Trans­bal­ti­sche Menschen­kette „gegen die Coronadiktatur“

Baltic Way 2021 · Bildquelle: Youtube / Priit Roosileht

Am 23. August, ab 19 Uhr, nahmen Zehn­tau­sende von Menschen am Balti­schen Weg 2021 (Baltic Way 2021) teil, einer Menschen­kette, die Tallinn (Estland) über Riga (Lett­land) mit Vilnius (Litauen) verband. Diese trans­na­tio­nale Demons­tra­tion wurde weit­ge­hend von der histo­ri­schen Bewe­gung inspi­riert, die am 23. August 1989 orga­ni­siert wurde und zur Unab­hän­gig­keit der balti­schen Länder führte.

„Wir weigern uns, uns gegen­seitig zu bekämpfen“

Heute ging es nicht mehr darum, die Unab­hän­gig­keit zu erlangen, sondern, wie die Initia­toren auf ihrer Website (www.balticway2021.com) ankün­digten, zu zeigen, dass die Menschen im Baltikum, ob geimpft oder nicht, zusam­men­halten, egal was passiert: „Es spielt keine Rolle, was Sie über die aktu­ellen Ereig­nisse denken – ob Sie glauben, dass wir einen medi­zi­ni­schen Notfall haben oder dass die Covid-Epidemie zum Zweck einer repres­siven Politik und der bewussten Einschrän­kung unserer Frei­heiten durch die Kontroll­mächte herge­stellt wird. Geimpft oder nicht geimpft, das spielt keine Rolle […]

Sie versu­chen, einen Keil zwischen uns zu treiben, aber nein, das wird nicht passieren! Wir weigern uns, einander zu bekämpfen, sondern wir laden jeden von uns ein, zusam­men­zu­kommen, einander zu lieben und vereint zu sein”.

Die Orga­ni­sa­toren, Rūdolfs Brēmanis (Lett­land), Robertas Vaiš­noras (Litauen), Hando Tõnumaa und Mariann Joonas (Estland), erläu­tern die Forde­rungen dieser Volks­be­we­gung wie folgt:

Für eine „Gesell­schaft ohne Einschüchterung“

  • „Wir sind für die Wahl­frei­heit bei Impfungen. Jeder hat das Recht auf die Unver­sehrt­heit seines Körpers.
  • Wir stehen für Gleich­heit und Einig­keit. Eine Gesell­schaft, in der Menschen einge­sperrt sind, schafft kein sicheres Lebensumfeld.
  • Wir stehen für gezielten Schutz.
  • Wir müssen gefähr­dete Gruppen vor jeder Krank­heit schützen und dem Rest der Gesell­schaft ein normales Leben ermög­li­chen, ohne die Menschen­rechte und Frei­heiten zu verletzen. Eine gefähr­dete Person hat auch das Recht, selbst zu entscheiden, welche Art von Leben sie will.
  • Wir unter­stützen die Bereit­stel­lung von offenen und ehrli­chen Statis­tiken und Daten. Trans­pa­rente Wissen­schaft, offenes Hinter­fragen und Diskus­sion müssen die Grund­lage für die Entschei­dungs­fin­dung sein.
  • Wir wollen, dass der psychi­schen Gesund­heit mehr Aufmerk­sam­keit geschenkt wird. Wir unter­stützen posi­tive, inspi­rie­rende und ermu­ti­gende Botschaften anstelle von nega­tiven, bedroh­li­chen und einschüch­ternden Botschaften.
  • Wir setzen uns für eine Gesell­schaft ohne Einschüch­te­rung ein.“

„Sie klauen diese Ideen aus der Vergangenheit“

Der Schritt löste auch einige nega­tive Reak­tionen von histo­ri­schen Akti­visten der balti­schen Unab­hän­gig­keits­be­we­gungen aus, darunter Dainis Īvāns, der erste Vorsit­zende der letti­schen Volks­front, der am 24. August im letti­schen Fern­sehen erklärte: „Das ist Ideen­klau. Das ist eine ziem­lich wider­liche Sache. Offen­sicht­lich sind diese Führer… keine Führer – sie sind Anti-Führer, die keine Ahnung von ihren merkan­ti­lis­ti­schen poli­ti­schen Inter­essen haben, sie stehlen diese Ideen von irgendwo aus der Vergan­gen­heit…“, eine Kritik, die von Marju Lauristin, einer histo­ri­schen Akti­vistin für die estni­sche Unab­hän­gig­keit, geteilt wird: „Wir wären nicht unab­hängig geworden, wenn wir uns so verhalten hätten […] dieje­nigen, die die Frei­heit wollen, andere anzu­ste­cken […] das ist nicht der Balti­sche WegEs ist etwas ganz anderes. Das ist ein anti­bal­ti­scher Weg“, sagte sie.

Eine Bewe­gung der Hoff­nung für einige

Jérémie Mercier, ein auf Gesund­heit spezia­li­sierter Umwelt­for­scher und Influencer, lebt seit Beginn der Covid-Krise im Exil in Estland, wo die Maßnahmen weit weniger restriktiv sind als in den meisten anderen west­li­chen Ländern. Für den 39-jährigen Fran­zosen mit 36.000 Abon­nenten auf Face­book, 20.000 auf Youtube und 6.500 auf Tele­gram ist diese Menschen­kette im Baltikum kein Zufall. Vor Ort anwe­send erklärt der Anti-Covid-Akti­vist, dass es sich um Länder handelt, „die den Preis der Frei­heit kennen und die Einschrän­kungen und dummen Tricks des Kommu­nismus erlebt haben“.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei der VISEGRÁD POST, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.


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