Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 12.07.2023

Im Internet mitge­lesen und mitge­schrieben von Wilhelm Tell
 


Boli­vien – Im Rennen um den Rohstoff Lithium inves­tieren Russ­land und China in die Förde­rung des welt­weit stark nach­ge­fragten Leicht­me­talls in Boli­vien. Das chine­si­sche Unter­nehmen Citic Guoan 中信国安集团 und die russi­sche Uranium One Group Ураниум Уан Групп, eine Tochter des Nukle­ar­kon­zerns Rosatom, würden dafür mit dem boli­via­ni­schen Konzern Yaci­mi­entos de Litio Boli­vianos (YLB) zusam­men­ar­beiten, wie Boli­viens Präsi­dent Luis Arce bei der Unter­zeich­nung einer entspre­chenden Verein­ba­rung am Donnerstag sagte. Alle drei Unter­nehmen sind mindes­tens zu grossen Teilen in staat­li­cher Hand. Insge­samt würden rund 1,4 Milli­arden US-Dollar (rund 1,28 Mrd. Franken) für den Bau zweier Lithi­um­fa­briken im Depart­ment Potosi ausge­geben, teilte der boli­via­ni­sche Staats­kon­zern YLB am Freitag mit. Uranium One Group wird 578 Millionen Dollar in eine Anlage in den Salz­pfannen von Pastos Grandes und Citic Guoan 857 Millionen Dollar in eine zweite Anlage nörd­lich der Salz­wüsten von Uyuni inves­tieren. ORF.at

Brasi­lien – Bolso­naro darf bis 2030 nicht mehr kandi­dieren. Bleibt es bei dem Urteil, ist Bolso­naro von der Präsi­dent­schafts­wahl im Jahr 2026 ausge­schlossen. SRF.ch

EU – Im EU- Haus­halt ist kein Geld vorhanden. Wo ist das Geld geblieben? Das Geld wurde für die Unter­stüt­zung eines Krieges ausge­geben, der niemals hätte statt­finden dürfen“, so Orbán. KR.hu

Deutsch­land – Erst­mals erst­mals ein Poli­tiker der Alter­na­tive für Deutsch­land (AfD) zum Bürger­meister gewählt worden. Es handelt sich um den 42-jährigen Hannes Loth, der die Wahlen in der Stadt Raguhn-Jess­nitz mit mehr als 51 Prozent der Stimmen gewonnen hat. Die Stadt habe etwa 9’000 Einwohner, von denen etwa 7’800 wahl­be­rech­tigt seien, schreibt die Deut­sche Presse-Agentur DPA. Es war die zweite Wahl­runde der Stadt. In einem ersten Wahl­gang gab es vier Kandi­daten, keiner von ihnen erhielt die Mehr­heit der Stimmen. In der Stadt Burladen gab es in Deutsch­land schon einmal einen AfD-Bürger­meister. Harry Ebert trat bei der Ober­bür­ger­meis­ter­wahl 1999 als partei­loser Kandidat an und schloss sich später der AfD an. NOS.nl

Gross­bri­tan­nien  – Naomi Camp­bell wird Mutter – mit 53 Jahren. Das briti­sche Model wird zum zweiten Mal Mutter. Und das mit 53 Jahren. SRF.ch

Italien – Die italie­ni­sche Regie­rung unter­nimmt einen neuen Anlauf, um Sizi­lien mit dem Fest­land zu verbinden. Sie will für mehr als 13 Milli­arden Euro die grösste Schräg­seil­brücke der Welt bauen – und denkt schon über den Namen nach. Nur die Römer sollen es geschafft haben: Im Jahre 251 vor Christus errich­teten sie laut einiger Geschichts­schreiber eine schwim­mende Holz­brücke zwischen Sizi­lien und Kala­brien und brachten so unter anderem Dutzende von Elefanten aufs Fest­land, die sie in einer Schlacht gegen Karthago erobert hatten. Seitdem gab es etliche Versuche, eine feste Verbin­dung über die Meeres­enge bei Messina zu schaffen, doch sie schei­terten alle­samt. Die Regie­rung von Giorgia Meloni und ihr nimmer­müder Infra­struk­tur­mi­nister Matteo Salvini starten nun einen neuen Anlauf. In unge­fähr einem Jahr könnten die Arbeiten für die grösste soge­nannte Schräg­seil­brücke der Welt beginnen, erklärte Salvini jüngst. 2030 solle die Verbin­dung in Betrieb gehen – hängend an zwei fast 400 Meter hohen Brücken­pfei­lern, mehr als 3’600 Meter lang und 65 Meter über dem Meeres­spiegel, sodass auch grosse Kreuz­fahrt­schiffe darunter Platz haben. RAI.it

Japan – Laut einer auf der Website des Wirt­schafts­mi­nis­te­riums des Landes veröf­fent­lichten Ankün­di­gung hat Japan drei russi­sche Ener­gie­pro­jekte, an denen japa­ni­sche Unter­nehmen aktiv betei­ligt sind, von den Sank­tionen ausge­schlossen. Der Bekannt­ma­chung zufolge wird die Ausnahme Projekte abde­cken, die als entschei­dend für die Ener­gie­si­cher­heit Japans gelten. NHK.jp

Mexiko – Der Wirbel­sturm „Beatriz“ hat direkt vor der mexi­ka­ni­schen Pazi­fik­küste Hurri­kan­stärke erreicht. Mit anhal­tenden Wind­ge­schwin­dig­keiten von bis zu 120 km/h befand sich „Beatriz“ gestern rund 80 Kilo­meter südlich der Hafen­stadt Lazaro Cardenas im Bundes­staat Michoacan, wie das US-Hurri­kan­zen­trum (NHC) mitteilte. ORF.at

Moldau – Reisender tötet zwei Agenten am Flug­hafen Chișinău. Beim Täter handelt es sich um einen 43-jährigen Reisenden aus Tadschi­ki­stan, der das Feuer eröff­nete, als ihm die Einreise verwei­gert wurde. NOS.nl

Nepal – Es gibt Berichte über den Beitritt nepa­le­si­scher Gurkha-Jugend­li­cher zur Wagner-Gruppe. Am 16. Mai gewährten die russi­schen Behörden nach einem Jahr Mili­tär­dienst den Zugang zur russi­schen Staats­bür­ger­schaft. Seitdem sind Hunderte nepa­le­si­sche Jugend­liche als Vertrags­sol­daten den russi­schen Streit­kräften beigetreten. Einige von ihnen zogen sich aus der nepa­le­si­schen Armee zurück. Während die russi­sche Staats­bür­ger­schaft eine grosse Attrak­tion für die nepa­le­si­sche Jugend darstellt, ist ein weiterer Faktor das Ende ihrer Rekru­tie­rung in der indi­schen Armee. Die Bezie­hungen zwischen Nepal und Indien gerieten unter Druck, als die indi­sche Regie­rung im vergan­genen Jahr lang­fris­tige Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nisse durch kürzere Vertrags­lauf­zeiten und keine Rente ersetzte. BBC.uk

Öster­reich – Die Alpen­re­pu­blik wird dem euro­päi­schen Luft­raum-Vertei­di­gungs­system „Sky Shield“ beitreten. Das kündigten Bundes­kanz­leramt und Vertei­di­gungs­mi­nis­te­rium Sams­tag­abend an. Die Neutra­lität sei durch das Projekt nicht gefährdet.
● US Ameri­kaner wird ab 2025 Gene­ral­di­rektor des Kunst­his­to­ri­schen Museums (KHM) in Wien. Er folgt auf Sabine Haag (61) aus Bregenz, die dem Haus seit 2009 vorstand. Jona­than David MacLachlan Fine (* 1969 in New York) studierte Geschichts- und Lite­ra­tur­wis­sen­schaften in Chicago und Cambridge, an der Yale Univer­sity absol­vierte er ein Studium der Rechts­wis­sen­schaften. An der Princeton Univer­sity promo­vierte er am Depart­ment of Art and Archaeo­logy, wo er mit der Arbeit „The Throne from the Grass­fields: History, Gifts, and Authen­ti­city in the Bamum Kingdom, 1880–1929“ seinen Ph.D. erwarb. In den USA war er als Rechts­an­walt in den Berei­chen Menschen­rechte, inter­na­tio­nale Handels­strei­tig­keiten und Verfas­sungs­recht tätig. In Berlin war Fine Samm­lungs­leiter des Ethno­lo­gi­schen Museums der Staat­li­chen Museen zu Berlin, ab 2014 war er Kurator für die Samm­lungen aus West­afrika, Kamerun, Gabun und Namibia. Mit 1. Juli 2021 wurde er als Nach­folger von Chris­tian Schick­lgruber (62) aus Wels wissen­schaft­li­cher Direktor des Welt­mu­seums Wien. Am 29. Juni 2023 wurde er von Kultur­staats­se­kre­tärin Andrea Mayer als Gene­ral­di­rektor des Kunst­his­to­ri­schen Museums in Wien ab dem 1. Jänner 2025 vorge­stellt. Er soll in dieser Funk­tion Sabine Haag nachfolgen.
● Wochen nach der Abstim­mungs­panne bei der Kür des neuen SPÖ-Chefs macht ein neues Zahlen­rätsel rund um die Abstim­mung die Runde. Diesmal betrifft es aller­dings die Mitglie­der­be­fra­gung, bei der sich der burgen­län­di­sche Landes­haupt­mann Hans Peter Doskoczil mit 33,7 Prozent der Stimmen durch­ge­setzt hatte. Es berichtet der „Trend“, dass 740 Stimm­zettel „verstüm­melt“ einge­troffen seien, die Dr. Rendi-Wagner den Sieg gekostet hätten. ORF.at
Wenn ein öster­rei­chi­sches Dorf slowa­kisch wird. Die Bevöl­ke­rung im öster­rei­chi­schen Kittsee hat sich in zehn Jahren fast verdop­pelt. Bald ist die Mehr­heit slowa­kisch. «Hier war der Eiserne Vorhang, hier war’s aus», erin­nert sich Tanja Buchebner-Böhm, die Leiterin der Volks­schule von Kittsee, an ihre eigene Kind­heit und Jugend. Ausser gut 30’000 Apri­ko­sen­bäumen gab es hier nichts. Die Bevöl­ke­rung schrumpfte. Heute wachsen nur ein paar Kilo­meter von hier die Wolken­kratzer von Bratislava/Pressburg in den Himmel. Die slowa­ki­sche Haupt­stadt boomt. Viele junge Fami­lien können sich das Leben dort nicht mehr leisten und sind in den letzten zehn Jahren nach Kittsee gekommen. Die Folgen zeigen sich nirgendwo deut­li­cher als in der Volks­schule: Von den 260 Schul­kin­dern spre­chen rund 200 zu Hause Slowa­kisch. «Ihnen so gut Deutsch beizu­bringen, dass sie in Öster­reich mithalten können», das sei die grosse Heraus­for­de­rung für die Schule, sagt Schul­lei­terin Buchebner-Böhm. Sie findet, dass das ganz gut gelinge, weil viele Einge­wan­derte sehr an der Bildung ihrer Kinder inter­es­siert seien. Die Statistik gibt ihr recht: In öster­reich­weiten Schul­ver­glei­chen liegt Kittsee im Mittel­feld. Auch Jana Gros­serová und ihr Mann sind vor ein paar Jahren mit ihrer Tochter nach Kittsee gezogen. Hier konnten sie sich das Haus leisten, das für sie in der slowa­ki­schen Haupt­stadt uner­schwing­lich war. Seit fünf Jahren betreibt Gros­serová am Haupt­platz von Kittsee ein Bistro, in dem zur Mittags­zeit öster­rei­chi­sche Gäste neben slowa­ki­schen Gästen sitzen. «Das hat mich über­rascht. Ich dachte, es würden vor allem andere Slowaken zu mir kommen», sagt die Wirtin. Gros­serová ist in Kittsee inzwi­schen heimisch geworden. Sie schätzt das dörf­liche Ambi­ente und möchte, dass das Dorf so bleibt, wie es ist. «Mehr als 4’000 Einwohner sind genug.» Der Bürger­meister von Kittsee, Johannes Hornek, geht aller­dings davon aus, dass noch mehr slowa­ki­sche Fami­lien kommen werden. Angst, dass das Dorf deshalb seinen Charakter verliert, hat er nicht. «Wenn auf der einen Seite der Ortschaft eine kleine Sied­lung mit drei‑, vier­hun­dert Leuten entsteht und auf der anderen Seite auch, dann ist das doch kein Problem.» Entschei­dend sei, dass der Ort nicht allzu schnell wachse. Er selbst freue sich vor allem, dass es wieder mehr Kinder im Dorf gebe. Bald wird die Mehr­heit der Einwohner von Kittsee einen slowa­ki­schen Pass haben. Auch das sei kein Problem, sagt der Bürger­meister. Die Menta­lität sei auf beiden Seiten der nahen Grenze sowieso fast die gleiche. Und tatsäch­lich ist im Dorf niemand zu finden, der sich vor dem Mikrofon über die Einwan­de­rung beklagen möchte. Das dürfte auch damit zu tun haben, dass viele Altein­ge­ses­sene Grund­stücke an Zuge­wan­derte aus der Slowakei verkauft und damit sehr gut verdient hätten: «Der grösste Vorteil der Einwan­de­rung ist ein mone­tärer. Die Nach­frage nach Grund­stü­cken hat die Preise in Höhen getrieben, die jenseits von Gut und Böse sind», sagt Bürger­meister Hornek. Geld und Kinder: Beide Faktoren tragen dazu bei, dass die Einwan­de­rung aus dem Osten in Kittsee kein Beispiel für Über­frem­dung ist, sondern ein Beispiel für Wieder­be­le­bung. SRF.ch

Polen – Die Ukraine müsse drin­gend Fort­schritte auf dem Schlacht­feld zeigen, schlug der ehem. Aussen­mi­nister (2015–2018) Witold Waszc­zy­kowski (66) vor. Viele EU-Staaten hätten kein Inter­esse an dem Land und würden lieber den Handel mit Russ­land wieder­her­stellen, sagte er dem ukrai­ni­schen Medi­en­un­ter­nehmen UNIAN. „Die meisten euro­päi­schen Nationen wie Deutsch­land und Frank­reich brau­chen die Ukraine nicht. Sie brau­chen Russ­land, um in die Welt­wirt­schaft zurück­zu­kehren. Sie brau­chen russi­sches Gas und Öl“, sagte der erfah­rene Poli­tiker am Donnerstag gegen­über UNIAN; (УНІАН, Українське Незалежне Інформаційне Агентство = Ukrai­ni­sche Unab­hän­gige Infor­ma­ti­ons­agentur) mit Sitz in Kiew besitzt den Fern­seh­sender UNIAN TV und gehört zur 1+1 TV- und Medi­en­gruppe, des Olig­ar­chen Ihor Kolo­mo­jski, der hinter Selenski steht. IZ.ru
● Im Herbst finden in Polen Wahlen statt und der Kurs der regie­renden PiS (Prawo i Spra­wi­ed­li­wość, Recht und Gerech­tig­keit) richtet sich nicht nur gegen Russ­land, sondern ebenso gegen Deutsch­land. Das Thema der Repa­ra­ti­ons­for­de­rungen von 1,5 Billionen Euro für Repa­ra­tionen aus dem Zweiten Welt­krieg dürfte in diesem Zusam­men­hang eine starke Rolle spielen. RPI.pl

Russ­land – Drei Südko­reaner haben beim Inter­na­tio­nalen Tschai­kowsky-Wett­be­werb erste Preise in den Kate­go­rien Violine, Cello und Gesang gewonnen, wie die Website am Freitag zeigte. Kim Gye-hee und Lee Young-eun holten sich die Gold­me­daillen in Violine bzw. Cello, während Son Ji-hoon zum Gewinner der Spezi­al­stimme gekürt wurde. Der 1958 in Russ­land gegrün­dete Wett­be­werb für klas­si­sche Musik findet alle vier Jahre in Moskau und Sankt Peters­burg für Pianisten, Geiger und Cellisten zwischen 16 und 32 Jahren sowie Sänger zwischen 19 und 32 Jahren statt.
● Die Auslands­ver­schul­dung Russ­lands erreichte am 1. Juli 2014 mit 732,8 Milli­arden US-Dollar ihren histo­ri­schen Höchst­stand und begann dann aufgrund der Sank­tionen des Westens und des Kapi­tal­ab­zugs von Nicht­an­säs­sigen einen relativ stetigen Rück­gang. Die Auslands­ver­schul­dung Russ­lands schrumpfte im ersten Quartal 2023 weiter, nachdem sie im Jahr 2022 um knapp über 100 Milli­arden US-Dollar einge­bro­chen war, wie am Freitag veröf­fent­lichte Daten der Zentral­bank CBR zeigten. Laut CBR gingen die Schulden in den ersten drei Monaten des Jahres um 25,9 Milli­arden US-Dollar oder 6,8 % zurück und beliefen sich am Ende des Quar­tals auf 357,9 Milli­arden US-Dollar. VESTI.ru
● Nach dem Aufstand der Söld­ner­gruppe Wagner wird auch das Firmen­im­pe­rium von Chef Jewgeni Prigo­schin zerbro­chen. Seine Medi­en­gruppe mit zehn Nach­rich­ten­web­sites ist bereits geschlossen, ebenso sein soziales Netz­werk. Noch unklar ist, was mit seinem Konzern Concord passiert. Dieser hatte allein in einem Jahr 80 Milli­arden Rubel (830 Mio. Euro) für die Verkös­ti­gung der russi­schen Armee kassiert. ORF.at

Schweiz – Die Schweiz und Italien rücken noch enger zusammen: Ober­halb von Zermatt auf fast 4000 Metern über Meer eine neue, länder­ver­bin­dende Seil­bahn eröffnet. Sie schliesst die letzte bestehende Lücke zwischen Zermatt und dem italie­ni­schen Bergort Cervinia.
● Wer aus ökolo­gi­schen Gründen auf herkömm­li­chen Kaffee verzichten will, findet regio­nale Alter­na­tiven. Diese können auch für Menschen inter­es­sant sein, die wegen des Koffeins im Kaffee schnell hibbelig werden. Die Auswahl ist gross. Zicho­ri­en­kaffee etwa war insbe­son­dere früher verbreitet. Denn Bohnen­kaffee galt lange als Luxus­pro­dukt und war vor dem wirt­schaft­li­chen Aufschwung in den 1950er-Jahren für viele Leute zu teuer. Das Ersatz­pro­dukt wird aus den Wurzeln der Chicorée-Pflanze gewonnen. Auch aus verschie­denen Getrei­de­arten wird Kaffee herge­stellt, beispiels­weise aus Gerste‑, Dinkel- oder Roggen­kör­nern. Und auch Eicheln lassen sich zu Kaffee verar­beiten. In den Markt der Ersatz­pro­dukte für Kaffee steigen auch jüngere Unter­nehmen ein. So beispiels­weise Kern­grün aus Zürich, das in der Region Lupinen anpflanzt und aus den Samen der Hülsen­früchte Kaffee produ­ziert. Einer der gewich­tigsten Unter­schiede ist, dass die Kaffee­al­ter­na­tiven in der Regel koffe­in­frei sind. Zudem sind sie scho­nender für den Magen als das Original. Und natür­lich gibt es auch Unter­schiede im Geschmack: Lupi­nen­kaffee etwa ist weniger bitter als Bohnen­kaffee. Er schmeckt süss­lich und nussig.
● 💥 Warum Dynamit-Erfinder Alfred Nobel seine Fabrik in Uri baute. Vor 150 Jahren war die Isleten am Urnersee explo­sives Fabrik­ge­lände. Jetzt gibt es dort Pläne für einen Luxus-Yacht­hafen. ab 1873 liess Alfred Nobel, der spätere Stifter der Nobel­preise, auf der Isleten Spreng­stoff im grossen Stil herstellen. Der schwe­di­sche Chemiker und Indus­tri­elle hatte da gerade das Dynamit erfunden. Ein Spreng­stoff, der deut­lich stärker war als das damals gebräuch­liche Schwarz­pulver, und gleich­zeitig sicherer in der Hand­ha­bung. Was Nobel noch fehlte, war so etwas wie ein guter Werbe­spot für sein Produkt. Und da begannen die Arbeiten am Gott­hard-Eisen­bahn­tunnel. «Hier konnte Nobel beweisen, dass sich sein Dynamit für den Tunnelbau in hartem Gestein eignete», sagt Hans­jakob Burkardt, ehema­liger Bauin­ge­nieur. Der 86-Jährige ist als Sohn eines Fabrik­di­rek­tors auf der Isleten aufge­wachsen und hat die Geschichte der Halb­insel in einem Buch aufge­ar­beitet. «Er suchte einen Ort in der Nähe der Baustelle, etwas abseits gelegen, wo sich unge­stört Dynamit produ­zieren liess.» Und Nobel würde fündig: auf der Isleten, die nur per Schiff erreichbar war. Nobel über­nahm das Gebäude einer etwas früher erbauten Papier­fa­brik, baute den Betrieb aus. Lieferte dann Dynamit per Schiff nach Flüelen, von wo es zur Tunnel­bau­stelle nach Göschenen trans­por­tiert wurde. «Ob Nobel selber auf der Isleten war, lässt sich nicht nach­weisen», sagt Burk­hardt. «Aber die Fabrik hier war ein Aushän­ge­schild in seinem Indus­trie­im­pe­rium.» Anfangs des 20. Jahr­hun­derts verkaufte Nobel die Fabrik an den fran­zö­si­schen Ched­dite-Konzern. Bis zu 100 Beschäf­tigte arbei­teten in den besten Zeiten auf der Isleten, viele wohnten dort. Die Geschäfte liefen gut, die Schweiz brauchte Spreng­stoff für Kraft­werk­bauten, für Tunnels, für Festungen im Alpen­massiv. Doch die Fabrik verpasste irgend­wann den Anschluss, sagt Hans­jakob Burk­hardt: «Die Entwick­lung bei den Spreng­stoffen ging weiter, doch man hielt zu lange am Alten fest.» Die Nach­frage nach Spreng­stoff nahm ab den 1990er-Jahren stetig ab, vor wenigen Jahren schloss Ched­dite die Fabrik ganz.
● Mit einer neuen Maschine lassen sich tote Herzen trans­plan­tieren 💔. Im März ist erst­mals in der Schweiz ein Herz eines Spen­ders trans­plan­tiert worden, der an einem Herz-Kreis­lauf-Still­stand gestorben war, wie der «Tages-Anzeiger» am Freitag berich­tete. Anders als bei den bishe­rigen Spen­dern stand das Herz also bereits still, bevor es entnommen wurde. Mithilfe einer neuen Maschine gelang es einem Team des Univer­si­täts­spital Zürich, das Spen­der­herz ausser­halb des Körpers wieder mit Blut und Sauer­stoff zu versorgen, sodass es wieder zu schlagen begann. Das Herz erholte sich in der Maschine, erklärt Franz Immer, Direktor der Stif­tung Swiss­trans­plant, «und wenn Sie ein gesundes Herz haben, können Sie dieses Herz eben erfolg­reich trans­plan­tieren». Bislang waren hier­zu­lande nur Herzen von Spen­dern entnommen worden, die hirntot auf Inten­siv­sta­tionen lagen. Bei ihnen funk­tio­nierte der Kreis­lauf also noch, für die Spende wurde er maschi­nell aufrecht­erhalten, sodass die Organe dieser Menschen weiterhin durch­blutet waren. Seitdem die neue Trans­plan­ta­ti­ons­me­thode im März erst­mals ange­wendet worden ist, seien bereits vier weitere, einst still gestan­dene Herzen trans­plan­tiert worden, sagt Immer. Die Ergeb­nisse waren durch­wegs sehr positiv. Die Warte­zeit für ein Spen­der­herz betrage in der Schweiz derzeit rund ein Jahr, sagt Immer. Dank der neuen Maschine könnten künftig aber deut­lich mehr Herzen trans­plan­tiert werden. ● Das Film­fes­tival in Neuchâtel widmet sich dem «Stör­faktor Frau». Im Film sind oft jene Frau­en­fi­guren span­nend, die aus der Norm ausbre­chen. Das NIFFF widmet ihnen eine Retrospektive.
● Halt­bar­keits­datum läuft ab. 140 Millionen Masken verfallen und müssen wohl vernichtet werden. Wenn keine Lösung für eine alter­na­tive Verwen­dung gefunden wird, werden die Schutz­masken verbrannt.
● Finanz­spritze für Wahl­kampf. Geld­segen für die Grünen: Erbin spendet eine Million Franken. Die Partei hat die grösste Einzel­spende ihrer Geschichte erhalten. Nun verdop­pelt sich ihr Wahlkampfbudget

Serbien – Serben geben mehr als 100’000 ille­gale Waffen ab. NOS.nl

Spanien – Süanien hat für sechs Monate die rotie­rende EU-Rats­prä­si­dent­schaft über­nommen. Das Land löst damit Schweden ab, das die Präsi­dent­schaft im vergan­genen halben Jahr inne­hatte. Der spani­sche Regie­rungs­chef Sánchez reist gleich am ersten Tag des EU-Rats­vor­sitzes in die ukrai­ni­sche Haupt­stadt Kiew. Dort will er die „unein­ge­schränkte Unter­stüt­zung“ der Euro­päi­schen Union für die Ukraine verdeutlichen.
● Die 110. Tour de France star­tete im spani­schen Bilbao. In diesem Jahr nehmen insge­samt sieben deut­sche Radprofis daran teil. Die drei­wö­chige Rund­fahrt endet am 23. Juli tradi­tio­nell auf den Pariser Champs Elysées. RBB.de

Ukraine – Die „Klima­ak­ti­vistin“ Greta Thun­berg [ˈɡrêːta ˈtʉ̂ːnbærj] traf sich am Donnerstag mit dem ukrai­ni­schen Präsi­denten Wladimir Selenski im Rahmen eines Vorschlags zur Bildung einer „Arbeits­gruppe“ zu den durch den Konflikt verur­sachten Umwelt­schäden. Die 20-jährige Thun­berg besuchte den Präsi­den­ten­pa­last in Beglei­tung der ehema­ligen schwe­di­schen Vize­mi­nis­ter­prä­si­dentin Margot Wall­ström, der Vize­prä­si­dentin des Euro­päi­schen Parla­ments Heidi Hautala und der ehema­ligen irischen Präsi­dentin Mary Robinson. SR.se
● Als Reak­tion auf ein mögli­ches Exil der russi­schen Söld­ner­gruppe Wagner in Belarus lassen Ukraine und Polen die Grenze zum Nach­bar­land verstärken. ORF.at

Ungarn – Ungarn wird sich den Plänen der Euro­päi­schen Kommis­sion wider­setzen, der Ukraine 50 Milli­arden Euro an Finanz­hilfen zu gewähren, bis Kiew erklärt, was es mit den letzten 70 Milli­arden Euro gemacht hat, sagte Minis­ter­prä­si­dent Viktor Orbán am Freitag. Buda­pest und Brüssel sind wieder­holt wegen Bargeld- und Waffen­lie­fe­rungen an die Ukraine anein­ander geraten. Den neuesten Zahlen aus Brüssel zufolge hat die EU Kiew seit Beginn der russi­schen Mili­tär­ope­ra­tion in der Ukraine im vergan­genen Februar 72 Milli­arden Euro an wirt­schaft­li­cher, mili­tä­ri­scher und huma­ni­tärer Hilfe geleistet. Trotz dieses beispiel­losen Abflusses, der die Kassen des Landes erschöpfte, kündigte die Euro­päi­sche Kommis­sion Anfang des Monats an, dass sie Kiew zusätz­liche Kredite und Zuschüsse in Höhe von 50 Milli­arden Euro anbieten werde. KR.hu

USA – Oberstes US-Gericht kippt Bidens Teil­erlass von Studi­en­kre­diten. Biden wollte Stud­entgen entlasten, indem er ihnen Studen­ten­dar­lehen erliess. Laut Gericht sei dies nicht zulässig.
● Der Supreme Court kippt die erleich­terte Uni-Zulas­sung für Schwarze.
● Wir werden den Klima­wandel nicht komplett von einem auf den anderen Moment stoppen können. Um ihn wenigs­tens abzu­mil­dern, werden Inves­ti­tionen nötig, die die Staaten nicht aus eigenen Mitteln stemmen können. Da kommen die Inves­ti­tionen über die Kapi­tal­märkte ins Spiel. Wir verstehen uns als Treu­händer für unsere Kunden. Also müssen wir sehr wohl darauf achten, dass auf der einen Seite die Erträge gut sind und auf der anderen Seite die Mittel gut ange­legt werden. Wir unter­stützen Unter­nehmen, die bereits in nach­hal­tige Tech­no­lo­gien inves­tieren. Und moti­vieren andere, sich auf diesen Weg zu begeben. Wenn wir als Black­Rock von beiden Seiten kriti­siert werden, dann müssen wir etwas richtig machen. Black­Rock Inc. (‚Schwarzer Fels‘) ist eine inter­na­tional tätige US-ameri­ka­ni­sche Invest­ment­ge­sell­schaft mit Sitz in New York City (blackrock.com/). Mit über 10 Billionen US-Dollar an verwal­tetem Vermögen ist Black­Rock der welt­grösste Vermö­gens­ver­walter, etwa in der halben Grösse der Vermö­gens­werte aller Finanz­un­ter­nehmen in Deutsch­land. Black­Rocks Kund­schaft besteht aus Privat­an­le­gern und Insti­tu­tionen wie Banken, Pensi­ons­kassen, Stif­tungen, Versi­che­rern, Staats­fonds und Zentral­banken. Der Haupt­sitz von Black­Rock befindet sich im Wolken­kratzer 50 Hudson Yards im Viertel Hudson Yards in Midtown Manhattan.
● Das 1,4 Milli­arden Euro teure Euclid ‑Tele­skop ist am 1. Juli um 11:12 Uhr Orts­zeit (17:12 Uhr MESZ) mit einer Falcon-9-Rakete von Cape Cana­veral aus in die Luft zu gestiegen. Raum­sonde wird nach verbor­genen Teilen des Univer­sums suchen. Euclid [ˈjuːklɪd] wird zu einer Beob­ach­tungs­po­si­tion etwa 1,5 Millionen Kilo­meter von der Erde entfernt auf der der Sonne gegen­über­lie­genden Seite des Planeten geschickt. Obwohl es sich in erster Linie um ein Projekt der Euro­päi­schen Welt­raum­or­ga­ni­sa­tion (ESA) handelt, verfügt die Mission auch über bedeu­tende wissen­schaft­liche und tech­ni­sche Beiträge der US-ameri­ka­ni­schen Welt­raum­or­ga­ni­sa­tion (NASA). Das Welt­raum­te­le­skop wurde mit einer Falcon-9-Rakete des privaten Raum­fahrt­dienst­leis­ters SpaceX lanciert um nach etwa 30 Tagen seinen Zielort, den zweiten Lagrange-Punkt (L2) zu errei­chen. Dort ange­kommen soll das Tele­skop etwa sechs Jahre lang den Welt­raum erkunden und mehr als ein Drittel des gesamten Himmels karto­gra­fieren. Euklid von Alex­an­dria (Εὐκλείδης) war ein grie­chi­scher Mathe­ma­tiker, der wahr­schein­lich im 3. Jahr­hun­dert v. Chr. in Alex­an­dria gelebt hat. In seinem berühm­testen Werk Elemente (Στοιχεῖα Stoicheia) trug er das Wissen der grie­chi­schen Mathe­matik seiner Zeit zusammen. Er zeigte darin die Konstruk­tion geome­tri­scher Objekte, natür­li­cher Zahlen sowie bestimmter Grössen und unter­suchte deren Eigen­schaften. ● Twitter führt Beschrän­kung beim Lesen von Beiträgen ein. SRF.ch
● Die Welt­bank hat einem von der japa­ni­schen Regie­rung garan­tierten Kredit in Höhe von 1,5 Milli­arden US-Dollar an die Ukraine zuge­stimmt, gab das Finanz­in­stitut am Freitag bekannt. NHK.jp
● Die „gemein­nüt­zige“ Orga­ni­sa­tion Open Society Foun­da­tions des Milli­ar­därs George Soros entlässt im Rahmen der laufenden Umstruk­tu­rie­rung 40% ihrer Mitar­beiter. KR.hu


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