Tsche­chien: Neun Kandi­daten für die Nach­folge von Miloš Zeman

Tsche­chien – Ursprüng­lich waren es 21 Kandi­daten, die sich bewerben wollten. Nach Prüfung ihrer Unter­lagen durch das Innen­mi­nis­te­rium (mindes­tens 20 Abge­ord­nete, 10 Sena­toren oder 50.000 Bürger müssen die Kandi­datur unter­stützen) werden es neun Kandi­daten sein, die bei den tsche­chi­schen Präsi­dent­schafts­wahlen am 13. und 14. Januar 2023 die Nach­folge von Miloš Zeman antreten werden.

Es handelt sich um Andrej Babiš, Jaroslav Bašta, Pavel Fischer, Marek Hilšer, Danuše Neru­dová, Petr Pavel, Denisa Roha­nová, Josef Stře­dula und Tomáš Zima.

Der ehema­lige Finanz­mi­nister (2014–2017) und spätere Premier­mi­nister (2017–2021) Andrej Babiš (68) ist ein Geschäfts­mann slowa­ki­scher Abstam­mung und Gründer (2011) der popu­lis­ti­schen Bewe­gung ANO (Aktion unzu­frie­dener Bürger), deren Vorsit­zender er noch immer ist. Er vereint Libe­ra­lismus und Konser­va­tismus und steht dem unga­ri­schen Regie­rungs­chef Viktor Orbán recht nahe. Jüngsten Umfragen zufolge liegt er bei 26 bis 30 % der Wählerstimmen.

Jaroslav Bašta (74) war von 1998 bis 2000 Minister ohne Geschäfts­be­reich unter dem dama­ligen Premier­mi­nister Miloš Zeman und anschlie­ßend Botschafter in Russ­land (2005–2007) und in der Ukraine (2007–2010). Seit den letzten Wahlen 2021 ist er Abge­ord­neter und vertritt die natio­na­lis­ti­sche Partei Frei­heit und direkte Demo­kratie (SPD) von Tomio Okamura. Er wird außerdem von der Trikolóra-Bewe­gung unter­stützt. Meinungs­um­fragen zufolge erhält er zwischen 2 % und 4 % der Stimmen.

Der unab­hän­gige Senator Pavel Fischer (57) ist eben­falls ein ehema­liger Diplomat. Von 2003 bis 2010 war er Botschafter in Frank­reich. Derzeit ist er Vorsit­zender des Ausschusses für auswär­tige Ange­le­gen­heiten, Vertei­di­gung und Sicher­heit des tsche­chi­schen Senats. Er war bereits Kandidat bei den letzten Präsi­dent­schafts­wahlen 2018, bei denen er 10,23 % der Stimmen erhielt. Heute liegen die Prognosen für ihn zwischen 5 % und 7 %.

Der unab­hän­gige Senator Marek Hilšer (46) ist Arzt, Professor und Forscher an der Ersten Medi­zi­ni­schen Fakultät der Karls-Univer­sität in Prag. Er war 2011 und 2012 an huma­ni­tären Aktionen in Kenia betei­ligt. Bei den letzten Präsi­dent­schafts­wahlen 2018 kandi­dierte er eben­falls bereits und erhielt 8,8 % der Stimmen. Aktuell werden ihm in Umfragen 3 % bis 5 % der Stimmen zugeschrieben.

Die Wirt­schafts­wis­sen­schaft­lerin und Univer­si­täts­pro­fes­sorin Danuše Neru­dová (43) war Rektorin der Mendel-Univer­sität in Brünn (2018–2022), wo sie seit 2007 das Institut für Buch­hal­tung und Steu­er­wesen leitet. Jüngsten Umfragen zufolge erhält sie zwischen 23 % und 28 % der Stimmen, was sie zu einer der drei wich­tigsten Kandi­daten bei dieser Wahl macht.

Der ehema­lige General Petr Pavel (61) war Gene­ral­stabs­chef der tsche­chi­schen Armee (2012–2015) und anschlie­ßend Vorsit­zender des Mili­tär­aus­schusses der NATO (2015–2018). Im Jahr 2020 hatte er eine Initia­tive ins Leben gerufen, um Geld für Frei­wil­lige zu sammeln, die in Kran­ken­häu­sern an der Bekämp­fung von Covid teil­nehmen. Jüngsten Umfragen zufolge liegt er bei 23% bis 27% der Wahlabsichten.

Denisa Roha­nová (47) ist Vorsit­zende einer Orga­ni­sa­tion, die über­schul­deten Menschen hilft. Sie war nach­ein­ander Mitglied der Sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Partei (ČSSD) und der ehema­ligen Partei Morgen­röte der direkten Demo­kratie von Tomio Okamura. Die Prognosen sehen sie bei etwa 1 % der Stimmen.

Der Physiker Tomáš Zima (56) schließ­lich ist ehema­liger Rektor der Karls-Univer­sität in Prag, wo er unter anderem in den Berei­chen Biochemie und medi­zi­ni­sche Chemie lehrt. In Umfragen werden ihm eben­falls rund 1 % der Stimmen zugeschrieben.

Wenn es keine Über­ra­schungen gibt, dürfte die Wahl also zwischen dem ehema­ligen Premier­mi­nister Andrej Babiš, der Wirt­schafts­wis­sen­schaft­lerin Danuše Neru­dová und dem General Petr Pavel entschieden werden. Nach dem tsche­chi­schen Wahl­ge­setz würde, ähnlich wie in Frank­reich, am 27. und 28. Januar 2023 eine Stich­wahl zwischen den beiden im ersten Wahl­gang führenden Kandi­daten statt­finden, falls keiner der Kandi­daten am 13. und 14. Januar 2023 die abso­lute Mehr­heit erlangt.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei VISEGRÁD POST, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.


Bitte unter­stützen Sie unseren Kampf für Frei­heit und Bürgerrechte.
Für jede Spende (PayPal oder Bank­über­wei­sung) ab € 10.- erhalten Sie als Danke­schön auf Wunsch ein Dutzend Aufkleber „CORONA-DIKTATUR? NEIN DANKE“ porto­frei und gratis! Details hier.


2 Kommentare

  1. Früher regierte der Adel, der euro­pa­weit mitein­ander verwandt war, heute irgend­welche Plebejer, die in irgend­wel­chen Orga­ni­sa­tionen auf Linie gebracht werden. Auch in der Tsche­chei ist völlig wurscht, wer regiert. Für sein Volk tritt sowieso niemand ein.

  2. Unglaub­lich! Thea­ter­wis­sen­schaftler, Sozi­al­päd­agogen, Studi­en­ab­bre­cher, Stra­ßen­mu­si­kanten, Sexar­beiter, Narko­ti­ka­fach­kräfte, isla­mi­sche Theo­logen und AnalPha­beten sind über­haupt nicht reprä­sen­tiert, und den Namen nach ist auch niemand aus Afrika! Ich verlange schärfste Sank­tionen gegen Tschechien!

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein