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US - Tech-Unternehemen haben herbe Verluste zu vermelden

Eine Kombination aus steigender Inflation, Rückgang des Online-Geschäfts und enttäuschenden Gewinnmeldungen löste in diesem Jahr einen historischen Ausverkauf der Amazon-Aktie aus.

Nun ist Amazon das erste börsennotierte Unternehmen der Welt, das eine Billion Dollar an Marktwert verliert. Für andere in der Branche lief es jedoch keineswegs besser.

Neuer Negativ-Börsenrekord für Amazon

Der weltgrößte Versandhändler verzeichnet an der Börse einen neuen Negativ-Rekord.

Der US-Konzern Amazon schrieb im Jahr 2018 Geschichte, als er als zweites Unternehmen nach Apple die Billionen-Dollar-Marke beim Börsenwert an der Wall Street knackte und somit dem prestigeträchtigen Klub der Ein-Billionen-Dollar-Bewertungen beitrat.

Nun hat Amazon einen weiteren, zugegebenermaßen weniger erfreulichen Meilenstein erreicht. Denn in dieser Woche wurde Jeff Bezos’ online „Marktplatz für nahezu alles“, zu dem ersten börsennotierten Unternehmen, das in der Tech-Aktien-Krise eine Billion Dollar an Marktwert verloren hat.

Die unglaublichen Zahlen, die zuerst von Bloomberg veröffentlicht wurden, sind demnach das Ergebnis einer sich zunehmend verschlechternden Weltwirtschaft und einer massiven Anlegerflucht, die sich infolge wiederholt nicht zufriedenstellender Gewinnberichte des Unternehmens einstellte.

Der Aktienkurs des weltgrößten Online-Einzelhändlers lag am 9. November bei 86,14 Dollar, wodurch seine Marktkapitalisierung auf etwa 879 Milliarden Dollar sank. Allein in diesem Jahr verlor die Amazon-Aktie rund 48 Prozent ihres Wertes.

Auch Microsoft mit enormen Verlusten

Der Softwareentwickler Microsoft, der im vergangenen Jahr kurzzeitig Apple als wertvollstes Unternehmen der Welt ablöste, lag mit einem Wertverlust von rund 900 Milliarden Dollar nicht weit hinter Amazon zurück.

Zusammengenommen zeigen die Rückgänge der beiden Unternehmen die Auswirkungen eines miserablen Jahres, das die meisten Tech-Unternehmen am liebsten schnell vergessen würden. Jedoch sind diese Rückgänge nicht nur auf Amazon und Microsoft beschränkt. Die fünf wertvollsten US-Tech-Unternehmen haben Berichten zufolge in diesem Jahr zusammen rund 4 Billionen US-Dollar an Wert verloren.

„Wir sehen überall Anzeichen dafür, dass die Budgets der Menschen angespannt sind, die Inflation immer noch hoch ist und die Energiekosten durch andere Probleme zusätzlich steigen”, erklärte Amazon-Finanzchef Brian Olsavsky Ende Oktober gegenüber der Presse. „Wie die meisten Unternehmen bereiten wir uns auf eine Zeit vor, in der das Wachstum langsamer sein könnte.”

Keine „Besserung“ in Sicht

So wundert es nicht, dass im vergangenen Monat vor allem Amazon mit Zahlen zum dritten Quartal enttäuschte, die weit hinter den Erwartungen der Anleger zurückblieben.

Besserung ist vorerst allerdings nicht in Sicht. Auch im vierten Quartal rechnet das Unternehmen lediglich mit einem Wachstum von zwei bis acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Denn wie viele andere Unternehmen hat auch Amazon den Online-Boom zu Beginn der Corona-Pandemie überschätzt.

Nun aber ist das Online-Geschäft zu früheren Trends zurückgekehrt, zudem lasteten die schwächelnde Konjunktur und verstärkte Konkurrenz im Einzelhandel auf den Erlösen. Inwieweit auch die direkten oder vielmehr indirekten Auswirkungen der Sanktionspolitik gegenüber Russland auch hier eingreifen, kann nur gemutmaßt werden.

„Im makroökonomischen Umfeld tut sich offensichtlich eine Menge”, gestand Amazon-CEO Andy Jassy nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des dritten Quartals ein. „Wir werden unsere Investitionen ausbalancieren, um schlanker zu werden, ohne unsere wichtigsten langfristigen, strategischen Ziele zu gefährden.”

Positiv ist jedoch anzumerken, dass es Amazon im Gegensatz zu anderen Tech-Giganten wie etwa Facebook, bisher gelungen ist, Massenentlassungen zu vermeiden. Erst am 9. November wurde offiziell bekannt, dass der Facebook-Konzern Meta angesichts erheblicher finanzieller Probleme mehr als 11.000 Mitarbeiter entlassen muss. Das entspricht etwa 13 Prozent der gesamten Belegschaft.

Aber auch wenn „dieser Kelch“ an Amazon bisher vorbeigegangen ist, heißt das noch lange nicht, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Denn Anfang November hat der weltweit größte Einzelhändler aufgrund des anhaltenden wirtschaftlichen Gegenwinds und des teuren Sparkurses des Unternehmens unter CEO Jassy einen vorläufigen Einstellungsstopp verhängen müssen. Personalchefin Beth Galetti begründete den Schritt, der für die nächsten Monate gelten soll, unter anderem mit den unsicheren wirtschaftlichen Aussichten.

Massen-Kündigungen und Aufnahmestopp

„Wir sehen uns mit einem ungewöhnlichen makroökonomischen Umfeld konfrontiert und wollen unsere Einstellungen und Investitionen mit Bedacht auf diese Wirtschaftsentwicklung vornehmen”, erklärte Galetti.

„Es ist nicht das erste Mal, dass wir mit unsicheren und schwierigen Wirtschaftslagen konfrontiert sind. Wir hatten zwar mehrere Jahre, in denen wir unseren Personalbestand auf breiter Basis erweitert haben. Aber es gab auch mehrere Jahre, in denen wir den Gürtel enger geschnallt haben und bei der Anzahl der Mitarbeiter, die wir eingestellt haben, schlanker vorgegangen sind. Da wir jetzt weniger Mitarbeiter einstellen müssen, sollte dies jedem Team die Möglichkeit geben, die Prioritäten für die Kunden und das Unternehmen weiter zu setzen und produktiver zu sein.”

Bei näherer Betrachtung sagen die rekordverdächtigen Bewertungsverluste wohl ebenso viel über die Eigenheiten der modernen Welt- und US-Wirtschaft aus, wie über die einzelnen Unternehmen.

Vor vier Jahren war Apple das erste Unternehmen, das die Bewertungsmarke von einer Billion Dollar erreichte. In den darauffolgenden Jahren gelang es dem Smartphone-Hersteller gar, seine Bewertung kurzzeitig zu verdreifachen. Auch ein halbes Dutzend anderer Unternehmen, darunter Amazon, Microsoft, Meta und Saudi Aramco, haben es geschafft, die Rekordmarke von einer Billion Dollar zu übertreffen.

Im Jahr 2022 geht es allerdings nicht mehr um Unternehmen, die die Billionen-Dollar-Marke knacken, sondern vielmehr um diejenigen, die denselben Betrag verlieren und trotzdem immer noch ein unvorstellbares Maß an Wohlstand bewahren können.

Allerdings hat der Einbruch des Amazon-Aktienkurses auch das Nettovermögen von Amazon-Gründer Jeff Bezos beeinträchtigt was jedoch keinen Grund zu sonderlicher Beunruhigung darstellen sollte.

Im Gegensatz zum durchschnittlichen Arbeitnehmer kann sich der Milliardär aber dennoch weiterhin eines für die meisten Menschen nicht fassbaren Vermögens erfreuen. Demnach besitzt der viertreichste Mensch der Welt jetzt „nur noch” 113 Milliarden Dollar, 79,5 Milliarden Dollar weniger, als noch zu Beginn des Jahres, wie der Bloomberg Billionaires-Index aufzeigte.


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Von ELA

7 Gedanken zu „US-Tech-Unternehmen im „freien Fall“ – Amazon Verlust von 1 Billion Dollar“
  1. Wenn eine Handvoll reicher Psychopathen sich die Welt zueigen macht, kann man solche Dinge wie den Keimling inszenieren. Wenn die Leute weltweit von der Außenwelt künstlich isoliert werden, müsen sie per Internet bestellen. Nur geht jeder Spaß auch einmal zu Ende, Gottlob, ich habe meine Bestellungen bei dem Konzern in Grenzen gehalten. Ging zwar nicht immer, aber meist.

  2. die anglozionistenmärkte sind von den
    selbigen beeinflussbar wie deutsches
    ramstein politsubstrat.

    eine naive deppenshow für den
    zunehmend hirnärmeren EU mainstream.

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