­mane und poli­ti­scher Essays, darunter La Répu­blique amné­sique oder La France au risque de l’Islam (Frank­reich im Risiko des Islam).

BREIZ INFO: Ihr Essay befasst sich mit dem Gewalt­mo­nopol der Linken seit 1789. Könnten Sie unseren Lesern einige histo­ri­sche Über­le­gungen zu diesem Verhältnis zur Gewalt gewähren?

Thierry Bouclier: Die Linke und die Rechte wurden 1789 geboren, als die Versamm­lung darüber abstimmen musste, ob der König ein Veto­recht erhalten sollte oder nicht. Seit diesem Grün­dungs­er­eignis verkör­pert die Rechte in der poli­ti­schen Vorstel­lungs­welt das Böse und die Vergan­gen­heit, während die Linke das Gute und den Fort­schritt symbo­li­siert. Im Namen ihrer Ideale kann sich die Linke alles erlauben, denn nichts kann den Weg dieses Guten und dieses Fort­schritts behin­dern. Sowohl 1848 als auch 1870 konnte die Linke daher die Türen des Parla­ments aufbre­chen, um die Macht zu ergreifen oder zu versu­chen, sie zu ergreifen. Niemand hat ihr dies jemals vorge­worfen. Im Gegen­teil. Sie ist stolz auf diese beiden Helden­taten. Die Rechte hingegen schleppt die Demons­tra­tion vom 6. Februar 1934 wie einen Klotz am Bein mit sich herum, obwohl sie nie die Absicht hatte, das Parla­ment einzu­nehmen, und Trump und die ameri­ka­ni­sche Rechte werden für den berühmten Tumult im Kapitol am 6. Januar 2021 verunglimpft.

BREIZ INFO:  Die extreme Linke ist, auch heute noch, der Ansicht, dass ihre Gewalt aufgrund der von ihr vertre­tenen Anliegen (Femi­nismus, Anti­ras­sismus, Deko­lo­nia­lismus) legitim ist. Im Grunde genommen hätte derje­nige, der sich als unter­drückt betrachtet, das Recht, Gewalt anzu­wenden, und nicht die anderen. Ist das der Kern des Problems, wenn man die poli­ti­sche Gewalt in unserer Zeit verstehen will?

Thierry Bouclier: Genau das ist es. Der Zweck heiligt die Mittel. Wenn der Zweck als gerecht und gut ange­sehen wird, sind alle Mittel erlaubt, um ihn zu errei­chen, auch die gewalt­tä­tigsten. Im Namen dieses Prin­zips kann die Linke unge­straft zerschlagen, zerstören, verbrennen und angreifen. Das sehen wir bei jeder Demons­tra­tion mit der Antifa und anderen Black Blocks. Ich über­lasse es Ihnen, sich vorzu­stellen, wenn diese Gewalt von rechten Grup­pie­rungen oder der gespens­ti­schen extremen Rechten ausginge. Diese würden sofort verfolgt und aufge­löst werden. Das haben wir an dem Schicksal von Bewe­gungen wie Géné­ra­tion Iden­ti­taire, Bastion Social oder Alva­rium gesehen.

BREIZ INFO: In den Augen eines Teils der Bevöl­ke­rung handelt es sich hierbei um eine echte Doppel­moral, in dem Sinne, dass medial, aber auch juris­tisch und poli­tisch, links­extreme Gewalt nicht auf die gleiche Weise behan­delt wird wie andere Formen poli­ti­scher Gewalt. Haben Sie aktu­elle Beispiele für diese Unter­schiede und wie erklären Sie sie?

Thierry Bouclier: Derzeit laufen die Serie „Ousse­kine“ und der Film „Nos fran­gins“ über den Studenten Malik Ousse­kine, der im Dezember 1986 am Rande einer eska­lierten Demons­tra­tion linker Studenten verse­hent­lich von der Polizei erschossen wurde. Seit fast 40 Jahren wird die Erin­ne­rung an diesen unglück­li­chen Studenten wach­ge­halten. Sehr gut! Als hingegen ein rechter Student, Sébas­tien Deyzieu, acht Jahre später unter myste­riösen Umständen starb, weil er von Poli­zisten verfolgt wurde, herrscht abso­lutes Schweigen. Keine mediale und poli­ti­sche Empö­rung zu diesem Zeit­punkt und kein aufrecht­erhal­tenes Gedenken, da dieser Tote für die Linke und die Medien schlichtweg nicht existiert.

Am 26. März 2002 erschoss der linke Akti­vist Richard Durn acht Stadt­räte von Nanterre und verletzte neun­zehn weitere. Sofort bestanden die Linke und die Presse darauf, dass der Fall nicht poli­tisch ausge­nutzt werden dürfe. Weniger als drei Monate später schießt Maxime Brunerie während der Parade am 14. Juli mit seinem Schrot­ge­wehr in Rich­tung Jacques Chirac. Sofort riefen dieselben Leute nach einem rechts­extremen Attentat, da Brunerie in Bewe­gungen verkehrte, die mit dieser Bewe­gung in Verbin­dung gebracht wurden, und die Bewe­gung Unité Radi­cale wurde aufgelöst.

Die Linke und die Medien machen sich für den links­extremen Terro­risten mit Blut an den Händen, Cesare Battisti, stark, nehmen aber keinen Anstoß daran, dass der rechts­ge­rich­tete Jugend­liche Michel L. für einen Anschlag, der weder Opfer noch Sach­schaden gefor­dert hatte, 20 Jahre im Gefängnis saß.

Die Linke würgt ange­sichts des „demo­kra­ti­schen Mobbings“, das 2013 während der Debatte über die Homo-Ehe von den Akti­visten des Fran­zö­si­schen Früh­lings gegen ihre Mitglieder prak­ti­ziert wurde, obwohl sie selbst der Urheber dieser Technik ist, die sie jahre­lang gegen den Front National ange­wandt hat.

Näher bei uns schreit die Linke uner­träg­liche Gewalt, wenn ein junger Mann, der der Iden­ti­tären Bewe­gung nahe­steht, der femi­nis­ti­schen Akti­vistin Alice Coffin einen Blumen­strauß über­reicht, findet aber nichts dabei, wenn die rechte Jour­na­listin des Online-Mediums Livre Noir, Maud Koffer, von einer Antifa mit einem Helm verprü­gelt wird.

BREIZ INFO: Sind Sie insge­samt der Meinung, dass diese Jahre eine Rück­kehr der Gewalt in der Politik markieren, oder umge­kehrt, dass diese Gewalt viel weniger stark ist als zu anderen Zeiten, insbe­son­dere im 20. Jahrhundert?

Thierry Bouclier: Es gab ziem­lich gewalt­tä­tige Zeiten, insbe­son­dere in den 1930er Jahren, den 1960er und den 1970er Jahren. Denken wir nur an die uner­hörte Gewalt, mit der die Kommu­nis­ti­sche Liga 1971 und 1973 die Versamm­lungen von Ordre Nouveau ange­griffen hat. Die Rechte stand dem in nichts nach, insbe­son­dere mit der Occi­dent-Bewe­gung in den 1960er Jahren. Aber ich glaube, dass die Exis­tenz einer solchen Bewe­gung heute undenkbar wäre. Alle Ausschrei­tungen der Linken sind heute erlaubt und werden sogar geför­dert, während die der Rechten syste­ma­tisch geächtet werden.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei BREIZH-INFO, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.



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3 Kommentare

  1. Was aus dem Artikel leider nicht hervor­geht, obwohl er sach­lich richtig ist, die die geän­derte Defi­ni­tion von „Rechts­extre­mismus“.
    Heute ist jeder rechts­extrem, der nicht die Agenda der Woko-Haram und des WEF nach­betet, sondern auf den ange­bo­renen Natur­rechten jedes Menschen besteht!
    Mit massiver Gewalt wird gegen jeden vorge­gangen, der auch nur das Grund­ge­setz hoch­hält und sich ansonsten immer noch nicht von diesem System komplett gelöst hat, sprich, es eigent­lich vertei­digen und stärken will!
    Ähnlich gingen nur die Jako­biner vor, deren drei Schlag­worte man wie folgt darstellen kann:
    Frei­heit = Die Frei­heit, sich ihnen anzu­schließen, oder den Kopf zu verlieren.
    Gleich­heit = Die Gleich­heit, bar jeder Indi­vi­dua­lität, Einstel­lung, Fähig­keit usw. als tumbe Masse zu vege­tieren, oder den Kopf zu verlieren.
    Brüder­lich­keit = Die Brüder­lich­keit, sein gesamtes Hab und Gut den Jako­bi­nern zu über­eignen, ande­ren­falls, na was schon? Richtig! Den Kopf zu verlieren!
    Das ist seit jeher links und hat sich nicht verän­dert. Nur was als rechts defi­niert wird, das wurde herun­ter­ge­bro­chen bis auf Haar­farbe, Klei­dung und Ernährung.
    Achja, was immer schon „rechts“ war:
    Bildung! Bei den Jako­bi­nern sofort mit Haar­schnitt bis zum Hals beant­wortet, bei Pol Pot reichte bereits eine Brille, um erschlagen zu werden, oder im Lager zu landen. Gerne voll­streckt durch die eigenen Kinder.
    Gesamtfazit:
    Mal wieder Staat, Gehorsam, Glaube an Regie­rungen als Ursa­chen für abscheu­lichste Kata­stro­phen. Gehorsam und Regie­rungs-/Reli­gi­ons­kon­for­mität sind folge­richtig keine Tugenden, sondern schäd­liche Charakterneigungen.

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    • @McCarthyFan.

      Frei­heit in der Wissen­schaft, Gleich­heit vor dem Gesetz und Brüder­lich­keit im fairen Handel. Wie weit hat sich die Menscha­hiet davon entfernt.

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