US-Kongress disku­tiert Gesetz, das TikTok auf seinem Terri­to­rium blockieren und verbieten soll

Repu­bli­kaner Marco Rubio, der Initiator des Gesetzes, kriti­siert „ ‚eine App, die jeden Tag Daten über zehn Millionen ameri­ka­ni­scher Kinder und Erwach­sener sammelt‘ “. Der Gesetz­ent­wurf wird von den Repu­bli­ka­nern einstimmig ange­nommen, aber auch von den Demo­kraten unter­stützt. 7 Staaten haben bereits die Nutzung der App auf den Geräten von Regie­rungs­be­amten verboten.

Einschrän­kungen aus Gründen der natio­nalen Sicherheit

Donald Trump, der davon über­zeugt war, dass TikTok die Daten ameri­ka­ni­scher Nutzer mit der Kommu­nis­ti­schen Partei Chinas teilte, hatte bereits eine Exeku­ti­v­a­n­ord­nung zur Schlie­ßung erlassen und sich dabei auf ein Gesetz aus dem Jahr 1977 berufen, das es dem US-Präsi­denten erlaubt, den inter­na­tio­nalen Handel zu regu­lieren, wenn dieser ernst­haft bedroht ist. Seine Ausset­zung im Juni durch Joe Biden hat die Befürch­tungen nur noch verstärkt, und die Frage nach den Verbin­dungen zwischen der Anwen­dung und den Behörden in Peking bleibt hoch­ak­tuell. Im Dezember letzten Jahres äußerte der Direktor des FBI, Chris Wray, seine Bedenken:

„Wir, das FBI, haben Bedenken bezüg­lich der natio­nalen Sicher­heit der App. Ihre Mutter­ge­sell­schaft wird von der chine­si­schen Regie­rung kontrol­liert. Und das gibt ihr die Möglich­keit, die App in einer Weise zu nutzen, die uns Sorgen bereitet. Was meine ich damit? Erstens kontrol­lieren sie den Empfeh­lungs­al­go­rithmus. Dadurch können sie dessen Inhalt mani­pu­lieren und, wenn sie wollen, ihn für Einfluss­nahme nutzen, die in den Händen der Kommu­nis­ti­schen Partei Chinas viel besorg­nis­er­re­gender ist als wenn ein Influencer jemanden auf das eine oder andere Produkt hinweist. Sie haben auch die Fähig­keit, Nutzer­daten zu sammeln, die sie für herkömm­liche Spio­na­ge­ope­ra­tionen verwenden können. Sie haben Zugang zur Soft­ware von Millionen von Geräten und damit die Möglich­keit, verschie­dene Arten von bösar­tigen Cyber­ak­ti­vi­täten zu betreiben. Und all das ist in den Händen einer Regie­rung, die unsere Werte nicht teilt und deren Mission völlig im Wider­spruch zu den Inter­essen der Verei­nigten Staaten steht.“

TikTok in vielen Ländern verboten 

Aus denselben Gründen ist TikTok in Indien seit Juni 2020 verboten (zusammen mit 59 anderen chine­si­schen Apps). Laut dem indi­schen Minis­te­rium für Infor­ma­ti­ons­tech­no­logie „betreiben diese Apps Akti­vi­täten (…), die der Souve­rä­nität und Inte­grität Indiens, der Vertei­di­gung Indiens, der Sicher­heit des Staates und der öffent­li­chen Ordnung schaden“. Dasselbe gilt für Paki­stan, Bangla­desch, Ägypten und Indonesien.

In China ist der Zugang zu Douyin, dem lokalen TikTok, für Personen unter 14 Jahren auf vierzig Minuten pro Tag beschränkt. Um die Schlaf­qua­lität und ‑zeit dieser Kinder zu schützen, ist die Nutzung zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens verboten. Wir erin­nern daran, dass die chine­si­sche Regie­rung aus Sorge über den Bild­schirm­konsum von Kindern bereits im August 2021 die Video­spiel­zeit für unter 18-Jährige auf drei Stunden pro Woche, konzen­triert auf das Wochen­ende, beschränkt hat.

Wenn die oben genannten Länder nicht gerade durch die Achtung der Meinungs­frei­heit glänzen und es sich um nicht mehr und nicht weniger als Zensur handelt, darf man sich zu Recht fragen, welche Auswir­kungen der Besuch dieser Platt­formen auf Jugend­liche und Kinder hat, wenn man bedenkt, dass die durch­schnitt­liche Zeit, die auf TikTok verbracht wird, 78 Minuten pro Tag beträgt. Und vor allem darf man sich fragen, warum ein Staat wie der unsere, der sich ständig in das Privat­leben seiner Bürger einmischt, keine Maßnahmen ergreift, um den Einfluss sozialer Netz­werke zu regu­lieren. Nicht rauchen, keinen Alkohol trinken, fünfmal am Tag Obst und Gemüse essen, Oma für den Weih­nachts­stollen in die Küche verbannen usw. – aber es steht Ihnen frei, sich völlig zum Idioten zu machen!

Eine App, die das Gehirn zerstört

TikTok hat welt­weit mehr als 1 Milli­arde Nutzer pro Monat, vor allem junge Menschen. In Frank­reich sind täglich 6,4 Millionen Menschen online, davon 57 % im Alter von 16–18 Jahren.

Ganz abge­sehen von den Risiken, die mit dem Anwerben von Sexu­al­ver­bre­chern verbunden sind, birgt TikTok zahl­reiche Risiken. Zunächst einmal ist es ein riesiges Unter­nehmen zur Verdum­mung. Stun­den­lang kleben die Nutzer an ihren Bild­schirmen und können dort Videos der belieb­testen Trends bewun­dern: Menschen, die schlecht singen, andere, die über­trie­bene Mengen an Essen (mukbang) essen, verschie­dene Stürze, Imita­tionen von so ziem­lich allem, Mädchen, die sich die Haare verbrennen, sprin­gende Hunde, urko­mi­sche Gags, aber auch so dumme wie gefähr­liche Heraus­for­de­rungen wie die, eine Münze zwischen eine Steck­dose und ein Lade­gerät zu stecken, bei dem schon Häuser abge­brannt sind… All das in sehr kurzen dyna­mi­schen Videos – zwischen 60 Sekunden und drei Minuten -, die darauf opti­miert sind, ein Maximum an Aufmerk­sam­keit zu erregen. Die Unfä­hig­keit, sich lange auf eine Aufgabe zu konzen­trieren, die bereits durch die allge­meine Nutzung von virtu­ellen Produkten hervor­ge­rufen wird, erreicht mit TikTok ihren Höhe­punkt. Ohne eigen­stän­diges Denken ist das Gehirn völlig entfremdet. Müßig­gang, stun­den­langes bequemes Sitzen: All das führt zwangs­läufig zu Faul­heit, Schlaff­heit und Apathie.

Algo­rithmen mit nega­tiven Folgen 

Die äußerst aggres­siven und effi­zi­enten Algo­rithmen von TikTok, die sich auf die momen­tanen Inter­essen des Nutzers konzen­trieren, erzeugen einen Strudel aus ähnli­chen Bildern und Infor­ma­tionen. Wenn er also schäd­liche Gedanken hat, wird er in einen Strudel aus nega­tiven Videos und Bildern gezogen, wobei die ange­nom­mene Sucht- und Abhän­gig­keits­logik der App diese düsteren Gedanken nährt und vervielfacht.

Dies sind die Ergeb­nisse einer umfas­senden Unter­su­chung des Center for Coun­tering Digital Hate, einer gemein­nüt­zigen Orga­ni­sa­tion zur Über­wa­chung des Netzes. Die Ergeb­nisse sind verblüf­fend: Die Konten von gefähr­deten Profilen wurden buch­stäb­lich bombar­diert (bis zu 12 Mal mehr als andere Profile), und zwar wie folgt: alle 39 Sekunden mit Videos, in denen es um geis­tige Gesund­heit und perfekte Körper geht, alle 2,5 Minuten mit Inhalten, in denen es um Selbst­mord geht, und alle 8 Minuten mit Inhalten, in denen es um Essstö­rungen geht. Und das sind keine Warn­hin­weise. So wurden Videos, die für Selbst­ver­stüm­me­lung, Selbst­mord oder Mager­sucht werben, milli­ar­den­fach aufgerufen.

Beun­ru­hi­gender Dualismus

Es ist auch anzu­merken, dass es zwei Versionen von TikTok gibt. Während die chine­si­sche Version pädago­gi­sche Inhalte in den Vorder­grund stellt, expor­tiert die inter­na­tio­nale Version kret­i­nie­rende Videos, von denen viele sexu­eller Natur sind. In China bevor­zugen die Algo­rithmen tech­ni­sche, wissen­schaft­liche und kultu­relle Themen, und die Konten von Influen­cern, die sich auf körper­liche Schön­heit und schnelles Geld konzen­trieren oder als zu west­lich gelten, werden nicht bewertet (manche sagen sogar, dass sie maskiert sind). Die vorge­schla­genen Influencer sind dieje­nigen, die Peking als kultu­relle Vorbilder für seine neuen Gene­ra­tionen ansieht. Auch wenn es keine Beweise dafür gibt, dass die Kommu­nis­ti­sche Partei die Platt­form kontrol­liert, ist ein Einfluss nicht von der Hand zu weisen, da es viele Inhalte gibt, die die Kommu­nis­ti­sche Partei loben, und alles, was einen Schatten auf das Regime wirft, verbannt wird.

Es ist nur ein kleiner Schritt, um zu behaupten, dass China seine Kinder erzieht, indem es unsere Kinder entmündigt.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei BREIZH-INFO, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.


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7 Kommentare

  1. Das ist nicht soviel anders als die Youtube-Shorts, oder? Die kurzen Videos die (scheinbar) unsor­tiert einfach eina nach dem anderen auto­ma­tisch laufen. Strip an Strip an Strip, bis man völlig hypno­ti­siert vorm Bild­schirm klebt. (Ist mir schon passiert.) Und wenn man sich gelöst hat, fällt das Denken noch eine lange Zeit danach irgendwie schwer, als müßte man sich durch zähen Brei denken. Wenn das in etwa das Gleiche ist, ist es massen­hyp­no­se­fähig und gefährlich.

  2. Wozu gibt e den Jugend­schutz? Ist der genauso über­flüssig wie das Kartellamt oder die Gesund­heits­ämter, die Lebens­mit­tel­kon­trol­leure oder die der Arznei­mittel? Sind die einge­bauten Kontroll­gre­mien wirkungslos? Wie die Gremien, die Geschmack­lo­sig­keiten und Dilet­tan­tentum zu Kunst erklären? Wie die Polizei, die Deut­sche nicht schützen kann? Wie eine BW, die keine Grenzen hat, die sie schützen könnte? Wie deut­sche Schulen, die dem Bildungs­auf­trag nicht nach­kommen? Wie Wissen­schaftler, die nicht forschen, sondern ihren Auftrag­ge­bern zuar­beite müssen? Was stimmt hier in diesem Schein­staat brD noch?
    Ist das alles kein Irren­haus, in dem mal ein eiserner Besen fegen sollte?

  3. Und was ist mit den Daten­kraken Amazon, Google, Apple, Micro­soft, Facebook?
    Elon Musk demons­triert laufend, wie CIA und FBI die „sozialen “ Medien anweisen, Nach­richten zu unter­drü­cken (etwa über den Biden-Sohn), zu bestimmen, welche Personen nur einge­schränkt schreiben dürfen und welche Konten geschlossen werden müssen. Zensur-Algo­rithmen maniu­lieren Millionen.
    Und denkt jemand, daß die USA bloß ein „wohl­wol­lender Tyrann“ ist, während China (und ganz beson­ders PUTIN!!!) „böse-böse-böse“ sind ???

  4. Verbietet man es in den USA, dann müssen ja die Schnüffler aus der USA nach Deutsch­land oder einem anderen ihrer unter­wor­fenen Ländern um in der App herum­zu­schnüf­feln, wie bei Fratzenbuch.

  5. Den Verdacht „Es ist auch anzu­merken, dass es zwei Versionen von TikTok gibt“ läßt sich auch anders erklären:
    Es wirkt nur wie zwei unter­schied­liche Versionen, es steckt im Kern aber derselbe Algo­rithmus dahinter. Nur sieht das Ergebnis anders aus weil die Eingabe anders ist, oder wie ein EDVler es formu­lieren würde: (Steckt man) Müll rein – (kommt auch nur) Müll raus.
    Der größte Fehler sitzt mal wieder vor dem Bild­schirm, in China ist das Volk nunmal noch nicht so geistig-mora­lisch dege­ne­riert wie im BLM-woken Wunderland.

    Ansonsten ist die ameri­ka­ni­sche Heuchelei über TikTok-Spio­nage und ‑Mani­pu­la­tion schein­heilig: Da stört man sich mal wieder dran das andere tun was man selbst massiv betreibt.

  6. Und schon wieder sind wir beim Verbieten…
    Gibt es noch was anderes? Was unter­scheidet also die Oppo­si­tion von den Machthabern?
    Nur die Tasche, aus der die Verbote gezogen werden. Sonst nix.
    Liber­tärer Geist? Frei­heit? Aver­sion gegen Herrschaftsgetue?
    Fehl­an­zeige! Und meine Über­zeu­gung, daß JEDE Staats­si­mu­la­tion, insbe­son­dere in Deutsch­land, nichts als ein abar­tiges Herr­schafts­kon­strukt ist, festigt sich täglich.
    Ihr wollt Oppo­si­tion, Frei­heits­kämpfer sein?
    Schämt Euch! Und das im Jahr des Ungehorsams!
    Ich bekomme langsam schon Wutan­fälle, wenn ich das Wort „Verbot“ nur höre!

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