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Im Internet mitgehört und mitgeschrieben von Wilhelm Tell
 

Brasilien – Präsident Lula verfolgt eine eigene Linie in der Aussenpolitik und riskiert dabei die Abhängigkeit von China. SRF.ch

China – Dongfeng (东风导弹, Dōngfēng dǎodàn, Ostwindrakete) ist eine Serie chinesischer mittlerer und interkontinentaler ballistischer Raketen. In Übersee wird der Name Dongfeng oft zu „DF“ abgekürzt. Nach dem Abschluss des Vertrags über Freundschaft und gegenseitige Unterstützung im Jahr 1950 zwischen der VR China und der UdssR unterstützte die Sowjetunion chinesische Militärentwickler aktiv bei der Ausbildung, indem sie technische Dokumentation und Produktionsausrüstung bereitstellte und die lizenzierte Produktion sowjetischer Waffen organisierte. So übertrug die UdssR auf dem Gebiet der ballistischen Raketen nach China Technologien für die Schaffung und den Einsatz der operativ-taktischen landgestützten Raketen R-1, R-2 und R-11F auf See. Die ersten chinesischen ballistischen Raketen basierten auf sowjetischen Raketen (die wiederum auf der deutschen V-2-Rakete basierten). Seitdem hat China grosse Fortschritte in der ballistischen Raketen- und Raketentechnologie gemacht. Auch die Trägerraketen der Changzheng-Serie haben ihre Wurzeln in den Dongfeng-Raketen. Die erste der Dongfeng-Raketen, das sogenannte “Projekt 1059”, war eine Kopie der sowjetischen R-2-Rakete (NATO-Code: ss-2 Sibling), deren Produktionslizenz und eine vollständige Dokumentation wurden durch Beschluss der Sowjetregierung vom 6. Dezember 1957 in die VR China verlegt. Dongfeng-1 war mit einem RD-101-Raketentriebwerk ausgestattet, als Brennstoffpaar wurden flüssiger Sauerstoff und Ethylalkohol verwendet. Die Rakete konnte einen Sprengkopf mit einem Gewicht von bis zu 500 kg in einer Entfernung von bis zu 550 km transportieren. Der erste Start von Dongfeng-1 erfolgte am 5. November 1960 von der Shuangchengzi-Basis. In den 1960er Jahren wurde eine begrenzte Anzahl von Dongfeng-1 in China hergestellt und mit konventioneller Kampfausrüstung eingesetzt, woraufhin die Rakete ausser Dienst gestellt wurde.

Die dreistufige Festtreibstoff-Interkontinentalrakete “Dongfeng-41” kann bis zu 12 Mehrfachsprengköpfe von je 1 Megatonne mit einer Reichweite von 4’000 bis 14’000 km tragen. Trägheitsleitsystem mit Satellitennavigationssystemen “Compass” und “Beidou”. Der Einsatz der ersten Brigade erfolgte am 23. Januar 2017. Drei Raketenbrigaden werden gemeldet: in der östlichen Provinz Heilongjiang, in der zentralen Provinz Henan und in der uigurischen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas. Die Stationierung chinesischer Interkontinentalraketen in der Nähe von russischem Territorium (sowie die Stationierung der Novosibirsk Strategic Missile Forces-Formation mehrere hundert Kilometer vom Territorium der VR China entfernt) ist ein Zeichen des grossen zwischenstaatlichen Vertrauens. Von den westlichen Regionen Chinas oder von der östlichen Provinz Heilongjiang nach New York und Washington sind es etwa 10’000 km. Chinas Verteidigungsministerium hat bestätigt, dass sein Militär eine neue mobile interkontinentale ballistische Rakete testet. Eine neue chinesische Rakete könnte die Pazifikinsel Guam erreichen, was es den dort stationierten US-Streitkräften erschwerte, im Namen Taiwans einzugreifen. „China verbessert schnell seine Fähigkeit, Tausende von Kilometern von seinen Küsten entfernt anzugreifen und die Vereinigten Staaten am Eingreifen zu hindern. Der Test beinhaltete, dass die Rakete in 12 Minuten eine Entfernung von 2’100 Kilometern zurücklegte, aber eine Bewertung des Pentagon geht davon aus, dass z. B. die DF-17 eine Reichweite von bis zu 8’000 Kilometern haben könnte. Die neue Rakete verfügt auch über die Fähigkeit zum „Hyperschallgleiten“, was sie zu einem besseren „Killer“ als ihre Vorgänger macht.
● 65 Mio Wohnungen stehen aus Spekulationsgründen leer. CGTN.cn

Deutschland – “Im Februar 2023 waren die deutschen Importe aus Russland um 91 Prozent geringer als im Februar 2022. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, belief sich der Wert der aus Russland importierten Waren nur noch auf 0,3 Milliarden Euro (Februar 2022: 3,7 Milliarden Euro).” “So ging der Import von russischem Erdöl und Erdgas von 2,2 Milliarden Euro im Februar 2022 auf nur noch 4,2 Millionen Euro im Februar 2023 zurück (-99,8 %), der Import von Kokerei- und Mineralölerzeugnissen sank von 353 Millionen Euro auf 30 Millionen Euro (-91,4 %), die Kohleimporte nahmen von 347 Millionen Euro auf 26 Millionen Euro ab (-92,5 %).” Aus Deutschland wiederum wurden im Februar dieses Jahres Waren im Wert von 0,8 Milliarden Euro nach Russland exportiert (der Link zur gesamten Auflistung ausgewerteter Daten). Gegenüber Februar 2022 gingen damit die Exporte um 60,5 Prozent zurück (Februar 2022: 2,1 Milliarden Euro). Der Wert der nach Russland exportierten Waren “war damit im Februar 2023 um 0,5 Milliarden Euro höher als der Wert der von dort importierten Waren”, so die Mitteilung. Das Hamburger Nachrichtenmagazin Spiegel kommentierte die mehr als bedenkliche Entwicklung. DW.de
● Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) sieht die geplante Freigabe des Cannabis-Konsums kritisch. Die Erfahrungen mit Alkohol zeigten, dass es für Jugendliche kein Problem sei, an legalisierte Drogen zu kommen, sagte DGKJ-Generalsekretär Burkhard Rodeck der „Rheinischen Post“. „Das ist nach der Legalisierung des Cannabis-Konsums für diese suchterzeugende Substanz auch nicht anders zu erwarten.“ Die Gefahren des Cannabis-Konsums in jugendlichem Alter seien eindeutig, wie eine vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegebene Studie zeige, betonte Rodeck. „Regelmässiger Cannabis-Konsum bei Jugendlichen führt zu strukturellen und funktionellen Veränderungen im Gehirn mit Einschränkungen von Aufmerksamkeit, Denkleistung, Intelligenz und sozialer Kompetenz.“ TRT.tr
● Öffentliche Gebäude in Berlin sollen noch mindestens bis Herbst nächsten Jahres nicht von aussen beleuchtet werden. Betroffen sind rund 150 Wahrzeichen und repräsentative Bauten wie der Berliner Dom, das Alte Palais am Bebelplatz und das Reiterstandbild Unter den Linden. Damit solle auch in Zukunft ein Zeichen zum Energiesparen gesetzt werden, hiess es.
● «Dank Bitcoin hat man einen verlässlichen Geldspeicher». «Der immense Energieverbrauch ist zweifellos ein heikler Punkt am Bitcoin, zugleich garantiert er aber auch die Sicherheit des Netzwerks. Wer das Netzwerk heute knacken wollte, müsste dazu mehr Energie hineinstecken, als in den vergangenen 14 Jahren in den Bitcoin gesteckt worden ist. Für die Zukunft scheint mir entscheidend zu sein, dass das Bitcoin-Mining immer mehr auf Ökostrom zurückgreift und damit auf grüne Energie.» Der Literaturkritiker Ijoma Mangold hat ein Buch über Bitcoin geschrieben. Er ist von der digitalen Währung begeistert. “Die orange Pille”, Erscheinungsdatum: 16.03.2023, dtv, 256 Seiten, EUR 24,00, ISBN: 978-3-423-28312-0. SRF.ch

Finnland – Nach dem NATO-Beitritt Finnlands hat das Land mit dem Bau eines 1’300 Kilometer langen Zauns entlang seiner Grenze zu Russland begonnen. Nach Angaben der Behörden wird es keine militärische Barriere sein: Der Zaun muss Russland daran hindern, Migranten die Grenze nach Finnland überqueren zu lassen. Auch Russen, die fliehen wollen, werden vom Zaun aufgehalten. Bis Ende 2026 soll auf 200 Kilometern der Grenze ein drei Meter hoher Zaun stehen, der mit Stacheldraht und Kameras überwacht wird, sagen die finnischen Behörden. Kosten wird der Zaun fast 400 Millionen Franken. Finnland folgt dem Beispiel Polens und der baltischen Staaten. SRF.ch

Frankreich – Der Mitbegründer der Partei Front National, Jean-Marie Le Pen, musste in Spitalbehandlung gebracht werden. Jean-Marie Le Pen führte die Partei fast vier Jahrzehnte und baute sie von einer rechten Splittergruppe zu einer ernstzunehmenden politischen Kraft auf. Le Pen erreichte 2002 die Stichwahl der französischen Präsidentschaftswahlen. Er konnte sich nicht gegen den damals amtierenden Präsidenten Jacques Chirac durchsetzen. Der 94-Jährige habe am Samstag in seinem Haus in Rueil-Malmaison plötzlich über starke Erschöpfung geklagt. Grund dafür seien möglicherweise Herzprobleme. Le Pens Tochter, Marine Le Pen übernahm die Parteiführung des Front National 2011. Die Partei schloss Jean-Marie Le Pen 2015 aus, nachdem er die Ermordung von Juden durch die Nazis mehrmals als «Detail der Geschichte» des Zweiten Weltkriegs bezeichnett hatte. SRF.ch

Irak – Das Alkoholverbot ist jetzt zwar vom Präsidenten durchgewinkt worden, ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Denn noch ist eine Klage beim Obersten Gericht hängig. Die Menschen im Irak hatten in den letzten Jahrzehnten mit vielen Problemen zu kämpfen – doch einen Whisky, ein Bier oder eine Flasche Rotwein zu kaufen, war bisher nie eines. Gerade in der irakischen Hauptstadt Bagdad findet man praktisch in jeder Strasse ein Spirituosengeschäft. Der Preis für ein Bier habe sich in den letzten Wochen fast verdreifacht auf 2 bis 6 Franken per Liter. Die meisten Alkoholverkäufer im Irak sind Christen. Christliche Politiker lehnen sich gegen das Verbot auf. Wenn nötig, werden wir beim Papst in Rom intervenieren. In der Tat wird der irakischen Regierung nachgesagt, dass sie unter dem Einfluss des Irans stehe. SRF.ch

Israel – Seit einigen Monaten klingelt bei Ocean Relocation (ocean-il.co.il) das Telefon. Das Unternehmen mit Sitz in der Nähe von Tel Aviv (Tel: 972-9971-2000, Industrial District, Kibbutz Yakum, 6097200 Israel) bietet Dienstleistungen für Menschen an, die migrieren möchten. Die derzeitige Regierung ist die religiös konservativste. „Ich habe Angst, dass ich irgendwann nicht mehr so ​​leben kann, wie ich es möchte. Und dass meine Töchter nicht mehr frei leben und die Entscheidungen treffen können, die sie selbst treffen wollen.“ Ziv ist deshalb damit beschäftigt, deutsche Pässe für seine beiden Töchter zu beantragen, die aufgrund der Herkunft seiner Grosseltern bereits einen deutschen Pass haben: „Sie sind vor den Nazis aus Deutschland geflüchtet und haben sich hier niedergelassen.“ Die allermeisten Anträge gehen nach Europa, zum Beispiel , haben mehr Israelis über ihre Eltern Anspruch auf einen ausländischen Pass. Laut Shay Obazanek, Chef von Ocean, ist dies einer der Gründe, warum viele Israelis nach Europa auswandern wollen: „Die überwiegende Mehrheit der Anträge bezieht sich auf Europa. Menschen haben bereits einen europäischen Pass und es ist für hochqualifizierte Menschen relativ einfach, dort einen Job zu finden”, erklärt er. Die Niederlande sind eines der beliebtesten Länder. Auch die Niederlande hat Tom Ziv auf seiner Liste: „Wir schauen nicht nur nach Deutschland, sondern auch in andere Länder. Uns ist wichtig, dass wir uns gut auf Englisch verständigen können, denn das ist die Sprache, die wir auch sprechen, neben Hebräisch.“ Antisemitismus im Ausland ist für Ziv kein Grund, in Israel zu bleiben. NOS.nl
● Iranischer Ex-Kronprinz Reza Pahlavi (62) will «uralte Bande» zu Israel stärken. Ausgerechnet am Gedenktag des Holocaust besucht er Israel. Israels Geheimdienstministerin Gila Gamliel, die den ehemaligen Thronfolger empfing, sprach von einem «historischen Besuch». Sie freue sich, neue Brücken zwischen Iran und Israel zu schlagen. SRF.ch

Italien – Naturkatastrophen sind das eine. Die wahre Katastrophe ist aber der Umgang mit Erdbeben, Überschwemmungen und so weiter. Camerino in den Marken beispielsweise wurde am 26. Oktober 2016 Opfer eines heftigen Bebens. Die mittelalterliche Stadt scheint auf den ersten Blick unverändert, aber 80 Prozent der Gebäude sind nicht mehr bewohnbar und müssten eigentlich abgerissen werden. Doch geschehen ist in den letzten sieben Jahren faktisch nichts. Es herrscht Totenstille in der Altstadt. Erzbischof Francesco Massara vom Bistum Camerino-San Severino Marche nimmt kein Blatt vor den Mund. Die materiellen und wirtschaftlichen Schäden seien das eine, die Traumata der Menschen das andere. Die Verschreibung von Antidepressiva sei um 75 Prozent gestiegen, 23 Suizide habe die kleine Stadt seit dem Beben zu beklagen. SRF.ch

Japan – Die G 7-Staaten, zu denen Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA, gehören, wollen bis 2040 keinen Plastikabfall mehr. Dies haben die Energie- und Umweltminister der G7-Staaten am Sonntag in Sapporo in Japan beschlossen. SRF.ch

Österreich – Im Mai und im November wird die Juwelensammlung der 2022 verstorbenen Milliardenerbin Heidi Horten versteigert. Der Schätzwert beträgt 135,7 Millionen Euro. 40 Stück der Juwelensammlung sind ab morgen in der Horten-Collection in Wien ausgestellt. ORF.at

Russland – Durchgesickerte Dokumente behaupten, dass Russland GPS-Störungen und andere Taktiken einsetzt, um den Zielprozess der JDAMs zu stören. Mit JDAM ausgerüstete Bomben werden von einem integrierten Leitsystem geführt, das mit einem GPS-Empfänger gekoppelt ist, wodurch sie eine Reichweite von bis zu 15 Seemeilen (28 km) haben. Mit JDAM ausgestattete Bomben wiegen 230 bis 910 kg. Das Leitsystem des JDAM wurde gemeinsam von der United States Air Force und der United States Navy entwickelt, daher das “Joint” in JDAM. Solche Taktiken wurden auch gegen andere amerikanische Waffen eingesetzt, einschliesslich Lenkraketen, wodurch sie ihre Ziele verfehlten. Laut dem Council on Foreign Relations schickte Washington der Ukraine zwischen Januar 2022 und Januar 2023 fast 77 Milliarden US-Dollar an Hilfe, darunter 46,6 Milliarden US-Dollar an Waffen und anderer militärischer Hilfe. Seit Beginn der russischen Militäroperation gegen Kiew im vergangenen Jahr hat der US-Gesetzgeber der Ukraine Hilfe in Höhe von 113 Milliarden US-Dollar bewilligt. Das FBI hat am Donnerstag einen Verdächtigen festgenommen, der geheime Pentagon-Dokumente durchsickern liess und von den Medien als ein 21-jähriges Mitglied der Massachusetts Air National Guard namens Jack Teixeira identifiziert wurde. Die durchgesickerten Dateien sollen Geheimnisse über das Sammeln von US-Geheimdiensten zum Russland-Ukraine-Konflikt und Washingtons Spionage von Verbündeten enthüllen. KFAR.
● Ehemalige Zara-Geschäfte in Russland sollen bis zum 1. Juni unter dem neuen Namen MAAG wiedereröffnet werden, berichtete die Nachrichtenagentur Izvestia am Freitag unter Berufung auf Dmitry Tomilin, Vorstandsmitglied des Russian Council of Shopping Centers. Laut seiner Website plant MAAG, in naher Zukunft rund 60 Geschäfte in ganz Russland zu eröffnen, darunter in den grössten Einkaufszentren Moskaus. Auch in St. Petersburg, Tscheljabinsk, Surgut, Chabarowsk, Wolgograd, Krasnodar und anderen Grossstädten werden Geschäfte wiedereröffnet. Die Filialen gehörten früher dem spanischen Bekleidungskonzern Inditex, aber das Unternehmen schloss sie kurz nach Beginn der Moskauer Militäroperation und beschloss später, den russischen Markt unter Sanktionsdruck ganz zu verlassen. Ende letzten Monats erhielt das Unternehmen die Genehmigung der russischen Regierung, sein Geschäft im Land an Fashion and More Management DMCC zu verkaufen. Das Unternehmen ist in der Freihandelszone der VAE registriert. Ihr Lizenzmanager ist Hassan Ghaleb Daher, einer der Anteilseigner von Azadea, einer libanesischen Tochtergesellschaft der Investmentgesellschaft Daher Group, die eines der grössten Einkaufszentren der Welt besitzt, die Dubai Mall. Neben Zara wird der neue Eigentümer voraussichtlich auch die anderen ehemaligen Inditex-Geschäfte Pull&Bear, Bershka und Massimo Dutti unter neuen Markennamen – Dub, Ecru bzw. Vilet – wiedereröffnen
● Die Mehrheit in Russland steht hinter Putin – aber ohne Euphorie. Das Verdikt gegen Kremlkritiker Kara-Mursa sorgt für Emotionen. Ein Teil ist schockiert, andere begrüssen das Urteil.
● Zu Beginn, im ersten russischen Staat, der Kiever Rus’ ab dem 9. Jahrhundert, waren die Verbindungen zwischen Russland und dem Westen gemäss Hildermeier «intensiv». Trennend wirkte jedoch die Kirchenspaltung im 11. Jahrhundert: Die westlich-lateinische Kirche und die orthodoxe Ostkirche zerstritten sich. Die Kontakte wurden weniger. Mit dem «Reform-Zar» Peter dem Grossen setzte zu Beginn des 18. Jahrhunderts ein fundamentaler Umschwung ein. Peters Ziel war es, sein rückständiges Imperium nach dem Vorbild des Westens zu modernisieren und es in einen Teil des europäischen Macht- und Wirtschaftsraums zu verwandeln. Allerdings blieb diese mit staatlicher Gewalt durchgedrückte Öffnung zum Westen nicht ohne Widerspruch. Denn im 19. Jahrhundert, als sich in ganz Europa Nationalstaaten bildeten, gewannen in Russland jene Kräfte an Einfluss, die betonten, dass Russland «Besonderes hervorgebracht» habe – in der Kultur, in Sprache und Literatur, im politischen System. Nach den Revolutionen 1917 als Lenin und seine Anhänger, die Bolschewiki, die Macht ergriffen, begriff sich Russland als Gegenmodell zum kapitalistischen Westen. Doch der Bruch war laut Manfred Hildermeier weniger tiefgreifend, als dies die Propaganda in Ost und West glauben machen wollte. Ob Lenin, Stalin oder später auch Breschnew: Sie alle seien bestrebt gewesen, «das technische und industrielle Knowhow des Westens in den sozialistischen Staat zu importieren». Allerdings ohne gleichzeitig den Kapitalismus zu übernehmen. Tatsächlich spielte die westliche Technik eine zentrale Rolle, als etwa Stalin in der Sowjetunion gigantische Staudämme und Kanäle erbauen liess oder als das Land Hitlers Invasion abwehren musste. Als die Sowjetunion 1991 zusammenbrach, versuchte Russland mittels umfassender wirtschaftlicher und politischer Reformen, Teil der europäischen Staatenwelt zu werden. Die enormen sozialen Kosten des Radikalumbaus machte sich Putin politisch zunutze: Er sorgte für Stabilität und steigenden Wohlstand und stieg zum mächtigen Staatschef auf. Buchhinweis: Manfred Hildermeier: «Russland und der Westen». C.H. Beck, 2022, ISBN 978-3-406-79353-0. SRF.ch

Saudi-Arabien – Der syrische Aussenminister Faisal Mekdad hat einen bahnbrechenden Besuch in Saudi-Arabien absolviert, die erste derartige Reise, seit Riad 2012 die diplomatischen Beziehungen zu Damaskus abgebrochen hat. In einer gemeinsamen Presseerklärung, die nach dem Besuch veröffentlicht wurde, befürwortete Saudi-Arabien die Einheit und Integrität Syriens, verurteilte den Terrorismus und unterstützte Syrien eine politische Lösung für den 12-jährigen Krieg. Der saudische Aussenminister Prinz Faisal bin Farhan Al Saud hatte seinen syrischen Kollegen nach Jeddah eingeladen, um „Bemühungen um eine politische Lösung der Syrienkrise zu erörtern, die Syriens Einheit, Sicherheit, Stabilität, arabische Identität und territoriale Integrität bewahrt und gleichzeitig den Interessen von Syrien dient sein brüderliches Volk“, heisst es in der von den staatlichen Nachrichtenagenturen beider Länder zitierten Erklärung. Prinz Faisal und Dr. Mekdad einigten sich auf die Notwendigkeit, humanitäre Probleme anzugehen und zu ermöglichen, dass die Hilfe „alle Gebiete Syriens erreicht“, Bedingungen für die Rückkehr von Flüchtlingen und Vertriebenen schafft und „die Situation in den gesamten syrischen Gebieten stabilisiert“. RD.sy

Schweiz – Schweizer Kunsthändler Eberhard W. Kornfeld gestorben. Er war Mitbegründer der Art Basel und galt als Grandseigneur im globalen Auktionsbusiness. Nachruf auf einen Kunsthändler, der im Fall Gurlitt eine Schlüsselrolle spielte. Vom Sterben hatte er eine genaue Vorstellung. Er wünsche sich, über seinem Schreibtisch zusammenzubrechen, mitten bei der Arbeit, sagte Eberhard W. Kornfeld einmal im Gespräch. So wie einst sein «Lehrer», der legendäre Kunsthändler August Klipstein. Auch Kornfeld arbeitete und arbeitete, bis ins hohe Alter. Nun ist er gegangen, wenige Monate vor seinem 100. Geburtstag (* 23. September 1923 in Basel; † 13. April 2023 in Ostermundigen). Friedlich zu Hause eingeschlafen sei er, meldet seine Berner Galerie. Kornfeld war Kunsthändler, Sammler und Forscher. Im langen Leben des gebürtigen Baslers spiegelt sich der Wandel des Kunstbetriebs im 20. und 21. Jahrhundert. Er habe sein Haus zu einer der berühmtesten Adressen im globalen Auktionsgeschäft gemacht, schrieb die «Frankfurter Allgemeine Zeitung». In seinem Büro an der Berner Laupenstrasse schien die Zeit stillzustehen. Einen Computer hatte er nicht. Aber Kunstwerke, Fotografien, Bücher, einen Tresor. Und eine riesige Lupe, um Grafiken zu studieren. Kornfelds scharfem Blick entging nichts. Er besass Charme und Schalk. Nur die Stimme war brüchig geworden mit der Zeit. Kornfeld begann früh, sich für Kunst zu interessieren. Als junger Mann kam er nach Bern, wurde Volontär bei August Klipstein. Nach dessen Tod führte Kornfeld die Firma weiter, mit grossem Erfolg. Mitte der 1950er-Jahre gelang ihm der Durchbruch. Überall, so schien es, hatte er seine Hände im Spiel – auch 1968 als die Kunstmesse in Basel gegründet wurde. Kornfeld bewegte sich während Jahrzehnten in einem goldenen Netzwerk des Kunstbetriebs, in dem Diskretion zu den harten Währungen zählt. Von seinem Grossmut haben manche profitiert. In Bern, seiner Wahlheimat, war der Ehrenbürger bis zuletzt so gut wie unantastbar. Es gab aber auch Kritiker. Solche, die ihm unterstellten, allzu unbekümmert Handel mit historisch belasteten Kunstwerken betrieben zu haben. Unliebsame Aufmerksamkeit erfuhr er 2013, als der Fall Gurlitt publik wurde. Kornfeld stand in einer Geschäftsbeziehung zu Cornelius Gurlitt – und hatte wohl einen wesentlichen Anteil daran, dass dieser seine Sammlung dem Kunstmuseum Bern vererbte. Noch Jahre später ärgerte sich Kornfeld über die Rolle der Medien im Fall Gurlitt, er sah sich als Opfer einer Sensationskampagne. Gurlitt war für ihn nur einer unter vielen. Kornfeld vertrat die Meinung, dass mit zweierlei Mass gemessen werde. So gelte beispielsweise Ferdinand Möller in Deutschland als Held und Retter „entarteter“ Kunst, jedoch werde Hildebrand Gurlitt für die gleiche Tat verteufelt und sein noch vorhandenes Erbe 2012 beschlagnahmt. Kornfeld hat in seinem Leben unvorstellbar viele Werke verkauft. Über 100’000 sollen es gewesen sein. Viel Kunst hat er aber auch gesammelt. Vor allem Werke Ernst Ludwig Kirchners, mit dem er sich ein Leben lang beschäftigt hat. Kornfeld war ein Kunsthändler mit Talent zur Freundschaft: Albert Giacometti, Sam Francis, Pablo Picasso, Marc Chagall: Mit ihnen und manch anderen Grössen war «Ebi» freundschaftlich verbunden. «Ich habe immer den persönlichen Kontakt gesucht», sagte er. «Es war aber auch eine sehr gute Zeit. Die Künstler waren zugänglicher als heute.» So konsequent er seine Sammlung zusammentrug, so konsequent plante er auch, was damit geschehen soll: Ausgewählte Werke hat er längst Museen vermacht, «um Lücken zu füllen». Doch der grosse Rest soll nicht in Museen landen, diesen «Leichenkammern der Kunst», wie er sie nannte. Seine Erben sollen die Sammlung zurück auf den Kunstmarkt bringen.
● Das Kampfflugzeug Mirage III geht in den Ruhestand. Grund für das vorzeitige Aus ist die Alterung einiger Teile und Komponenten. Im Mai hebt die Mirage III in der Schweiz das letzte Mal ab. In Europa gäbe es kein Unternehmen mehr, das die in die Jahre gekommenen Jet-Antriebe revidiere, bestätigte das Bundesamt für Zivilluft entsprechende Informationen der «Neuen Zürcher Zeitung». Die letzten Flüge hätten aber ohnehin Ende dieses Jahres stattgefunden. Bis letztes Jahr startete die Mirage III jährlich rund 24 Mal – zu einem Preis von 15’000 Franken pro Person. Betrieben wurde die letzte flugfähige Mirage III in der Schweiz vom Verein Espace Passion. Haupteigentümer ist das Militärflugzeugmuseum Payerne VD. Der letzte Flug der «Mirage IIIDS J-2012» wird von einem ehemaligen Kommandanten einer Mirage-III-Aufklärungsstaffel durchgeführt. Er findet am 25. Mai vom Militärflugplatz Payerne VD statt. Angeschafft wurden die Mirage-Kampfflugzeuge in der Schweiz vor rund 60 Jahren. 1961 hatte das Schweizer Parlament 871 Millionen Franken für den Kauf von 100 Mirage-Flugzeugen bewilligt. Die Kosten waren jedoch aus dem Ruder gelaufen. 1964 musste der Bundesrat einen Zusatzkredit von 576 Millionen Franken beantragen. Der Skandal führte zum Rücktritt des Verteidigungsministers Paul Chaudet und einer Reduzierung der Anzahl der Flugzeuge. Bis 1970 wurden schliesslich 57 Flugzeuge ausgeliefert. Sie wurden als Abfangjäger und Aufklärungsflugzeuge eingesetzt. Insgesamt kaufte die Schweiz 61 Mirage-Flugzeuge, von denen im Laufe der Jahre zehn durch Absturz verloren gingen. Bis Ende der 1990er-Jahre bildeten sie das Rückgrat der Schweizer Luftwaffe. Im Jahr 2003 wurden die letzten 16 Maschinen ausser Dienst gestellt.
● Kein Witz: In den Hochalpen liegt im April am meisten Schnee. Der Frühling versucht, das Schneedefizit des Winters aufzuholen. Am Wochenende folgt die nächste Ladung Neuschnee.
● Seit zehn Jahren ist «Le Gruyère» auch in der EU und Grossbritannien als geschützte Ursprungsbezeichnung anerkannt. Schwieriger ist es im Rest der Welt. Vor einem Monat entschied ein US-amerikanisches Gericht: «Gruyère» kann als Marke nicht geschützt werden. Begründung: «Gruyère» steht in den USA allgemein für eine Sorte Hartkäse. Wo und wie der Käse produziert wurde, spielt keine Rolle. Die Produzenten müssen aus der Region kommen. Zur «Region» gehören die Kantone Freiburg, Neuenburg, Waadt und Jura sowie ein paar Gemeinden im Kanton Bern. Die Laibgrösse liegt bei 55 bis 65 Zentimeter Durchmesser bzw. bei 25 bis 40 Kilogramm Gewicht. Einige wenige kleine Löcher sind erwünscht, aber nicht erforderlich. Die Kühe, die Milch für den Gruyère liefern, dürfen nur Gras und Heu fressen. Die Milch muss roh und frisch innert wenigen Stunden in die Käserei gebracht und dort verarbeitet werden. «Das Urteil macht mir Sorgen», sagt Philippe Bardet. Er ist Direktor der Sortenorganisation «Le Gruyère». «Ich habe Angst, dass nun andere Länder zum gleichen Schluss kommen könnten wie die USA.» Als Beispiele nennt er Australien, Neuseeland oder südamerikanische Länder. «Der Einfluss der USA dort ist gross. Sie könnten Druck machen, dass auch in diesen Ländern Gruyère als Marke nicht anerkannt wird.» Die USA sind nach der Schweiz und Europa der drittwichtigste Absatzmarkt: Im Schnitt wird jeder achte Schweizer Gruyère in die USA exportiert; 2021 wurden dort über 4100 Tonnen «Le Gruyère» verkauft. Ganz vom Tisch ist der Markenstreit auch nach dem jüngsten Gerichtsurteil aber noch nicht. Die Sortenorganisation könnte den Entscheid noch beim höchsten US-Gericht, beim Supreme Court, anfechten. Für Philippe Bardet macht dies aber wenig Sinn. Erstens, weil der Supreme Court ganz grundsätzlich nur wenige Rekurse behandle, zweitens, weil die Chancen für einen Sieg – wenn das Gericht sich des Rekurses annehmen würde – gering seien. «Das Gericht fällt seine Entscheidungen dem Prinzip ‹America first›. Ein Erfolg ist also unwahrscheinlich.»
● Traditionen sind häufig anders entstanden als man denkt. Dies gilt zum Beispiel auch für die Schweizer Volksmusik – den Ländler. Er gehört eigentlich noch keine hundert Jahre zur Schweizer Tradition. In vielen Städten, in der Romandie oder auch im Tessin war diese Art Musik vorher kaum bekannt. Der grosse Aufschwung zur nationalen Musik begann unter anderem in Zürich. Dort, wo man den Ländler heute kaum mehr vermutet: im Altstadtquartier Niederdorf. Hintergrund ist die Landflucht, die mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert zusammenhing. Die Leute vom Land strömten in die Fabriken in den Städten. «Und diese Arbeiter brachten dann halt ihre Musik mit», weiss Madlaina Janett. Sie hat sich mit der Geschichte der Volksmusik beschäftigt und ist Co-Autorin des Buchs «Ländlerstadt Züri». Richtig los ging es in Zürich mit dem Ländler nach dem Ersten Weltkrieg, so Janett. Zuvor war das Zürcher Ausgangsleben von ausländischen Formationen und den aufkommenden Charleston und Swing geprägt. «Wahrscheinlich lechzten die Leute damals nach Abwechslung», erklärt sich Madlaina Janett den Erfolg der Ländlermusiker in Zürich. Es waren keine bieder-gemütlichen «Stubeten», die im Niederdorf zum Besten gegeben wurden. Im Gegenteil, es ging durchaus feuchtfröhlich zu und her. Auch aufseiten der Musiker: Grundsätzlich sei die Szene «kein Kind von Traurigkeit» gewesen, sagt Madlaine Janett: «Abstürze gehörten bei fast allen dazu.» Dazu passt auch die Geschichte vom «Stocker Sepp», einer der grossen Ländler-Stars jener Zeit: «Man sagt von ihm, dass er im Suff eine Treppe hinunterstürzte und daran starb.» Das war allerdings im Jahr 1949, als die Zürcher Ländlerwelle bereits wieder abebbte. Die Volksmusik machte in den Zwischenkriegsjahren eine erstaunliche Entwicklung durch – insbesondere auch in ideologischer Hinsicht. «Am Anfang war sie nur eine exotische, urige Abwechslung. Im Laufe der Jahre hat sie sich aber zu einer Art nationalem Heiligtum entwickelt. Und man fand wirklich, es sei die Pflicht als Einwohner der Schweiz, Ländlermusik zu hören», beschreibt Janett den stetig steigenden Stellenwert der Volksmusik. Ihren Höhepunkt fand diese Entwicklung während der Schweizerischen Landesausstellung von 1939 in Zürich, die ganz im Zeichen der geistigen Landesverteidigung stand. «Im Landi-Dorf gab es eigentlich nur Ländlermusik zu hören.» Dies war der Wendepunkt. Noch nie zuvor waren so viele Leute in Kontakt mit Ländler gekommen. «Spätestens da war allen klar: Das ist unsere nationale Musik.» In Zürich lässt man aktuell die früheren Zeiten aufleben. Grund dafür ist, dass der Kanton Schwyz Gastkanton des diesjährigen Sechseläutens ist. Diverse Schwyzer Formationen spielen deshalb in Zürich – unter anderem auf dem Hirschenplatz im Niederdorf. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es allerdings auch wieder schnell bergab mit dem Ländler in der Grossstadt. «Das Publikum wollte auch mal wieder anderes hören und hatte wieder Zugang beispielsweise zu amerikanischer Musik», sagt Madlaina Janett und bilanziert: «Spätestens im Jahr 1950 kann man die grosse Ländler-Blüte als beendet erklären.»
● Banker: «Hört auf mit dem Boniverbot, es bringt uns nicht weiter» Parlamentsmitglieder debattierten über geeignete Massnahmen, damit der Staat keine Grossbank mehr retten muss. ● Der grüne Waadtländer Kantonsrat David Raedler fühlt sich ohne Mundartkenntnisse in der Deutschschweiz ausgeschlossen und möchte, dass in den Westschweizer Schulen Schweizerdeutsch unterrichtet wird. Das findet die Genfer Linguistikprofessorin Juliane Schröter eine gute Idee. SRF.ch

Südafrika – Die Nahrungsmittelproduktion ist bedroht. Mehrstündige Stromausfälle schaffen riesige Probleme in der Landwirtschaft. Mehrere Grossbauern gingen bereits bankrott. SRF.ch

Türkei – Der Rüstungskonzern Aselsan (aselsan.com.tr/) hat vier Exportverträge für sein neues Drohnen-Abwehrsystem IHTAR unterzeichnet. Bei den Käufern handelt es sich um die Türkische Republik Nordzypern, Kirgisistan, Niger und Angola, wie die Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag berichtete. Das Abwehrsystem ist in der Lage, kleine und mittelgrosse Drohnen in städtischer und ländlicher Umgebung zu treffen. Es dient unter anderem dem Schutz kritischer Infrastrukturen, Grenzen und Grossveranstaltungen. Das IHTAR-System wird in der Türkei vielseitig eingesetzt. Neben dem Präsidialkomplex in Ankara werden etwa wichtige Anlagen des Energiesektors damit geschützt. So soll IHTAR künftig auch das türkische Kernkraftwerk Akkuyu 120 km westlich von Mersin sichern.
● Der neue türkische Beobachtungssatellit IMECE wurde in Betrieb genommen. Der mit „nationalen Mitteln“ gebaute Satellit wurde in die Umlaufbahn gebracht. Damit schreitet die Türkei beim globalen Wettlauf in der Raumfahrt weiter voran. IMECE wurde vom türkischen TÜBİTAK Forschungsinstitut für Weltraumtechnologien (uzay.tubitak.gov.tr/) entwickelt und besteht grösstenteils aus inländischen Komponenten. Es besitzt eine elektro-optische Satellitenkamera mit einer hohen Auflösung im Submeterbereich. Nach Angaben des türkischen Technologieministeriums wird der Satellit in einer Höhe von 680 Kilometern zum Einsatz kommen. TRT.tr

Ukraine – Die EU werde Kiew nicht unbegrenzt mit Geldern versorgen, warnte Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán in einem Interview mit Kossuth-Radio. „Eigentlich ist die Ukraine in finanzieller Hinsicht ein nicht existierendes Land“, erklärte er. „Der Rückgang der Wirtschaftsindikatoren ist enorm, was aufgrund des Krieges völlig verständlich ist. Offensichtlich kann sich die Ukraine nicht selbst finanzieren“, erklärte der ungarische Staatschef. Die EU zahlt jetzt ukrainische Gehälter, Renten und Gesundheitsversorgung und stellt „riesige Summen bereit, die der europäischen Wirtschaft entgehen“, betonte der Premierminister. Er fügte hinzu, dass diese Unterstützung „nicht unbegrenzt fortgesetzt werden kann“. Die Frage sei, so Orbán, ob der Westen die Ukraine weiter stützen wolle. „In dem Moment, in dem Amerika und Europa diese Frage mit ‚Nein‘ beantworten, wird der Krieg enden“, betonte er. Budapest ist auch an der Finanzierung der Kiewer Regierung durch gemeinsame EU-Mechanismen beteiligt, aber trotzdem verschlechtert sich die Situation für die ungarische Minderheit in der ukrainischen Region Transkarpatien weiter, sagte der Premierminister. Orbán hatte sich zuvor darüber beschwert, dass die Ukraine ethnische Ungarn in der westlichen Region des Landes misshandelt. Ungarische Symbole werden in ganz Transkarpatien zerstört, Leiter von ungarischen Sprachschulen werden entfernt, während „viele ethnische Ungarn an der Front sterben“. Seit dem Ausbruch der Kämpfe zwischen Russland und der Ukraine vor mehr als einem Jahr haben die EU, ihre Mitgliedstaaten und Finanzinstitute mehr als 50 Milliarden Euro an finanzieller Unterstützung für Kiew bereitgestellt, darunter 12 Milliarden Euro für Waffen und 30 Milliarden Euro Finanzhilfe. KR.hu
● Laut einem Dekret des ukrainischen Ministeriums für Jugend und Sport wurde ukrainischen Sportlern die Teilnahme an internationalen Veranstaltungen mit Athleten aus Russland und Weissrussland untersagt. RU.ua

USA –  Sehr brisant: Schwächelnde ukrainische Luftabwehr: Bislang hat eine starke Luftverteidigung die Ukraine vor Schlimmerem bewahrt. Doch die US-Militärs zeichnen ein pessimistisches Bild davon, wie lange das so bleiben wird. Kiew weist demnach einen hohen Raketen-Verschleiss auf, Nachschub kommt nur spärlich an. Bereits am 2. Mai könnten die Raketen für das Luftabwehrsystem S-300 ausgehen, völlig ausgeschossen könnte Kiew gemäss den Dokumenten am 23. Mai sein. Gemäss dem diplomatischen Korrespondenten von SRF, Fredy Gsteiger, sind die Informationen explosiv. «Sie liefern Moskau Informationen, wo es aus der Luft erfolgreich angreifen kann.» Waffenlieferungen an beide Kriegsparteien: Das Logistikprojekt der USA und ihrer Partner hat mittlerweile riesige Ausmasse angenommen. Überraschenderweise soll auch Serbien, historisch ein Verbündeter Moskaus, sich bereit erklärt haben, Waffen an Kiew zu liefern. Es ist nicht klar, ob es tatsächlich dazu gekommen ist. Belgrad dementiert. Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate sollen hingegen Waffenlieferungen an Moskau geprüft haben. Die Informationen waren gemäss Fredy Gsteiger bislang nicht bekannt. «Sie könnten zu Verstimmungen unter den Ländern führen.» Lecks im russischen Sicherheitsapparat: In den Lageberichten wird deutlich, wie tief die US-Geheimdienste den russischen Sicherheitsapparat infiltriert haben. Es finden sich neben Details zu Plänen des russischen Militärs auch Verweise auf Machtkämpfe innerhalb des Kremls. So soll etwa der Auslandsgeheimdienst FSB dem Militär vorwerfen, die wahren Todeszahlen in der Ukraine zu verschleiern. «Diese Enthüllungen erlauben es Russland, Rückschlüsse über eigene Lecks zu ziehen, diese zu schliessen und Informanten zu bestrafen», so Fredy Gsteiger. Mässig brisant: Unterstützung der Ukraine durch den Westen: Die veröffentlichten Lageberichte enthalten detaillierte Angaben über den Kriegsverlauf. An mehreren Stellen werden Vorbereitungen für eine anstehende Frühlingsoffensive Kiews angesprochen, mitsamt Artillerielieferungen und der Anzahl benötigter Panzer. Gemäss Fredy Gsteiger zeigen die Veröffentlichungen, wie stark das Engagement der USA und der Nato für die Ukraine ist. Wirklich neu sei das aber nicht. Bespitzelung von Partnern: Die US-Geheimdienste spionieren Alliierte offenbar genauso aus wie geopolitische Gegner. Innerhalb der südkoreanischen Regierung herrscht offenbar Uneinigkeit in der Frage von Waffenlieferungen an die Ukraine. Zudem finden sich in den Dokumenten Verweise auf die Überwachung des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski sowie des UNO-Chefs Antonio Guterres. In Israel haben offenbar Teile des Geheimdienstes Mossad aktiv versucht, die Proteste gegen die Justizreform von Premierminister Benjamin Netanyahu zu unterstützen. «Diese Enthüllungen kommen nicht wirklich überraschend. Dennoch können sie zu einem Vertrauensverlust und politischer Verstimmung unter Partnern führen», sagt Fredy Gsteiger. Wenig brisant: Zahlen zu Kriegsopfern: Die USA gehen davon aus, dass Russland bislang 189’500 bis 223’000 Tote oder Verwundete zu beklagen hat (43’000 in direkten Kampfhandlungen). Auf Seiten der Ukraine sollen es 124’500 bis 131’000 (17’500 in direkten Kampfhandlungen) sein. Fredy Gsteiger dazu: «Die Zahlen sind weitgehend bekannt, auch wenn es je nach Quelle Unterschiede gibt.» Hackerangriffe, Gerüchte über kranken Putin, Nordkorea: Neben den Zahlen und Details zum Kriegsgeschehen in der Ukraine sowie Details aus abgehörten Gesprächen beinhalten die Lageberichte auch Spekulationen und mögliche Zukunftsszenarien. Eine Auswahl: China soll sich in Gesprächen mit Moskau bereit erklärt haben, tödliche Waffen an Russland zu liefern. Das Land will dies aber geheim halten. Die militärische Führung der USA geht davon aus, dass der Konflikt in der Ostukraine andauern wird und auch in diesem Jahr keine Partei siegreich daraus hervorgehen wird. Im vergangenen September ist es über dem Schwarzen Meer beinahe zu einem Zwischenfall mit diplomatischem Sprengpotenzial gekommen. So soll ein russischer Kampfjet kurz davor gestanden haben, einen britischen Jet abzuschiessen. Nur durch Zufall soll es nicht so weit gekommen sein. Russische Hacker sollen auf Geheiss des Kremls Angriffe auf kritische Infrastruktur in Kanada lanciert haben. Die brasilianische Regierung bemüht sich um eine Vermittlerrolle im Ukraine-Krieg. Es bestehen Pläne für einen entsprechenden Gipfel in Moskau in den kommenden Monaten. In den Briefings werden auch Spekulationen innerhalb Russlands aufgenommen, wonach der russische Präsident, Wladimir Putin, an Krebs erkrankt sein könnte. Auch finden sich Details zum Raketenprogramm Nordkoreas. Dieses soll zwar schnell voranschreiten, dennoch soll Pjöngjang an einer Militärparade im Februar «nicht-operative» Raketen vorgeführt haben ● Das Material, das Teixeira angeblich geteilt hatte, machte deutlich, wie tief amerikanische und alliierte Geheimdienste in die russische Regierung vorgedrungen waren. Damit wurde deutlich, dass die Amerikaner den Ukrainern fast sofort Informationen über geplante russische Angriffe geben konnten. Sie zeigten auch, dass US-Geheimdienste Verbündete wie Israel und Südkorea sowie die ukrainischen Führer belauschten. NOS.nl


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Ein Gedanke zu „Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 02.05.2023“
  1. * “China: 65 Mio Wohnungen stehen aus Spekulationsgründen leer.”:

    Na dann mal Allee Hopp, außenfeministisches Bockbärchen: Die haben Platz!

    * “Südafrika – Die Nahrungsmittelproduktion ist bedroht. Mehrstündige Stromausfälle schaffen riesige Probleme in der Landwirtschaft. Mehrere Grossbauern gingen bereits bankrott.”:

    Gut daß die endlich die Apartheit überwunden haben und nun auch Weiße in den Genuß farbenfroher Fachkraft kommen. Da freut man sich auf die sich gleichermaßen abzeichnende zukunft hierzulande – läuft!

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