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So geht Manipulation | Teil 1
Überfall auf „Heute-Show“ – So werden wir subtil manipuliert

Zu schön wäre es wohl für das herrschende Machtkartell gewesen, wenn die Angreifer auf das TV-Team der „Heute-Show“ unerkannt entkommen wären, was ja auch offensichtlich geplant war, wie die WELT am Montag berichtet. Als die Nachricht vom Überfall erstmals publik wurde und man noch nicht wusste, wer denn dahinter stecke, tippte man in den Redaktionsstuben sicher auf „Rechte“, denn wieso sollten Linke gerade auf die „Heute-Show“ losgehen, die doch keine Gelegenheit auslässt, um beispielsweise über die AfD herzuziehen? Dass die Ergreifung eines Teiles der Täterschaft erst nach der Tat in einem Fluchtfahrzeug erfolgte, lässt neben den Umstand, dass die Festgenommenen inzwischen schon wieder auf freiem Fuß sind, den Schluss zu, dass diese Leute offensichtlich nicht als Terroristen eingestuft werden. Wer weiß, was und wer da dahinter steckt? Ist in der Festnahme etwa ein nicht eingeplantes Missgeschick passiert?

Was wäre wohl, wenn „Rechte“ die Täter wären?

Soviel steht jedenfalls fest: Wären das „Rechte“ gewesen, wäre im Gegensatz zu jetzt ein Aufschrei durch die Medienlandschaft und Politik gegangen. Von Merkel abwärts wären alle über diesen „Anschlag auf die Pressefreiheit“ betroffen gewesen und überhaupt, wer so etwas macht, begehe einen Anschlag auf das Fundament der Demokratie, jetzt bedürfe es noch mehr „Wachsamkeit“ gegenüber „rechts“, noch mehr Gelder müssen „im Kampf gegen rechts“ freigemacht werden, um den „braunen Sumpf“ auszutrocknen. Und am Ende wäre sicher die AfD wieder schuld gewesen, denn deren „Hetze“ hätte ja erst die Täter erst ermutigt, auf Journalisten loszuschlagen. Und so weiter und sofort.
Tagelang wäre nur über das Thema berichtet worden, aber eines wäre mit Sicherheit nicht passiert: Dass „mangels Haftgründen“ die Täter gleich wieder freigelassen worden wären.

„Hinweise auf Motiv“ und „linksradikale Täter“

Unter der Überschrift „Angriff auf Kamera-Team: Polizei geht von geplanter Tat aus,“ berichtete die WELT heute (04.05.2020 um 14:26 Uhr), dass laut Zeugenaussagen die Angreifer auf das „Heute-Show“-Team am 1. Mai in Berlin mit Fahrrädern und einem Auto unterwegs waren. „Die Polizei geht deshalb davon aus, dass die Tat geplant war. Außerdem gibt es erste Hinweise auf ein Motiv,“ war dort zu lesen. Im Video, welches da auch noch zu sehen war, erfuhr man, dass die Bundespolizei nichts über die Zuordnung der Täter wisse, „jedoch auf Anfrage von WELT teilte die Berliner Polizei mit, dass Erkenntnisse vorliegen würden, die auf einen linksradikalen Hintergrund der Täter hindeuten würden.“

Statt „geplanter Tat“ jetzt „Appell an Kritiker“

Wirft man dann um 17:26 Uhr, als drei Stunden später, einen Blick auf welt.de, hat sich die Schlagzeile von „Angriff auf Kamera-Team: Polizei geht von geplanter Tat aus“ auf „Bundesregierung verurteilt Angriff – Oliver Welke richtet Appell an Kritiker“ geändert (Anm. d. Red.: Welke ist Chef der „Heute-Show“). Offensichtlich ist Weisung ergangen, nicht mehr von einer Planung zu sprechen, denn da würde sich ja die Frage aufdrängen, wer denn so etwas überhaupt plane – und vor allen Dingen, warum?

Am Ende der Neufassung des Artikel findet sich der Hinweis, dass es „in einer früheren Version des Textes hieß, dass der Angriff auf das „Heute-Show“-Team offenbar geplant gewesen sei. Das wurde präzisiert.“ Sehen wir uns genau an, wie diese Präzisierung aussieht:

Zitat: „Moderator Oliver Welke äußert sich ebenfalls – und stellt eine Forderung an alle, „die die Medien nicht mögen.“ – so soll der Eindruck vermittelt werden, dass da irgendwie alle, „die die Medien nicht mögen“, für so etwas in Frage kämen und deshalb der „Appell an Kritiker“. Wer sind „die Medien“, die man nicht mag und für dieses „Nichtmögen“ man mit Antifa-Schlägertypen in den Kreis derer verortet wird, an die „appelliert“ wird?

Im Artikel findet sich jetzt auch ein Appell der Bundesregierung, die den Angriff „auf das Schärfste verurteile“. Auch dort wird die linksfaschistische Gewalt nicht fallbezogen hervorgehoben, sondern ebenfalls verallgemeinert. Das sieht dann so aus:

„Wir sehen seit längerem, dass Extremisten aller Richtungen die Pressefreiheit, eines unserer wichtigsten Grundrechte, buchstäblich mit Füßen treten, indem sie drohend und gewalttätig gegen Journalisten vorgehen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Wer Journalisten angreife, bedrohe oder verletze, stehe „weit außerhalb unserer demokratischen Ordnung – und der wird und muss uns alle gegen sich haben“.

Wer sind die, außer Linke, diese „Extremisten“, die so etwas tun? Wann und wo, bitteschön, wüsste man gerne. Und wieso der letzte Satz? Ist es nicht selbstverständlich, dass jeder der außerhalb unser demokratischen Ordnung steht, „alle“ gegen sich haben sollte? Oder muss man dafür erst „weit“ außerhalb stehen? Dort stehen die Täter, die pausenlos Übergriffe auf die AfD verüben, offensichtlich nicht – schauen deshalb da nicht „alle“ tatenlos dem Treiben der Linksfaschisten zu?

„Reframing“ als subtile Manipulation

Die oben genannten Reaktionen auf diesen Fall belegen deutlich, wie subtil und gut durchdacht hier eine Technik angewendet wird, die „Reframing“ genannt wird:
Bei dieser Technik wird nämlich bewusst vom eigentliche Thema abgelenkt, indem durch Wechseln des Referenzrahmens und des Bezugspunktes, hier linke Gewalt, in „Nichtmögen von Medien“ eine Umwandlung in die gewünschte Richtung vollzogen wird. So wird völlig haltlos offensichtlich an einen „verdächtigen“ Personenkreis „appelliert“, der jedoch in der Praxis keineswegs als gewalttätig einzustufen ist.

Der „Appell“ sollte vielmehr richtig an den verantwortlichen Adressat, die Bundesregierung, gehen: linke Gewalt gefälligst gleichermaßen zu bekämpfen, wie es gegen rechte gängige Praxis ist. Aber darauf wird man wohl noch warten müssen.

Ein Aufschrei von Journalisten, die jetzt Opfer linkslinker Gewalt wurden, sollte wohl anders aussehen. Offensichtlich bedarf es noch weiterer Vorfälle solcher Art, bis die Herrschaften endlich begreifen, dass der gewalttätige Linksfaschismus vor niemandem halt macht.

Von Redaktion

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