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Im Internetradio mitgehört und mitgeschrieben von Wilhelm Tell
 

China – Der Weltcup-Event in Villars-sur-Ollon im Kanton Waadt wurde zu chinesischen Festspielen – zumindest in der Speed-Disziplin. Bei den Männern gab es ein rein chinesisches Podest, die Frauen feierten einen Doppelsieg. Jianguo Long entschied bei den Männern ein Herzschlagfinale gegen Peng Wu um eine Hundertstelsekunde für sich. Es war der erste Erfolg auf höchster Stufe für Long. Auf Rang 3 klassierte sich Jinbao Long. Im Frauen-Final feierte Lijuan Deng ebenfalls ihren ersten Weltcupsieg. Sie setzte sich gegen Di Niu durch. Deng hatte im Halbfinal bereits ihre Klasse aufblitzen lassen. Die 6,82 Sekunden bedeuteten asiatischer Rekord. Die Indonesierin Dewi Desak verhinderte mit Rang 3 einen dreifachen China-Triumph. Die grosse Überraschung erlebten die Zuschauer bereits im Viertelfinal der Männer: Kiromal Katibin rutschte kurz vor dem Ziel aus und musste die Segel streichen. Der erst 21-jährige Indonesier ist die dominierende Figur im Speedklettern der Männer. Bereits in der Qualifikation hatte Katibin gleich zweimal innert kurzer Zeit den Weltrekord geknackt. Erst bezwang er die Wand in 5,09 Sekunden, anschliessend war er nochmals 5 Hundertstel schneller. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis die magische 5-Sekunden-Marke durchbrochen wird. SRF.ch

Deutschland – Es regnete Leichen vom Himmel.» Dieser Satz hat sich ins Gedächtnis des ehemaligen Polizeidirektors in Friedrichshafen (Baden-Württemberg) gebrannt. So sehr, dass sich Hans-Peter Walser noch 20 Jahre nach der tragischen Flugzeugkollision über dem deutschen Bodensee daran erinnert. Das Ereignis ist später in die Geschichte als folgenschwerster Flugunfall in Deutschland eingegangen. In den Medien wurde von «menschlichem Versagen» und «technischen Mängeln» gesprochen – vor allem, wenn es um die Flugsicherung Skyguide ging. Denn im Zürcher Kontrollzentrum sass ein Fluglotse, der allein für den Luftraum über Süddeutschland zuständig war und dessen Radar und Telefon wegen Wartungsarbeiten nur eingeschränkt zur Verfügung standen. Dass ein Unglück drohte, bemerkte der Mann zu spät. Zwei Jahre nachdem der Lotse den Fehler gemacht hatte, im Jahr 2004, wurde er von einem russischen Angehörigen dreier Opfer erstochen. Er hatte bei dem Unfall seine Frau und beide Kinder verloren. Auch bei der Flugsicherung Skyguide beschäftigen diese Ereignisse noch heute. «Das Unglück von Überlingen gehört zu unserer Geschichte, es wird uns immer begleiten», sagt Mediensprecher Vladi Barrosa zu SRF. Am Tag der Gedenkfeier sei die Betroffenheit natürlich wieder besonders gross. «Viele Mitarbeitenden, die bei uns arbeiten, waren damals dabei, da werden Emotionen und Erinnerungen wieder wach, das geht an keinem spurlos vorbei.» Skyguide bedauere sehr, dass das überhaupt jemals geschehen sei. «Wir tun unser Bestes, damit sich ein solches Unglück nie wieder wiederholt», so Barrosa. Dazu sei zum Beispiel eine Safety-Abteilung kurz nach dem Unfall gegründet worden. «50 Mitarbeitende machen eigentlich nichts anderes als Verfahren und Prozesse auf Herz und Nieren zu prüfen.» SRF.ch
●Das Bundeswirtschaftsministerium empfiehlt Unternehmen, sich Notstromaggregate zu beschaffen, um mögliche Netzausfälle aufzufangen. Das schreibt die “Bild”-Zeitung und beruft sich auf ein Schreiben von Staatssekretär Graichen an den CSU-Bundestagsabgeordneten Pilsinger. Die Unternehmen sollten demnach in der Lage sein, eine Überbrückungszeit von bis zu 72 Stunden sicherzustellen. Besonders Betreiber kritischer Infrastruktur sollten sich Notstromaggregate besorgen, weil es im Krisenfall keine Abschalt-Reihenfolge gebe.
● Verbraucherschutzministerin Lemke hat den Airlines wegen der teils chaotischen Zustände im Urlaubsverkehr mit Konsequenzen gedroht. RBB.de

Euro – Der Euro unter der Paritätsmarke. Euro fällt zum Schweizer Franken auf neues Jahrestief. Das EUR/CHF-Währungspaar fiel relativ klar unter die Parität und markierte bei 0.99435 ein neues Jahrestief. SRF.ch

Frankreich – Kopfsteinpflaster in der Hölle des Nordens, viele Zeitfahrkilometer und die Rückkehr in die grösste Open-Air-Arena des Radsports: Die Tour de France ist auch in ihrer 109. Ausgabe reich an Höhepunkten und Herausforderungen für die Radprofis. Das sind die Schlüsselstellen der diesjährigen «Grande Boucle»: Das Kopfsteinpflaster: Auf die 5. Etappe dürfen sich die Radsport-Fans besonders freuen, denn das 157 km lange Teilstück von Lille nach Arenberg ist gespickt mit elf Kopfsteinpflaster-Sektoren und gleicht einem brutalen Frühjahrsklassiker. Der Ritt über die Holperpiste ist allerdings umstritten. Den Streckenplanern wird eine Gefährdung der Fahrer für ein grösseres Spektakel vorgeworfen. Gravel-Finale in den Vogesen: Der erste echte Härtetest in den Bergen erwartet die Top-Favoriten auf der 7. Etappe in den Vogesen. Auf der Planche des Belles Filles kommt es zur ersten Bergankunft der Tour. Der Anstieg hat es in sich, über 7 Kilometer geht es im Schnitt 8,7 Prozent aufwärts. Gefürchtet ist vor allem die bis zu 24 Prozent steile Schlussrampe auf Schotter. Wer nicht in Top-Form ist, hat keine Chance. Alpe d’Huez: Die Königsetappe führt am französischen Nationalfeiertag, dem 14. Juli, von Briançon hinauf zur Alpe d’Huez. Das Teilstück ist 165,5 km lang und beinhaltet über 4500 Höhenmeter. Unter dem Jubel von rund einer Millionen Fans werden auf den 21 Kehren hinauf ins Ziel Helden geboren – und das Rennen womöglich vorentschieden. Zuletzt fand 2018 eine Zielankunft auf der Alpe d’Huez statt. Auf der letzten Alpenetappe geht es auch über den Galibier-Pass, mit 2642 Metern über Meer das Dach der diesjährigen Tour. Hautacam: Jene wird es auch auf der letzten Bergetappe der Grossen Schleife geben. Drei schwere Anstiege hat die 18. Etappe zu bieten, der Schlussanstieg führt über 13,6 km (Schnitt: 7,8 Prozent). Die zu erwartende Hitze und die Erschöpfung von knapp drei Wochen Rundfahrt werden die Fahrer an die Grenzen bringen. Trotzdem dürfte aggressiv gefahren werden. In den Pyrenäen entscheidet sich die Ausgangslage für das abschliessende Einzelzeitfahren zwei Tage später. Zudem macht das bedeutendste Radrennen der Welt zum ersten Mal seit 6 Jahren (Bern) wieder in der Schweiz Halt. Lausanne ist am 9. Juli, das Etappenziel des 6. Teilstücks. Einen Tag später geht es von Aigle aus, wo sich der Sitz des Internationalen Radsportverbandes befindet, weiter in Richtung Alpen. SRF.ch

Grossbritannien – Wikileaks-Gründer Julian Assange wehrt sich gegen seine Auslieferung an die USA. Nach Angaben der britischen Justiz legte er Berufung gegen eine entsprechende Entscheidung der Regierung ein. Der 50-jährige Australier sitzt seit drei Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis nahe London ein. In den USA droht Assange eine Haftstrafe von bis zu 175 Jahren, weil er 2010 auf seiner Website Wikileaks rund 700.000 vertrauliche Dokumente veröffentlicht hatte; unter anderem zu Aktivitäten des US-Militärs im Irak und in Afghanistan. SRF.ch

Hongkong rückt immer näher zu China. Vor 25 Jahren gab Grossbritannien seine Kolonie an China zurück. Heute zelebriert die chinesische Regierung ihre Macht. SRF.ch

Iran. Mindestens fünf Tote und 19 Verletzte bei Beben. Ein Beben der Magnitude 6 erschütterte die Provinz Hormosgan an der Strasse von Hormus. SRF.ch

Israel – An der Klagemauer in Jerusalem beten Frauen und Männer getrennt und unterschiedlich: Gebetsmäntel und Gebetsriemen tragen und aus der Torah lesen dürfen nur Männer. Dagegen wehren sich bereits seit 1988 die „Women of the Wall“. SRF.ch

Italien. Tickets gegen Massentourismus: Ab dem 16. Januar 2022 sollen die Ströme der Besuchenden in Venedig und auf den umliegenden Inseln mit einer Gebühr von ungefähr 10 Euro geregelt werden. Ausgenommen sind die Einwohner der Stadt, gebürtige Venezianer und Leute, die in der Stadt ein Hotel gebucht haben. Die Eintrittskarten werden online im Voraus gebucht. Wer früher bucht, zahlt weniger. Vor der Corona-Pandemie kamen zum Teil mehr als 100’000 Besucher pro Tag in die Stadt. Die überfüllten Gassen und belagerten Sehenswürdigkeiten störten vor allem Einheimische. Deshalb versuchen die Behörden nun, den Menschenmassen Herr zu werden. Wer an den Zugängen zum historischen Zentrum ohne Nachweis der Eintrittsgebühr erwischt wird, dem drohen Geldstrafen von 50 bis 300 Euro. Nicht ausgeschlossen sind ausserdem laut Stadtvertreter Michele Zuin mögliche Zugänge wie Drehkreuze an den Hauptzugängen zur Stadt. Bis Januar will Venedig noch mit dem System experimentieren. Venedig wolle die Menschen daran gewöhnen, ihren Aufenthalt zu planen, hiess es. Das neue Ticketsystem sei kein Weg, Leute aus der Stadt auszusperren. «Die Stadt bleibt offen», sagte Zuin. Es helfe der Kommune, die Auslastung der Verkehrsmittel und Kulturstätten besser zu planen. Venedig überwacht bereits mit dem sogenannten Control Room die Besucherströme. Überwachungskameras und Personenzählgeräte an Brücken und Kanälen sowie die anonyme Auswertung von Handys in den Funkzellen liefern der Stadt ein Bild, wie viel los ist. SRF.ch

Kasachstan – Der World Wildlife Fund (WWF) Russlands beabsichtigt, in den nächsten fünf Jahren fernöstliche Leoparden zu züchten, Seeotter und Grönlandwale zu erhalten und Amur-Tiger in Kasachstan auszuwildern, teilte der Pressedienst des Fonds TAss anlässlich seiner 28-jährigen Arbeit mitin Russland, gefeiert am Freitag. VESTI.ru

Libyen – Demonstranten haben im Zuge von Protesten gegen die schlechten Lebensbedingungen und den politischen Stillstand das Parlament in Tobruk gestürmt. Wie mehrere örtliche Fernsehsender am 1.7. berichteten, gelang es der Menge, in das Parlament einzudringen und dort zu randalieren. Auf Medienaufnahmen war zu sehen, wie in der Nähe des Parlamentsgebäudes schwarze Rauchsäulen aufstiegen, wo junge Protestierende Autoreifen verbrannten. Anderen Medienberichten zufolge stand auch ein Teil des Parlamentsgebäudes in Flammen. Das Gebäude war zum Zeitpunkt der Vorfälle leer. Ein Demonstrant hatte laut Medienberichten einen Bulldozer in eine Absperrung gelenkt und so den Protestierenden Zutritt zum Gebäude verschafft. „Wir wollen Licht“, skandierten die Demonstranten. Libyen leidet seit mehreren Tagen unter Stromausfällen. In Libyen kämpfen derzeit zwei rivalisierende Regierungen um die Macht. Nach einem gescheiterten Putschversuch im Mai war es in Tripolis zu schweren bewaffneten Kämpfen gekommen. Auslöser war der Versuch des vom Parlament in Tobruk ernannten Regierungschefs Fathi Baschagha, die Regierung von Abdelhamid Dbeibah aus Tripolis zu vertreiben. Nach wenigen Stunden zogen sich Baschagha und seine Minister aus der Stadt zurück. Das Parlament hatte Baschagha am 10. Februar in der östlichen Stadt Tobruk an die Spitze einer Übergangsregierung berufen. Baschagha sollte Dbeibah ablösen, der seit 2020 die Regierung in Tripolis anführt. Dbeibah will die Macht jedoch nur an eine vom Volk gewählte Regierung abtreten. Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 wird Libyen von Gewalt und Machtkämpfen erschüttert. ORF.at

Mexiko – Interne Dokumente zeigen: Nestlé wehrt sich gegen Warnungen auf Junk-Food in Mexiko SRF.ch

Russland – Die Schlangeninsel gilt als strategisch wichtig. Die russische Armee hatte versucht, dort Raketen- und Luftabwehrsysteme zu installieren, sich dann aber zurückgezogen. Russland sprach von einer Geste des guten Willens, die Ukraine dagegen von einem militärischen Sieg ihrer Truppen. SRF.ch
●Ab dem 16. März 2022 ist Russland aus der Internationalen Kooperationsgruppe des Europarates zu Drogen und Sucht (der Pompidou-Gruppe), dem Teilabkommen des Europarates von 1990 zur Einrichtung der Europäischen Kommission für Demokratie durch Recht, dem offenen Teilabkommen, ausgetretenüber die Zusammenarbeit zur Verhütung, zum Schutz vor und zur Organisation von Hilfsmassnahmen bei grossen Natur- und Technologiekatastrophen, das erweiterte Teilabkommen über Sport, das erweiterte Teilabkommen über Kulturrouten und die Beobachtungsstelle für Geschichtsunterricht in Europa.Darüber hinaus beteiligt sich Russland nicht mehr an der Arbeit des Kulturförderfonds des Europarates (Eurimages) und der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle.Russland ist vor 26 Jahren dem Europarat beigetreten. VESTI.ru

Schweiz – Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine stellt sich auch die Frage, wie die Schweiz sich in diesem Krieg verhalten soll. Die viel zitierte Schweizer Neutralität wird von den Parteien gerade ganz unterschiedlich definiert. Es ist wichtig, dass wir nicht Mythen zelebrieren», sagte GLP-Fraktionspräsidentin Tiana Angelina Moser dazu in der «Arena» am Freitagabend. Die Schweiz sei nicht unabhängig, weder wirtschaftlich noch sicherheitspolitisch. Die Sicherheit des Landes könne nur gewährleistet werden durch die Zusammenarbeit mit anderen Ländern. Die Neutralitätspolitik müsse dabei immer den aktuellen Umständen angepasst werden. «Demokratien müssen ihre Werte gemeinsam hochhalten und verteidigen», sagte auch FDP-Fraktionspräsident Damien Cottier. Das sei auch mit der «kooperativen Neutralität» gemeint, wie sie Bundesrat Ignazio Cassis definiert hat. Es gehe um eine Kooperation mit den Nachbarländern. Neutralität sei kein Ziel, sondern ein Mittel, um die Sicherheit der Schweiz zu verteidigen. So fasst die FDP auch eine engere Zusammenarbeit an die Nato ins Auge. Ob die bürgerlichen Parteien denn nichts aus dem anhaltenden Krieg gelernt hätten, fragte Grüne Vizepräsidentin Sibel Arslan in die Runde. «Schon allein die Annäherung an die Nato seitens der Ukraine hat Russland so provoziert, dass man dort ein Krieg angefangen hat.» Und jetzt wollten die Bürgerlichen einen ganz ähnlichen Weg gehen. Eine zu enge Zusammenarbeit mit der Nato sei nicht mit der Neutralität vereinbar. Stattdessen sollte man Russland scharf sanktionieren. Auch die Grünliberalen, so kritisierte Arslan, hätten da zu spät reagiert. Geht es nach der SVP sind Sanktionen nicht vereinbar mit ihrer Auslegung der Neutralität. Alt-Bundesrat Christoph Blocher will darum mit der sogenannten Neutralitätsinitiative die immerwährende, umfassende und bewaffnete Neutralität in der Bundesverfassung verankern. Das bedeute, die Schweiz soll nicht von Fall zu Fall entscheiden, sondern grundsätzlich keine Partei ergreifen sein, sich selbst verteidigen können und weder militärische noch wirtschaftskriegerische Massnahmen übernehmen, erklärte SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi. Die rein neutrale Position gebe es nicht, sagte dazu SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf. Die Schweiz verteidige das Völkerrecht und stehe für eine regelbasierte und multilaterale Ordnung ein. Seiler-Graf spricht von einer «engagierten Neutralitätspolitik», die zu diesem Zweck immer wieder neu definiert werden müsse. Die erklärte Vision der SP, eine Schweiz ohne Armee zu schaffen, sei angesichts dieses Kriegs obsolet. «Wir möchten eine Welt, in der keine Armeen mehr nötig sind, aber diese Welt sieht anders aus.» Bei der Beschaffung der neuen Kampfjets des Typ F-35 will die SP immerhin mitreden können. Im Sommer noch soll die Initiative dagegen eingereicht werden. Für Mitte-Fraktionspräsident Philipp Matthias Bregy ist das unverständlich: «Der F-35 ist das einzige Flugzeug, das alle Kriterien erfüllt und ist schlicht und einfach das beste.» Man müsse nun vorwärtsmachen, denn Ende März 2023 liefen die Offerten aus und die Schweiz drohe in der Produktionsreihe hinter all die anderen Länder zurückzufallen, die in der Zwischenzeit den Flieger bestellt hätten. «Das ist gefährlich für die Sicherheitslage in der Schweiz», sagte Bregy. In der Vergangenheit wurde die Neutralitätspolitik immer wieder neu verhandelt. So zeigte sie sich auch in der «Arena» in ganz unterschiedlichen Gewändern.
●Der letzte Abstimmungssonntag (15. Mai) hat nur rund 40 Prozent der Stimmbevölkerung mobilisiert. Gründe dafür waren die Ukraine und die Aufhebung der Corona-Massnahmen. Zu diesem Schluss kommt das GFS Bern in der neu veröffentlichten Vox-Analyse. Dafür wurden 3231 Stimmberechtigte befragt.
●In vielen Schweizer Kantonen beginnen die Sommerferien. Die Lust von Herrn und Frau Schweizer auf Ferien im Süden könnte diesen Sommer kaum grösser sein. Nach den coronabedingten Einschränkungen der letzten Jahre verzeichnen die Reisebüros wieder rasant steigende Buchungszahlen. Doch inmitten der grossen Vorfreude steigen dunkle Wolken am Horizont auf. Die Swiss und andere Fluggesellschaften gaben bekannt, dass aufgrund von Personalengpässen gewisse Flüge gestrichen werden müssen. Auch andere Flughäfen sind von diesem Problem betroffen. Vor allem an Wochenenden kam es vermehrt zu tumultartigen Szenen, weil sich die Passagiere an den Check-in-Schaltern stauten und die Abfertigung nicht nachkam. In den kommenden Wochen dürfte sich die Situation noch weiter verschlimmern. Aufgrund der Flugsituation dürften viele auf das Auto wechseln.
●Seit der neue Fernverkehrs-Doppelstockzug FV-Dosto auf den Schienen ist, sorgt er für Kritik, Unmut und Häme. 60 Stück des «Schüttelzugs» mit Neigetechnik sind aktuell im Einsatz. Nun wird auf weitere Bestellungen verzichtet. Künftig solle auf erprobte Produkte gesetzt werden, sagt SBB-Chef Vincent Ducrot, der 2010 den Vertrag mit Bombardier auch selbst unterzeichnet hatte. Vincent Ducrot: Das konnte man nicht vorhersagen. Als wir damals entschieden haben, haben wir richtig entschieden. Die Welt sieht 14 Jahre später etwas anders aus. Darum ziehen wir auch ganz klar jetzt die Konsequenzen. Die Technik hat so funktioniert, wie man sie bestellt hat. Aber das Bestellte erfüllt nicht mehr die Anforderungen. Das ist etwas Anderes. Der Fahrzeuglieferant hat uns geliefert, was damals bestellt worden ist. SRF.ch

Türkei – Göbeklitepe im Südosten gilt als Wiege der Menschheit. Dort liegt auch das älteste religiöse Heiligtum der Welt. Es birgt inmitten seiner reich verzierten, T-förmigen Megalithsäulen viele Geheimnisse. Der Direktor des Caucasus Central Asia Archeology Research Center der Dokuz Eylül Universität (DEU) in Izmir, Semih Güneri, hat verkündet, man habe Zugang zu neuen archäologischen Artefakten in Göbeklitepe. Diese seien aus Sibirien nach Göbeklitepe im Südosten von Türkiye gebracht worden. Es handele sich dabei um Steinwerkzeuge, die im Druckverfahren hergestellt worden seien, wie „Daily Sabah“ berichtete. „Wir sehen Produkte der Mikroklingen-Drucktechnik, die von alten nordasiatischen Völkern 30.000 v. Chr., also im frühen Holozän, in der Region des Zagros-Gebirges entwickelt wurde. Diese Technologie wird dann auf die Göbeklitepe-Kultur übertragen. Die gedruckten Mikroklingen, an denen wir arbeiten, sind zwei bis fünf Millimeter groß. Sie sind winzige Schneidegeräte. Es handelt sich um Präzisionswerkzeuge, die für feinste Arbeiten verwendet werden, indem man sie auf Knochenmaterial anordnet. Die Technologie zur Herstellung von Steinwerkzeugen hat sich offensichtlich von Ost nach West über 7000 Kilometer bewegt“, so Güneri. In Göbeklitepe, das mit seiner 12.000 Jahre zurückreichenden Vergangenheit als „Nullpunkt der Geschichte“ und Wiege der Menschheit bezeichnet wird, wurden bei den seit der Entdeckung des Ortes im Jahr 1963 durchgeführten Ausgrabungen zahlreiche bedeutsame Artefakte und Informationen aus der Jungsteinzeit gefunden. Die Stätte zeugt von vielen historischen Neuerungen, denn in der Jäger- und Sammlerzeit, als Göbeklitepe errichtet wurde, lebten die Menschen in Gruppen von durchschnittlich 40 Personen. Es gab keine Inschriften, keine Räder und nicht einmal Töpferwaren, aber die Menschen von damals kamen zusammen, um einen Tempel zu bauen. Es handelte sich nicht nur um einen Tempel, sondern auch um eine Art Gemeindezentrum, in dem sich die Menschen der damaligen Zeit versammelten. Die Ausgrabungen ergaben auch, dass die Menschen riesige Behausungen aus Kalkstein gebaut hatten. Dies war in der Ära der Jäger und Sammler ein noch nie da gewesenes Ereignis. Göbeklitepe ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt und wird jedes Jahr von Tausenden von Touristen besucht. TRT.tr

Ukraine-Konferenz in Lugano. Präsident Selenski kommt nicht nach Lugano. Bisher haben sich auch sonst wenig hochrangige Player angemeldet
● Am 4. und 5. Juli findet in Lugano die Wiederaufbau-Konferenz für die Ukraine statt. Die ukrainische Wirtschaft hängt stark von der Landwirtschaft ab und 400 Millionen Menschen weltweit werden mit ukrainischem Getreide versorgt. Der Krieg in der Ukraine ist somit auch ein Krieg um Nahrungsmittel. Wir besuchen den niederländischen Grossbauern Kees Huizinga, der in der Ukraine 15’000 Hektar Land bewirtschaftet. Die Reise führt uns ausserdem zur grössten Molkerei des Landes und schliesslich schauen wir den Verantwortlichen zweier UNO-Organisationen über die Schulter: Dem Welternährungsprogramm WFP und der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation. Die grosse Frage in der Ukraine wie auch bei der Konferenz in Lugano lautet: Wie sollen die Millionen Tonnen Getreide ausser Landes gebracht werden, wenn die Schwarzmeerhäfen blockiert sind? Die Ukraine, ein Land mit fruchtbaren Böden, vergleicht sich selbstbewusst mit der EU und möchte künftig nicht bloss Weizen und Nahrungsmittelrohstoffe exportieren, sondern ihre hochwertigen Produkte zunehmend auch verarbeiten. Die Ukraine ist ein Land, in dem man den Binnenflüchtlingen, auch den Städtern, mit 50 Kilogramm Kartoffelsamen und je zehn Hühnern helfen kann. Gleichzeitig sind die Menschen so digital vernetzt, dass das Welternährungsprogramm binnen weniger Tage abgleichen kann, welcher Haushalt nach Einkommen und Wohnort Anspruch auf 75 Dollar pro Monat hat. Podcast „International“ SRF.ch

Ungarn – Ungarn drängt weiterhin auf Waffenstillstand und Friedensgespräche in der Ukraine”, so Ministerpräsident Viktor Orbán am 29.6. vor dem zweitägigen NATO-Gipfel in Madrid..
●Der anhaltende Anstieg der Inflation und die steigenden Inflationsrisiken erfordern eine entschlossene Fortsetzung der restriktiven Währungspolitik. Am 30.6. hob die Ungarische Nationalbank (MNB) den Einlagensatz erwartungsgemäß um 50 Basispunkte auf 7,75% an. MR.hu

UNO – Ein Ausschluss Russlands aus dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNSC) ist nur möglich, wenn die gesamte Organisation aufgelöst und neu geschaffen wird. VESTI.ru

USA – Fifa, Conmebol und Concacaf. US-Justiz verteilt 92 Millionen US-Dollar an Fussballverbände. Das Geld stamme von verurteilten Funktionären und Firmen, hat das US-Justizministerium mitgeteilt.
●Oberstes Gericht: Biden darf Migrationsregel von Trump beenden. Die Regierung war gemäss Urteil befugt, das Migrationsprogramm «Remain in Mexico» aufzuheben.SRF.ch

Weltall – Das ausserirdische Leben auf Exoplaneten spielt sich vielleicht komplett im Wasser ab – ähnlich wie auf der Urerde zu Beginn der Evolution. Die irdische Lebenswelt demonstriert zudem, dass marine Organismen selbst bei hohem Druck, Dunkelheit oder grosser Hitze gedeihen. Irgendwo im Universum kann es felsige Welten geben, die vielleicht doppelt so weit von ihren Wirtssternen entfernt sind wie die Erde von der Sonne.So weit entfernt von der Wärme ihrer Sterne sollten diese Planeten ziemlich kalt sein – und jegliches Wasser auf ihrer Oberfläche sollte gefroren sein.Aber Planetenwissenschaftler sagen, dass es eine Klasse von felsigen Exoplaneten geben könnte, die mit dicken Decken aus Wasserstoff- und Heliumgasen bedeckt sind.Wenn diese Schichten die Kerne der Planeten von der rauen Kälte des Weltraums isolieren, könnten ihre Oberflächen genau die richtige Temperatur haben, um flüssiges Wasser zu beherbergen.Und wenn das der Fall ist, ist es möglich, dass diese Welten bewohnbar sind. Nach Berechnungen der Astronomen wären die Ozeane auf hyceanischen Planeten bei Temperaturen von minus 33 bis plus 150 Grad potenziell lebensfreundlich. Noch extremer könnte es sogar auf sogenannten „dunklen hyceanischen Planeten“ sein: Als solche bezeichnet man Wasserwelten in gebundener Rotation – sie kehren ihrem Stern immer die gleiche Seite zu. Ihre Tagseite wäre dann zwar zu heiss für Leben, der Ozean auf ihrer Nachtseite könnte aber lebensfreundliche Bedingungen bieten. „Dadurch könnten diese dunklen hyceanischen Planeten sogar bei einer globalen Mitteltemperatur von bis zu 230 Grad noch potenziell habitabel sein“. Ein Hycean-Planet (ein Begriff der sich aus den Wörtern Hydrogen-Wasserstoff und Ocean zusammensetzt) ist ein hypothetischer Typ eines habitablen Planeten, der als heisser oder extrem kalten Wasser bedeckter Planet mit einer wasserstoffreichen Atmosphäre beschrieben wird, der möglicherweise Leben beherbergen kann. NPO.nl

Zentralafrika – Das Kulturzentrum in Bangui ist Teil der russischen Charmeoffensive in Afrika. Moskau hat seine Präsenz in den letzten Jahren ausgebaut, primär im Sicherheitsbereich. Auch darum hat die Hälfte der afrikanischen Länder den Einmarsch Russlands in die Ukraine in der UNO-Generalversammlung nicht verurteilt. An der Universität von Bangui steht der russische Konsul vor den Studenten. «Natürlich ist das Soft Power, öffentliche Diplomatie, was ich hier mache», gesteht Vladislav Ilyin nach der Lektion. Immer samstags unterrichtet er Weltgeschichte mit russischem Anstrich im staubigen Raum mit zerschlagenen Fensterscheiben. Die Zusammenarbeit im Bildungsbereich hat Tradition: Die Sowjetunion lud ab 1960 afrikanische Studierende ein. «Die Universität der Völkerfreundschaft in Moskau wurde 1960 gegründet, um die afrikanischen Kader auszubilden», erzählt Ilyin. Im Kalten Krieg bekannten sich viele afrikanische Regierungen zum Kommunismus. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hatte Afrika für Moskau lange keine Priorität mehr. «Damals fehlten die Mittel, doch heute findet eine russische Renaissance in Afrika statt», erklärt der Konsul. Heute studieren wieder 27’000 Afrikaner in Russland – ihre Zahl hat sich in den letzten zehn Jahren vervierfacht. Und noch in diesem Jahr lädt Wladimir Putin in Sankt Petersburg zum zweiten Russland-Afrika-Gipfel. SRF.ch

Von Redaktion

Ein Gedanke zu „Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 04.07.202“
  1. die Schweiz schafft sich endgültig ab:

    “Die Neutralitätspolitik müsse dabei immer den aktuellen Umständen angepasst werden.”
    -> man definiert also noch Lust und Laune den aktuellen Stand als “neutral”, egal wie sehr man sich dabei einseitig positioniert hat.

    «Demokratien müssen ihre Werte gemeinsam hochhalten und verteidigen»
    -> die 2 Jahre Coroboia-WillkürreGIERung haben gezeigt wie wenig man sich darum schon im Inland gekümmert hat. Außer man versteht unter Volksherrschaft die Herrschaft über das Volk anstatt aus dem und durch das Volk.

    “Das sei auch mit der «kooperativen Neutralität» gemeint”
    -> “kooperativen Neutralität” ist ein ein interessantes tautologisches Neusprech-Oxymoron, einerseits weil Neutralität schon durch seine Unabhängigkeit für alle Seiten gleiche Kooperationschancen impliziert, andererseits aber eine feste Kooperation über kurz oder lang der Neutralität zuwider läuft. Letztlich muß man sich für eines der beiden entscheiden, das andere hat sich dem dann unterzuordnen.
    Letztlich ist für mich die Aussage daß man die vorherige unbeschränkte Neutralität nun durch Bündniswilligkeit entwertet und abgelöst hat.

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