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Imam Ali Erbas zelebriert das Fastenendfest in der Hagia Sophia · Bildquelle: VoxNews

Zum ersten Mal seit 87 Jahren wurde in der Hagia Sophia-Basilika, die von Präsident Recep Tayyip Erdogan in eine Moschee umgewandelt wurde, das Gebet zum Ende des Ramadan (Eid-al-Fitr) verrichtet. Hunderte von Gläubigen versammelten sich am 13. Mai auf dem Platz vor dem Gebäude, das im historischen Stadtteil Sultanahmet steht. Die meisten Anwesenden verfolgten das Ritual aufgrund der von den Behörden verhängten Maßnahmen gegen die Überfüllung zur Eindämmungder Covid-19-Pandemie außerhalb des Gotteshauses, während eine kleine Anzahl von ihnen in den Innenräumen teilnehmen konnte.

Das Gebet wurde vom Leiter der Behörde für religiöse Angelegenheiten (Diyanet) Ali Erbas, dem höchsten sunnitischen Vertreter in der Türkei, geleitet, der den Minbar (Kanzel in einer Moschee) bestieg und dabei ein Schwert schwang. Während des Gottesdienstes begannen die Gläubigen, als Reaktion auf die seit Tagen eskalierende Gewalt zwischen der israelischen Armee und den Hamas-Milizen Slogans gegen Israel und für die palästinensische Sache zu skandieren.

Die im vergangenen Jahr erfolgte Umwandlung der alten christlichen Basiliken von St. Sophia und Chora in Moscheen, die Anfang des 20. Jahrhunderts unter Atatürk zu Museen erklärt worden waren, ist Teil von Erdogans “Nationalismus und Islam”-Politik, um die Wirtschaftskrise zu kaschieren und seine eigene Macht zu erhalten. Nach dem Präsidialdekret, das ihre Umwandlung verfügte, bedeckten die islamischen Behörden sowohl in der Chora als auch in der Hagia Sophia die Jesusbilder sowie alle Fresken und Ikonen, die von christlichen Wurzeln zeugen, mit einem weißen Vorhang. Beide Gebäude gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Quelle: VoxNews


3 Gedanken zu „Türkei: Moslems feiern Ramadan in der zur Moschee umgewidmeten Hagia Sophia“
  1. Nein, eine Minbar stand zwar in der Hagia Sophia schon aber nicht in der Chora-Kirche. Diese kleine Kirche hat man sicherlich umbauen müssen, um sie als Moschee nutzen zu können. Die Räume sind auch nicht allzu groß. Es wird auch schwierig sein, die wunderschönen Wand- und Deckenmalereien abzuhängen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand bis zur Decke hochkrabbelt um den Christus-Pantokrator abzudecken und andere Wandmalereien. Beides sind Weltkulturerbe. Muslime halten leider nicht allzu viel von Weltkulturerbe und dafür erhält der türkische Staat Geld, um sie so zu erhalten, wie sie waren. Man eignet sich das Geld an und schändet das Weltkulturerbe.

  2. Prediger halten nun mal gerne ein Symbol ihres Propheten in der Hand. Das kann im Falle der Verehrung eines erfolgreichen Feldherrn und Eroberers ein Schwert sein, es kann aber auch, wie in anderem Falle das Symbol des Hinrichtungswerkzeuges eines Gekreuzigten sein.
    So schwenken die einen die Schwerter und die anderen die Kreuze.
    Na, wer wird da wohl gewinnen?
    Verlieren wird auf beiden Seiten der Verstand, so er denn je vorhanden gewesen sein sollte.

    Und über den Ort der Veranstaltung sollten wir uns vielleicht auch nicht ganz so laut echauffieren. Bei allem Bedauern über die Umwidmung…
    Wie viele Kirchen stehen denn vorsätzlich an genau den Orten, an denen sich in Vorchristlichen Zeiten die Kultstätten der ach so christlich verdrängten Vorgängerreligonen befanden?
    So funktioniert Geschichte.

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