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Im Internetradio mitgehört und mitgeschrieben von Wilhelm Tell
 

Bosnien-Herzegowina – so kann es nicht weiter gehen. Skrupellose Politiker haben in letzter Zeit immer offener an der Demontage Bosnien-Herzegowinas gearbeitet. Gezielt haben sie die Kriegs-Wunden aus den 90er Jahren wieder aufgerissen. Jetzt aber hat der Krieg in der Ukraine dem Westen bewusst gemacht, dass das zu gefährlich ist. Am lautesten macht sich Serben-Führer Milorad Dodik bemerkbar. Mit einer Reihe von Gesetzen stellt er die Existenz von Bosnien-Herzegowina in Frage und spurt eine Abspaltung seines Landesteils, der Republika Srpska, vor. Viel subtiler aber genauso rücksichtslos arbeitet Kroaten-Führer Dragan Covic. Er legt den halben Staat lahm und stellt die Wahlen im Herbst in Frage, um seine Pläne durchzudrücken. Aber auch bei der dritten und grössten Bevölkerungsgruppe, den Bosniaken, sieht es ähnlich aus. Auch Bakir Izetbegovic bewirtschaftet virtuos die Angst vor neuer Gewalt. Im Lauf des letzten Jahres betrieben die drei ihre Politik immer hemmungsloser und die Gefahr wuchs, dass die Situation ausser Kontrolle gerät. Die entscheidende Figur, um in Bosnien-Herzegowina mässigend zu wirken, ist der sogenannte Hohe Repräsentant, Christian Schmidt. Seine Aufgabe ist es, das Friedens-Abkommen von Dayton in Bosnien durchzusetzen. Die Reportage aus Banja Luka und Sarajevo zeigt, mit welchen Problemen es der Hohe Repräsentant zu tun hat, wie gross die Erwartungen der Bevölkerung an ihn sind und warum er Zuversicht schöpft, dass eine Eskalation doch verhindert werden kann. „International“, SRF.ch

Deutschland – Die Teuerung in unserem nördlichen Nachbarland ist happig: Im Mai stiegen die Konsumentenpreise im Vergleich zum Vorjahr um 8.7 Prozent. Auf die Waren des Alltagslebens umgerechnet waren es gar über 13 Prozent mehr als im Vormonat. Im Autoland Deutschland schmerzten vor allem die steigenden Benzinpreise. Die Bundesregierung handelte und kündigte einen Tankrabatt an. Seit Anfang Juni sollten Autofahrerinnen und -fahrer so mit 17 respektive 35 Cent pro Liter Benzin und Diesel entlastet werden. Nur wenige Tage nach Einführung der staatlichen Entlastungsmassnahme stellt sich nun aber heraus, dass nur wenig davon bei den Konsumentinnen und Konsumenten ankommt. Es steht der Vorwurf im Raum, die Mineralölkonzerne hätten in die eigenen Taschen gewirtschaftet. Auch eine weitere Massnahme der Bundesregierung hat für Aufsehen gesorgt: Für neun Euro kann man seit Sommerbeginn in der ganzen Bundesrepublik im Öffentlichen Verkehr herumreisen – mit teils kuriosen Ergebnissen. SRF.ch
●Nach Recherchen der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” stehen aktuell 300 Züge mindestens einen Tag auf freier Strecke herum – mitunter sogar bis zu zwei Wochen. Grund dafür sei unter anderem ein schlechtes Baustellenmanagement. Laut dem Beauftragten für den Schienenverkehr, Theurer, hat sich die Lage dramatisch zugespitzt. RBB.de

Frankreich – Frankreichs Wähler gingen am 12.6. in der ersten Runde der Parlamentswahlen an die Urnen, wobei alle 577 Sitze der Nationalversammlung gespielt wurden. Die linke NUPES-Koalition lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Präsidentschaftsgruppe von Emmanuel Macron, während Marine Le Pens National Rally und die rechtsgerichteten Républicains hinterherhinken. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse aus der Abstimmung am Sonntag. In den sieben Wochen seit Macrons Wiederwahl zum Präsidenten in einer Stichwahl gegen den rechtsextremen Führer Le Pen hat sich die politische Landschaft Frankreichs verändert. Ein neues Bündnis zwischen den vier grössten linken Parteien machte die Linke statt der harten Rechten zum Hauptherausforderer der Präsidentschaftskoalition im Rennen um die 577 Parlamentssitze Frankreichs. Am Sonntag wurde diese Dynamik bestätigt, als Macrons Ensemble-Koalition praktisch mit dem NUPES-Block unter der Führung des linken Brandstifters Jean-Luc Mélenchon verbunden war, selbst bei rekordniedriger Wahlbeteiligung. Was sind also die wichtigsten Erkenntnisse aus der Abstimmung am Sonntag? FRANCE 24 schlüsselt die Ergebnisse auf und blickt auf die entscheidende zweite Runde am kommenden Wochenende. Macrons Koalition sieht deutlich schwächer aus als 2017, als sie die erste Runde dominierte und anschliessend eine überwältigende Mehrheit der Sitze gewann. Dieses Mal wurde ihr Stimmenanteil (25,75 Prozent) fast von NUPES (25,66 Prozent) erreicht, wobei nur 21.000 Stimmzettel die beiden trennten. Als nächstes folgt Le Pen’s National Rally mit 18,68 Prozent. Rechtsextreme Kandidaten haben es weitgehend versäumt, aus Le Pens Erfolg bei den Präsidentschaftswahlen Kapital zu schlagen, bei denen sie im zweiten Wahlgang mehr als 40 Prozent gewann. Dennoch verspricht die Abstimmung am Sonntag einen deutlichen Aufschwung für Le Pens Partei im Parlament. Der Reichsparteitag hat derzeit nur acht Sitze in der Nationalversammlung, weniger als die 15, die für die Bildung einer Fraktion erforderlich sind – eine Voraussetzung, um in der Kammer wirklich Gewicht zu haben. Das wird sich voraussichtlich am kommenden Sonntag ändern, da die National Rally voraussichtlich zwischen 20 und 45 Sitze gewinnen wird, so der Umfragepartner von FRANCE 24, Ipsos/Sopra Steria. RFI.fr
●In vielen Ländern sind die steigenden Gaspreise Haupttreiber der Inflation. Frankreich treffen diese weniger stark. Das Land setzt nämlich im Gegensatz zu vielen weiterhin stark auf Atomstrom: Nirgendwo sonst in Europa stehen so viele AKWs. Trotzdem musste auch Paris bereits handeln und beispielsweise die Energiepreise deckeln. Zehn Milliarden hat der Staat diesbezüglich bereits ausgegeben, und auch der staatliche Energiekonzern EDF musste grosszügig finanziell unterstützt werden. Auch beim Benzin steigen zurzeit die Preise. Im Gegensatz zu Berlin hat sich Paris aber bislang gegen einen Tankrabatt ausgesprochen. Stattdessen hat Staatspräsident Emmanuel Macron Checks in der Höhe von 150 Euro an Sozialhilfebezüger angekündigt. Im kommenden Jahr könnten dann auch noch Lebensmittel-Checks hinzukommen. SRF.ch

Grossbritannien – Kaum ein Land in Europa ist so stark von der Inflation betroffen wie das Vereinigte Königreich. Seit 40 Jahren sind die Preise nicht mehr so stark gestiegen wie in den vergangenen Monaten. Grundnahrungsmittel wie Eier haben sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt, der Strom gar verdreifacht. In der Volksseele brodelt es wegen der steigenden Preise. Die oppositionelle Labour-Partei fordert grosszügige Auszahlungen. Ende Mai mussten sich die konservativen Tories dem Druck beugen. SRF.ch

Italien – Italiens rechte Partei Fratelli d’Italia (Brüder von Italien) führt nun die rechte Koalition in den Umfragen mit 22,2 % an. Die Popularität der Partei ist in den letzten Jahren von 4,3 % bei den italienischen Wahlen 2018 gestiegen und liegt in Umfragen jetzt bei 22,2 %, knapp vor der Mitte-Links-Demokratischen Partei. Die von Senatorin Giorgia Meloni (45) geführte Partei „bereitet sich auf die nächsten Wahlen mit der Aussicht vor, in die Regierung zu gehen“, sagte Fratelli d’Italias EU-Abgeordneter Carlo Fidanza mit Blick auf die nächste nationale Abstimmung, die für das Frühjahr 2023 erwartet wird. A Eine rechte Regierungskoalition sei unwahrscheinlich, weil „internationale Bilanzen eine solche Regierung in Italien jetzt nicht zulassen würden“. Die wachsende Popularität von Fratelli d’Italia ist hauptsächlich auf die Entscheidung der Partei zurückzuführen, sich in den letzten Jahren keinen Regierungskoalitionen anzuschliessen, und der Wahrnehmung, dass die Partei „kohärent“ und „organisch“ ohne „post-ideologische“ Merkmale ist. Der letztere Ansatz kennzeichnete die 5-Sterne-Bewegung, die 2013 vom Komiker Beppe Grillo finanziert wurde und laut den Daten von Europe Elects vom Mai 2022 von 32,7 % bei den Wahlen 2018 auf 13,3 % der Unterstützung gefallen ist. RAI.it

Kenia –  Kenia und die Corona-Pandemie. Schwangerschaft statt Schulbank. SRF.ch

Österreich – Am 3. Juni 2022, nur wenige Tage vor Tod von Heidi Horten, wurde im Hanuschhof in der Goethegasse im 1. Wiener Gemeindebezirk, der Inneren Stadt, die Heidi Horten Collection https://hortencollection.com/ unter Direktorin Agnes Husslein eröffnet. Die Ausstellungsfläche beträgt auf drei Ebenen 1.500 Quadratmeter, für die Adaption des Hanuschhofs zum Museum war das Architekturbüro The Next Enterprise verantwortlich. In der Sammlung befinden sich u.a. Marc Chagall, Les Amoureux, 1916; Gustav Klimt, Kirche in Unterach am Attersee, 1916; Francis Bacon, Study for Portrait of Henrietta Moraes, 1964; Andy Warhol, Four-Foot Flowers, 1964. Die Wahlkärntnerin starb am 12.6. in den frühen Morgenstunden im Alter von 81 Jahren in ihrem Haus am Wörthersee. Heidi Goess-Horten wurde am 13. Februar 1941 in Wien als Heidi Jelinek geboren. Sie arbeitete als Sekretärin einer Filiale der Firma Ideal Standard Registerkassen in Wien und lernte 19-jährig in einer Hotelbar in Velden am Wörthersee den 32 Jahre älteren deutschen Kaufhausbesitzer Helmut Horten kennen, den sie im Jahr 1966 heiratete. Mit ihm teilte sie das grosse Interesse an Kunst. Gemeinsam legten die beiden in den 1970er Jahren die Basis für ihre umfangreiche Kunstsammlung, begleitet von zahlreichen Atelierbesuchen und Reisen, um Kunst vor Ort zu erleben und in ihrem Entstehen zu begreifen. Schon damals fanden hochkarätige Werke Eingang in die Privatsammlung. Als Helmut Horten 1987 starb, erbte Heidi Horten das gesamte Vermögen des Milliardärs und gründete wenige Jahre später die Helmut Horten Stiftung. 1994 heiratete sie den französischen Blumengrosshändler Jean-Marc Charmat, von dem sie sich später wieder scheiden liess. 2015 heiratete sie schliesslich Karl Goess, dessen Nachnamen sie in ihrem Doppelnamen führte. Seit den 1980er Jahren erweiterte Horten in Zusammenarbeit mit Agnes Husslein-Arco, ehem. Direktorin der Österreichischen Galerie im Schloss Belvedere zu Wien, die nun auch als Direktorin der Heidi Horten Collection fungiert, ihre umfassende Kunstsammlung mit Werken des 20. Jahrhunderts bis hin zur zeitgenössischen Kunst. Einen grossen Teil der Sammlung präsentierte sie erstmals im Jahr 2018 im Leopold Museum mit der Ausstellung „WOW!“, die knapp 360.000 Besucher anzog. ORF.at
●Auch in unserem östlichen Nachbarland wird das Leben immer teurer. Die Bundesregierung reagierte vor kurzem auf die steigenden Preise und verabschiedete ein Hilfspaket für die österreichische Wirtschaft. Über die kommenden Jahre will Wien insgesamt 28 Milliarden Euro in die Wirtschaft pumpen. Im Fokus stehen dabei Massnahmen, die die Folgen der Teuerung für die Bevölkerung lindern. So sollen etwa Bürgerinnen und Bürger, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, Einmalzahlungen erhalten. SRF.ch

Russland – Alexej Nawalny wurde an einen unbekannten Ort verlegt. SRF.ch
●Das 25. St. Petersburg International Economic Forum (SPIEF), die wichtigste jährliche Wirtschaftskonferenz in Russland, findet in diesem Jahr vom 15. bis 18. Juni statt. Das Forum wurde 1997 zum ersten Mal veranstaltet. Das SPIEF wurde 2020 wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt. SPIEF ist das Parkett, auf dem sich Staatsoberhäupter, hochrangige Regierungsbeamte, Geschäftsführer russischer und ausländischer Unternehmen und Forscher trafen, um über die wirtschaftlichen Herausforderungen zu diskutieren, mit denen Russland, die Entwicklungsländer und die Welt insgesamt konfrontiert sind. VESTI.ru

Schweiz – Ständerat will Impfstoff-Beschaffung halbieren.
●Krähen mögen neues Pflanzenschutzmittel. Sie sind für die Landwirte hierzulande zurzeit ein grosses Problem: Überall in der Schweiz machen sich Krähen an Maisfeldern zu schaffen. Die Vögel können innert kürzester Zeit eine mehrere Fussballfelder grosse Fläche leer fressen und fügen so den Bauern grosse Schäden zu.
●Erste Wolf-Hund-Kreuzung in der Schweiz abgeschossen. Beim im April abgeschossenen Wolf nahe Chur handelt es sich definitiv um einen Hybriden – ein Novum für die Schweiz.
●Viele Mieter würden gern ihr E-Auto zu Hause laden. Doch oft verweigern Vermieter die nötigen Installationen.
●Pseudowissenschaftliche Alien-Forscher gibt es viele. Ufo-Fans auch. Die Wissenschaft aber hat sich lange schwer getan mit der Suche nach ausserirdischem Leben. Viele Wissenschaftler fürchteten, als Spinner abgetan zu werden. «Der schweizerische Nationalfonds hat lange keine Forschung gefördert zur Suche nach ausserirdischem Leben», sagt Astrobiologe Daniel Angerhausen von der ETH Zürich. Die Suche nach einfachem Leben wie Bakterien oder anderen Mikroorganismen war einigermassen akzeptiert. Die Suche nach höher entwickeltem, intelligentem Leben sei lange nicht salonfähig gewesen, sagt Angerhausen, «damit blieb dieses Feld Leuten ausserhalb der Wissenschaft überlassen». Unterdessen hat sich das geändert. Die Suche nach ausserirdischem Leben liegt im Trend. Die ETH, die renommierteste Hochschule der Schweiz, will nun sogar ein eigenes Zentrum zum Thema eröffnen. Es geht um die Frage, wie Leben überhaupt entstanden ist und wie es sich verbreitet – einfaches wie auch höheres Leben.
●Die Preise stiegen hierzulande lange nicht so stark wie in anderen Ländern – bis jetzt. Im Mai verzeichnete das Bundesamt für Statistik bei den Konsumentenpreisen ein Plus von 2.9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wer in seinem Haus Heizöl verwendet, muss bereits bis zu 80 Prozent mehr berappen als im Vorjahr. Die Politik zeigt sich bislang noch zurückhaltend. Doch das könnte sich schon bald ändern. Die SP fordert Inflationsprämien für alle, und die SVP fordert eine Entlastung an der Zapfsäule.
●Was die Flugticketabgabe bringen kann. Eine Mehrheit in der Schweiz will teurere Flüge. So soll weniger geflogen und das Klima ein bisschen geschont werden.
●Der Ständerat nimmt nach der abgelehnten Hornkuh-Initiative einen neuen Anlauf, um Kühen, Ziegen oder Schafen ihre Hörner zu lassen. Mit einem sogenannten «Hörnerfranken» will er jene belohnen, die sich für eine behornte Tierherde entscheiden. SRF.ch

Ruanda –  Gericht bremst ersten britischen Abschiebeflug nach Ruanda aus. London stoppt nach einem Gerichtsentscheid aus Strassburg die umstrittene Abschiebeaktion, hält aber an den Plänen fest. SRF.ch

Serbien und Ungarn – Beide Länder vertiefen ihre Energiepartnerschaft. Die Nachbarn „garantieren sich unter allen Umständen eine sichere und berechenbare Energieversorgung“. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnete Aussenminister Péter Szijjártó am Freitag mit Energieminister Sinisa Mali in Belgrad. Überall auf der Welt herrsche eine unglaubliche Verunsicherung, die durch Krieg und Sanktionen ausgelöst wird, meinte der ungarische Chefdiplomat. Niemand hätte vor wenigen Jahren noch geglaubt, bei Verhandlungen über den Energiebezug gehe es nicht in erster Linie um den Preis, sondern um die Bereitstellung in ausreichenden Mengen. Konkret wird Serbien 500 Mio. Kubikmeter Erdgas über Ungarn beziehen und in ungarischen Gasspeichern für die anstehende Heizsaison bevorraten. Unabhängig davon bezieht Ungarn in diesem Jahr mehr als 1,7 Mrd. Kubikmeter Erdgas via Serbien. Ausserdem schliesst sich Ungarn einer serbisch-slowenischen Initiative zur Einrichtung einer regionalen Strombörse an. Dazu werden die Strommärkte über eine weitere Hochspannungsleitung zwischen Sándorfalva (bei Szeged) und Subotica (Szabadka) miteinander verbunden. Diese steigert die Transportkapazitäten bis 2028 um die Hälfte auf 1,5 GW. Bei der Nutzung erneuerbarer Energien wollen die beiden Länder kooperieren. Ausserdem plant Serbien für die Modernisierung seines Kraftwerksparks die Verwendung ungarischer Technologien. MR.hu

Somalia – Hungerkrise in Afrika. Knapp eine Million Menschen sind in Somalia auf der Flucht. SRF.ch

Südamerika – Lithium für Auto-Batterien. Umstrittener Lithium-Abbau in Südamerika. In Bolivien, Argentinien und Chile liegen wichtige Lithium-Bestände. Doch der Abbau bedroht die Ökosysteme. SRF.ch

Thailand – Cannabis wird teilweise legalisiert. Kiffen ist in Thailand neu erlaubt – aber nur aus medizinischen Gründen. Cannabis mit psychoaktivem THC bleibt verboten. SRF.ch

Ukraine – Die sogenannte russische Dampfwalze ist viel stärker als die Ukrainer insgesamt. Strategisch gesehen ist die Stadt Sjewjerodonezk nicht wichtig. Politisch ja, weil man dann sagen müsste, man habe den gesamten Oblast, den Landkreis von Lugansk verloren. Der Rückzug der 2000 bis 3000 ukrainischen Soldaten wird durch die vielen zerstörten Brücken wahrscheinlich nur unter schweren Verlusten und ohne schweres Gerät möglich sein. Da ist der Druck der Russen enorm. Das Ganze ist ein Abnutzungskrieg. Man darf nicht vergessen, dass die russische Seite zu Beginn dieses Krieges sehr hohe Verluste hatte. Diese traten ein, bevor die Strategie umgestellt wurde: Man fährt nun nicht mehr mit Panzerverbänden vor, sondern schiesst zuerst mit der Artillerie alles zusammen, was auf der gegnerischen Seite da ist. Es gibt verschiedene Hinweise, dass auch die Russen nur mit Wasser kochen. Erstens: Die Separatisten in Donezk und Lugansk fangen teilweise Männer auf den Strassen ab, stecken sie in Uniform und geben ihnen einen Schnellkurs. Danach schicken sie sie an die Front. Das hat zu Protesten von Familienangehörigen geführt. Zweitens haben wir in Russland eine intensive Debatte, ob es eine Mobilmachung geben soll. Auch hier sehen wir, dass viele der Reservisten keine wirkliche Kampferfahrung haben. Die grosse Stärke der russischen Seite ist die erdrückende Überlegenheit bei Artillerie und in der Luftwaffe. Ob das durch westliche Waffenlieferungen ausgleichbar ist, ist eine offene Frage. Falls die Russen Sjewjerodonezk und die Zwillingsstadt Lyssytschansk erobern, brauchen sie nachher eine Kampfpause. Russland hätte ein abgespecktes Kriegsziel erreicht, nämlich die Eroberung des Landkreises von Lugansk. Noch nicht erreicht hätte man die Eroberung aller Städte im Landkreis von Donezk. Die Frage ist, wo die Ukraine Stellung beziehen würde. Soweit ich gesehen habe, ist die Ukraine für eine neue Verteidigungslinie nicht sehr gut vorbereitet, sagt Christian Wehrschütz auf SRF.ch

Ungarn – Embargos zerstören Europas Wirtschaft. Im Freitag-Interview für Kossuth-Radio bat Orbán die EU-Kommission um Verständnis für die ausserordentliche Lage und die Grossunternehmen um Verständnis wegen der Sondersteuern. „Es sieht sehr danach aus, dass sich dieser Krieg in die Länge zieht und auch 2023 noch für jede Menge Unsicherheiten sorgen wird.“ Unter den wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs stehe die „Kriegsinflation“ im Brennpunkt. Der Haushaltsentwurf für 2023 versuche, damit umzugehen, erläuterte Orbán, der neuerlich auf die beiden Sonderfonds (für Verteidigung und zum Schutz der niedrigen Energiekosten) verwies. Gleichzeitig zerstreute er Gerüchte, wonach künftig auch das Kleingewerbe marktkonforme Energiepreise bezahlen muss. In diesem Sinne äusserte am Wochenende der für Technologien und Industrie zuständige Minister, Kleinfirmen und Mikrobetriebe würden weiterhin geschützt. László Palkovics bekräftigte auf einer internationalen Messe in Felsőrajk, die Regierung tue alles, damit diese Firmen ihr Geschäftsmodell nicht wegen der Energiekrise aufgeben müssen. Er erinnerte daran, dass Ungarn die niedrigsten Preise für Strom, Gas und Kraftstoffe in ganz Europa offeriere. Orbán meinte im Kossuth-Radio, die verschiedenen Preisstopp-Massnahmen senkten die Spitze der Inflation um 5-6 Prozentpunkte. Ohne gedeckelte Preise an den Tankstellen und bei Grundnahrungsmitteln sowie ohne die amtlich fixierten Energiepreise würde die Inflation somit real 15-16% erreichen. Aus diesem Grund möchte er die zum 1. Juli auslaufenden Massnahmen gerne verlängern. Gleichzeitig mahnte der Ministerpräsident, in dieser Frage sei ein umsichtiges Vorgehen erforderlich. An dieser Stelle rückte der Ukraine-Krieg ins Blickfeld: „Der Krieg bringt Kriegsinflation mit sich; der Krieg wirkt zerstörerisch, und zerstörerisch wirkt die Inflation.“ Es bedürfe Friedens, damit die Massnahmen zur Abwehr der Kriegsinflation auslaufen könnten. Zu Kriegszeiten sei das nicht oder nur sehr mühselig möglich. Orbán warnte, solange die EU den Krieg finanziere und in die Länge ziehe, werde auch die Inflation zunehmen. „Die einfachste Methode, die Kriegsinflation zu beenden, ist der Frieden“, schlussfolgerte der Regierungschef. Die Kritik an der EU-Politik ergänzte er um den Hinweis, seine Regierung sei die einzige in der Gemeinschaft, die nicht von Sanktionen und Krieg rede, sondern auf den Frieden dränge. Dabei wäre es besser für die EU, die Strategie zu wechseln. „Denn sollte es weiter so gehen und auf das Öl- noch ein Gasembargo folgen, wird die Wirtschaft ganz Europas zerstört.“ Naturgemäss gebe es Geschäftskreise, die am Krieg verdienten und diesen gerne in die Länge ziehen wollen, während Europa daran kaputtgehe. Zur Aufforderung von Seiten der EU-Kommission, die Benachteiligung ausländischer Fahrzeugführer beim Tanken zu beenden, meinte Orbán nur: „Ausserordentliche Zeiten verlangen ausserordentliche Massnahmen.“ Das gelte insbesondere für Länder, die näher an der Konfliktzone liegen. In ausserordentlichen Zeiten sei es nicht nur statthaft, sondern geradezu eine Pflicht, von den allgemein geltenden Regeln abzuweichen, wenn sich die Interessen der eigenen Bevölkerung anders nicht schützen lassen. Ohne die Deckelung wären die Preise für Benzin und Dieselkraftstoff nicht nur um mehrere Forint höher, dies würde auf alle weiteren Produkte und Dienstleistungen durchschlagen. Spekulationen, die EU-Kommission könnte Strafzölle auf russisches Pipeline-Öl anwenden, wies Orbán mit dem Hinweis zurück, er wolle nicht glauben, die Vereinbarung über das Ölembargo würde nachträglich in dieser Form „uminterpretiert“. Ungarn habe seinen Standpunkt in einer harten Debatte verteidigt und schliesslich erreicht, was es wollte. Mit den Linken an der Macht hätte Ungarn das Ölembargo wie ursprünglich vorgesehen akzeptiert, dann würde schon heute kein Erdöl mehr aus Russland fliessen, es gäbe keine Preisdeckelungen, der Liter Benzin würde 700-900 Forint, Strom und Gas ein Mehrfaches kosten. Mit der gleichen Argumentationskette verteidigte er die Sondersteuern. „Wir können den Preis für den Krieg nicht den Familien aufbürden, die Grossunternehmen müssen einen grösseren Anteil an den Gemeinlasten auf sich nehmen.“ In zwei, drei Jahren (abhängig davon, wie lange sich der Konflikt in der Nachbarschaft hinzieht) werden auch sie von einer erneuerten ungarischen Wirtschaftsstruktur profitieren, die neue Geschäftschancen bieten könne. MR.hu

USA – Evangelikale Christen kämpfen seit Jahrzehnten gegen Abtreibungen in den USA. Ihr Einfluss reicht bis in Weisse Haus.
●Verhütung für den Mann: Das Hormon-Gel lässt hoffen. Ein Haut-Gel verhinderte bei 100 Paaren jede Schwangerschaft – bei nur milden Nebenwirkungen: Das ist vielversprechend.
●Die starke Inflation von zwischen acht und neun Prozent ist derzeit das dominierende Thema in der US-amerikanischen Innenpolitik und führt zu starken politischen Verwerfungen. Die Biden-Administration steht in der Kritik, die Gefahr der Inflation unterschätzt zu haben. Der Präsident hat zwar Massnahmen versprochen, doch angesichts eines stark gespaltenen Kongresses dürften ihm die Hände gebunden sein. Vielmehr fällt die Aufgabe wohl auf die US-Notenbank Fed und deren Chef Jerome Powell zurück. Diese hat erstmals seit Jahren die Zinsen erhöht.
●Unwetter in den USA. Heftige Überschwemmungen im Yellowstone-Nationalpark.
●Untersuchung zum Kapitol-Sturm. Trump greift Untersuchungsausschuss frontal an. In seiner Erklärung wirft Trump dem Ausschuss unter anderem vor, Entlastungszeugen ausgeschlossen zu haben.SRF.ch


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Von Redaktion

2 Gedanken zu „Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 16.06.2022“
  1. Kann mir bitte jemand folgende Aussage übersetzen:
    “Eine rechte Regierungskoalition sei unwahrscheinlich, weil „internationale Bilanzen eine solche Regierung in Italien jetzt nicht zulassen würden“.” ?

    Und was hat es mit dem neuen Pflanzenschutzmittel auf sich das schweizer Krähen anscheinend außerordentlich appetitlich finden?

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