Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 19.12.2022

Telldenkmal mit Bronzestatue von Richard Kissling und Hintergrundbild von Hans Sandreuter in Altdorf (Kanton Uri, Schweiz) · Foto: Хрюша / Wikimedia CC 3.0

Im Inter­net­radio mitge­hört und mitge­schrieben von Wilhelm Tell

Bulga­rien – Bulga­rien protes­tiert gegen die Entschei­dung von Öster­reich und der Nieder­lande der Schengen Mitglied­schaft von Bulga­rien und Rumä­nien nicht zuzu­stimmen. Rumä­nien bestellt sogar den öster­rei­chi­schen Botschafter ein, nicht den nieder­län­di­schen. In Bulga­rien wurden geheime Gefäng­nisse für Flücht­linge entdeckt, vor den Augen von Frontex. Sicher­heits­kräfte entlang der EU-Aussen­grenze in Bulga­rien, und Kroa­tien nutzen einer euro­päi­schen Medi­en­re­cherche zufolge geheime Gefäng­nisse für Flücht­linge. Schutz­su­chende werden demnach inof­fi­ziell an Orten gefangen gehalten und oft miss­han­delt, bevor sie zur Rück­kehr über die Grenze zur Türkei gezwungen werden. Die Bilder zeigen unter anderem einen vergit­terten, baufäl­ligen Verschlag auf dem Gelände der bulga­ri­schen Grenz­po­lizei. Mehrere Menschen sind zu sehen, wie sie auf dem Boden umgeben von Abfall ausharren. Asyl­su­chende würden teil­weise mehrere Tage lang ohne Wasser und Essen einge­sperrt, heisst es. Im Anschluss bringe die Polizei sie wieder zurück an die Grenze. Die ille­galen Inhaf­tie­rungen finden mit offen­kun­diger Billi­gung der EU-Agentur Frontex statt. DLF.de

Däne­mark – Gut zwei Jahre nach der Massen­keu­lung aller Nerze in Däne­mark sind die ersten 10’000 Tiere zum Aufbau einer neuen Zucht auf dem Weg aus islän­di­schen Nerz­farmen. DR.dk

Deutsch­land  – Dem deut­schen Staat sind die blutigen Folgen seiner Migra­ti­ons­po­litik egal – lieber jagt er Reichs­bürger. Der Kampf gegen die Reichs­bürger vermischt in unzu­läs­siger Weise Politik und Justiz. Man versucht, das ganze poli­ti­sche Spek­trum rechts der Mitte anzu­schwärzen. Gleich­zeitig igno­riert der Staat die von gewalt­tä­tigen Migranten ausge­hende Gefahr. NZZ.ch
● In der Rüstungs­po­litik setzen die Deut­schen mit dem 100 Milli­arden Euro starken Sonder­ver­mögen andere Akzente, als dies mit dem fran­zö­si­schen Partner in der Vergan­gen­heit verab­redet wurde. Statt gemein­same Entwick­lungs­pro­jekte in der Rüstungs­zu­sam­men­ar­beit voran­zu­treiben, setzen die Deut­schen viel eher auf den Einkauf von US-Rüstungs­gü­tern. Dies erweckt den Unmut der fran­zö­si­schen Seite, war man doch bisher gewohnt, solche stra­te­gi­schen Fragen der Sicher­heits- und Vertei­di­gungs­po­litik gemeinsam mit seinem engsten Vertrauten und Partner zu bespre­chen. KR.hu
● Jedes Jahr hängen etwa 5’000 Last­wa­gen­chauf­feure ihren Job an den Nagel. Gängelnde Vorschriften, endlose Staus, zermür­bende Stand­platz­suche und stän­diger Zeit­druck haben dem Brum­mi­fahrer-Job viel Romantik genommen. Das ist ein Grund, wieso es immer weniger Chauf­feure gibt – die Last­wagen drohen, still­zu­stehen. Eine mögliche Lösung des Problems: Trans­port­fahr­zeuge, die ohne mensch­liche Hilfe fahren, autonom. Galt die Digi­ta­li­sie­rung noch vor kurzem als Vernichter von Arbeits­plätzen, könnte sie in der Branche nun zum Heils­bringer werden. Vom digi­talen Chauf­feur, von Autos, die jeder­zeit und überall ohne Mensch am Steuer durch die Gegend kurven, sind wir dennoch meilen­weit entfernt – so weit, dass sich viele Experten fragen, ob dieser Traum je reali­siert werden kann. Und falls ja: ob sich die Entwick­lung dann auch rechnet. Ford hat diese Fragen kürz­lich für sich beant­wortet und ein Projekt mit voll­au­to­nomen Fahr­zeugen auf Eis gelegt. Im Rahmen eines Pilot­pro­jektes fuhren im Hamburger Hafen während drei Jahren Sattel­schlepper ohne Chauf­feur auf kurzen Stre­cken zwischen Termi­nals hin und her. Der Test wurde letztes Jahr abge­schlossen. In der nächsten Phase sollen nun mindes­tens zwei 40-Tönner den Contai­ner­hafen mit der Auto­bahn verbinden. In Zukunft sollen dann irgend­wann Sattel­schlepper von Rotterdam über Hamburg bis nach Norwegen fahren und so verschie­dene «Hubs» verbinden – und das auf Auto­ma­ti­sie­rungs-Stufe Level 5, also ohne Fahrer. Denkbar ist auch, dass in Zukunft ein Chauf­feur mehrere Last­wagen lenkt. Das Prinzip heisst «Platoo­ning»: Mehrere Fahr­zeuge fahren auto­ma­ti­siert hinter einem Führungs­fahr­zeug in Kolonne. Der Fahrer des ersten Last­wa­gens gibt Tempo und Rich­tung vor, alle anderen folgen ihm, lenken und bremsen selbst­tätig im Takt des Führungs­fahr­zeugs. Der Abstand zwischen den Last­wagen beträgt nur rund 20 Meter. In der Schweiz lohnt sich der Aufwand dafür aber kaum.
● Wegen der Gefahr durch Reichs­bürger, sagte Innen­mi­nis­terin Faeser (52), dass die Bundes­re­gie­rung das Waffen­recht verschärfen solle.
● Um die Versor­gung sicher­zu­stellen, greifen die euro­päi­schen Regie­rungen auf fossile Ener­gien zurück.
● Der Imager-Satellit von Meteosat in Darm­stadt startet, seinen vollen Daten­strom wird er aller­dings erst Ende nächstes Jahr an alle Nutzer schi­cken. Kurze Zeit später soll auch der Sounder ins All geschossen werden. Ein dritter Satellit, wieder ein Imager, wird das System vervoll­stän­digen und ab 2026 soll das Trio die euro­päi­sche Wetter­vor­her­sage in ein neues Zeit­alter führen.
● Ein Gericht in der deut­schen Stadt Bonn hat den ehema­ligen Steu­er­an­walt Hanno Berger zu einer Frei­heits­strafe von acht Jahren verur­teilt – wegen Steu­er­hin­ter­zie­hung. Berger gilt als Schlüs­sel­figur der soge­nannten Cum-Ex-Akti­en­deals in Deutsch­land. Durch diese Geschäfte entgingen dem deut­schen Staat laut Experten Milli­arden an Steu­er­ein­nahmen. SRF.ch

Gross­bri­tan­nien –  GB versinkt im Streik-Chaos.
● Schnee, Eis und Nebel führen zu Störungen im Reise­ver­kehr, Auto­bahn­un­fällen und abge­sagten Flügen von Heathrow. Die Tempe­ra­turen könnten im Nord­osten von Schott­land über Nacht auf minus 15°C sinken. BBC.uk

Iran – Der Rial fällt nach Protesten auf Rekord­tief. In den Wech­sel­stuben erreicht der Euro-Kurs 400’000 Rial. SRF.ch
● Nach arabisch-chine­si­schem Gipfel in Saudi-Arabien: bestellt der Iran den chine­si­schen Botschafter ein.
● Nach isla­mi­schem Recht wurde ein Mann heute in der Stadt Maschad öffent­lich gehängt. Mayid Reza Rahn­avard hat während der Proteste im November zwei Ange­hö­rige der Sicher­heits­kräfte ersto­chen. VOIRI.ir

Japan –   Die Rakete vom Typ Falcon 9 des US-Raum­fahrt­un­ter­neh­mens SpaceX von Elon Musk ist vom Welt­raum­bahnhof Cape Cana­veral in Florida abge­hoben. Sie brachte den Lander «Hakuto‑R» der japa­ni­schen Firma Ispace (アイスペース) auf den Weg zum Erdtra­banten. Bei Erfolg wäre es die welt­weit erste private Mond­mis­sion. Wegen der sprit­spa­renden Reise­route, bei der die Schwer­kraft von Erde und Sonne zum Antrieb genutzt wird, dürfte es voraus­sicht­lich bis Ende April dauern, bis der Lander dort aufsetzt. Zwei ameri­ka­ni­sche Konkur­renten planen, Anfang nächsten Jahres eine direk­tere Route zum Mond zu nehmen. Sollten auch sie Erfolg haben, könnten sie sogar früher als «Hakuto‑R» dort ankommen. Es ist nicht der erste Anlauf zu einer privaten Mond­mis­sion. So hatte die israe­li­sche Non-Profit-Orga­ni­sa­tion Space IL die Sonde Beres­heet (בראשית = Schöp­fung) Rich­tung Mond geschossen, die jedoch 2019 auf dem Mond zerschellte. Hakuto (ハクト) bedeutet im Japa­ni­schen «weisser Hase», der in der japa­ni­schen Mytho­logie auf dem Mond lebte. Das «R» steht für Reboot, Neustart. Der 2.3 Meter hohe und bei ausge­fah­renen Lande­beinen 2.6 Meter breite Mond­lander hatte bei seinem Start ein Gewicht von etwa 1000 Kilo­gramm. Da aber der grösste Teil davon Treib­stoff ist, der unter­wegs verbrannt wird, wird der Lander auf dem Mond nur noch 340 Kilo­gramm wiegen. «Hakuto‑R» soll im Atlas-Krater auf der nord­öst­li­chen Mond­vor­der­seite aufsetzen. SRF.ch

Kosovo – Die Proteste der serbi­schen Bevöl­ke­rung im Norden Kosovos gehen weiter, die Barri­kaden und Stras­sen­blo­ckaden wurden nicht abge­baut. Die neusten Proteste waren durch die Fest­nahme eines ehema­ligen serbi­schen Poli­zei­be­amten durch die koso­va­ri­sche Polizei am Samstag ausge­löst worden. SRF.ch

Neusee­land – Das neusee­län­di­sche Parla­ment hat ein Geset­zes­paket verab­schiedet, welches das Rauchen stark eindämmen soll. Nach diesem darf Menschen, die am oder nach dem 1. Januar 2009 geboren wurden, kein Tabak mehr verkauft werden. Die neuen Gesetze sollen im nächsten Jahr in Kraft treten. SRF.ch

Nieder­lande – Amsterdam will auf den meisten Strassen Tempo 30 einführen. Die Mass­nahme werde 80 Prozent des Stadt­ge­biets betreffen und solle ab Dezember kommenden Jahres gelten, teilte man heute mit. Betroffen seien nicht nur die vollen und meist engen Strassen der Innen­stadt, sondern auch Gebiete weiter ausser­halb. Das Tempo­limit soll der Verkehrs­si­cher­heit dienen. Amsterdam ist nicht alleine mit seinem Vorhaben. Mehrere nieder­län­di­sche Gross­städte wie Rotterdam, Den Haag und Utrecht haben Pläne, 2023 die Höchst­ge­schwin­dig­keit weit­ge­hend auf Tempo 30 zu senken. Die fran­zö­si­sche Haupt­stadt Paris hat bereits vor einem Jahr Tempo 30 auf den meisten Strassen eingeführt.
● Bilt­ho­vener Labor­mit­ar­beiter mit Polio­virus infi­ziert. Am 15. November wurde im Abwas­ser­system des Wissen­schafts­parks Utrecht erst­mals eine Spur des Polio­virus gefunden. Es gibt vier Unter­nehmen, die mit Polio-Impf­stoffen arbeiten, darunter RIVM, der Impf­stoff­for­scher Intra­vacc und der Impf­stoff­her­steller Bilt­hoven Biolo­gi­cals. Deshalb wird dort alle drei Wochen der Kanal kontrolliert.
● Mit dem neuen Fahr­plan am 11.12. wurden viele Lini­en­busse einge­stellt – zu teuer, zu wenig Chauffeure.
● Ein Studen­ten­zimmer bei Senioren einrichten, die in ihrer Wohnung noch freien Platz haben: Das ist ange­sichts der aktu­ellen Zimmer­knapp­heit natür­lich eine tolle Lösung für Studenten. Und Sie helfen auch, der Einsam­keit im Alter vorzu­beugen. Kurz gesagt, zwei Fliegen auf einen Schlag.. NPO.nl

Norwegen – Eine Zugstrecke mitsamt dem längsten Eisen­bahn­tunnel Skan­di­na­viens ist in Betrieb genommen worden. Seit heute kann man auf der neuen zwei­spu­rigen Express­linie Follo­banen durch den knapp 20 Kilo­meter langen Blix­tunnel in 11 Minuten mit 250 km/h von der Stadt Ski nach Oslo gelangen. Ski ist eine Stadt mit 20’000 Einwoh­nern in der Provinz Viken, im Bezirk Follo. Die Baukosten beliefen sich auf 26 Mrd. Kronen (2.5 Mrd Euro). Den längsten ÖV Tunnel der Welt hat die U‑Bahn in Chengdu (VR China) mit fast 70 km, in Europa der Gott­hard Basis Bahn Tunnel in der Schweiz mit 57 km. ORF.at

Öster­reich ‑Viele Beob­achter sehen das Nein zur Schengen-Erwei­te­rung als ein Manöver im nieder­ös­ter­rei­chi­schen Wahl­kampf. SRF.ch
● Coop Himmelb(l)au wurde 1968 von Wolf D. Prix, Helmut Swic­zinsky und Michael Holzer in Wien gegründet und ist seither in den Berei­chen Archi­tektur, Stadt­pla­nung, Design und Kunst tätig. 1988 wurde ein weiteres Atelier in Los Angeles eröffnet. Weitere Projekt­büros befinden sich in Frank­furt am Main und Paris. Coop Himmelb(l)au beschäf­tigt derzeit 150 Mitar­beiter aus 19 Nationen. Am 13.12. war Wolf Dieter Brix 80. Bekannt wurden u.a. BMW München 2007, EZB Frank­furt 2014, Museum Lyon 2015, Konfe­renz­zen­trum Baku, Oper Sebas­topol. Derzeit Anfein­dung wegen seiner Gebäude in China und Russ­land. Spitz­name Putins Archi­tekt. coop-himmelblau.at/ ORF.at

Peru – Nach Protesten infolge der Amts­ent­he­bung des sehr beliebten Präsi­denten Pedro Castillo (53) will seine Amts­nach­fol­gerin Dina Boluarte (60) 2024 abtreten und Neuwahlen abhalten lassen. Unruhen im ganzen Land schaden Feier­tags­tou­rismus. SRF.ch

Russ­land – Putin wurde von Deutsch­land und Frank­reich betrogen. Russ­lands Präsi­dent Wladimir Putin schliesst Verein­ba­rungen zur Ukraine für die Zukunft nicht aus. Die beiden Länder hatten 2014 und 2015 in den Verhand­lungen zum Minsker Waffen­still­stands­ab­kommen zwischen der Ukraine und den prorus­si­schen Sepa­ra­tisten im Osten der Ukraine vermit­telt. Jetzt lieferten sie aber Waffen in die Ukraine.
● Ukrai­ni­sche Angriffe auf Luft­waf­fen­stütz­punkte bis 700 km ins Landes­in­nere sorgen für Erstaunen. Die Flug­ab­wehr scheint schwere Lücken aufzu­weisen. Insbe­son­dere tief flie­gende Objekte werden schlecht erkannt – und können nicht abge­schossen werden. 1987 landete der deut­sche Hobby­pilot Matthias Rust (*1968) mit seiner Cessna am Roten Platz(!) in Moskau, ohne von der sowje­ti­schen Radar­über­wa­chung erkannt worden zu sein. Er sei bewusst tief geflogen, um von den Russen nicht entdeckt zu werden. Offenbar machen die Ukrainer jetzt dasselbe mit ihren Drohnen. Für Gross­an­griffe auf Russ­land bräuchten die Ukrainer moderne west­liche Waffen­sys­teme, welche die Ameri­kaner aber noch nicht liefern. Hinzu kommt, dass die Ukrainer nicht irgend­welche Ziele ange­griffen haben, sondern jenen Flug­stütz­punkt, von dem aus die Russen ihre Lang­stre­cken­bomber starten, um die Ukraine mit Raketen zu beschiessen.
● Als Revanche folgt ein Angriff auf Odessa. SRF.ch
● G‑7-«Ölpreis- Ober­grenze von 60 US-Dollar pro Barrel liegt über dem aktu­ellen Ural-Preis, über dem Fünf-Jahres-Durch­schnitt des Börsen­preises und über dem durch­schnitt­li­chen Netto­preis von Rosneft. Das bedeutet, dass China in der Lage sein wird, mehr russi­sches Öl zu einem grossen Preis­nach­lass zu kaufen, während der staat­liche Ölgi­gant weiterhin eine sehr gesunde Rendite von 16% auf das durch­schnitt­lich einge­setzte Kapital und mehr als 141 Millionen USD an Einnahmen erzielen wird, was einen Gewinn vor Steuern bedeutet, das Doppelte seines Inves­ti­ti­ons­be­darfs beträgt.“ SP.ru

Saudi­ara­bien – Der Unter­schied ist bemer­kens­wert: Als US-Präsi­dent Joe Biden vor einem halben Jahr Saudi-Arabien besuchte, war die Atmo­sphäre verkrampft. Biden stand unter Recht­fer­ti­gungs­druck, er gehe vor dem umstrit­tenen saudi­schen Kron­prinzen in die Knie, hiess es in der eigenen Partei. Denn Biden hatte im Wahl­kampf Mohammed bin Salman noch scharf verur­teilt und eine neue, an Menschen­rechten orien­tierte Golf­po­litik verspro­chen. Der chine­si­sche Präsi­dent liess sich mit allem Pomp am saudi­schen Königshof empfangen. Xi sprach dabei von einer «neuen Ära» der Zusam­men­ar­beit. Ein Abkommen über stra­te­gi­sche Part­ner­schaft wurde in Riad unter­zeichnet. China ist auf das Öl der Saudis ange­wiesen. Doch die Zusam­men­ar­beit geht weit darüber hinaus. Der saudi­sche Kron­prinz, der eine umfas­sende Moder­ni­sie­rung seines ultra­kon­ser­va­tiven König­reichs voran­treibt – er plant sogar eine Winter­olym­piade – zählt dabei auch auf chine­si­sche Unter­stüt­zung. Es wurden Verträge für chine­si­sche Unter­nehmen im Wert von 30 Milli­arden Dollar beschlossen. Darunter einer mit dem Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­kon­zern Huawei (华为), dem vorge­worfen wird, seine Netz­werke seien nicht sicher vor chine­si­schem Staats­zu­griff. Das chine­si­sche Enga­ge­ment soll von der Infor­ma­ti­ons­tech­no­logie über die grüne Energie bis zum Bausektor reichen. Beide Seiten betonen, sie wollten sich nicht in die inneren Ange­le­gen­heiten des anderen einmi­schen. Doch nicht nur Saudi-Arabien, auch weitere Golf­staaten wie die Verei­nigten Arabi­schen Emirate, orien­tierten sich zuneh­mend stärker nach Asien. Der Besuch von Xi doku­men­tiert diese Entwick­lung. Neben den direkten Gesprä­chen mit der saudi­schen Führung sind zum Abschluss auch Treffen des chine­si­schen Präsi­denten mit den Spitzen der anderen Golf­staaten und weiterer arabi­scher Länder vorge­sehen. SRF.ch

Schweden – Mit der alltäg­li­chen Welt hat die Quan­ten­physik wenig zu tun. „Reise durch das Quan­ten­wun­der­land“ nannte Physik­no­bel­preis­träger Anton Zeilinger (77) dann auch seine gestern in Stock­holm gehal­tene Nobel­vor­le­sung, anläss­lich der Preis­über­rei­chung, bei der auch über verschränkte Quan­ten­teil­chen die Venus von Willen­dorf tele­por­tiert wurde, aller­dings nur ihr Foto. Zeilinger ist am Höhe­punkt seiner Karriere. Gestern über­reichte ihm der schwe­di­sche König Carl XVI. Gustaf (76) in Stock­holm den Physik­no­bel­preis – zum Todestag von Alfred Nobel († 10. Dezember 1896 in Sanremo, mit 63). ORF.at

Schweiz – Auto­poser sollen künftig mit Ausweis­entzug bestraft werden können. Wer mit seinem Fahr­zeug wieder­holt Lärm erzeugt, um Aufmerk­sam­keit zu erregen, soll härter bestraft werden können. Rechts­über­holen kann auch bloss mit Busse bestraft werden. Laut den höchsten Rich­tern folgt auf die Verfeh­lung nicht unbe­dingt ein Ausweis­entzug. Es kommt auf die Umstände an.
● Auch in der Deutsch-Schweiz gibt es immer mehr Staats­ver­weiger und «Reichs­bürger».
● Zum ersten Mal gibt es jetzt in der Schweiz einen kommer­ziell nutz­baren Quan­ten­com­puter-Hub. «Quantum Basel». Diese neue Art von Computer soll komplexe mathe­ma­ti­sche Probleme inner­halb von rund 100 Sekunden lösen können. Konven­tio­nelle Rechner würden für das Lösen der glei­chen Aufgabe rund eine Million Jahre benötigen.
● Die Stoos­bahn nutzt die Energie, die beim Bremsen entsteht. Im Jahr können so rund 41’000 Liter Heizöl gespart werden. Die Stand­seil­bahn Schwyz–Stoos ist eine Stand­seil­bahn im Kanton Schwyz.
● Wieso gesüsst billiger als unge­süsst? Als sie für ihre Riegel Cran­ber­ries einkauft, macht sie eine selt­same Entde­ckung. «Ich habe meinen Augen nicht getraut», schreibt sie «Espresso». «Pro 100 Gramm kosten unge­zu­ckerte Bio- Cran­ber­ries rund 3.50 Franken. Gezu­ckerte kosten nur knapp zwei Franken, und zwar auch in Bioqua­lität und in einer fast glei­chen Packung.» Zucker­er­satz und Produk­ti­ons­menge machen unge­süsste Cran­ber­ries teurer.
● Das grösste Lebe­wesen der Schweiz: der Halli­masch. 50 Fuss­ball­felder gross und keiner merkts. Das grösste Exem­plar Europas ist sogar in der Schweiz. Und ohne es zu wissen, haben wir es vermut­lich schon mal gesehen. Denn: Der Halli­masch ist ein Pilz. Entschei­dend ist aber nicht der oben wach­sende Pilz­körper, sondern die im Boden liegenden Pilz­fäden. Der Halli­masch lässt grosse Flächen gesunder Bäume absterben. Das Schweizer Pracht­ex­em­plar hat einen Durch­messer von ca. 500–800 Metern und ist über tausend Jahre alt. SRF.ch

Serbien – Serbiens Sljivo­vica in die Liste des imma­te­ri­ellen Kultur­erbes der UNESCO aufge­nommen. Sliwo­witz ist ein Obst­brand aus Pflaumen. Der Name ist vom slawi­schen Wort sliva für „Pflaume“ abge­leitet. Andere gebräuch­liche Schreib­weisen sind: Slivovic, Slibo­witz, slivo­vice, slivo­vica, șlibo­viță, сливовица, . Das Getränk wird haupt­säch­lich in Tsche­chien, der Slowakei, Rumä­nien, Polen, Slowe­nien, Kroa­tien, Serbien, Bosnien-Herze­go­wina, Nord­ma­ze­do­nien und Bulga­rien herge­stellt und konsu­miert. RTS.rs

Türkei – Der Aussen­be­auf­tragte der EU, Josep Borrell (75) droht der Türkei mit Konse­quenzen, sollte das Land weiterhin die Sank­tionen der EU gegen Russ­land sabo­tieren. Borrell verweist unter anderem auf den Beitritts­status der Türkei und droht Schritte an. Die Türkei verfolgt den Beitritt zur EU seit 2017 nicht mehr. Das Land ist bereits Partner der Shang­haier Orga­ni­sa­tion für Zusam­men­ar­beit und Mitglied der Konfe­renz über Zusam­men­ar­beit und vertrau­ens­bil­dende Mass­nahmen in Asien (CICA). Bald Beitritt zu den BRICS-Staaten. TRT.tr

Ukraine – Die Einig­keit in der ukrai­ni­schen Politik täuscht. Selenski regiert allein – die Oppo­si­tion kommt nach dem Krieg, sagt der Jour­na­list Denis Trubetskoy. SRF.ch
● Den Aussagen eines ehema­ligen Bera­ters des Pentagon zufolge sei der ukrai­ni­sche Präsi­dent Selenski (44) vor knapp neun Monaten zur Neutra­lität bereit gewesen. Das Verei­nigte König­reich hatte sich aber gewei­gert, dem ukrai­ni­schen Staats­chef Verhand­lungen zu ermög­li­chen, so Oberst a. D. Douglas Macgregor (69). RT.ru

Ungarn – Der in unga­ri­schem Eigentum befind­liche Teil des Hafens von Triest kann ab 2026 als «Welt­hafen» (világ­ki­kötő) in Betrieb genommen werden. KR.hu

USA – Madeline,ein kleines Mädchen in Los Angeles hat die Lizenz, ein Einhorn zu halten. Zum ersten Mal hat die für Tier­hal­tung zustän­dige Behörde des Los Angeles County augen­zwin­kernd eine derar­tige Bewil­li­gung erteilt. Die Behörde hatte auf einen Brief des Mädchens Made­line im Volks­schul­alter reagiert. Sie wolle eines der Tiere im Hinterhof halten, wenn sie eines finden würde, und bitte um die Geneh­mi­gung, Made­line dürfe ein Einhorn halten, voraus­ge­setzt, dass das Fabel­wesen regel­mäs­sigen Zugang zu Sonnen- und Mond­licht sowie Regen­bögen bekommen könnte. Sein Horn müsse ausserdem mindes­tens einmal im Monat mit einem weichen Tuch poliert werden. Glitzer und Glitter, mit dem das Tier mögli­cher­weise berie­selt würde, müsste zudem biolo­gisch abbaubar und ungiftig sein. Made­line bekam zusätz­lich zur herz­li­cher Antwort und der Lizenz auch ein Einhorn­ku­schel­tier und eine herz­för­mige Plakette mit der Aufschrift „Perma­nente Einhorn­li­zenz“. NPO.nl
● Aus Pipe­line in Kansas treten über zwei Millionen Liter Öl aus.
● Nach 34 Jahren. Mutmass­li­cher Bomben­bauer von Lockerbie-Anschlag in US-Gewahrsam. SRF.ch
● Wer regel­mässig Brok­koli, Trauben und Grüntee konsu­miert, kann den geis­tigen Abbau verlang­samen. Laut dem Team um Thomas M. Holland vom Rush Univer­sity Medical Center in Chicago enthalten diese Lebens­mittel viele gesunde Flavonole.
● Herkömm­liche Atom­kraft­werke gewinnen Energie aus der Spal­tung von Atom­kernen. Bei der Kern­fu­sion am Lawrence Liver­more National Labo­ra­tory in Kali­for­nien werden Atom­kerne bei 3 Mio °C mitein­ander verschmolzen. Dabei werden enorme Mengen Energie frei­ge­setzt. Es wurde ein Netto­en­er­gie­ge­winn von 120% erzielt.
Vatikan – Ad-limina-Besuch nennt man eine kirchen­recht­liche Verpflich­tung der römisch-katho­li­schen Bischöfe, in der Regel alle fünf Jahre persön­lich dem Papst einen Besuch abzu­statten und dabei einen Bericht über den Zustand der jewei­ligen Diözese zu geben. Höhe­punkt ist ein Gespräch mit Papst Fran­ziskus, das am Freitag, dem 16. Dezember statt­finden wird. RV.va

Verwandt­schaft – Im Hawai­ia­ni­schen (und vielen weiteren Spra­chen) werden Onkel und Tanten gleich benannt wie Mutter und Vater. Und Cousins und Cousinen tragen dieselben Bezeich­nungen wie Brüder und Schwes­tern. Das andere Extrem findet sich im Chine­si­schen: Verwandte werden dort nicht nur – wie im Deut­schen – nach Gene­ra­tion, Verwandt­schafts­grad und Geschlecht unter­schied­lich benannt. Im Chine­si­schen spielt es für die Bezeich­nung von Verwandten auch eine Rolle, ob sie älter oder jünger als die entspre­chende Person sind und ob die Verwandt­schaft über die Mutter oder über den Vater besteht. Das Chine­si­sche kennt also unter­schied­liche Bezeich­nungen für ältere und jüngere Geschwister. Auch bei den Onkeln und Tanten hängt die Bezeich­nung vom rela­tiven Alter in Bezug auf den verwandten Eltern­teil ab und zusätz­lich von dessen Geschlecht. Eine abge­schwächte Form des chine­si­schen Systems kennen etwa das Türki­sche, das Arabi­sche oder das Schwe­di­sche. Diese Spra­chen verzichten darauf, ältere und jüngere Geschwister zu unter­scheiden. Aber sie unter­scheiden klar nach dem Geschlecht der Person, über welche die Verwandt­schaft besteht. So heisst der Onkel mütter­li­cher­seits im Schwe­di­schen «morbror» (Mutter­bruder) und der Onkel väter­li­cher­seits «farbror» (Vater­bruder). Dieselbe Unter­schei­dung gilt auch für Tanten, Gross­el­tern, Enkel­kinder, Nichten und Neffen. Das Schwe­di­sche weist damit einen älteren Stand des germa­ni­schen Verwandt­schafts­sys­tems auf als das Deut­sche. Aber auch im Deut­schen waren bis vor ein paar Gene­ra­tionen noch unter­schied­liche Bezeich­nungen für Onkel und Tanten mütter­li­cher- und väter­li­cher­seits gebräuch­lich. Auf der Mutter­seite sprach man von «Oheim» und «Muhme», auf der Vater­seite von «Vetter» und «Base». Diese Ausdrücke wurden jedoch im Laufe der letzten drei Jahr­hun­derte durch die fran­zö­si­schen Bezeich­nungen «Onkel» und «Tante» ersetzt, welche nicht mehr nach der Verwandt­schafts­seite unter­scheiden. Warum unter­scheiden sich die Verwandt­schafts­be­zeich­nungs-Systeme dermassen in ihrer Art und Genau­ig­keit? Sie wider­spie­geln unter­schied­liche Fami­li­en­mo­delle. In einer hier­ar­chie­armen Kultur, in der die Kinder in der Gross­fa­milie gemein­schaft­lich aufge­zogen werden, besteht wenig Bedarf nach unter­schied­li­cher Benen­nung von Eltern, Onkeln und Tanten. Ausserdem kennen vielen dieser Kulturen ein striktes Heirats­verbot zwischen Cousins und Cousinen. Das wird durch die Verwen­dung derselben Bezeich­nung für Brüder und Cousins sowie Schwes­tern und Cousinen verdeut­licht. Ein sehr ausdif­fe­ren­ziertes Verwandt­schafts­be­zeich­nungs-System wie das Chine­si­sche weist hingegen auf eine stark hier­ar­chi­sierte Gesell­schaft hin, in der Macht und Besitz gene­rell vom Vater auf den Sohn über­tragen wird (daher auch die Unter­schei­dung Verwandter mütter­li­cher- und väter­li­cher­seits). Aller­dings gelten diese Erkennt­nisse nicht immer für die heute übliche Gesell­schafts­form. Gesell­schaft­liche Werte können sich verän­dern, ohne dass sie in der Sprache sofort sichtbar werden. SRF.ch

Und hier geht es zu unserer Repor­tage vom 17.12.2022


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1 Kommentar

  1. „Am 15. November wurde im Abwas­ser­system des Wissen­schafts­parks Utrecht erst­mals eine Spur des Polio­virus gefunden.“

    Das muß ange­kün­digte die Deglo­ba­li­sie­rung der Wert­schöp­fungs­ketten sein: Wir schaffen die Labor­schlam­pe­reien und selbst­ver­ur­sachte Plan­de­mien nun auch ohne von China abhängig zu sein!

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