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Telldenkmal mit Bronzestatue von Richard Kissling und Hintergrundbild von Hans Sandreuter in Altdorf (Kanton Uri, Schweiz) · Foto: Хрюша / Wikimedia CC 3.0

Im Internet mitgehört und mitgeschrieben von Wilhelm Tell

BRICS. Der Wirtschaftsblock besteht derzeit aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika und ist bemerkenswert als potenzielle Handels- und politische Kraft, von der viele voraussagen, dass sie als Alternative zu den Vereinigten Staaten und dem von ihnen geführten globalen Wirtschaftssystem dienen könnte, insbesondere, wo Washingtons Einfluss auf der Weltbühne als rückläufig gilt. China, der prominenteste Mitgliedsstaat und mit einem BIP, das mehr als doppelt so gross ist wie das aller anderen vier Mitglieder zusammen, war Berichten zufolge derjenige, der die Diskussion über die Erweiterung initiiert hat, da er dies als einen Weg sah, den Block stärker zusammenzubringen gegen aktuelle globale Finanzinstitutionen wie die Weltbank, den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Vereinten Nationen. Neben Saudi-Arabien und dem Iran hat sich im vergangenen Jahr auch Algerien um den BRICS-Beitritt beworben, die Türkei und Ägypten werden voraussichtlich bald Mitglieder werden. CRI.cn

China. Es steuert die Welt auf eine bipolare Ordnung zu. Der französische Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Brasiliens Präsident Lula da Silva: Sie geben sich dieser Tage in Peking die Klinke in die Hand. China will gemeinsam mit dem globalen Süden die aktuelle Dominanz des Westens durchbrechen. Es gehe darum, die globale Ordnung nach chinesischen Vorstellungen zu ändern, sagt Mikko Huotari, Direktor des Mercator-Instituts für Chinastudien in Berlin. Gemäss Huotari will China in den internationalen Organisationen seine eigenen Interessen durchsetzen. «Und es will mit dem globalen Süden gemeinsam die Vorherrschaft oder die aktuelle Dominanz des Westens durchbrechen.» Huotari verweist auf die zahlreichen globalen Initiativen, die China gestartet hat, angefangen mit der neuen Seidenstrasse vor rund zehn Jahren: Peking finanziert die Infrastruktur in zahlreichen Entwicklungs- und Schwellenländern. In den letzten ein bis zwei Jahren lancierte China zusätzlich eine globale Sicherheitsinitiative, eine globale Entwicklungsinitiative, eine globale Datensicherheitsinitiative und eine globale Zivilisationsinitiative. Es sind Vertragswerke, mit denen China Länder rund um den Globus als Partner gewinnen will. Und auch in den bestehenden internationalen Organisationen will China Einfluss nehmen. «Zum Beispiel möchte Brasilien ständiges Mitglied des UNO-Sicherheitsrates werden. China unterstützt das», sagt Professor Jiang Shixue, der Chinas Aussenpolitik seit Jahrzehnten beobachtet und kommentiert. Ein anderes brennendes Thema für China und den globalen Süden ist die Vorherrschaft des Dollars im globalen Finanzsystem: «Die USA handeln unverantwortlich. Deshalb müssen die Entwicklungsländer etwas gegen diese globale Währung machen», fordert Jiang. Er spricht darauf an, dass die USA Länder vom Dollarhandel ausschliessen können und dies auch tun, wie zum Beispiel Russland. Der Dollar ist ein Machtinstrument für die USA. Darauf reagiert Peking, indem es mit den Besuchern aus dem globalen Süden vereinbart, dass künftig vermehrt der chinesische Renminbi (1 Franken = 7.7 ¥) im bilateralen Handel eingesetzt werden soll. So unternimmt das Reich der Mitte gerade sehr viel, um sich geopolitisch im Zentrum der Welt zu positionieren. SRF.ch

Deutschland. In Berlin ist die Polizei wegen der Demonstrationen zum 1.Mai in diesem Jahr mit 6’300 Kräften im Einsatz. In Stuttgart kam es zu Unruhen.
● In Berlin hat die Freibad-Saison begonnen. Als erstes nahm heute das Sommerbad am Olympiastadion den Betrieb auf, morgen soll das Prinzenbad in Kreuzberg folgen. Die Bäder Am Insulaner und in Neukölln und verschiedene Strandbäder öffnen nach Angaben der Bäderbetriebe am Montag. Das Strandbad Wannsee ist schon seit Karfreitag offen. Die Bäderbetriebe haben angekündigt, den Einlass in die Schwimmbäder besser zu organisieren: So soll es Express-Eingänge geben, die für Badegäste mit Dauer-, Mehrfach oder Online-Tickets reserviert sind. RBB.de
● Acht Mitglieder des Ausschusses für internationalen Handel (INTA) des Europäischen Parlaments haben sich bei der Abstimmung am Donnerstag über die Verlängerung der ukrainischen Handelsliberalisierungsmassnahmen (ATM) der Stimme enthalten. „Unsere Länder stehen der Ukraine voll und ganz zur Seite und leisten in diesen schwierigen Zeiten alle notwendige Unterstützung, aber das kann nicht bedeuten, dass unsere Bauern den Preis des Krieges zahlen, betonten sie in einer gemeinsamen Erklärung. KR.hu

Frankreich. Der Boulevard Périphérique, die Ringstrasse um Paris, ist fünfzig. Diese 35 km lange Autobahn wurde in einiger Entfernung von der ehemaligen Pariser Stadtmauer (erbaut 1841-1844 und 1919 abgebrochen) gebaut, und zwar auf der sogenannten Zone non-ædificandi, wo feste Bebauung verboten war (dies in Verbindung mit einem freien Schussfeld für die Artillerie). Der Bau der Autobahn begann 1958. Der letzte Teil wurde am 25. April 1973 von Premierminister Pierre Messmer eröffnet. Die Ein- und Ausfahrten entsprechen in vielen Fällen den alten Stadttoren. Das Stadion Stade Charléty befindet sich in der Nähe des Boulevards. Der Boulevard Périphérique gilt nicht als Autobahn. Weite Teile haben keinen Seitenstreifen, die Ein- und Ausfahrten sind nur kurz und der Verkehr von rechts hat Vorrang. Für die Strasse ist eine Crit’Air-Luftqualitäts-Vignette erforderlich. RFI.fr

Grönland. Nach mehrjähriger Vorarbeit hat eine Kommission einen Entwurf für eine mögliche erste grönländische Verfassung vorgelegt. Das Dokument wurde dem Parlament der grössten Insel der Erde heute auf einer feierlichen Zeremonie in der Hauptstadt Nuuk überreicht, wie Livebilder des Rundfunksenders KNR zeigten. Der Verfassungsentwurf wird als ein wichtiger Schritt betrachtet, damit das heute zum Königreich Dänemark zählende Grönland eines Tages möglicherweise zu einem souveränen Staat werden könnte. ORF.at

Grossbritannien. König Charles lll. (74) tritt am 6. Mai 2023 in die Fussstapfen seiner Mutter Queen Elizabeth II. († 96). An der Seite des Monarchen wird auch seine Frau Camilla (75) gekrönt. Eine teure Angelegenheit, wie jetzt bekannt wird: Die Kosten für die Krönung von Charles lll. sollen sich laut britischen Medien auf umgerechnet rund 280 Millionen Franken belaufen. SRF.ch

Israel. Zehntausende Befürworter der Justizreform demonstrierten am Donnerstag in Jerusalem vor dem Parlament und forderten die Weiterführung der Justizreform. SRF.ch

Italien: ‘Ndrangheta-Boss Pasquale Bonavota (49) verhaftet. In letzter Zeit gab es immer wieder Verhaftungen von Mafiosi in Italien. Doch die Mafia bleibt eine Bedrohung. «Ich glaube, dass Italien das Problem sehr ernst nimmt. Vor allem in Kalabrien ist der Staat ernsthaft dagegen vorgegangen.» Allerdings seien Ermittlungen gegen gefährliche Personen wie Bonavota nur ein Teil einer vielfältigen Strategie zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität. «Diese Strategie sollte vor allem aus strukturellen Ermittlungen gegen komplexe Netzwerke bestehen. SRF.ch
● Rund 150 Nostalgiker sind heute wieder nach Predappio, dem Geburtsort des faschistischen Diktators Benito Mussolini nahe der Adria-Stadt Rimini, gepilgert, um dessen Todestages am 28. April 1945 zu gedenken. RAI.it

Kasachstan. Ding Liren (丁立人, 30) triumphiert in der kasachischen Hauptstadt Astana gegen den Russen Jan Nepomnjaschtschi und wird als erster Chinese Schach-Weltmeister. SRF.ch

Kuba. Wegen des Benzin- und Heizölmangels fällt in dem sozialistischen Inselstaat die traditionelle Parade am 1. Mai in Havanna aus. Während der Monatslohn 150-200 Franken beträgt, kostet ein Liter Öl 30.- SRF.ch

Libanon. Der iranische Aussenminister Hossein Amir-Abdollahian ist im Süden des Libanon direkt an die Grenze zu Israel gereist. Im Ort Maroun ar-Ras traf er heute mit einer Delegation ein. Er legte einen Kranz an einer Märtyrerstatue nieder und pflanzte einen Olivenbaum. Amir-Abdollahian sagte laut dem von der Hisbollah geführten Fernsehsender al-Manar, Israel verstehe „nur die Sprache der Gewalt“. Mit Widerstand könne Sicherheit erlangt werden, wurde der Minister weiter zitiert. Bei seinem Besuch traf Amir-Abdollahian auch den Chef der libanesischen Schiitenorganisation Hisbollah, Hassan Nasrallah. Die iranische Führung betrachtet Israel als Erzfeind, einige iranische Politiker haben Israel das Existenzrecht abgesprochen. ORF.at

Die Meeresoberflächen weltweit sind derzeit deutlich wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Anfang April erreichte die Durchschnittstemperatur den Rekord von 21.1 Grad, wie die Universität von Maine berechnete. Seither ist die Temperatur nicht mehr unter 21 Grad gesunken, was dem bisherigen Rekord aus dem Jahr 2016 entspricht. Die Folgen könnten schwerwiegend sein, sagt Thomas Frölicher von der Universität Bern. Der wichtigste Faktor ist die menschengemachte Klimaerwärmung. Dadurch steigt die Temperatur im Ozean immer mehr an – und jetzt messen wir eine neue Rekordtemperatur. Etwas überraschend ist, dass die Oberflächentemperatur nach dem Peak Ende März nicht wieder etwas abgenommen hat, wie wir das erwarten würden. Die letzten drei Jahre waren durch La Niña geprägt, was den Anstieg der globalen Mitteltemperatur an der Meeresoberfläche eher gedämpft hat – trotz des weiterhin zunehmenden Ausstosses an Treibhausgasen. Die La-Niña-Phase ist jetzt zu Ende und es geht in eine El-Niño-Phase rein. Dadurch erwarten wir eine stärkere Zunahme der Temperatur des Oberflächenwassers der Weltmeere. Bei der Wetteranomalie El Niño, die alle paar Jahre im äquatorialen Pazifik auftritt, flauen die westwärts wehenden Passatwinde ab, das Meerwasser an der Oberfläche an der südamerikanischen Küste erwärmt sich, weil aus der Tiefe kein kaltes Wasser mehr «nachgesogen» wird. El Niño hat regionale, aber auch weltweite Auswirkungen auf das Wetter: An der süd- bis mittelamerikanischen Westküste kommt es zu intensiven bis katastrophalen Niederschlägen, während östlichere Teile des Kontinents ebenso wie Australien und Indonesien tendenziell unter Dürren leiden. Weltweit gelten El-Niño-Jahre als eher warme Jahre. Das Gegenteil davon ist die Wetteranomalie La Niña: Dabei verstärken sich die von Ost nach West wehenden Passatwinde am äquatorialen Pazifik, was dort zu kälteren Oberflächentemperaturen führt. Die Folgen sind vermehrte Tiefdruckgebiete oder gar Taifune, die Ostasien treffen, auch Australien oder Neuseeland können von heftigen Niederschlagsereignissen heimgesucht werden. Nordamerika wird tendenziell von mehr Hurrikans heimgesucht. Ostafrika dagegen leidet meist unter verheerenden Dürren. La Niña hat weltweit eher eine temperaturdämpfende Wirkung. Seit 2020 herrschte nun La Niña – trotzdem geht das Jahr 2022 als weltweit fünftwärmstes je gemessenes Jahr in die Geschichte ein. Und jetzt scheine es ohne Pause gleich mit dem El Niño weiterzugehen, vermuten Klimaexperten. Mit all den zu erwartenden Folgen. Mit der Erwärmung der Ozeane steigt auch der Meeresspiegel, weil sich das Wasser mit der zunehmenden Temperatur ausdehnt. Wärmeres Meerwasser könnte auch das Abschmelzen des Eises an den Polen beschleunigen. Ausserdem spielt die Temperatur eine wichtige Rolle in der Biologie und Ökologie von Meeresorganismen. Entsprechend gross können die Auswirkungen von höheren Wassertemperaturen auf maritime Ökosysteme sein. Es kann zu Korallenbleichen kommen – wie 2016, als die Temperatur im tropischen Pazifik extrem hoch war. Es kann auch zu einem Verlust von Seegräsern oder Kelpwäldern kommen. Maritime Hitzewellen können sogar zum Aussterben gewisser Seevögel oder Organismen führen. Erwärmung im nördlichen Teil der südamerikanischen Westküste deutet auf den sich anbahnenden El Niño hin. Der Ozean bedeckt 70 Prozent der Erdoberfläche. Wenn er also warm ist, wird auch die Atmosphärentemperatur wärmer. Damit sind die Chancen relativ hoch, dass es dieses Jahr zu einem neuen Temperatur-Rekordjahr kommt. Das wiederum kann zu Hitzewellen, Trockenheit und all den anderen Dingen führen, die wir in den letzten Jahren bereits erlebt haben. Je höher die Temperaturen, desto mehr Energie ist im System, es verdunstet mehr Wasser, was zu starken Stürmen führen kann. Eine Anomalie in der Ozean-Temperatur hält länger an, als dies in der Atmosphäre der Fall ist. Man kann also davon ausgehen, dass die Meeresoberflächen-Temperatur noch längere Zeit extrem hoch bleibt und nicht so schnell wieder zurückgeht. SRF.ch

Nordkorea – hat US-Präsident Joe Biden beschuldigt, senil zu sein, nachdem er gedroht hatte, die DVRK im Falle eines Atomangriffs zu vernichten. Die Kommentare folgten auf Bidens jüngstes Treffen mit seinem südkoreanischen Amtskollegen, bei dem er versprach, die nukleare Zusammenarbeit zwischen den beiden Verbündeten zu stärken. Kim Yo-jong (김여정,35), die Schwester des Führers Kim Jong-un (김정은, 41), gab am Freitag eine scharfe Erklärung ab, in der sie Washington und Seoul verurteilte, und hob Kommentare von Biden nach einem Treffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol in der US-Hauptstadt hervor. VOK.kp

Österreich. Die Wiener Weltausstellung, eröffnet am 1. Mai 1873, streckte ihre Hände gleich in zwei Richtungen aus. Von einem diffus verorteten „Orient“ erhoffte man sich neue Handelsbeziehungen: In Ägypten war der Sueskanal gerade errichtet worden, mit der Abschaffung des alten Feudalsystems im Zuge der Meiji-Restauration setzte Japan ab 1868 auf ein weltoffeneres Image. Richtung Westen, namentlich Paris und London, galt es hingegen, den eigenen Metropolenstatus unter Beweis zu stellen. Und zugleich war die Ausrichtung im gesamteuropäischen Rahmen als ideologische Kompensationshandlung zu sehen: Österreich hatte erst 1866 im Deutschen Krieg gegen die Preussen verloren, mit dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich war man gezwungen, den Einheitsstaat zum Vielvölkerstaat zu entwickeln. Durch die Weltausstellung versprach man sich nun, den Status als Grossmacht wiederzuerlangen – und sich erneut als Vermittlerin zwischen Orient und Okzident zu profilieren. Die Eröffnung der Grossschau selbst stand unter keinem guten Stern: Die spektakuläre Eröffnungszeremonie um Kaiser Franz Joseph versank in Regen und Matsch. Acht Tage später kam es zum Börsenkrach, der – neben einem Ausbruch einer Choleraepidemie im Sommer – dazu beitrug, dass anstelle der erwarteten 20 Millionen nur 7,25 Millionen Besucher kamen. Während die Weltausstellung zum finanziellen Desaster wurde – statt sechs Millionen Gulden (140 Mio Franken) kostete sie 19 Millionen (450 Mio Franken) –, prägte sie doch massgeblich die Stadt: Es blieben nicht nur die Infrastrukturprojekte, sondern auch der ersehnte Handel wurde angekurbelt. Und nicht zuletzt schrieb sich Wien nachhaltig auf der Städtetourismus-Landkarte ein. Baulich blieben dagegen von damals nur die Prater-Bundesateliers bestehen – die Rotunde, die im Jahr 1937 abbrannte, soll aber noch in diesem Sommer im neuen Gewand wiederauferstehen. ORF.at

Paraguays zweitgrösste Stadt Ciudad del Este liegt an der Grenze zu Brasilien. Die Grenzstadt lebt vom Einkaufstourismus und vom Drogenschmuggel. Die mit dem Drogengeschäft verbundene Korruption im Land ist zum wichtigsten Thema geworden bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom Wochenende. Tausende brasilianische Einkaufstouristen zieht es täglich nach Paraguay. In der Grenzstadt Ciudad del Este können sie steuerfrei einkaufen. Über den Paraná-Fluss und die «Brücke der Freundschaft» geht es von Brasilien ins Nachbarland Paraguay. Die Grenzstadt Ciudad del Este (früher Puerto Flor de Lis und Puerto Presidente Stroessner), ganz im Osten Paraguays, ist mit rund 300’000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt des Landes, nach der Hauptstadt Asunción. Neben Spanisch ist auch die Indigenen-Sprache Guaraní offizielle Landessprache in Paraguay. Die meisten brasilianischen Touristen wollen in eines der grossen Einkaufszentren. Die Namen «Shopping Paris» und «Shopping China» signalisieren importierte Ware: Von der Playstation über Zigaretten bis zu edlem Whiskey lässt sich hier alles steuerfrei kaufen. Allerdings nicht ohne Risiko: Immer wieder kommt es zu Überfällen, auch auf Touristen. Ciudad del Este gilt als Schmuggel-Hochburg. Brasilianische Drogenkartelle nutzen den Paraná-Fluss, um Kokain aus den Anbaugebieten in Peru, Bolivien und Kolumbien durch Paraguay bis an die Atlantikküste zu schmuggeln – dort wird das Kokain verschifft Richtung Europa. Für internationales Aufsehen sorgte die Ermordung des paraguayischen Staatsanwalts Marcelo Pecci – er kämpfte gegen die Drogenkriminalität in seinem Land und wurde im Mai 2022 erschossen. Paraguay steht möglicherweise vor einer Zeitenwende: Am Wochenende könnte die rechtskonservative Regierung abgewählt werden – nach über 30 Jahren an der Macht. Die Umfragen deuten auf einen möglichen Sieg für den Mitte-links-Präsidentschaftskandidaten Efraín Alegre hin. Auch rund um die beliebten Einkaufszentren kommt es zu blutigen Abrechnungen unter Drogenkartellen: Sie haben sich von Ciudad del Este längst bis in die Hauptstadt Paraguays ausgebreitet. Im Februar wurde in Asunción einer der Drogenbosse des brasilianischen Kartells «Primeiro Comando da Capital» erschossen. Der Mann, bekannt unter dem Namen «Ryguasú», starb in einem Kugelhagel von 34 Schüssen am helllichten Tag – vor einem Supermarkt. Die Korruption ist auch eines der Hauptthemen bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom 30. April. Die regierende rechtskonservative Colorado-Partei ist derzeit in einen Korruptionsskandal verwickelt. Parteichef und Ex-Präsident Horacio Cartes wurde kürzlich von den USA auf eine Sanktionsliste gesetzt, wegen bedeutenden Korruptionsverdachts. Cartes ist der wichtigste Geldgeber von Santiago «Santi» Peña, dem aktuellen Präsidentschaftskandidaten der Colorado-Partei. Obwohl die Colorado-Partei, die einst auch Langzeitdiktator Alfredo Stroessner als Basis diente, schon seit 76 Jahren fast ununterbrochen das politische Geschehen in Paraguay lenkt, wittert die Opposition dieses Jahr eine Chance: Mitte-links-Kandidat Efraín Alegre verspricht, die Korruption im Land zu bekämpfen. In den Umfragen liegt Alegre derzeit leicht vorne. Handwerkskünstlerin Angélica weiss noch nicht, wen sie wählen wird. Die Maka-Frau gehört zu einem der rund 20 Urvölker Paraguays. «Wir Maka werden so wählen, wie es unser Häuptling entscheidet», erklärt sie. Die meisten brasilianischen Touristen bekommen von all dem kaum etwas mit. Sie knipsen vor dem nahegelegenen Wasserfall «Salto del Monday» noch schnell ein Foto, bevor sie von Ciudad del Este nach Brasilien zurückfahren.
● Santiago Peña in Paraguay zum Präsidenten gewählt. Peña kommt auf 42.7 Prozent der Wählerstimmen. Damit bleibt die Partido Colorado Regierungspartei. SRF.ch

Polen hat beschlossen, Russlands Botschaftsschule in Warschau zu konfiszieren. Mit diesem Schritt will Warschau angeblich die jetzige Disparität von Russlands Eigentum in Polen und Polens Eigentum in Russland beseitigen. Moskau sieht darin einen Verstoss gegen das Wiener Übereinkommen. RT.ru

Russland. Attentat auf Wladimir Putin: Die Ukraine soll am Sonntag versucht haben, den russischen Präsidenten mit einer Kamikaze-Drohne zu töten. Gemäss «Bild»-Recherchen sei eine Drohne in Richtung eines Industriekomplexes nahe Moskau, weit hinter der ukrainischen Grenze, geflogen, in dem der ukrainische Geheimdienst den Kreml-Chef vermutete. Die Drohne ist allerdings rund 20 Kilometer von ihrem Ziel entfernt abgestürzt. Putin habe sich zum Zeitpunkt des Attentats nicht am Zielort befunden. DW.de

Schweden. Der schwedische Ökonom Anders Åslund (71), schrieb auf Twitter, dass Ungarn und die Türkei aus der Nato geworfen und durch die angeblich „demokratische“ und „pro-westliche“ Ukraine ersetzt werden sollten, die seiner Meinung nach die stärkste Armee in Europa hat. SR.se

Schweiz. Der 28. April ist der offizielle Tag des Schweizer Bieres. Brauereien präsentieren ihre Biere. Und ab diesem Jahr können sie auch offiziell den am weitesten verbreiteten Bierstil der Welt brauen – das Pils. Denn seit Anfang Jahr gilt ein Verbot aus einem Staatsvertrag mit Tschechien von 1927 nicht mehr: Schweizer Brauereien dürfen ihre Biere nun auch als «Pils» bezeichnen. Doch der Markt dafür ist überschaubar. Alex Künzle führt durch seine Braukeller: Vor über 20 Jahren hat er in einer ehemaligen Fabrik in Solothurn die Öufi-Brauerei gegründet. Mittlerweile produziert die Kleinbrauerei 6000 Hektoliter Bier pro Jahr. In einem der Chromstahlkessel in der Fabrikhalle vermischen sich Malzschrot und Wasser und werden langsam erwärmt. «Diese Flüssigkeit sieht am Anfang aus wie Gerstensuppe», sagt Künzle. «Nach zwei Stunden ist sie süss. Sie kommt ins nächste Gefäss, das ist der Läuterbottich. Da wird das Lösliche vom Unlöslichen getrennt.» Die Flüssigkeit – die sogenannte Würze – kommt in einen Tank, wird mit Hefe versetzt und gärt zum Bier. «Der Löwenanteil unserer Produktion ist immer noch Lager hell. Wir haben auch begonnen, ein Dosenpils zu machen, und jetzt kommt ein Flaschenpils dazu. Es ist markant gehopft, wie es bei einem Pils sein sollte.» Sein Bier komme auch stilecht daher. «Die klassische Pilsflasche ist eine Halbliter-Euroflasche mit Kronkorken. Das richtige Glas ist eine Tulpe, und wer sein Bier gediegen trinkt, hat noch ein Tropfdeckchen.» Für den Brauereichef ist das klassische, hopfig-herbe Pilsner Bier eines seiner Lieblinge. «Das ist das wichtigste Bier der Welt. Da wollen wir schon dabei sei. Andererseits ist in der Schweiz der Name Pils gar nicht so verwurzelt.» Das bestätigt auch Marcel Kreber, der Direktor des Schweizer Brauereiverbandes. Vier von fünf in der Schweiz getrunkenen Biere sind Lager- oder Spez-Biere – das ist eine Art Schweizer Pils. «Wir haben in der Schweiz einen eigenen Bierstil entwickelt, und das ist das Spezial hell.» Kreber rechnet deshalb nicht mit mehr Pils auf dem Markt. «Ob die Brauereien wirklich ein Pils nach Definition Pils brauen, das lässt sich noch nicht abschätzen. Aber ich glaube, wir sind mit der Biervielfalt, die wir jetzt haben, schon gut bedient.» Und das herbe Pils treffe nicht zwingend den Geschmack der Biertrinkenden. Die meisten wollten milde Biere, wie sie in Süddeutschland gebraut werden.
● Volg – Ein stiller Riese erobert das Land. Im Schatten der Grossverteiler übernimmt Volg Dorflädeli um Dorflädeli. Was macht die Kette so erfolgreich? «Es war ein grosser Glücksfall für uns», sagt David Stoffel und lächelt. Stoffel lebt in Visperterminen, einem Walliser Dorf auf fast 1400 Meter. Er war der letzte Präsident in der Geschichte der örtlichen Konsumgesellschaft. Also dem Verein, der während einem Jahrhundert ein Lädeli mitten im Dorf betrieben hat. Mit «Glücksfall» meint er das Angebot von Volg vor gut 12 Jahren, den Dorfladen zu übernehmen. «Damals hatten wir Probleme mit unserem Lieferanten und wir waren auf der Suche nach einem Verwalter», so Stoffel. Aber keiner wollte. Bis ein paar Monate später ein Anruf kam: «Es war ein Vertreter von Volg. Sein Angebot konnten wir nicht ausschlagen.» Konsequenz: Das Überleben des Dorflädelis in Visperterminen war gesichert und Volg, der Detailhändler aus der Ostschweiz, eröffnete seinen ersten Laden in der Westschweiz. Seither ist der Volg-Schriftzug immer mehr auch in der Westschweiz zusehen. Der Detailhändler übernahm beispielsweise mehrere Dutzend darbende Pam- und Proxiläden. «Es gehört zu unserer Kernkompetenz, solche Läden zu betreiben», so Martin Jakob, Volg-Bereichsleiter in der Romandie. «Das Personal im Laden kennt die Kundinnen und Kunden persönlich. Das kommt an.» Mittlerweile betreibt Volg über 600 Filialen in der ganzen Schweiz – mit Ausnahme des Tessins. «Gerade in der Pandemie haben die Menschen in der Schweiz ihre Dorflädeli schätzen gelernt», so Martin Jakob von Volg. Das bestätigt auch SRF-Wirtschaftsredaktorin Denise Joder: «Der Trend hält sogar an. Das zeigt zum Beispiel der Umsatz der Volg-Läden, der auch nach der Pandemie weiter gestiegen ist.» Aber vom Trend profitieren nicht alle Dorflädeli gleich stark. Im Gegenteil: Viele kämpfen auch weiterhin ums Überleben. «Für die Kleinen wird es immer schwieriger, zu überleben», so Wirtschaftsredaktorin Denise Joder. Der Grund: Anders als die eigenständigen Lädeli profitieren die grossen Ketten vom Skaleneffekt. «Sie können in grossen Mengen einkaufen und profitieren darum von günstigen Einkaufsbedingungen.» Volg gehört zu den grössten 500 Unternehmen der Schweiz und ist ein Tochterunternehmen der Agrargenossenschaft Fenaco. Zu dieser gehören auch die Landi-Läden und Agrola-Tankstellen. «Fenaco ist ein Koloss und geht im Schatten von Migros und Coop gerne mal vergessen. Es ist aber ein wichtiger Name im Schweizer Detailhandel.» Das Besondere an Fenaco: Das Unternehmen ist an der gesamten Wertschöpfungskette beteiligt. «Fenaco ist eine Art Rundumversorger für die Landwirte.» Auch Marken wie Ramseier, Elmer Citro, der Fleischverarbeiter Ernst Sutter oder der Futtermittelhersteller UFA gehören zu Fenaco. «Das Unternehmen kann eigene Produkte und die Produkte von Landwirten in den Volg- und Landi-Läden verkaufen.» Das wiederum lockt Landwirte in die Läden: «Weil bei Volg und Landi ihre Produkte verkauft werden, kaufen viele Bäuerinnen und Bauern dort ein.» Zurück nach Visperterminen: Dort wissen die Menschen im Dorf «ihren» Laden zu schätzen. Viele kaufen regelmässig hier ein. «Es ist mir wichtig, das einheimische Gewerbe zu unterstützten», sagt ein junger Mann. «Es hat alles, was wir brauchen», meint eine ältere Kundin. Und ein älterer Herr ergänzt: «Die Ware ist frisch und ich spare mir Zeit, um nach Visp zu fahren.»
● Jetzt hat es also geklappt. Es ist der erste Besuch des Ex-US-Präsidenten in der Schweiz überhaupt. Laut dem Veranstaltungsprogramm auf Ticketcorner tritt Obama innerhalb einer Fragerunde vors Publikum. Moderiert wird sie von der deutschen TV-Bekanntheit Klaas Heufer-Umlauf. Das Hallenstadtion soll gemäss den Veranstaltern praktisch ausverkauft sein. Beim Start waren noch viele der gegen 12’000 Sitzplätze unbesetzt, sie füllten sich erst im Laufe des weiteren Abends. Die Besucher, die für ein Ticket zwischen 59 und 564 Franken bezahlten, hatten sich beim Einlass einer strengen Sicherheitskontrolle zu unterziehen. SRF.ch
● Die Patrouille des Glaciers (pdg.ch/), die alle zwei Jahre Ende April im südlichen Wallis unterhalb der Walliser Alpen stattfindet, hat einen militärischen Ursprung. Während des Zweiten Weltkriegs organisierte die Schweizer Armee einen Wettlauf, um die Fähigkeiten ihrer Soldaten zu testen. Die erste Ausgabe der Militärpatrouille fand Ende April 1943 dank der Arbeit von zwei Hauptmännern der Gebirgsbrigade 10 (Rodolphe Tissières und Roger Bonvin) statt. In diesem Jahr legten 18 Patrouillen, die jeweils aus drei Mitgliedern bestanden, 63 Kilometer zurück, um Verbier zu erreichen. 1944 nahmen 44 Mannschaften teil, aber wegen der Kriegsmüdigkeit der Jahre der militärischen Mobilisierung während des Zweiten Weltkriegs wurden einige Jahre lang keine Rennen organisiert. Am 10. April 1949 wurde das Rennen erneut organisiert, aber der Tod von drei Teilnehmern aus Orsières (Mauritius Crettex, Robert Droz und Louis Thétaz), die in einer Gletscherspalte ums Leben kamen, löste eine Kontroverse aus. Infolge dieses Unfalls wurde die Organisation des Rennens vom Eidgenössischen Militärdepartement bis 1984 verboten. SWI.ch

Slowenien droht Österreich im Grenzkontrollstreit mit Vergeltungsmassnahmen. Derzeit werden alle Möglichkeiten in Ljubljana geprüft. RSI.si

Spaniens Markt für Hochgeschwindigkeitszüge verschärft sich mit einem neuen Betreiber, der am Freitag den Personenverkehr aufnimmt, und ist damit Europas erste Nation mit drei Akteuren in diesem Sektor. Die neuen Firmen haben die Preise gesenkt und den Passagierverkehr auf dem Hochgeschwindigkeitsnetz erhöht, das mit 4’000 Kilometern nach China das zweitlängste der Welt ist. Spanien ist nach Frankreich das zweitbeliebteste Reiseziel der Welt. Der private Betreiber Iryo, der sich zu 45 Prozent im Besitz der italienischen Trenitalia befindet, unternahm am Montag eine symbolische Antrittsreise von Madrid nach Valencia an der spanischen Mittelmeerküste. Er wird am Freitag den Personenverkehr mit 16 täglichen Hin- und Rückfahrten zwischen Madrid und Barcelona, den beiden grössten Städten Spaniens, aufnehmen. Iryo wird mit der Firma der französischen Eisenbahngesellschaft SNCF in dem Land, Ouigo, konkurrieren, die seit Mai 2021 in Betrieb ist, und mit dem staatlichen spanischen Bahnbetreiber Renfe, der 1992 seinen ersten Hochgeschwindigkeitsdienst eröffnete. „Bisher hat noch kein Hochgeschwindigkeitsnetz mit drei Konkurrenten operiert. Spanien könnte als Vorbild dienen“, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Iryo, das seinen Betrieb in Spanien mit 20 Zügen aufnimmt, wird Mitte Dezember sein Angebot um eine Strecke Madrid-Valencia erweitern. Ab Mai 2023 werden Züge von Madrid nach Sevilla und Malaga in der südwestlichen Region Andalusiens verkehren. Ouigo betreibt bereits Züge auf den Strecken Madrid-Barcelona und Madrid-Valencia und plant, im nächsten Jahr Dienste zum Mittelmeerhafen Alicante sowie nach Andalusien aufzunehmen. Renfe hat einen Sitzplatzverkauf mit Preisen für eine 500-Kilometer-Fahrt zwischen Madrid und Barcelona für nur sieben Euro gestartet. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 350 km/h. Auch in Saudiarabien verkehren spanische Hochgeschwindigkeitszüge. Talgo lieferte 350 Züge ähnlich den auf spanischen Hochgeschwindigkeitsstrecken für 1’600 Milliarden Euro (mit Wartung) und eine Option auf 23 weitere für 800 Millionen Euro. Sie haben je 13 Waggons mit 417 Sitzplätzen. Renfe und Adif werden die Züge betreiben und die Strecke 12 Jahre lang verwalten. Der Gesamtauftragswert beträgt 6’736 Milliarden Euro. ORF.at

Im Sudan kämpfen seit Mitte April die Generäle der sudanesischen Armee und der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) um die Kontrolle der Hauptstadt Khartum. Eine Mitverantwortung für den Konflikt sieht das US-Politikmagazin „Foreign Policy“ auch bei den USA. ORF.at

Taiwan. Eine chinesische Langstreckenkampfdrohne hat nach Angaben des taiwanesischen Verteidigungsministeriums Taiwan umkreist. Insgesamt seien innerhalb von 24 Stunden bis heute früh 38 chinesische Flugobjekte rund um Taiwan gesichtet worden, darunter eine TB-001-Drohne mit dem Spitznamen „doppelschwänziger Skorpion“, erklärte das Ministerium. 19 der Flugzeuge hätten „die Mittellinie der Taiwanstrasse überquert“ oder seien in die Zone eingedrungen, in der sich Flugzeuge anderer Nationen identifizieren müssen. Das chinesische Militär erklärte unterdessen, chinesische Kampfjets seien aufgestiegen, um ein US-Aufklärungsflugzeug zu verfolgen, das durch die Strasse von Taiwan geflogen sei. Die US-Navy bestätigte den Flug. ORF.at

Ukraine. Pandora Papers: Führer der Ukraine versuchten ihre Offshore-Konten zu rechtfertigen. Von ICIJ erhaltene Dateien behaupten, Selenski und seine Partner hätten 2012 ein Netzwerk von Offshore-Unternehmen aufgebaut. Ein Berater des Stabschefs von Selenski sagte, der Präsident habe die Offshore-Unternehmen gegründet, um die Einnahmen vor dem damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch zu „schützen“. Selenski, ein ehemaliger Slapstick-Komiker, wurde 2019 mit dem Versprechen, die Korruption zu bekämpfen und den Einfluss der Oligarchen im ehemaligen Sowjetland zu verringern, zum Präsidenten gewählt. Aber die vom Internationalen Konsortium des Investigativ- Journalismus (ICIJ) erhaltenen und veröffentlichten Akten behaupten, dass er und seine Partner bereits 2012 ein Netzwerk von Offshore-Unternehmen aufgebaut hatten. Die Pandora-Papiere basieren auf Dokumenten, die dem ICIJ zugespielt wurden, und deckten die Offshore-Geschäfte von Königen, Präsidenten und Premierministern auf, darunter Jordaniens König Abdullah II, des tschechischen Premierministers Andrej Babiš und des kenianischen Präsidenten Uhuru Kenyatta. Ihren Erkenntnissen zufolge wurden zwei der Offshore-Gesellschaften von Selenskis Partnern zum Kauf von drei verschwenderischen Immobilien im Zentrum von London verwendet. Der Bericht stellte auch fest, dass Selenski kurz vor seiner Wahl seinen Anteil an einer der Offshore-Gesellschaften an seinen Top-Berater Sergi Schefir übertrug. Berater Podoliak äusserte sich jedoch nicht zu den Einzelheiten anderer Enthüllungen aus der Untersuchung, wonach die Frau des Präsidenten weiterhin Dividenden von einer Offshore-Gesellschaft erhalten habe. Anhänger eines anderen Ex-Präsidenten, Petro Poroschenko – eines Milliardärs, der 2019 von Selenski besiegt wurde und der auch in einer früheren Untersuchung von Offshore-Unternehmen auftrat – beschuldigten Selenski der Steuerhinterziehung in grossem Umfang. „Er und seine Komplizen haben Gelder ins Ausland gebracht, ohne Steuern an den ukrainischen Haushalt zu zahlen“, schrieb Iryna Geraschtschenko, eine Abgeordnete aus Poroschenkos Fraktion, auf Facebook. Bevor er Präsident wurde, spielte Selenski 2015-2019 im TV einen Geschichtslehrer in einer Comedy-Serie, der zum Präsidenten gewählt wurde, nachdem er die endemische Korruption angeprangert hatte. Regisseur war der russische Theater- und Kinoregisseur Alexej Adolfowitsch Kirjuschtschenko. Die Serie wurde vom ukrainischen Fernsehsender 1+1 ausgestrahlt, der seit 2010 mehrheitlich im Besitz des Oligarchen Igor Kolomojski, der die Staatsbürgerschaften Israels und Zyperns besitzt und damit EU-Bürger ist. Kolomojski war 1992 Mitgründer und danach einer der Hauptgesellschafter der ukrainischen PrivatBank und der Privat-Business- Gruppe. Ab März 2014 war er Gouverneur der Oblast Dnipropetrowsk. Gegen Kolomojski wurde wegen organisierter Verbrechen ermittelt, er soll „rechtsextreme Todesschwadronen“ finanziert haben, wegen Mordes und des Einsatzes unerlaubter Waffen im Donbass. In seinem Wahlkampf kultivierte Selenski das Image eines Führers, der „das System brechen“ wollte, und versprach einen erbitterten Kampf gegen die Korruption im ärmsten Land Europas. Die Pandora Papers sind die jüngsten in einer Reihe von Massenlecks von Finanzdokumenten durch das ICIJ, von LuxLeaks im Jahr 2014 bis zu den Panama Papers von 2016, die den Rücktritt des Premierministers von Island auslösten. Es folgten 2017 die Paradise Papers und 2020 die FinCen-Akten. JAZ.qt
● Selenski lässt kein gutes Haar an Ungarn. Länder wie Ungarn und die Türkei, die gute Beziehungen zu Russland pflegen, gehören nicht in die NATO, findet Selenski. Die anderen 28 NATO-Länder sind für einen sofortigen Beitritt der Ukraine, meint Selenski. Dann wird Selenski (45) wohl sofort auch dem scheidenden Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) nachfolgen, scherzt Korrespondentin Rachel in Vancouver. RT.ru

USA. Nachdem die Riesenpandabärin Ya Ya mehr als zwei Jahrzehnte im Zoo von Memphis verbracht hatte, verliess sie am Mittwoch Tennessee, um die Heimreise nach China anzutreten. In einer Erklärung bestätigte der Memphis Zoo, dass Ya Ya „ihre Reise zurück nach China begonnen hat“ und „vom leitenden Tierarzt und Chief Zoological Officer des Memphis Zoo begleitet wird“. Im Dezember kündigte der Zoo von Memphis an, Ya Ya zurückzugeben, die 2003 in die USA kam. Le Le, ein männlicher Grosser Panda, der 2003 mit Ya Ya ankam, war am 3. Februar schon im Alter von 25 Jahren gestorben. Der Memphis Zoo sagte zuvor, ein vorläufiger Bericht über den Tod von Le Le habe darauf hingewiesen, dass er an einer Herzkrankheit gestorben sei. Der Zoo veranstaltete am 8. April 2023 eine Abschiedsparty für das 23-jährige Pandaweibchen, und Hunderte von Menschen nahmen an der Veranstaltung teil, berichtete Xinhua. Im Januar zeigten chinesische Internetnutzer ihre Besorgnis um Ya Ya und sagten, sie sehe dünn aus. Im Jahr 2006 begann Ya Ya, Fell zu verlieren, und die Situation verschlechterte sich 2014. Experten des Zoos von Memphis und China versuchten viele Behandlungsmöglichkeiten, erzielten jedoch keine guten Ergebnisse. So holte man die Bärin vorsichtshalber nach China zurück. CGTN.cn

Ein Gedanke zu „Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 07.05.2023“
  1. Paraguay & Schweiz: Interessante Informationen aus oft genannten Auswandererparadiesen

    Pandora-Papere: Wenig überraschend, sollte man dennoch nicht unter den Tisch kehren.

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