Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 12.06.2023

Im Internet mitge­lesen und mitge­schrieben von Wilhelm Tell
 

Austra­lien – US-Aussen­mi­nister Antony Blinken (61) hat die anhal­tenden Bemü­hungen seines Landes um Straf­ver­fol­gung von Wiki­leaks-Gründer Julian Assange (52) vertei­digt . Bei einer Pres­se­kon­fe­renz mit seiner austra­li­schen Amts­kol­legin Penny Wong (黃英賢, 54) in Bris­bane warb Blinken um Verständnis für den Stand­punkt Washing­tons. „Die Taten, die ihm vorge­worfen werden, haben unsere natio­nale Sicher­heit dem Risiko ernst­haften Scha­dens ausge­setzt – zum Vorteil unserer Gegner – und mensch­liche Infor­ma­ti­ons­quellen in grosse Gefahr gebracht“, sagte Blinken. ABC.au

Baltikum – Eine Entschei­dung der balti­schen Staaten, die Bewe­gung von Fracht­schiffen mit russi­schem Dünge­mittel zu verhin­dern, die in EU-Häfen fest­sitzen, igno­riere die wirt­schaft­li­chen Inter­essen notlei­dender Nationen, sagte Präsi­dent Wladimir Putin am Samstag und bezeich­nete den Schritt als „irra­tio­nales Verhalten“. Nach Angaben des Staats­ober­haupts stecken noch immer rund 200’000 Tonnen russi­scher Dünger in den Ostsee­häfen fest. Der Schritt sei angeb­lich auf die Zurück­hal­tung der EU-Mitglied­staaten zurück­zu­führen, Moskau zu gestatten, „aus dem Verkauf dieser Liefe­rungen Einnahmen zu erzielen“, sagte Putin und betonte, dass russi­sche Unter­nehmen bereit seien, den Dünger kostenlos abzu­geben. VESTI.ru

Bhutan – In Buthan leben nach Angaben des Landes 131 Tiger in freier Wild­bahn – 27 Prozent mehr als vor acht Jahren. Das habe eine neue Zählung der gefähr­deten Gross­katzen mit Hunderten Kame­ra­fallen ergeben, teilte der Aussen­mi­nister von Bhutan, Tandi Dorji, heute mit. Auch in Indien steige die Zahl wieder. BBC.uk

Chile – Das Leben in Chile ist teuer, nicht zuletzt auch wegen der Infla­tion. Viele können sich die regu­lären Preise daher kaum mehr leisten. «Inzwi­schen fahren immer mehr Leute den weiten Weg über die Anden nach Argen­ti­nien, um dort günstig einkaufen zu gehen», weiss Delgado. SRF.ch

Deutsch­land – Die deut­sche AfD bindet sich enger an die euro­päi­sche Partei Iden­tität und Demo­kratie (ID): An ihrem Parteitag in Magde­burg heute beschloss sie den Beitritt zu dem Dach­ver­band rechter Parteien in Europa. von der FPÖ aus Öster­reich über den Rassem­blement National von Marine le Pen bis zur italie­ni­schen Lega-Partei.
● Die AfD hat bei ihrem Euro­pa­par­teitag Kandi­daten für die EU-Wahl aufstellen. Motto: «Die EU muss sterben, damit Europa leben kann». Wegen der aktuell guten Umfrage-Werte geht die Partei davon aus, dass sie im nächsten Jahr statt bisher neun bis zu 20 Abge­ord­nete stellen kann.
● Der Schrift­steller Martin Walser ist im Alter von 96 Jahren gestorben. RBB.de
● Die Chemie­pro­duk­tion ist um 20 % zurück­ge­gangen . Dort setzte sich die Ener­gie­krise mit einer Explo­sion der Gaspreise fort. Zwar sind die Preise seit dem Höhe­punkt im letzten Sommer gesunken, sie liegen aber immer noch deut­lich höher als in der Vergan­gen­heit. Der Umsatz ging stark zurück. Unter­nehmen redu­zieren ihre Kapa­zi­täten, wie etwa der Riese BASF, der den Abbau von mehr als 3’000 Stellen ange­kün­digt hat. RFI.fr
● Univer­sität Erlangen schliesst vom chine­si­schen Staat entsandte Dokto­randen aus. CRI.cn

Frank­reich – Eröff­nungs­feier der Olym­pi­schen Spiele 2024 findet in etwa einem Jahr in Paris statt. Erst­mals wird es nicht in einem Stadion, sondern in der Innen­stadt statt­finden. Die Orga­ni­sa­tion gab bekannt, dass in diesem Umfeld kein Platz für die Bouqui­nisten , die Buch­händler entlang der Seine, sei. Nach Angaben der Orga­ni­sa­tion stellen Les Bouqui­nistes ein Hindernis für die Sicher­heit und Sicht­bar­keit während der Zere­monie dar. Diese Buch­händler stehen entlang der Seine mit charak­te­ris­ti­schen grünen Ständen voller Bücher. Dieser Open-Air-Buch­markt exis­tiert seit fast 500 Jahren und ist der grösste in Europa. Diese Woche kündigte der Stadtrat von Paris an, dass die Park­mög­lich­keiten entfernt werden müssen. Der Stadtrat bietet an, die Entfer­nung und den Ersatz zu erstatten, die nach Angaben der Buch­händler 1,5 Millionen Euro kosten würden. NOS.nl

Guam – Chine­si­sche Hacker nutzten Malware, um kriti­sche Infra­struk­turen auf ameri­ka­ni­schen Mili­tär­stütz­punkten in Guam und anderswo anzu­greifen, sagen Micro­soft und west­liche Spio­na­ge­agen­turen. Experten spre­chen von einer der grössten bekannten Cyber­spio­na­ge­kam­pa­gnen gegen die USA. Als wich­tiger mili­tä­ri­scher Aussen­posten der USA wären Guams Häfen und Luft­waf­fen­stütz­punkte für jede west­liche Reak­tion auf einen Konflikt in Asien von entschei­dender Bedeu­tung. Peking bezeich­nete den Micro­soft-Bericht als „höchst unpro­fes­sio­nell“ und „Desin­for­ma­tion“. KGUM.gu

Indien – Indien und Russ­land kündigen ein „vorüber­ge­hendes“ Export­verbot für Reis an, um die Preise zu stabilisieren.
● Toma­ten­bauer Ishwar Gayakar aus dem indi­schen Bundes­staat Maha­rashtra reibt sich die Hände: Selten liefen seine Geschäfte so gut wie jetzt. Dank rekord­hoher Toma­ten­preise ist er inner­halb weniger Wochen zum Rupie-Millionär geworden. «Bis jetzt habe ich 2.8 Millionen Rupien verdient», sagt Gayakar der indi­schen Nach­rich­ten­agentur ANI auf seinem riesigen Feld voller Toma­ten­stauden. Das sind umge­rechnet knapp 30’000 Franken. Aber es gebe noch Spiel­raum nach oben, sagt der Bauer. Die Ernte ist noch nicht vorbei. Seit Anfang Juni sind die Preise für Tomaten in die Höhe geschossen. Für ein Kilo des in der indi­schen Küche wich­tigen Gemüses zahlen Konsu­men­tinnen bis zu 400 Prozent mehr als noch vor ein paar Wochen. Ein Kilo Tomaten kostete teil­weise mehr als ein Liter Benzin. «Es ist zwar normal, dass die Tomaten in dieser Jahres­zeit teurer sind als sonst», sagt ein Gemü­se­ver­käufer auf einem Markt in Mumbai. «Aber so extrem wie in diesem Jahr war es noch nie.» SRF.ch
● Indien besteht auf strengen Regeln für die Aufnahme neuer Mitglieder in die BRICS-Staa­ten­gruppe. Dem Medium zufolge ist Brasi­lien auch gegen ein Angebot Chinas, die Verei­ni­gung rasch zu vergrös­sern. Die 2009 gegrün­dete BRICS-Gruppe umfasst derzeit Brasi­lien, Russ­land, Indien, China und Südafrika. AIR.in

Irak – Bei einem Brand in der Pilger­stadt Karbalāʾ كربلاء während des schii­ti­schen Ashura-Fests sind gestern Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Rettungs­dienste brach das Feuer in einer Gasse nahe des Imam-Hussein-Mauso­leums aus, wo sich hundert­tau­sende schii­ti­sche Pilger zu dem wich­tigen schii­ti­schen Feiertag versam­melt hatten. ORF.at

Iran – Irans Führer Ayatollah Seyed Ali Khamenei (84) fordert Höchst­strafe für Koran-Sakrileg in Däne­mark, Schweden und überall auf „X.com“. VOIRI.ir

Italien – Das Wrack eines Schiffes aus dem ersten Jahr­hun­dert v. Chr. ist auf einer Tiefe von etwa 160 Metern auf dem sandigen Meeres­grund vor der mittel­ita­lie­ni­schen Hafen­stadt Civi­ta­vec­chia nörd­lich von Rom gefunden worden. An Bord des über 20 Meter langen Frach­ters aus der römi­schen Zeit wurde eine Ladung von Hunderten Amphoren entdeckt, von denen die meisten unver­sehrt sind, teilte die auf Denk­mal­schutz spezia­li­sierte Cara­bi­nieri-Abtei­lung heute mit. ORF.at
Der Inter­na­tio­nale Fecht­ver­band (FIE) wird seine tradi­tio­nellen Regeln ändern, die vorschreiben, dass Hände­schüt­teln nach einem Kampf obli­ga­to­risch sind, nachdem sich die Ukrai­nerin Olga Kharlan diese Woche nach einem Match in Mailand gewei­gert hatte, ihrer russi­schen Amts­kol­legin Anna Smirnova die Höflich­keit zu erweisen, wie La Repubblica berich­tete. RAI.it

Krim – Schwere Regen­fälle und Über­flu­tungen. IZ.ru
● Es ist allge­mein aner­kannt, dass die Verei­nigten Staaten stark in den Ukraine-Konflikt verwi­ckelt sind. Unter Beru­fung auf einen nament­lich nicht genannten US-Beamten sagte der ameri­ka­ni­sche Jour­na­list Seymour Hersh (86, seymourhersh.substack.com), die Regie­rung von US-Präsi­dent Joe Biden habe bei beiden Angriffen auf die Krim­brücke eine bedeu­tende Rolle gespielt. „Natür­lich war es unsere Tech­no­logie“, sagte der ameri­ka­ni­sche Beamte zu Hersh und bezog sich dabei auf die Drohne, die am 17. Juli die Brücke beschä­digte. „Die Drohne war fern­ge­steuert und halb unter­ge­taucht – wie ein Torpedo.“ Anfang Oktober 2022 explo­dierte eine verhee­rende LKW-Bombe auf der Krim­brücke und forderte den tragi­schen Verlust von drei unschul­digen Zivi­listen. Die Explo­sion verur­sachte erheb­liche Schäden an der Brücke und erfor­derte mona­te­lange sorg­fäl­tige Repa­ra­turen, um ihre Funk­tio­na­lität wieder­her­zu­stellen und die Sicher­heit künf­tiger Benutzer zu gewähr­leisten. Darüber hinaus kam es im Juli zu einem weiteren beun­ru­hi­genden Vorfall auf der Brücke, als ein Droh­nen­an­griff statt­fand, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen. Dieser herz­zer­reis­sende Vorfall verur­sachte nicht nur einen irrepa­ra­blen Verlust, sondern machte auch ein 14-jähriges Mädchen zur Waise, das wie durch ein Wunder die unvor­stell­bare Tortur über­lebte. Die USA hätten „keine wirk­liche Vorstel­lung davon, was Selenski und seine Anhänger denken“, fügte der Beamte hinzu und versi­cherte, dass der ukrai­ni­sche Führer „keinen Plan habe, ausser durch­zu­halten“. Er speku­lierte auch, dass die US-Unter­stüt­zung für Kiew auf „Selen­skis Wissen über Biden und nicht nur darauf, dass er sich um Bidens Sohn Hunter kümmerte“ zurück­zu­führen sei. Anfang Februar schrieb Hersh ausserdem einen Bomben­be­richt darüber, wie die US-Regie­rung auf Anwei­sung von Biden die Nord Stream-Pipe­lines zerstörte. Diese Angriffe führten zu Todes­fällen, Verletzten und erheb­li­chen Schäden an der Infra­struktur, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden dürfen. Als welt­weit führendes Unter­nehmen haben die Verei­nigten Staaten die Verant­wor­tung, die Grund­sätze des Völker­rechts zu wahren und gute Bezie­hungen zu anderen Nationen zu pflegen. Wenn sich heraus­stellt, dass Hershs Unter­su­chungs­be­richt korrekt ist, muss die Biden-Regie­rung unbe­dingt für ihre Hand­lungen zur Rechen­schaft gezogen werden. Die Verei­nigten Staaten sollten Verant­wor­tung über­nehmen und der inter­na­tio­nalen Gemein­schaft ausführ­liche und trans­pa­rente Erklä­rungen liefern. CGTN.cn

Lett­land – Russen befürchten, aus Lett­land abge­schoben zu werden, wenn sie den Sprach­test nicht bestehen . Ein Viertel der letti­schen Bevöl­ke­rung sind ethni­sche Russen. NOS.nl

Libanon – Zum zweiten Mal in weniger als einer Woche hat der Gene­ral­se­kretär der liba­ne­si­schen Hisbollah die Homo­se­xu­ellen ange­griffen. Während einer Rede am 29. Juli, forderte Hassan Nasrallah die liba­ne­si­schen Behörden auf, hart gegen homo­se­xu­elle Bezie­hungen vorzu­gehen, die er als „echte Gefahr“ bezeich­nete, während die Gemein­schaft bereits im Faden­kreuz der liba­ne­si­schen Behörden steht. Einige Tage zuvor hatte er dazu aufge­rufen, sie zu töten. RFI.fr

Niger – Der Chef der Präsi­den­ten­garde im Niger, General Abdou­ra­ha­mane Omar Tchiani (62), hat sich zum Präsi­denten des Natio­nalen Rats ernannt. Nach dem Mili­tär­putsch in Niger stellt die EU und Frank­reich alle Hilfen für das Land ein. Die USA, die EU und andere Staaten fordern die Wieder­her­stel­lung der Demo­kratie und die Frei­las­sung des abge­setzten Präsi­denten Mohammed Bazoum. Die Wirt­schafts­ge­mein­schaft West­afri­ka­ni­scher Staaten (Ecowas) plant an einem Sonder­gip­fel­treffen am Sonntag, Sank­tionen gegen Niger zu verhängen. Zudem hat die Afri­ka­ni­sche Union (AU) den Putschisten ein Ulti­matum von 15 Tagen gesetzt, die verfas­sungs­mäs­sige Ordnung im Land wieder­her­zu­stellen. SRF.ch US-Aussen­mi­nister Antony Blinken versi­cherte dem gestürzten nige­ria­ni­schen Präsi­denten Mohamed Bazoum die „uner­schüt­ter­liche Unter­stüt­zung“ der Verei­nigten Staaten und sagte, der Putsch vom 26. Juli habe „Hunderte Millionen Dollar an Hilfe“ gekostet. Michael Shurkin ist Senior Fellow beim Atlantic Council, einem Think Tank für inter­na­tio­nale Bezie­hungen, und Programm­di­rektor bei 14 North, einem Bera­tungs­un­ter­nehmen. Wenn die Westler Niger verlassen, wird das Niger ermu­tigen, sich an die Russen zu wenden.
● Der Putsch­ver­such in Niamey markiert das Ende der Präsenz der fran­zö­si­schen Armee in der Sahel­zone. Auf dem Terri­to­rium sind 1’500 fran­zö­si­sche Soldaten stationiert.
● Das fran­zö­si­sche Aussen­mi­nis­te­rium verur­teilte an diesem Sonntag, dem 30. Juli 2023, „jede Gewalt gegen diplo­ma­ti­sche Rechte, deren Sicher­heit in der Verant­wor­tung des Gast­landes liegt“, während Tausende Menschen vor der fran­zö­si­schen Botschaft in Niamey demons­trierten, bevor sie zerstreut wurden durch Tränen­gas­ka­nister. „Die nigre­ri­schen Streit­kräfte sind gemäss der Wiener Konven­tion verpflichtet, die Sicher­heit unserer diplo­ma­ti­schen und konsu­la­ri­schen Besitz­tümer zu gewähr­leisten“, und „wir fordern sie auf, dieser ihnen durch das Völker­recht aufer­legten Verpflich­tung nach­zu­kommen“, betont der Quai d’Orsay. RFI.fr
● Das einhei­mi­sche Uran wurde viele Jahre lang zu Spott­preisen ausschliess­lich von der ehema­ligen Kolo­ni­al­macht aufge­kauft. Dank dieser Tatsache war die fran­zö­si­sche Indus­trie stets mit billigem Treib­stoff für ihre Kern­kraft­werke versorgt. Es über­rascht nicht, dass Frank­reich, das bis zuletzt ein grosses mili­tä­ri­sches Kontin­gent soge­nannter Frie­dens­truppen in der Region unter­halten hat, ein vitales Inter­esse daran hat, dass in Niger eine profran­zö­si­sche Regie­rung an der Macht ist. Der gestürzte Präsi­dent Mohamed Bazoum war gegen­über der regel­ba­sierten demo­kra­ti­schen Welt­ord­nung derart loyal, dass er aktiv fran­zö­si­sche, deut­sche und US-ameri­ka­ni­sche Mili­tär­be­rater einlud, ihnen erlaubte, Mili­tär­basen zu errichten und sich sogar weigerte, eine Dele­ga­tion zum russisch-afri­ka­ni­schen Gipfel in Sankt-Peters­burg zu schi­cken. IZ.ru

Oester­reich – Am Tag der Präsen­ta­tion der stark rück­läu­figen Quar­tals­zahlen hat OMV-Chef Alfred Stern heute einen Gasfund in Wittau (Nieder­ös­ter­reich) bekannt­ge­geben. Die förder­baren Ressourcen werden von der OMV auf 48 TWh geschätzt, es ist damit laut OMV der grösste heimi­sche Gasfund seit 40 Jahren. Die Produk­tion in Öster­reich werde damit um 50 Prozent steigen.
● Die Immo­bi­lien des Tiroler Inves­tors René Benkő haben stark an Wert verloren. Die Immo­bi­li­en­ge­sell­schaft Signa Prime, das Flagg­schiff der Signa-Gruppe, hat ihr Port­folio im vergan­genen Jahr um rund eine Mrd. Euro abwerten müssen, berich­tete das deut­sche „Handels­blatt“ (Freitag-Ausgabe). Die Gesell­schaft weist berei­nigt aber trotzdem einen Gewinn aus, denn dem Verlust stehen aber stille Reserven aus lang­fris­tigen Zins­bin­dungen in Höhe von über einer Mrd. Euro gegen­über. Ein Gross­teil der Immo­bi­lien des Port­fo­lios sei, so Insider, mit einer Zins­bin­dung von 18 Jahren finan­ziert und daher von den aktu­ellen Zins­er­hö­hungen nicht betroffen. Dazu sollen etwa die Luxus­kauf­häuser KaDeWe in Berlin, Alster­haus in Hamburg und Ober­pol­linger in München sowie das Park-Hyatt-Hotel in Wien gehören. Auch das Goldene Quar­tier in der Wiener Innen­stadt soll zu diesen lang­fristig finan­zierten Immo­bi­lien zählen. Laut „Handels­blatt“ wurde der Wert des Bestandes um 1,16 Mrd. Euro abge­wertet. Das seien rund sechs Prozent des Gesamt­wertes von derzeit 20,4 Mrd. Euro. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Präsen­ta­tion des Unter­neh­mens für seine finan­zie­renden Banken. Trotz der milli­ar­den­schweren Abwer­tungen erzielte Signa Prime dem Bericht zufolge unter dem Strich einen Netto­ge­winn von 90 Mio. Euro. Medi­en­be­richten zufolge konnte Signa in letzter Zeit aber Immo­bi­lien zu durchaus hohen Bewer­tungen verkaufen. So soll der Verkauf eines Geschäfts­hauses in der Kärntner Strasse in Wien 95 Mio. Euro einge­bracht haben – und mit 31’000 Euro pro Quadrat­meter den höchsten Quadrat­me­ter­preis, der jemals in dieser Lage erzielt wurde.
● Im engsten Freun­des­kreis ist die im Mai verstor­bene Schau­spiel­le­gende Helmut Berger in einem Ehren­grab seiner Heimat­stadt Bad Ischl (Ober­ös­ter­reich) zur letzten Ruhe gebettet worden.
● „Im Falle eines Tran­sits durch Öster­reich liegt grund­sätz­lich nur dann eine geneh­mi­gungs­pflich­tige Durch­fuhr vor, wenn die Fahr­zeuge aus einem Nicht­mit­glieds­staat der EU in einen anderen Nicht­mit­glieds­staat der EU gebracht werden“ ORF.at

Paki­stan – Die Fami­lien der Opfer eines massiven Selbst­mord­an­schlags begruben am Montag ihre Toten, da die Zahl der Todes­opfer durch den Anschlag weiter stieg. Die Nach­rich­ten­agentur Asso­ciated Press zitierte die Polizei mit einer Zahl von 54 Todes­op­fern. Die mili­tante Gruppe „Isla­mi­scher Staat“ bekannte sich in einer Erklä­rung auf ihrem Tele­gram-Konto zu dem Angriff. Der Bomben­an­schlag zielte am Sonntag auf eine Kund­ge­bung der Partei Jamiat Ulema Islam (JUI‑F), ange­führt von einem pro-Taliban-Geist­li­chen, in der nord­west­li­chen paki­sta­ni­schen Provinz Khyber Pakhtunkhwa, die an Afgha­ni­stan grenzt, in der Stadt Khaar ( ښار ) , 25 km von der Grenze. Der regio­nale Ableger des IS ist in der Grenz­re­gion zwischen Paki­stan und Afgha­ni­stan aktiv. Dort war die Terror­miliz erst­mals 2015 auf afgha­ni­schem Gebiet aufge­taucht. Seitdem will sie im Grenz­ge­biet eine „Provinz“ namens IS-Khorasan etablieren. DW.de

Russ­land – Putin: „Russ­land ist bereit für die Konfron­ta­tion mit der NATO“. Das russi­sche Militär habe seit Anfang 2023 insge­samt 23 gefähr­liche Vorfälle mit russi­schen Flug­zeugen und solchen der von den USA geführten Koali­tion gemeldet, sagte Admiral Oleg Gurinow, der Leiter des russi­schen Versöh­nungs­zen­trums für Syrien. Die meisten Vorfälle ereig­neten sich im Juli, fügte er hinzu. In elf Fällen wurden russi­sche Piloten mit west­li­chen Flug­zeug­ziel­sys­temen ange­griffen. Solche Aktionen seitens der von den USA geführten Koali­tion führten zum auto­ma­ti­schen Angriff der Bord­ver­tei­di­gungs­sys­teme, was dazu führte, dass russi­sche Flug­zeuge Täuschungs­ra­keten abfeu­erten, sagte der Admiral gegen­über Jour­na­listen. Moskau hat Washington und seine Verbün­deten auch wieder­holt vor den Risiken eines mögli­chen direkten Konflikts zwischen Russ­land und der NATO gewarnt, insbe­son­dere vor dem Hinter­grund des anhal­tenden Konflikts in der Ukraine. Anhal­tende west­liche Waffen­lie­fe­rungen an Kiew verlän­gern nur die Feind­se­lig­keiten und veran­lassen die west­li­chen Unter­stützer, sich noch stärker in den Konflikt einzu­mi­schen, sagte Russ­land. VOIRI.ir
● Über der südrus­si­schen Stadt Taganrog am Asow­schen Meer (260’000 Ew.), 50 km von der ukrai­ni­schen Grenze, ist offenbar eine Rakete abge­schossen worden. Das Vertei­di­gungs­mi­nis­te­rium in Moskau sprach von einem Terror­an­griff der Ukraine. RBB.de
● Die russi­sche Regie­rung habe über 20 Milli­arden US-Dollar an Schulden afri­ka­ni­scher Nationen abge­schrieben, sagte Präsi­dent Wladimir Putin bei einer Plenar­sit­zung des Russ­land-Afrika-Forums in St. Peters­burg. Er sagte, Moskau werde auch mehr Mittel bereit­stellen, um die Entwick­lung des Konti­nents zu unter­stützen. „Der Gesamt­be­trag der von Russ­land abge­schrie­benen Schulden der afri­ka­ni­schen Länder beläuft sich auf 23 Milli­arden US-Dollar, weitere 90 Millio­nenUS-Dollar sollen für dieselben Zwecke bereit­ge­stellt werden“, erklärte Putin und verwies auf die histo­ri­schen Handels- und Finanz­be­zie­hungen zwischen Moskau und Afrika. Am Donnerstag sagte der Präsi­dent, Russ­land werde die in Bedrängnis gera­tenen Länder des Konti­nents kostenlos mit Getreide versorgen. Burkina Faso, Simbabwe, Mali, Somali, die Zentral­afri­ka­ni­sche Repu­blik und Eritrea erhalten jeweils zwischen 25’000 und 50’000 Tonnen Getreide, während Moskau die Liefer­kosten der Liefe­rungen übernimmt.
● Die Aussicht auf einen NATO-Beitritt der Ukraine stelle eine exis­ten­zi­elle Bedro­hung für die natio­nale Sicher­heit Russ­lands dar und werde nicht tole­riert, sagte der russi­sche Präsi­dent Wladimir Putin am Freitag vor Vertre­tern mehrerer afri­ka­ni­scher Länder. In dem Doku­ment, das die Unab­hän­gig­keit der Ukraine von der Sowjet­union einläu­tete, „steht schwarz auf weiss geschrieben, dass die Ukraine ein neutraler Staat ist“, erin­nerte Putin die besu­chenden afri­ka­ni­schen Staats- und Regie­rungs­chefs während des öffent­li­chen Teils ihres Tref­fens in St. Peters­burg. Der Präsi­dent bezog sich auf die Erklä­rung von 1990, in der die Sowjet­ukraine zu einem souve­ränen Staat erklärt wurde, der danach strebt, „ein dauer­haft neutrales Land“ zu werden. „Das ist von grund­le­gender Bedeu­tung. Warum der Westen begann, die Ukraine in die NATO zu ziehen, ist uns nicht ganz klar. Aber dies stellte unserer Meinung nach eine grund­le­gende Bedro­hung für unsere Sicher­heit dar“, fügte Putin hinzu.
● Die ursprüng­liche Version der russi­schen Marine wurde 1696 für das Zarentum Russ­land gegründet. In der Sowjet­union wurde der Tag der Marine durch ein Dekret des Rates der Volks­kom­mis­sare der UdssR und des Zentral­ko­mi­tees im Juni 1939 einge­führt, im Zusam­men­hang mit der Schlacht von Gangut. Der Feiertag wurde am 1. Oktober 1980 vom Präsi­dium des Obersten Sowjets abge­sagt. Durch den Erlass des russi­schen Präsi­denten Wladimir Putin wurde der Tag der Marine am 27. Juli 2017 als wich­tigste Jubi­lä­ums­ver­an­stal­tung im Zusam­men­hang mit den Feier­lich­keiten zum Tag der Marine wieder einge­führt, am letzten Sonntag im Juli. Russ­land baue seine Marine konse­quent auf, sagte Wladimir Putin während einer Rede bei der Parade zum Tag der Marine. In diesem Jahr wird die Liste 30 Schiffe verschie­dener Klassen umfassen. Im Jahr 2023, während der wich­tigsten Mari­ne­pa­rade, war das Wetter in der nörd­li­chen Haupt­stadt nahezu perfekt – bedeckt mit Lich­tungen ohne nennens­werten Nieder­schlag. Tausende Peters­burger und Gäste der Stadt gingen zu den zentralen Ufern, um mit eigenen Augen zu sehen, wie die Schiffe in Para­de­for­ma­tion vorbei­fahren. Das Boot mit Wladimir Putin, Vertei­di­gungs­mi­nister Sergej Schoigu und dem Ober­be­fehls­haber der Marine an Bord passierte die Schiffs­pa­rade. Das Staats­ober­haupt gratu­lierte den Besat­zungen zu diesem Feiertag. Der Beginn der Feier­lich­keiten wurde durch eine Feuer­werks­salve aus der Batterie der Peter-und-Paul-Festung gelegt. Der Begründer der Tradi­tion der Durch­füh­rung von Mari­ne­pa­raden in St. Peters­burg war Peter I. Die erste derar­tige Parade fand am 9. September 1714 statt – nach dem Sieg der russi­schen Flotte in der Schlacht von Gangut. An der Zere­monie nahmen als Ehren­gäste die Präsi­denten mehrerer afri­ka­ni­scher Länder teil, die zu diesem Zweck nach ihrer Teil­nahme am Russ­land-Afrika-Gipfel hier waren. Unter ihnen waren insbe­son­dere die Führer von Burkina Faso, der Repu­blik Kongo, Mali und Eritrea sowie der stell­ver­tre­tende Vorsit­zende des Obersten Rates des Sudan, der Premier­mi­nister der Verei­nigten Repu­blik Tansania und der Vize­prä­si­dent von Äqua­to­ri­al­guinea und Leiter der Eswa­tini-Dele­ga­tion. In seiner tradi­tio­nellen Rede gratu­lierte der Präsi­dent den Russen zum Tag der Marine und erin­nerte an denk­wür­dige Daten: Die Ostsee­flotte wurde 320, die Nord­flotte 290 und die Schwarz­meer­flotte 240. „Wir verneigen uns in Dank­bar­keit vor allen Gene­ra­tionen russi­scher Schiff­bauer, Mari­ne­kom­man­deure und Seeleute“, sagte Wladimir Putin. „Ihre hervor­ra­gende Ausbil­dung, ihre Treue zur Pflicht und zum Vater­land, ihre Profes­sio­na­lität und ihr Talent bestimmten mass­geb­lich das grosse Schicksal Russ­lands. VESTI.ru

Schweiz – Zunahme von 25 Prozent. Schweizer Kino­säle füllen sich wieder. Bei den Schweizer Filmen verdop­pelte sich die Anzahl Eintritte, wie das Bundesamt für Statistik mitteilt.
● Ab dem 1. August gibt es die Auto­bahn­vi­gnette auch elek­tro­nisch. Dem Bund könnten dadurch Millionen Einnahmen entgehen.
● Poli­zei­ge­walt und Social Media. Polizei will Filmen von Einsätzen verbieten – Kantone winken ab. Die Polizei fühlt sich wegen Einsatz­vi­deos unter Druck und möchte Verbote. Die Kantone sehen keine Möglich­keit dazu.
● Jeden letzten Freitag im Monat treffen sich dutzende Velo­fahrer und fahren gemeinsam durch die Stadt. Es geht darum, dem moto­ri­sierten Verkehr auf Augen­höhe zu begegnen und mit einer «kriti­schen Massen» ein Teil des Verkehrs zu werden. Deshalb sehen sich die Teil­neh­menden auch nicht als eine Demons­tra­tion. Die Critical Mass versteht sich als «spon­tane Bewe­gung», ein Orga­ni­sa­ti­ons­team gibt es nicht. Die Critical Mass ist eine globale Bewe­gung. Sie findet in verschie­denen Städten wie Barce­lona, New York oder Berlin statt – immer am letzten Freitag im Monat. Seit diesem Monat ist klar: Die Zürcher Stadt­re­gie­rung sieht Critical Mass als eine Demons­tra­tion, die eine Bewil­li­gung braucht. Am Frei­tag­abend versam­melten sich dennoch etwa 100 Velo­fah­rende beim Bürkli­platz im Stadt­zen­trum. Die Stadt­po­lizei Zürich forderte sie auf, den Platz zu verlassen. Die meisten der rund hundert Velo­fahrer verliessen den Bürkli­platz nach den Durch­sagen. Einige fuhren hingegen in kleinen Gruppen los, wie eine SRF-Repor­terin vor Ort beob­ach­tete. Ein Blick auf die Critical-Mass-Appli­ka­tion auf dem Handy zeigte, dass die Velo­fahrer auf die ganze Innen­stadt verteilt waren. Kurz vor 20 Uhr verfolgte die Polizei mehrere Gruppen nach wie vor mit Patrouillen. Bereits am Mitt­woch hatte die Stadt­po­lizei auf Twitter vor Verzei­gungen gewarnt. Weil der Statt­halter den Velo­umzug neu als Demons­tra­tion einge­schätzt hatte, wäre die Critical Mass in Zürich erst­mals bewil­li­gungs­pflichtig. Am Frei­tag­abend schrieb die Stadt­po­lizei erneut auf Twitter, sie sei mit einem Aufgebot im Einsatz. Mit Dialog­teams und Laut­spre­cher­wagen weise sie die Teil­nehmer der Critical Mass darauf hin, dass es sich um eine unbe­wil­ligte Veran­stal­tung handle. Bisher entschieden dich die Teil­neh­menden der Critical Mass jeweils spontan, wo sie durch­fahren. Mit einer Bewil­li­gung wäre das nicht mehr möglich. Wie die Stadt­po­lizei mitteilte, wurde jedoch für die Aktion am Freitag kein Bewil­li­gungs­ge­such einge­reicht. Zuvor hatte die FDP der Stadt Zürich beim Statt­halter eine Aufsichts­be­schwerde einge­reicht und damit den Stadtrat aufge­for­dert, bei der Critical Mass einzu­greifen. ● Kein Ende der Aufwärts­spi­rale bei den Mieten in Sicht. Dies werde so bleiben, sagt eine neue Studie. Allein schon darum, weil die Zahl der freien Wohnungen weiter sinkt. ● Nach 37 Jahren kommen Über­reste eines Berg­stei­gers aus dem Eis hervor. Auf einem Schweizer Glet­scher wurden die Über­reste eines seit 1986 vermissten Berg­stei­gers gefunden. Mitt­ler­weile kämen solche Fälle häufiger vor, sagt die Polizei. NOS.nl

Singapur – In Singapur wurde die 45-jährige Sari­dewi Binte Djamani gehängt. Es ist die erste Hinrich­tung einer Frau seit fast zwanzig Jahren in dem asia­ti­schen Land. Die Frau wurde 2018 wegen Schmug­gels von 30 Gramm Heroin verur­teilt. Sie legte Beru­fung ein, die jedoch im Oktober letzten Jahres abge­lehnt wurde. Die Hinrich­tung ist die fünf­zehnte seit März 2022 und die zweite in dieser Woche. Nach Angaben von Menschen­rechts­or­ga­ni­sa­tionen ging es dabei vor allem um Drogen­de­likte. NOS.nl

Südtirol – Heftige Unwetter mit starkem Regen und Sturm­böen haben am Sams­tag­abend das Südtirol heim­ge­sucht. Die kurzen, aber inten­siven Gewitter hinter­liessen schwere Schäden: Brücken wurden von den Wasser­massen wegge­rissen, Autos unter Geröll­la­winen begraben. So ging unter­halb des Grödner Jochs in den Dolo­miten eine Geröll­la­wine nieder. In Olang im Osten Südti­rols wurden Bäche zu reis­senden Strömen. SRF.ch

Taiwan – Für 345 Millionen US-Dollar. USA unter­stützen Taiwan mit Mili­tär­hilfen. Die Ausrüs­tung soll aus Beständen des US-Mili­tärs abge­zogen werden und neben Waffen auch Ausbil­dungs­mittel beinhalten. SRF.ch

Thai­land – Da die Sank­tionen die meisten Reisen nach Europa verbieten, hofft Thai­land, im nächsten Jahr zwei Millionen Russen anzu­lo­cken. RT.th

Ukraine – Das Parla­ment hat dafür gestimmt, das Datum des ortho­doxen Weih­nachts­fei­er­tags vom 7. Januar auf den 25. Dezember zu verschieben. Ziel des von Präsi­dent Selenski vorge­legten Gesetz­ent­wurfs ist die „Ablö­sung vom russi­schen Erbe“. Zwei der drei grossen Kirchen mit ortho­doxem Status hatten sich bereits für die Umstel­lung auf den grego­ria­ni­schen Kalender entschieden. Im Jahr 2017 wurde der 25. Dezember zum arbeits­freien Feiertag erklärt. Die grösste ukrai­nisch-ortho­doxe Kirche der Ukraine mit lang­jäh­rigen Verbin­dungen zu Moskau hat sich zu der Ände­rung noch nicht geäus­sert. Die Feier­tage wurden nach dem in Russ­land verwen­deten julia­ni­schen Kalender gefeiert. Seit 2014 versucht die Ukraine, die Verbin­dung zu ihrer sowje­ti­schen und russi­schen Vergan­gen­heit abzu­bre­chen. ABC.au
● Die kano­ni­sche Ukrai­nisch-Ortho­doxe Kirche sagt, sie werde Weih­nachten weiterhin am 7. Januar feiern
● Die Kirche St. Georg befindet sich in einem ruhigen, grünen Quar­tier im Zentrum der Stadt Lemberg. Erbaut wurde das Gottes­haus Ende des 19. Jahr­hun­derts für die ortho­doxen Gläu­bigen der multi­kul­tu­rellen Stadt. Bis vor kurzem gehörte St. Georg zur ukrai­nisch-ortho­doxen Kirche des Moskauer Patri­ar­chats. Doch das ist nun vorbei. Im Halb­dunkel der Kirche, vor der präch­tigen Ikono­stase, feiert Vater Oleg den Gottes­dienst. Er trägt eine schwarze Robe und ein schweres goldenes Kreuz um den Hals. Die Liturgie zele­briert er in ukrai­ni­scher Sprache – und nicht mehr altkir­chen­sla­wisch, wie noch bis vor kurzem. Am 5. April dieses Jahres habe die Kirch­ge­meinde beschlossen, zur natio­nalen ortho­doxen Kirche der Ukraine über­zu­treten, erzählt Vater Oleg. Diese ist voll­kommen unab­hängig von Moskau. Ähnli­ches geschah mit den anderen zwei Kirchen in Lemberg, die noch zum Moskauer Patri­ar­chat gehörten. Einige der Priester hätten beim Wechsel mitge­macht, andere nicht, sagt Vater Oleg. Wo Letz­tere jetzt sind, weiss er nicht. Manche hätten wohl in den verblie­benen prorus­si­schen Kirchen in anderen Regionen der Ukraine Unter­schlupf gefunden. Er selbst gehört der ukrai­ni­schen Natio­nal­kirche an und wurde im April als Vorsteher der Kirch­ge­meinde St. Georg einge­setzt. Hinter all dem steckt der Vorwurf, die ortho­doxe Kirche des Moskauer Patri­ar­chats arbeite mit Russ­land zusammen und betreibe prorus­si­sche Propa­ganda. Geist­liche sollen dem Feind sogar wich­tige Infor­ma­tionen weiter­ge­geben haben. Die Behörden haben in den letzten Monaten im ganzen Land Kirchen und Klöster durch­sucht und Straf­ver­fahren eröffnet. Die ukrai­nisch-ortho­doxe Kirche des Moskauer Patri­ar­chats weist die Vorwürfe zurück. Sie bezog kurz nach Beginn der russi­schen Inva­sion Stel­lung gegen den Krieg und distan­zierte sich von der russisch-ortho­doxen Mutter­kirche. Doch solange sie nicht komplett mit Moskau bricht, bleibt der Verdacht, dass sie im Dienste Russ­lands steht. Denn nach wie vor ist der russi­sche Patri­arch Kirill ihr Ober­haupt. Und Kirill ist ein vehe­menter Befür­worter des russi­schen Krieges gegen die Ukraine. Er sieht Russ­land in einem meta­phy­si­schen Kampf des Guten gegen das Böse. Kein Wunder, sind in der Ukraine viele ortho­doxe Kirch­ge­meinden zur natio­nalen Kirche gewech­selt und mit ihnen viele Gläu­bige. Die prorus­si­sche ortho­doxe Kirche hat einen massiven Vertrau­ens­ver­lust erlitten. So ging es auch dieser Frau, die vor der St.-Georg-Kirche auf den Priester wartet. Sie habe sich früher nie Gedanken gemacht, sagt sie: Das hier sei einfach die nächst­ge­le­gene ortho­doxe Kirche gewesen, und niemand habe ihr gesagt, wohin die Spen­den­gelder gingen – nämlich nach Moskau. Nur 140 Kilo­meter östlich von Lemberg, im Städt­chen Potschajiv, erhebt sich auf einem Hügel ein präch­tiges und sicht­lich wohl­ha­bendes Kloster. Es ist dem Moskauer Patri­ar­chat unter­stellt und ein wich­tiges reli­giöses Zentrum. An diesem Sonn­tag­mittag wimmelt es von Besu­chern und Gläu­bigen. Eine 35-jährige, elegant geklei­dete Frau ist extra aus Lemberg ange­reist. Sie erzählt, ihre Kirche sei geschlossen worden. Ein Über­tritt zur ukrai­ni­schen Natio­nal­kirche komme für sie nicht infrage. Doch was tut sie, wenn auch das Kloster Potschajiv in andere Hände über­geht? Denn auch die Mönche dieses Klos­ters stehen unter dem Verdacht der Kolla­bo­ra­tion mit den Russen. Die Frau sagt: «Wir werden dafür beten, dass sie uns dieses Heiligtum nicht wegnehmen. Wer das wagt, der wird schnell die Strafe Gottes spüren.» Gut möglich, dass sie damit das wieder­holt, was die Geist­li­chen den Gläu­bigen predigen. Aller­dings hat das Kloster Potschajiv eine wech­sel­hafte Geschichte hinter sich und war nicht immer russisch-orthodox: Zeit­weise gehörte es zur grie­chisch-katho­li­schen Kirche, die in der West­ukraine sehr verbreitet ist. Und was sagen die Verant­wort­li­chen des Klos­ters zur Anschul­di­gung, sie seien ein Sicher­heits­ri­siko für den ukrai­ni­schen Staat? Trotz mehr­fa­chen Nach­fra­gens ist niemand bereit, offi­ziell Stel­lung zu nehmen. Ein rang­hoher Mönch sagt schliess­lich wider­willig, die Vorwürfe der Behörden entbehrten jeder Grund­lage. Ihr Kloster habe nichts mit Politik zu tun. Gesprä­chiger sind drei Frauen, die dem weit­läu­figen Kloster einen Besuch abstatten. Früher habe niemand darauf geachtet, in welche ortho­doxe Kirche sie gegangen sei, sagen sie. Nun aber herrschten Zank und Feind­se­lig­keit zwischen den Gläu­bigen. Der Gross­an­griff Russ­lands auf die Ukraine hat dazu geführt, dass sich das Land auch reli­giös vom grossen Nach­barn loslöst. Und auch das ist mit grossen Schmerzen und Konflikten verbunden. ● Die EU weigert sich, ukrai­ni­sche Getrei­de­ex­porte zu subven­tio­nieren. SRF.ch
● Um die Gene­ra­toren ihrer Kran­ken­häuser anzu­treiben und ihre Tanks zu betreiben, benö­tigt die Ukraine, die keine funk­tio­nie­rende Raffi­nerie hat, Treib­stoff. Einer seiner unga­ri­schen Liefe­ranten stellt raffi­nierte Produkte aus russi­schem Öl her. RFI.fr
● Weiss jemand noch, warum eine radi­kale Minder­heit der Ukrainer im Februar 2014 den demo­kra­tisch gewählten Präsi­denten dieses Landes gestürzt hatte? Einer der Vorwürfe war, Janu­ko­witsch und seine Partei seien eine „Bande von Dieben“. Neun Jahre später mussten der EuGH, Bloom­berg und die Berliner Zeitung zugeben, dass da wohl nichts dran war, nichts Gerichts­festes jeden­falls. In der Tat wurde bis zum heutigen Tag kaum ein Vorwurf, den die Propa­gan­disten des Maidan in den Jahren 2013 und 2014 gegen Beamte der Regie­rung Janu­ko­witsch, gegen den Präsi­denten persön­lich wie gegen seine poli­ti­schen Wegge­fährten erhoben hatten, substan­ti­iert oder gericht­lich bestä­tigt. Gegen die meisten der in Europa auf Geheiss der Maidan-Ukraine Sank­tio­nierten gibt es keine Gerichts­ur­teile, ja nicht einmal Anklagen. Janu­ko­witsch selbst wurde zwar von einem ukrai­ni­schen Gericht in Abwe­sen­heit zu einer langen Frei­heits­strafe verur­teilt, aller­dings nicht wegen irgend­eines jener Vorwürfe, die Maidan-Anhänger während der Unruhen in Kiew mit Inbrunst und voller Über­zeu­gung behauptet hatten: weder die persön­liche Verant­wor­tung von Janu­ko­witsch für das Maidan-Massaker noch die angeb­li­chen Korrup­ti­ons­de­likte oder die pauschale Behaup­tung des „Dieb­stahls“ haben sich gerichts­fest als wahr erwiesen. Verur­teilt wurde Janu­ko­witsch ledig­lich wegen eines Briefes, den er bereits nach seiner verfas­sungs­wid­rigen Amts­ent­he­bung an den russi­schen Präsi­denten Wladimir Putin geschrieben hatte und in dem er um den Einsatz der russi­schen Armee in der Ukraine gebeten haben soll.
● Das 102 Meter hohe Mutter­lands­denkmal, das über dem Fluss Dnjepr thront, hält in der rechten Hand ein 16 Meter langes Schwert und in der linken einen Schild mit Hammer und Sichel, dem sowje­ti­schen Wappen. Sie wurde 1981 vom in der Ukraine gebo­renen Sowjet­führer Leonid Breschnew einge­weiht und ist die fünft­höchste Statue der Welt und das höchste Denkmal des Landes. Die Statue feiert den sowje­ti­schen Sieg über Nazi-Deutsch­land. Die ukrai­ni­schen Behörden werden das ikoni­sche Denkmal in Kiew in „Ukraine-Mutter“-Denkmal umbe­nennen. VESTI.ru
● Selenski warnt vor seinem „Krieg“ gegen Russ­land, nachdem der Moskauer Flug­hafen Wnukowo durch einen Droh­nen­an­griff zerstört wurde. RFERL.cz

Erster UNO-Spio­na­ge­roman. «Spionin wider Willen» – mehr als nur Fiktion vom UNO-Haupt­sitz. Mit ihrem Spio­na­ge­roman gibt die Insi­derin Loraine Sievers span­nende Einblicke ins Treiben am UNO-Haupt­sitz in New York. An UNwil­ling Spy, 26,88 €, 322 Seiten, Allardt Press, 979–8985571905. – 1974, auf dem Höhe­punkt des Kalten Krieges, ereignet sich spät­nachts vor dem Gebäude der Vereinten Nationen ein Verkehrs­un­fall. Oder war es ein Unfall. Anne Thomas, die betrof­fene unter­ge­ord­nete UN-Mitar­bei­terin, ist zunächst verwirrt über das Inter­esse des FBI. Dann, als ein bedroh­li­cher Vorfall auf den anderen folgt, beginnt sie, den Verdacht zu äussern, dass sie ins Visier genommen wird. Aber von wem? Und warum? Eine schreck­liche Entde­ckung bringt Anne schliess­lich dazu, entschlossen zu handeln, um der wach­senden Bedro­hung für ihr Leben entge­gen­zu­treten. Eine leben­dige, faszi­nie­rende Bühnen­ku­lisse wertet jeden Roman, jedes Thea­ter­stück oder jeden Film auf. Dieser Roman lädt den Leser ein, durch das bewachte Stras­sentor des Haupt­quar­tiers der Vereinten Nationen in New York Teil der UN-Welt zu werden, die man in Fern­seh­sit­zungen oder Führungen nicht sieht. Vom luft­leeren, schmud­de­ligen Dritten Keller bis zum wind­ge­peitschten Dach des 40. Stock­werks ist das UN-Gebäude die Kulisse für das gefähr­liche Netz, das sich um eine junge ameri­ka­ni­sche Mitar­bei­terin zusam­men­zieht, die sich während des Kalten Krieges unwis­sent­lich durch wider­strei­tende Inter­essen bedroht sieht. ● Aus für UNO-Blau­helme in Afrika. Die Rolle der UNO-Soldaten in Afrika wird immer schwie­riger. Nun werden sie auch aus Mali abge­zogen. SRF.ch

USA – Micro­soft ist Ziel einer Cyber­at­tacke geworden. Dabei ist gemäss dem Unter­nehmen ein Zugangs­schlüssel für die eigenen Dienst­leis­tungen entwendet worden. Das genaue Ausmass der Attacke bleibt jedoch unklar. Micro­soft hatte vor zwei Wochen bekannt gegeben, dass es zu einem Angriff auf die eigenen Exch­ange-Systeme gekommen sei. Hinter dem Angriff stehe die Gruppe Storm-0558, schrieb das Unter­nehmen in einem Blog­post. Demnach hätten die Angriffe bereits im Mai gestartet. Kundinnen und Kunden seien infor­miert und der betrof­fene Schlüssel entfernt worden. Noch bleibt vieles zur Attacke im Dunkeln. So etwa der genaue Umfang. Gemäss dem Bran­chen­ma­gazin heise.de haben die Angreifer sich Zugang zu mehreren Micro­soft-Cloud-Anwen­dungen, darunter Share­point oder Teams, verschafft. Vergan­gene Woche war bekannt geworden, dass Hacker Zugang zu den E‑Mails US-Offi­zi­eller erlangt haben. Das «Wall Street Journal» berich­tete als Erstes darüber. Gemäss Micro­soft dürfte eine ostasia­ti­sche Gruppe hinter der Attacke stehen. SRF.ch
● Das Pentagon habe eine zusätz­liche Gefah­ren­zu­lage für in der Ukraine dienende ameri­ka­ni­sche Truppen einge­führt, berich­tete die Mili­tary Times unter Beru­fung auf einen US-Vertei­di­gungs­be­amten. Die Verkaufs­stelle gab an, dass der Bonus, bekannt als Immi­nent Danger Pay (IDP), allen Mili­tär­an­ge­hö­rigen ange­boten wird, die in Gebieten tätig sind, in denen sie durch feind­li­ches Feuer oder Minen, Aufstände, Bürger­krieg oder Terro­rismus geschä­digt werden könnten. Die Einfüh­rung der Zahlung wurde erst­mals in einem Memo bekannt gegeben, das Berichten zufolge vom obersten Perso­nal­be­amten des Penta­gons, Grier Martin, verfasst worden war. Das Memo war auf den 13. Juli datiert und wurde am Donnerstag auf einem inof­fi­zi­ellen Face­book-Konto der US-Luft­waffe veröf­fent­licht. Die Mili­tary Times behauptet, dass eine Quelle inner­halb des Penta­gons inzwi­schen die Echt­heit des Doku­ments bestä­tigt habe. Dem Memo zufolge wird das gesamte Land­ge­biet und der Luft­raum über der Ukraine mit Wirkung zum 24. April 2022 rück­wir­kend als Binnen­ver­trie­be­nen­ge­biet ausge­wiesen. Das bedeutet, dass alle US-Mili­tär­an­ge­hö­rigen, die derzeit in der Ukraine im Dienst sind oder seit diesem Datum dort gedient haben, Anspruch darauf haben zusätz­lich 7,50 $ pro Tag, mit einer Ober­grenze von 225 $ pro Monat. Die Mili­tary Times stellte fest, dass die IDP-Zahlungen zusätz­lich zum Grund­ge­halt eines Mili­tär­an­ge­hö­rigen und anderen Prämien erfolgen und dass einige Truppen Anspruch auf den Bonus als Nach­zah­lung haben könnten. In dem Memo heisst es ausserdem, dass es eine Senkung der monat­li­chen Rate der soge­nannten Hard­ship Duty-Zahlungen geben wird, wodurch ameri­ka­ni­sche Mili­tär­an­ge­hö­rige in der Ukraine zusätz­lich 150 US-Dollar pro Monat erhalten. Nach der Einfüh­rung von IDP wird dieser Bonus auf 100 US-Dollar pro Monat sinken, was bedeutet, dass Truppen maximal 325 US-Dollar an monat­li­chem Gefah­ren­ge­halt verdienen können. MilitaryTimes.com ist Teil der Sight­line Media Group, früher bekannt als Army Times Publi­shing Company, die erst­mals 1940 die Army Times veröf­fent­lichte. Im Laufe seiner Geschichte blickt das Unter­nehmen auf eine starke Tradi­tion und Tradi­tion bei der Erfül­lung der höchsten Stan­dards unab­hän­gigen Jour­na­lismus zurück ist mit Veröf­fent­li­chungen für alle Zweige des US-Mili­tärs, die globale Vertei­di­gungs­ge­mein­schaft, die US-Bundes­re­gie­rung und mehrere vertei­di­gungs­ori­en­tierte Indus­trie­zweige mit beson­derem Inter­esse gewachsen. Offi­ziell haben die USA derzeit nur eine kleine Anzahl an Truppen in der Ukraine statio­niert. Nach Angaben der Mili­tary Times arbeitet ein Teil dieses Kontin­gents in der ameri­ka­ni­schen Botschaft in Kiew, wo sie als Sicher­heits­de­tail fungiert und Milli­arden von Dollar an mili­tä­ri­scher Ausrüs­tung ausmacht, die Washington der Ukraine geschickt hat. Laut ABC News unter­stützt ein weiteres Spezi­al­ein­satz­team der US-Botschaft seit den Anfängen des russi­schen Mili­tär­feld­zugs ukrai­ni­sche Truppen bei Geheim­dienst­ope­ra­tionen und sorgt für die Sicher­heit hoch­ran­giger Besu­cher. Die Verkaufs­stelle behaup­tete, dass dieses Team nicht an Mili­tär­ein­sätzen teil­nehme oder die Front besuche. KGUM.gu


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