Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 09.01.2023

Afgha­ni­stan – Die Taliban und chine­si­sche Firma wollen sich bei der Ölför­de­rung im Norden Afgha­ni­stans zusam­mentun. Es ist der erste Vertrag, den die Isla­misten seit Sommer 2021 mit einem auslän­di­schen Unter­nehmen schliessen. ORF.at
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Belarus – In Weiß­russ­land  hat der Prozess gegen den Frie­dens­no­bel­preis­träger Alex­ander Bjal­jazki (60) begonnen. Dem Menschen­rechts­an­walt wird vorge­worfen, die Proteste gegen die Regie­rung von Präsi­dent Alex­ander Lukaschenko (68) im Sommer 2020 finan­ziert und Bargeld geschmug­gelt zu haben.

Belgien – Antwerpen konnte nach Hacker­an­griff einen Monat lang keine Park­strafen kassieren. Dies kostete die Stadt bereits rund 1,2 Millionen Euro. NOS.nl

Deutsch­land – Die eins­tige Ausnahme-Skifah­rerin Rosi Mitter­maier ist tot. Das bestä­tigte die Familie der zwei­fa­chen Olym­pia­sie­gerin am Donnerstag. Mitter­maier sei am Mitt­woch nach schwerer Krank­heit «im Kreise der Familie fried­lich einge­schlafen», sie wurde 72 Jahre alt. Mitter­maier debü­tierte in der Saison 1966/1967 inter­na­tional, ihr erfolg­reichster Winter sollte zehn Jahre später folgen. Bei den Olym­pi­schen Winter­spielen 1976 in Inns­bruck gewann sie Gold in der Abfahrt und im Slalom, zudem Silber im Riesen­slalom. Mitter­maier hinter­lässt unter anderem Sohn Felix Neureu­ther. Der 38-jährige Slalom-Spezia­list fuhr mehrere WM-Medaillen ein.
● Tabu­bruch. Deutsch­land liefert erst­mals Schüt­zen­panzer direkt in die Ukraine. Ein grosser Schritt für die Regie­rung Scholz.
● Nach Atta­cken auf Einsatz­kräfte in der Silves­ter­nacht in Berlin und anderen Städten versucht Deutsch­land, Schlüsse zu ziehen. «Viele Menschen, vor allem Jugend­liche, haben das Gefühl, keine Konse­quenzen zu spüren. Sie können alles machen, sogar Poli­zisten angreifen. Das ist kein deut­sches Phänomen, sondern eines, das wir euro­pa­weit beob­achten», sagt Psycho­loge Ahmad Mansour. Die vorwie­gend jungen Täter eint der Konsum von Alkohol und Drogen – aber vor allem eine Wut auf den Staat und Sozia­li­sa­ti­ons­pro­bleme. Ein Mitar­beiter der Poli­zei­ge­werk­schaft sagte nach den Ausschrei­tungen, man müsse die Inte­gra­ti­ons­leis­tung verbes­sern. «Die Inte­gra­tion in der Schweiz läuft über den Arbeits­markt». Die Schweiz sei auf die auslän­di­schen Arbeits­kräfte ange­wiesen, damit die Wirt­schaft funk­tio­niere. «Es gibt kaum Arbeits­lo­sig­keit.» Das sei in vielen anderen Ländern nicht der Fall. Wie wichtig der Arbeits­markt ist, zeigt auch ein Blick in die 1990er-Jahre: «Da kam es durch die Jugo­sla­wi­en­kriege zu einer schlechten Konjunktur in der Schweiz und zu struk­tu­reller Arbeits­lo­sig­keit. Das führte zu Span­nungen.» SRF.ch
● Immer mehr Rentner arbeiten. RBB.de

Frank­reich –  Frank­reich will „leichte“ Kampf­panzer in die Ukraine liefern, teilte Präsi­dent Macron mit. Frank­reich sei damit das erste Land, das west­liche Kampf­fahr­zeuge schickt. Es geht um AMX-10 RC-Panzer, die Paris durch neue Jaguar-Kampf­panzer ersetzt hat. Mehrere Länder haben bereits Mate­rial aus der Sowjet­zeit in die Ukraine geschickt. Nun seien die Deut­schen gefordert.
● Nach der Veröf­fent­li­chung von Kari­ka­turen des obersten Führers des Iran, Ajatollah Ali Chamenei (83), in der fran­zö­si­schen Sati­re­zei­tung „Charlie Hebdo“ hat der Iran eine fran­zö­si­sche Forschungs­ein­rich­tung in Teheran geschlossen. ORF.at

Irland – Irische Aufsichts­be­hörde büsst Meta mit 390 Millionen Euro. Wegen Daten­schutz­ver­stössen soll Face­book 210 Millionen Euro und Insta­gram 180 Millionen Euro bezahlen. SRF.ch

Mexiko – Schlag gegen Sinaloa-Kartell. Blutbad bei Fest­nahme von «El Chapo»-Sohn. 29 Tote. SRF.ch

Öster­reich – 2023 hat im Tier­garten Schön­brunn mit zwei Nach­züch­tungen begonnen. Die Leucht­qualle „Pelagia pano­pyra“ sowie die Rippen­quallen „Bolin­opsis mikado“ wurden zum ersten Mal in einem Zoo in Europa nach­ge­züchtet. ORF.at

Russ­land – Parla­ments­chef Wjat­scheslaw Wolodin (58) hat Deutsch­land mit Enteig­nungs­mass­nahmen gedroht, sollte Berlin russi­sches Vermögen zum Wieder­aufbau der Ukraine heran­ziehen. „Sobald diese Entschei­dung getroffen ist, haben wir das Recht auf gleiche Hand­lungen in Bezug auf das Eigentum von Deutsch­land und anderen Staaten“, schrieb er auf Tele­gram. ORF.at

Saudi­ara­bien – Welt­meister ist er zwar nicht geworden, doch der portu­gie­si­sche Fuss­ball­spieler Cris­tiano Ronaldo (37) spielt künftig beim Fuss­ball­club An-Nassr. Die Saudis bezahlen eine halbe Milli­arde für den Star. Wirt­schaft­lich rechnen sich derlei Trans­fers von Super­stars aufgrund derer grossen Popu­la­rität und grossen Aufmerk­sam­keit. Es werden verstärkt Trikot­ver­käufe getä­tigt, und gleich­zeitig tragen die Super­stars mit ihrer Social-Media-Popu­la­rität dazu bei, dass für die Spon­soren der Klubs neue Aufmerk­sam­keit gene­riert wird. Auch das Medi­en­in­ter­esse an den Klubs steigt deut­lich, sodass selbst höhere Medi­en­erlöse für Spiel­über­tra­gungen möglich sind. Es geht nicht um eine wirt­schaft­liche Erfolgs­rech­nung; im Hinter­grund stehen sport­liche Ziele für den Klub, insbe­son­dere aber gesell­schaft­liche, kommu­ni­ka­tive Ziele für das Land, sagte der Experte Chris­toph Breuer. SRF.ch

Schweden – Schweden über­nimmt für ein halbes Jahr die Präsi­dent­schaft, nach Tsche­chien und vor Spanien. Bei den Parla­ments­wahlen vor drei Monaten holte weder die bishe­rige sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Regie­rung noch die bürger­liche Oppo­si­tion eine Mehr­heit im schwe­di­schen Parla­ment. Statt­dessen gingen drei bürger­liche Wahl­ver­lierer mit den Schwe­den­de­mo­kraten einen poli­ti­schen Deal ein: Regie­rungs­macht gegen Regie­rungs­pro­gramm. Die Schwe­den­de­mo­kraten unter­stützen eine Minder­hei­ten­re­gie­rung unter der Führung von Ulf Krist­ersson (59) gegen das Verspre­chen, das poli­ti­sche Programm der Schwe­den­de­mo­kraten in weiten Teilen umzusetzen.

Schweiz – Letztes Jahr ist zum ersten Mal die Schwelle von 10’000 Pleiten über­schritten worden.
● Seit Ende November sind in der Schweiz 10’000 Drohnen neu regis­triert und ebenso viele Prüfungen für das Pilo­tieren von Drohnen abge­legt worden. Das teilte das Bundesamt für Zivil­luft­fahrt (Bazl) mit. Grund dafür sind die seit Anfang Jahr geltenden schär­feren Drohnen-Regeln in der Schweiz und der EU.
● Zu den grössten Verkäu­fern von Bio-Produkten gehören die Migros und Coop, wie Zahlen von Bio Suisse zeigen. Vorwärts gemacht haben auch Discounter und Online-Shops: Ihre Umsätze im Bio-Markt sind 2021 im Vergleich zum Vorjahr deut­lich gewachsen. Kleine Bioläden konnten ihre Umsätze im glei­chen Zeit­raum kaum steigern.
● Entschä­di­gung für Berg­bahnen. Kurz­ar­beit wegen Schneemangel.
● In Rhein­felden (AG) und Leug­gern (AG) gebären vermehrt deut­sche Frauen. Ein Spital fördert dies sogar finan­ziell. Die Zahl der Geburten in der Schweiz hat im letzten Jahr im Vergleich zum Rekord­jahr 2021 abge­nommen. Es gibt aber Ausnahmen. So vermelden die Regio­nal­spi­täler Leug­gern (AG) und Rhein­felden (AG) auch für 2022 einen Gebur­ten­re­kord. Ein Grund: Es kommen vermehrt Deut­sche, um im Aargau zu gebären. Beide Spitäler liegen nahe an der Grenze zu Deutsch­land und sind auf deut­sche Frauen ange­wiesen. «Wenn man sich unser Spital geogra­fisch anschaut, dann liegt ein grosser Teil unseres Einzugs­ge­biets nicht in der Schweiz. Deshalb sind Deut­sche für uns wichtig», sagt Ursula Keller, Pfle­ge­dienst­lei­terin im Spital Leug­gern. Etwa ein Drittel aller 800 Geburten im Spital Leug­gern entfällt auf deut­sche Frauen. Von den 500 Geburten in Rhein­felden sind es «weit über 20 %», wie Maik Hauschild, Chef­arzt Gynä­ko­logie und Geburts­hilfe, sagt. In Rhein­felden und Leug­gern wurde die Geburt­sta­tion in den letzten Jahren ausge­baut, auch mit Blick auf werdende Mütter aus Deutsch­land. In Rhein­felden profi­tiert das Spital auch davon, dass zwei Geburts­kli­niken in der deut­schen Nach­bar­schaft geschlossen haben, in Badisch-Rhein­felden und Bad Säckingen. Dass die Zahl der Pati­en­tinnen aus Deutsch­land zunimmt, führt Maik Hauschild in Rhein­felden auch auf die beruf­liche Situa­tion vieler Frauen zurück. Denn für Grenz­gän­ge­rinnen mache es finan­ziell gesehen keinen Unter­schied, ob sie in der Schweiz oder in Deutsch­land entbinden. «Wenn die Pati­en­tinnen in der Schweiz arbeiten, sind sie auto­ma­tisch in der Schweiz versi­chert», erklärt Hauschild. «Der andere Teil der deut­schen Pati­en­tinnen hat eine Zusatz­ver­si­che­rung für die Schweiz.» Fehlt beides, müssen die Frauen in Rhein­felden die Diffe­renz zwischen den Kosten einer Geburt in Deutsch­land und einer in der Schweiz selber bezahlen. Deshalb komme dies in Rhein­felden kaum vor. Das Spital Leug­gern über­nimmt dagegen sogar diese Diffe­renz. «Für uns ist Deutsch­land inter­es­sant», sagt Ursula Keller. Denn das Regio­nal­spital hat seine Kapa­zi­täten erst gerade ausge­baut, sodass Hebammen und Pfle­ge­rinnen auf der Wochen­bett­sta­tion noch Zeit hätten für weitere Geburten – von Schwei­ze­rinnen und Deut­schen. Zunahme auch in Müns­ter­lingen (TG).
● Wenn einer weiss, wie Saunieren richtig geht, dann ist es der Sport­wis­sen­schaftler Rolf Piper vom Deut­schen Sauna­bund (sauna-bund.de). In seiner Karriere hat er gegen 7’500 Sauna­meister in Deutsch­land, der Schweiz und Öster­reich ausge­bildet. Er selbst schwört auf das Saunieren als Erkäl­tungs­pro­phy­laxe. Dass das Schwitzen in der Sauna Atem­wegs­in­fekten vorbeugt, haben Studien gezeigt und auch eine reprä­sen­ta­tive Befra­gung des Deut­schen Sauna­bundes unter Sauna­be­su­chern: 20’000 Menschen wurden befragt, mehr als 78 % gaben an, völlig oder fast frei von Infekten zu sein, so der Deut­sche Sauna­bund auf seiner Webseite. «Durch das Einatmen der heissen Luft werden in den Schleim­häuten der Atem­wege vermehrt Abwehr­stoffe gebildet», sagt Rolf Piper. Diese können dann Erkäl­tungs­viren und Bakte­rien erfolg­rei­cher bekämpfen. Resultat: Das Immun­system wird gestärkt und man wird seltener krank. Doch es gibt noch weitere posi­tive Auswir­kungen. «Der Wechsel von kalt und warm trai­niert auch unsere Blut­ge­fässe», sagt der Sauna­meister. Sie können den Blut­druck dadurch besser ausglei­chen. Für Anfänger ein eher unan­ge­nehmes Gefühl: Gerade wer selten in die Sauna geht, hat bei der Hitze um die 95 °C in der finni­schen Sauna das Gefühl, das Herz halte diese hohe Tempe­ratur nicht aus. «Natür­lich steigt der Puls, wenn man die Sauna betritt, aber gleich­zeitig weiten sich eben auch die Blut­ge­fässe», sagt Piper. Wer jedoch regel­mässig in die Sauna geht, verträgt die Hitze immer besser. «Ein einziger Sauna­gang ist für den Körper etwa so anstren­gend wie ein Spazier­gang.» Eine Studie bei finni­schen Männern hat gezeigt, dass Saunieren mehr­mals pro Woche das Risiko für Herz-Kreis­lauf-Erkran­kungen senkt. Und noch etwas: Sauna soll auch gut gegen Depres­sionen oder Wech­sel­jahrs­be­schwerden sein. Und schwitzen macht eine schöne, zarte Haut und hilft bei Entzün­dungen. Gefähr­lich wird’s nur dann, wenn man sich in der Sauna zu schnell aus dem Liegen von der Holz­bank erhebt. «Weil die Blut­ge­fässe in der Hitze der Sauna geweitet sind, kann das Blut dann in die unteren Extre­mi­täten versa­cken. So kann einem beim Verlassen der Sauna schon mal schwarz vor den Augen werden», sagt Piper. Im schlimmsten Fall versage der Kreis­lauf. Der Experte empfiehlt deshalb, sich vor dem Verlassen der Sauna zuerst aufzu­setzen und so ein paar Minuten zu warten, bevor man aufsteht. Eine weitere Gefahr lauert, wenn man nach der Sauna zum Abkühlen raus in der Kälte geht und einfach stehen bleibt. Auch da kann der Kreis­lauf versagen, weil das Blut in die unteren Extre­mi­täten fliesst. Was dagegen hilft: Bewe­gung während dem Abkühlen draussen.
● Zu seinem 100. Geburtstag hat das Koch­buch von Elisa­beth Fülscher (1895–1970) immer noch seinen festen Platz in Schweizer Küchen – dank der moder­ni­sierten Ausgabe «Fülscher heute. Koch­buch». Nach seinem ersten Erscheinen 1923 entwi­ckelte sich das Koch­buch von Elisa­beth Fülscher zum Stan­dard­werk. Bis 1966 erschienen zahl­reiche Neuauf­lagen. Fülscher starb 1970, dass ihr Buch trotzdem auch heute noch in Schweizer Küchen präsent ist, ist Susanne Vögeli zu verdanken. Das Koch­buch von Elisa­beth Fülscher begleitet die Koch­ex­pertin Vögeli schon das ganze Leben. In der Küche ihrer Mutter war es präsent. «Das Fülscher war für mich als Kind auch ein Bilder­buch», erzählt Vögeli. Sie staunte auch allent­halben, welch feine Sachen die Mutter mithilfe des Koch­buchs zauberte. So hat Susanne Vögeli Kochen gelernt und später wie Elisa­beth Fülscher eine Koch­schule gegründet. Vor einigen Jahren hat Vögeli dazu beigetragen, die letzte Auflage des Fülscher-Koch­bu­ches von 1966 wieder aufzu­legen. Zum 100. Geburtstag der Erst­aus­gabe folgt nun unter dem Titel «Fülscher heute» eine Mischung aus Essay­band und moder­ni­sierter Rezept­samm­lung. Das «Fülscher» hat mit seinen 1765 Rezepten in den vergan­genen 100 Jahren Gene­ra­tionen von Haus­frauen und Koch­freu­digen geprägt. Heute funk­tio­niert das Stan­dard­koch­buch auch als Flaschen­post aus einer anderen Zeit: Anhand des «Fülschers» lässt sich der Wandel der Koch- und Esskultur anschau­lich erzählen. Elisa­beth Fülscher kochte ohne aufge­la­dene Ideo­logie: Es war normal, dass alles von Hand gemacht war, dass vom Tier alle Teile zum Einsatz kamen, dass Reste wieder verwendet wurden. Die Viel­falt, das Gesunde und Echte waren selbst­ver­ständ­lich. Mit einem Hauch Amerika, einer Prise Frank­reich und einem duftenden Tupfer aus Asien erwei­terte Fülscher das Angebot. In den letzten 100 Jahren hat sich rund ums Essen und Kochen aber einiges radikal geän­dert: Grosse Bevöl­ke­rungs­teile haben die Möglich­keit, viel mehr Kalo­rien zu sich zu nehmen als nötig. Heute kann die Brat­wurst aus Lupinen, der Lachs aus fermen­tierten Karotten, das Gulasch aus Dinkel herge­stellt sein. Das Gemüse kann im Zentrum eines Gerichtes stehen. So wie sich die Haltung gegen­über dem kuli­na­ri­schen Genuss verän­dert hat, hat sich auch die Bild­ge­stal­tung gewan­delt. Legte Elisa­beth Fülscher Wert auf eine thea­trale Insze­nie­rung der Speisen, muss das Essen in heutigen Koch­bü­chern essbar aussehen. Diesen Wandel der Koch- und Esskultur haben in «Fülscher heute» unter anderem der Volks­kundler Walter Leim­gruber oder die Kultur- und Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­lerin Elisa­beth Bronfen unter die Lupe genommen und ihre Recher­chen in kluge Essays gepackt. Susanne Vögeli hat 70 Rezepte ausge­wählt, kommen­tiert und moder­ni­siert. Das Resultat ist eine anre­gende und sympa­thi­sche Mischung aus Lese- und Koch­buch. Susanne Vögeli (Hg.): «Fülscher heute. Koch­buch». Hier + Jetzt, 2022. Fr. 55.-, ISBN-9783039195596.
● Die Blau­flü­ge­lige Ödland­schrecke ist das Tier des Jahres 2023. Die Heuschre­ckenart ist im Sitzen gut getarnt, ihre blauen Flügel sind nur im Flug sichtbar. Sie kann ihre Farbe ändern. Für die Natu­schutz­or­ga­ni­sa­tion Pro Natura (pronatura.ch) gilt dieses Insekt als Botschaf­terin für die Biodi­ver­si­täts­krise. Wo sie lebt, ist die Biodi­ver­sität hoch und es gibt noch viele andere Arten», lässt sich Heuschre­cken­spe­zia­list Florin Rutsch­mann in einer Mittei­lung von Pro Natura zitieren. Die Zerstö­rung der Fluss­land­schaften sowie die Inten­si­vie­rung der Land­wirt­schaft und Land­nut­zung in den letzten 100 Jahren bedrohe Insekten stark, so Pro Natura. Schweiz­weit sind heute 60 % der Insekten und 40 % der Heuschre­cken bedroht.
● Obst­bäume oder Insekten sind gefährdet, wenn im Winter die Tempe­ra­turen zu warm sind; hingegen profi­tiert die Zecke von milderen Tempe­ra­turen zur eigent­lich kalten Jahres­zeit. Bruno Baur, er war bis Ende 2021 Professor für Natur­schutz­bio­logie an der Univer­sität Basel, erklärt die Zusam­men­hänge. «Die Obst­bäume haben einen Schutz­me­cha­nismus, der verhin­dert, dass sie schon im Januar blühen. Oder bei den Insekten, dass sie schon im Januar aus dem Boden kommen.» Eine gewisse Anzahl an kalten Tagen werden benö­tigt, ehe die Bäume blühen oder die Insekten schlüpfen, ergänzt Baur. Fällt diese Kälte­phase nun weg, würden die Bäume später oder nicht mehr gleich­zeitig blühen. Bei einer Häufung von milden Wintern hätte dies direkte Auswir­kungen auf das Ökosystem.
● Gamer-Brille erkennt Tumore oder Schlag­an­fälle. Ein Spin-off des Berner Insel­spi­tals (insel.ch) nutzt eine Virtual-Reality-Brille zur medi­zi­ni­schen Diagnose. ● Wegen grüner Pisten liess Gstaad Schnee einfliegen. Um Pisten offen­zu­halten, haben die Berg­bahnen Gstaad zu umstrit­tenen Mitteln gegriffen. Genützt hat es nichts.
● Detail­handel. Coop 2022 mit kräf­tigem Umsatz­plus. Der Konzern erzielt im vergan­genen Jahr einen Gesamt­um­satz von 34.2 Milli­arden Franken. Eine Zunahme von 7.3 %.
● Weniger Schnee, mehr Auflagen. Ausstel­lung im Alpinen Museum in Bern. Wie der Skilift aus dem Dorf verschwand. Das Verschwinden dieser Begeg­nungs­orte wird in der Ausstel­lung anhand der verschie­denen Beispiele aus vielen Schweizer Regionen deut­lich. Von 500 Skige­bieten in der Schweiz sind bereits 40 Prozent verschwunden. Die Ausstel­lung «Après-Lift. Skiberge im Wandel» ist bis zum 28.5.2023 im Alpinen Museum der Schweiz in Bern am Helve­ti­a­platz zu sehen (alpinesmuseum.ch), Di-So 10–17 Uhr, ab Fr. 6.- Flücht­linge mit Ausweis gratis.
● Der Rhein­fall stürzt in die Tiefe. Wasser­massen tosen, suchen sich ihren Weg entlang der Felsen. Über dem Natur­schau­spiel thront das Schloss Laufen (ZH), seit über 1100 Jahren. Vor der male­ri­schen Kulisse lockt es am linken Rhein­ufer zahl­reiche Besu­cher an. Gewisse Teile des Schlosses sind nicht fürs Publikum geöffnet, da sie nicht auf dem neusten Stand sind. Bei der Sanie­rung werden beispiels­weise Toiletten ersetzt oder Terrassen vergrös­sert. Die alte Ölhei­zung muss weichen, neu wird mit erneu­er­barer Energie geheizt. Weiter plant der Kanton Zürich ein Hotel: «So kann man Events und Semi­nare durch­führen und gleich­zeitig im Schloss über­nachten». SRF.ch

Südkorea – Einer der nord­ko­rea­ni­schen Drohnen, die in den südko­rea­ni­schen Luft­raum eindrangen, gelang es am 26.12.  in die Zone rund um den Präsi­den­ten­pa­last in Seoul einzu­dringen. Die südko­rea­ni­sche Armee­füh­rung hat dies zuge­geben. NOS.nl

Ukraine – Die Ukraine feuerte an einem Tag fast 360 Raketen auf Städte im Donbass. VESTI.ru
● «Die Menschen kommen mit Taschen­lampen ins Museum» Oksana Pidsukha ist Muse­ums­di­rek­torin in Kiew. Trotz Bomben aus Russ­land ziehen die ukrai­ni­schen Museen Menschen an.
● Kiew hat den Aufruf Kirills, des Patri­ar­chen der russisch-ortho­doxen Kirche, für eine Waffen­ruhe zwischen Russen und Ukrai­nern zum ortho­doxen Weih­nachts­fest abgelehnt.
● Putin stellt Hyper­schall-Seera­kete Zirkon in Dienst. Putin erklärt Erdoğan Bedin­gungen für Frie­dens­ge­spräche. Die Ukraine muss dem russi­schen Präsi­denten zufolge Gebiets­ver­luste hinnehmen, bevor es zu Gesprä­chen zwischen den beiden Ländern kommen kann. Mit Waffen­lie­fe­rungen, Infor­ma­tionen und Ratschlägen käme dem Westen eine zerstö­re­ri­sche Rolle zu.
●Wirt­schaft der Ukraine ist 2022 um 30 % geschrumpft. Das Brut­to­in­lands­pro­dukt sei nach einer vorläu­figen Schät­zung um 30.4 % gesunken. Der türki­sche Präsi­dent Recep Tayyip Erdoğan fordert für Ukraine Waffen­ruhe. Dadurch könnten Frie­dens­ver­hand­lungen unter­stützt werden.
● UNHCR: Fast 8 Mio. Geflüch­tete aus Ukraine in Europa.
● Kunst­werke aus Museen werden zum Schutz in die Schweiz gebracht. SRF.ch

USA – 100 Jahre ist es her, seit ein Speaker im US-Reprä­sen­tan­ten­haus nicht im ersten Wahl­gang gewählt worden ist. Kevin McCarthy fehlen weiterhin Stimmen aus den eigenen Reihen. Viele spre­chen von einer Spal­tung in der repu­bli­ka­ni­schen Partei. Doch es ist ein wenig irre­füh­rend. Es sugge­riert, dass die abtrün­nigen Abge­ord­neten einen anderen, völlig neuen Weg einschlagen möchten. Es ist viel­mehr ein Rich­tungs­streit, ein Graben­kampf – zwischen der Partei an sich und dem «Freedom Caucus». Diesem gehören 95 % der Abtrün­nigen an. Der «Freedom Caucus» bezeichnet gemeinhin den rechten Flügel der Repu­bli­kaner im Abge­ord­ne­ten­haus. Ihm gehören etwa ein Fünftel aller repu­bli­ka­ni­schen Abge­ord­neten an. Ein Graben­kampf ist eigent­lich immer im Gange in den ameri­ka­ni­schen Parteien. Jene Kämpfe, die wir in anderen poli­ti­schen Systemen zwischen den Parteien sehen, werden in den USA inner­halb der Parteien ausge­tragen. So etwa Konflikte zwischen Stadt und Land oder zwischen progres­siven und mode­raten Kräften, wie es sie bei den Demo­kraten gibt. Das ist etwas ganz Normales. Weniger normal ist, dass es so weit führen könnte, dass es eine Partei lähmt. Das ist eine Entwick­lung, die wir bei den Repu­bli­ka­nern seit unge­fähr 2010 mit dem Aufkommen der Tea-Party-Bewe­gung beob­achten. Seit dem Zweiten Welt­krieg können sich Speaker im histo­ri­schen Schnitt knapp sechs Jahre an der Macht halten.
● Amazon will mehr als 18’000 Stellen strei­chen. Das hat Vorstands­chef Andy Jassy bekannt gegeben. Aller­dings hat Amazon im vorigen Jahr eine halbe Million Mitar­beiter einge­stellt, vor allem im Vertrieb.
● Mit diesem Trick machen sich tropi­sche Frösche unsichtbar. Ein Zauber­trick, auf den Harry Potter neidisch wäre! Wie Glas­frö­sche ihre raffi­nierte Tarn­technik anwenden, um sich prak­tisch komplett unsichtbar zu machen, hat ein multi­dis­zi­pli­näres Team aus den USA im Fach­ma­gazin «Science» (sciencemag.org) beschrieben. Die tropi­schen Frösche sind nacht­aktiv, tags­über schlafen sie auf licht­durch­läs­sigen Blät­tern. Während des Schlafs sammeln sich fast alle roten Blut­kör­per­chen in der Leber und werden dort vor Licht geschützt. Dadurch werden Glas­frö­sche um das Zwei- bis Drei­fache durch­sich­tiger, als sie es im Wach­zu­stand schon sind. Sobald es Nacht wird und die Glas­frö­sche aktiv werden, strömen die sauer­stoff­rei­chen Blut­kör­per­chen wieder durch die Adern. Blut und Kreis­lauf­system werden sichtbar. Der Trick könnte eines Tages auch erkrankten Menschen helfen. Es bleibt aber ein Rätsel, wie die Glas­frö­sche so viele Blut­kör­per­chen innert Sekunden in die Leber und wieder zurück in den Kreis­lauf bringen, ohne dass sich Blut­ge­rinnsel bilden oder Gewebe beschä­digt wird. Wenn Fragen rund um diesen Mecha­nismus geklärt werden können, könnte das auch Menschen helfen, die von Gefäss­erkran­kungen betroffen sind. SRF.ch
● Als erstes Land der Welt haben die USA einen Impf­stoff für Honig­bienen zuge­lassen. Das US-Land­wirt­schafts­mi­nis­te­rium gab grünes Licht für ein Vakzin gegen die durch Bakte­rien ausge­löste Ameri­ka­ni­sche Faul­brut. Herstel­lerin ist die Biotech­no­lo­gie­firma Dalan Animal Health (dalan.com) in Athens (GA). Die Ameri­ka­ni­sche Faul­brut rafft alljähr­lich Bienen­völker dahin. Die von Bakte­rien ausge­löste Infek­ti­ons­krank­heit befällt die Larven und lässt sie in den Bienen­waben verfaulen. Das Präparat ist eine Schluck­imp­fung. Abge­tö­tete Frag­mente des Bakte­riums Paeni­ba­cillus larvae werden ins Gelee Royal gemischt, mit dem die Bienen­kö­nigin aufge­zogen wird. Die Immu­nität wird von der Königin an die Larven weiter­ge­geben. ORF.at
● Kali­for­nien ruft aufgrund von schlechtem Wetter einen Notstand aus. Mehr als 76’000 Haus­halte in der San Fran­cisco Bay Area und fast 19’000 entlang der Zentral­küste sind ohne Strom.
● Apotheken dürfen die Abtrei­bungs­pille verab­rei­chen in den Staaten, in denen Abtrei­bungen zulässig sind. Abtrei­bungen sind in 13 Staaten verboten. NOS.nl
● Aska, das auf der Consumer Elec­tro­nics Show sein Flug­auto A5 vorstellte, hat Vorbe­stel­lungen für das 789’000-Dollar-Fahr­zeug eröffnet. Auf der CES 2023 sagte Aska-Mitbe­gründer Guy Kaplinsky, die Zulas­sung der Federal Avia­tion Admi­nis­tra­tion für den A5 könne „inner­halb eines Monats“ erfolgen. Aska hofft, die A5 nutzen zu können, um 2026 einen Mitfahr­dienst zu starten. Dieses flie­gende Auto könnte schneller vom Boden abheben, als Sie denken.
● Laut Bridget Carey von CNET ist das Trag­flä­chen­boot C8 EV von Candela ein Schiff, das wie ein flie­gender Teppich über das Wasser gleitet. Abge­sehen davon, dass er Elek­tro­fahr­zeuge anzie­hend macht, orien­tiert sich der C8 von Candela noch in einer anderen wich­tigen Weise an Tesla: Seine auto­nome Boots­fahrt, bei der der C8 einen fest­ge­legten Kurs einhalten kann. Das gesamte Boot besteht aus Kohle­faser, einschließ­lich der Sitze, was den Preis von 390’000 US-Dollar erklärt. ● Große Fern­seher sind cool, aber große Projek­toren noch cooler. Auf der CES 2023 stellte Samsung seinen Premiere-Projektor vor, einen Ultra­kurz­di­stanz­pro­jektor, der ein Bild mit einer Diago­nale von 150 Zoll an Ihrer Wohn­zim­mer­wand erzeugen kann. Ultra­kurzer Wurf bezieht sich auf den Abstand von der Wand. Anstatt es hinten im Raum zu plat­zieren, stellen Sie Premiere direkt an die Wand. Preise und Verfüg­bar­keit hat Samsung noch nicht bekannt gegeben. Im Allge­meinen kommen Produkte, die auf der CES ange­kün­digt werden, im Früh­jahr oder Sommer heraus. Preis­lich wird dies mit ziem­li­cher Sicher­heit nicht billig sein. Das vorhe­rige Premiere kostete 3’500 US-Dollar für die „120-Zoll“-Version und 6’500 US-Dollar für die „130-Zoll“-Version. Die CES findet noch bis 8. Januar 2023 in Las Vegas statt. Grosse Unter­nehmen sowie Start-ups stellen ihre neusten tech­ni­schen Entwick­lungen vor, wie Multi­funk­ti­ons­ro­boter, Lebens­mittel-Halt­bar­keits-Scanner bis hin zu intel­li­genten Toiletten. SRF.ch

Vatikan ‑Am Trau­er­got­tes­dienst für den verstor­benen Papst Bene­dikt XVI. haben nach Schät­zungen der vati­ka­ni­schen Gendar­merie rund 50’000 Gläu­bige auf dem Peters­platz teil­ge­nommen. Erst­mals seit Menschen­ge­denken hält ein Papst die Toten­messe für einen Papst. SRF.ch


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1 Kommentar

  1. @Tabubruch: Da sind sie wieder, die roten Linien die der Cum-Ex-Kinder­bet­ten­luft­ho­heits­scholz­kopf nicht kennen will

    @Schönbrunn-Quallen: Wien ist für derar­tige Nach­zucht gera­dezu präde­sti­niert, im Politzoo sind die schließ­lich mit massen­haft rück­grat­losem Nach­wuchs schon länger ganz vorn dabei

    @Tropentarnfrösche: Faszi­nie­rend – aber für die bereits spritz­mit­tel­ge­schä­digten kommt diese Hoff­nung wohl zu spät

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