Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 20.10.2022

Im Inter­net­radio mitge­hört und mitge­schrieben von Wilhelm Tell
 

Belarus – Russisch-Weiss­rus­si­sche Armee beginnt Grenz­schutz zur Ukraine. BELTA.by.
● Ukraine-Konflikt könnte in einer Woche gelöst werden, es liegt nur bei den Verei­nigten Staaten, sagte Präsi­dent Lukaschenko auf NBC.us.

China – In Peking hat am Sonntag in der Grossen Halle des Volkes der Parteitag der Kommu­nis­ti­schen Partei begonnen. Chinas Staats- und Partei­chef Xi Jinping warnte vor schwie­rigen Zeiten und «poten­zi­ellen Gefahren». Zum Auftakt des Kongresses rief der Präsi­dent das Milli­ar­den­volk dazu auf, sich «auf die schlimmsten Fälle vorzu­be­reiten». «Deswegen richtet euch darauf ein und seid vorbe­reitet, starken Winden, schwerer See und selbst gefähr­li­chen Stürmen stand­zu­halten», sagte Xi weiter. Inter­na­tional sieht der Partei­chef «immense Risiken und Heraus­for­de­rungen» sowie «globale Verän­de­rungen, wie sie in einem Jahr­hun­dert nicht gesehen worden sind». Seine knapp zwei­stün­dige Rede vor roten Fahnen sowie goldenem Hammer und Sichel war stark ideo­lo­gisch geprägt. Er rief die rund 2300 Dele­gierten dazu auf, loyal seiner Führung zu folgen, um ein «modernes sozia­lis­ti­sches Land» zu bilden. Die nächsten fünf Jahre seien dafür entschei­dend. Er enttäuschte Hoff­nungen, dass die strikte Null-Covid-Stra­tegie gelo­ckert werden könnte. Er nannte sie «notwendig» und sprach von «enormen, ermu­ti­genden Errun­gen­schaften». Während der Rest der Welt versucht, mit dem Virus zu leben, verfolgt China weiter eine Null-Tole­ranz-Stra­tegie – mit Lock­downs, Massen­tests, Quaran­täne und digi­taler Kontakt­ver­fol­gung, was die zweit­grösste Volks­wirt­schaft in eine Wachs­tums­krise gestürzt hat. Im Mittel­punkt des nur alle fünf Jahre statt­fin­denden Partei­tages steht der Ausbau der Macht von Xi Jinping. Die Dele­gierten sollen ein neues Zentral­ko­mitee mit Gefolgs­leuten bestimmen und seine Ideo­logie noch tiefer als Leit­linie in der Verfas­sung der Partei veran­kern. «Die bestän­digen Verän­de­rungen werden im Wesent­li­chen sicher­stellen, dass die Partei tun muss, was Xi Jinping sagt», meinte Nis Grün­berg vom China-Institut Merics in Berlin. Mitten in den wach­senden Span­nungen um Taiwan drohte Xi Jinping mit einem Mili­tär­ein­satz. China strebe eine fried­liche «Verei­ni­gung» an, «aber wir werden uns niemals verpflichten, den Einsatz von Gewalt aufzu­geben». Seine Führung werde sich die «Option bewahren, alle notwen­digen Mass­nahmen zu ergreifen». Peking betrachtet die demo­kra­ti­sche Insel­re­pu­blik nur als Teil der Volks­re­pu­blik. Hingegen versteht sich Taiwan längst als unab­hängig. Der Kongress findet unter massiven Sicher­heits­vor­keh­rungen statt, die noch mal verschärft worden sind, nachdem es am Donnerstag einen seltenen Protest eines Mannes an einer Brücke mit einem viel beach­teten Banner gegen «Diktator Xi Jinping» gegeben hatte. Nach Abschluss der einwö­chigen Bera­tungen soll der 69-Jährige für eine dritte Amts­zeit bestä­tigt werden, was unge­wöhn­lich ist. Während er sich über bisher respek­tierte Amts­zeit­be­gren­zungen hinweg­setzt, wird hingegen das Polit­büro um ihn herum aus Alters­gründen neu besetzt. SRF.ch

Deutsch­land – Deutsch­land möchte seine Ukrai­ne­flücht­linge auf alle EU Länder verteilen, was auf Protest stösst.
● Von Alba­nien bis Aser­bai­dschan: Bundes­kanzler Scholz träumt von einer EU mit 36 Mitgliedern.
● Wegen eines Pilo­ten­streiks fällt von morgen bis Mitt­woch fast jeder zweite Euro­wings-Flug aus. SWR.de

Frank­reich – In Frank­reich berät die Natio­nal­ver­samm­lung seit einer Woche das Budget für das kommende Jahr. Dabei sammelt die Regie­rung eine Nieder­lage nach der andern ein. Es ist klar, dass die Regie­rung vor der Schluss­ab­stim­mung die Notbremse ziehen und das Budget in eigener Kompe­tenz am Parla­ment vorbei­bringen wird. Dies hat sie im Grund­satz bereits beschlossen. Trotzdem wartet sie noch zu. Das Budget wird zur ersten grossen Kraft­probe zwischen Oppo­si­tion und Regie­rung im Parla­ment. Dies war schon lange klar. Denn beim Budget stimmen Oppo­si­ti­ons­par­teien grund­sätz­lich gegen die Regie­rung und schreiben vereint den Voranschlag um. Das geschieht in der Oppo­si­tion auch gegen die eigene Über­zeu­gung: So strich das Parla­ment diese Woche etwa die Regel, dass das Defizit im nächsten Jahr maximal fünf Prozent der natio­nalen Wert­schöp­fung betragen dürfe. Selbst die rechten Répu­bli­cains unter­stützten dies. Und das, obwohl sie für gewöhn­lich mehr Budget­dis­zi­plin einfor­dern. Weil das Budget die finan­zi­elle Basis für die Regie­rungs­ar­beit ist, ist auch klar, dass die Regie­rung irgend­wann die Bera­tung im Parla­ment abbre­chen und das Budget selbst bewil­ligen wird. Frank­reichs Verfas­sung von 1958 sieht im Artikel 49, Absatz 3, ausdrück­lich vor, dass die Regie­rung wich­tige Geset­zes­pro­jekte selbst – am Parla­ment vorbei – bewil­ligen kann. Alle fran­zö­si­schen Präsi­denten haben diesen Verfas­sungs­ar­tikel mindes­tens einmal ange­wendet. Entweder, weil ihre Mehr­heit im Parla­ment zu schwach war oder weil ein Teil der eigenen Basis rebel­lierte. Mit dem Artikel been­deten Präsi­denten aber auch endlos schei­nende Debatten. Dass die Regie­rung im Moment noch zögert, das Budget in eigener Kompe­tenz zu bewil­ligen, ist auch eine Frage der Taktik: Wenn Verfas­sungs­ar­tikel 49–3 zum Zug kommt, löst dies immer poli­ti­sche Empö­rung aus. Dies will die Regie­rung derzeit möglichst vermeiden. Denn für Sonntag hat die linke Oppo­si­tion zu einem Protest­marsch aufge­rufen. Und die Gewerk­schaften planen am Dienstag einen landes­weiten Streiktag. Ein poli­ti­scher Kraftakt gegen das Parla­ment könnte beiden Demons­tra­tionen zusätz­lich Auftrieb geben. Höchste brisant sind auch die Streiks in den Raffi­ne­rien und Treib­stoff­de­pots, die derzeit zu einem Treib­stoff­mangel führen. Die Regie­rung möchte die Streiks mit Zwangs­mass­nahmen brechen. Dabei hat sie nach Meinungs­um­fragen sogar eine Mehr­heit der Bevöl­ke­rung hinter sich. Aber die öffent­liche Meinung ist wankel­mütig: Wenn etwa zu Feri­en­be­ginn in einer Woche zu wenig Treib­stoff verfügbar ist, um mit einem gefülltem Tank ans Meer fahren zu können, dann steigt womög­lich die Unzufriedenheit.
● Es fehlt an Treib­stoff. SRF.ch

Gross­bri­tan­nien – Die BBC feiert 100er.

Haiti – Im Gefängnis in Port-au-Prince und in den Armen­vier­teln ist die Cholera ausge­bro­chen. Es gibt ein Banden­un­wesen. Banden kontrol­lieren sogar den Hafen und das Gefängnis. SWR.de

Iran – Im Ewin-Gefängnis in Teheran ist bei einem Konflikt zwischen Inhaf­tierten und dem Sicher­heits­per­sonal ein Feuer ausge­bro­chen. Die staat­liche Nach­rich­ten­agentur Irna berich­tete am Sams­tag­abend zunächst von einer Ausein­an­der­set­zung zwischen «Hooli­gans und Randa­lie­rern» mit den Gefäng­nis­wär­tern. Das Textil­lager der Anstalt sei in Brand gesteckt worden, so die Agentur. Die Lage sei jedoch nach kurzer Zeit wieder unter Kontrolle gebracht worden, schreibt die Nach­rich­ten­agentur weiter. Die Feuer­wehr habe den Brand inzwi­schen gelöscht. Was genau in dem Gefängnis geschah, lässt sich nicht unab­hängig über­prüfen. Die Hinter­gründe bleiben bislang offen. Tehe­rans Staats­an­walt bestritt einen Zusam­men­hang mit den anhal­tenden system­kri­ti­schen Protesten, die sich seit vier Wochen im Land ausge­breitet haben. Er betonte, es habe sich bei dem Zwischen­fall am Samstag um einen internen Konflikt im Gefängnis zwischen verur­teilten Dieben gehan­delt. In den sozialen Medien war auch von Schüssen in der Haft­an­stalt die Rede. Auf tausend­fach geteilten Videos waren chao­ti­sche Bilder rund um das Gefängnis zu sehen. Die Bilder konnten bislang nicht veri­fi­ziert werden. Viele Ange­hö­rige der Inhaf­tierten eilten Medi­en­be­richten zufolge aus Sorge zum Ort des Gesche­hens. Ein Reporter der reform­ori­en­tierten irani­schen Tages­zei­tung «Shargh» hörte eigenen Angaben zufolge mehrere laute Explo­sionen am Ort des Gesche­hens. Mehrere Feuer­wehr­fahr­zeuge fuhren demnach zu dem Gefängnis im Norden der Haupt­stadt, um die Flammen zu bekämpfen. Die Strassen rund um die Haft­an­stalt seien abge­sperrt worden. Auch Hupkon­zerte wurden demnach vernommen, die während der landes­weiten Proteste immer wieder Zeichen der Soli­da­rität mit den Demons­tra­tionen sind. Die USA äusserten sich besorgt über die drama­ti­sche Lage. «Wir verfolgen die Berichte aus dem Ewin-Gefängnis mit grosser Dring­lich­keit», schrieb der Spre­cher des US-Aussen­mi­nis­te­riums, Ned Price, am Samstag (Orts­zeit) auf Twitter. «Iran trägt die volle Verant­wor­tung für die Sicher­heit unserer zu Unrecht inhaf­tierten Bürger, die unver­züg­lich frei­ge­lassen werden sollten.» Bereits vor wenigen Tagen war in einem Gefängnis im Nord­iran eine Meuterei ausge­bro­chen, bei der auch einige Inhaf­tierte ums Leben kamen. Bei dem Vorfall in Teheran wurden laut der staat­li­chen Nach­rich­ten­agentur Irna bislang acht Verletzte gemeldet. SRF.ch

Italien – Astro­nautin Samantha Cris­to­fo­retti (45) ist gemeinsam mit drei US-Ameri­ka­nern von der Inter­na­tio­nalen Raum­sta­tion Iss zur Erde zurück­ge­kehrt. Bilder der US-Raum­fahrt­agentur Nasa zeigten am Freitag, wie das Raum­schiff Dragon im Atlantik vor der Küste Floridas in der Umge­bung von Jack­son­ville landete. Nach 170 Tagen im All half man den Astro­nauten ins Freie, die sich erst wieder an die Schwer­kraft gewöhnen mussten. An Bord des Raum­schiffs waren neben Cris­to­fo­retti von der Euro­päi­schen Raum­fahrt­agentur ESA die NASA-Astro­nauten Kjell Lind­gren, Bob Hines und Astro­nautin Jessica Watkins. Das Kommando an Bord hat nun der russi­sche Kosmo­naut Sergej Prokopjew von Cris­to­fo­retti über­nommen. Die Italie­nerin war die erste euro­päi­sche Iss-Komman­dantin. Im Rahmen ihrer Minerva-Mission wirkte die ESA-Astro­nautin an zahl­rei­chen Expe­ri­menten in der Schwe­re­lo­sig­keit mit, die sich über ein breites Spek­trum an Diszi­plinen erstreckten. Die Palette reicht von Auswir­kungen von Lärm­be­las­tung auf das mensch­liche Gehör über die Erhal­tung des Muskel­tonus bis hin zu Mate­ria­lien der Zukunft. „Astro­Sa­mantha“, wie sie in Italien häufig genannt wird, hält gegen­wärtig den Rekord für den längsten unun­ter­bro­chenen Raum­flug einer euro­päi­schen Frau – 199 Tage und 16 Stunden. Sie wuchs im Dorf Malé im Val di Sole-Tal im Tren­tino auf und besuchte mehrere Jahre lang die Ober­schule in Bozen. Cris­to­fo­retti diente nach dem Studium in der Italie­ni­schen Luft­waffe. Im Rahmen ihrer flie­ge­ri­schen Ausbil­dung studierte sie bis 2005 an der Acca­demia Aero­nau­tica. Dabei erhielt sie auch ihren Bachelor in Luft- und Raum­fahrt­technik, den sie an der Univer­sität Neapel Federico II absol­vierte. Nachdem sie an der Sheppard Air Force Base in Texas zur Kampf­pi­lotin ausge­bildet wurde, diente sie ab 2006 beim Geschwader 51º Stormo Ferruccio Sera­fini in Istrana und ab 2008 beim 32° Stormo „Armando Boetto“ in Amen­dola. Sie hat über 500 Flug­stunden in Mili­tär­flug­zeugen absol­viert. Sie verliess die Luft­waffe 2019; Sie hatte zuletzt den Rang Haupt­mann. Cris­to­fo­retti setzte sich beim Auswahl­ver­fahren der ESA gegen mehr als 8’400 weitere Bewerber durch und wurde 2009 in Paris als einzige Frau unter sechs neuen Astro­nauten des Euro­päi­schen Astro­nau­ten­korps der Öffent­lich­keit vorge­stellt. Sie schloss ihr Grund­lagen-Trai­ning 2010 ab. 2014 star­tete sie zu einem Lang­zeit­auf­ent­halt auf der Iss. RAI.it

Kiri­bati – Die Über­säue­rung des Meer­was­sers durch den Anstieg des Klima­gases CO2, die Ausblei­chung und Zerstö­rung der Korallen als Folge höherer Wasser­tem­pe­ra­turen, eine drama­ti­sche Zunahme der Zahl und Inten­sität von Stürmen und Zyklonen und der Anstieg des Meeres­spie­gels, das alles führt zum Verlust der Lebens­qua­lität für die Menschen und zur Flucht aus dem Gebiet. Die Ältesten erin­nern daran, dass nicht die kleinen Länder mitten im Pazifik für die globale Erwär­mung verant­wort­lich seien, sondern die Indus­trie­staaten. Sie kriti­sieren, dass die meisten dieser reichen Länder inzwi­schen zwar von apoka­lyp­ti­schen Folgen eska­lie­render Tempe­ra­turen spre­chen, in Tat und Wahr­heit aber noch immer zu wenig dagegen unter­nähmen. SRF.ch

Lett­land – Sowje­ti­sche Denk­mäler werden abge­rissen – Russisch­spra­chige fühlen sich bedrängt. In Riga tun sich Gräben auf. SRF.ch

Mali – Nachdem man die fran­zö­si­sche Armee raus­ge­schmissen hatte, kamen die Wagner Söldner aus Russ­land, die nun mögli­cher­weise das Land verlassen werden, weil man sie für die Ukraine braucht. Unklar ist auch die Bezah­lung. Zunächst zahlte man in US Dollar, doch jetzt will man mit Gold bezahlen. SWR.de

Malta – Mord an Jour­na­listin. 40 Jahre Haft für zwei Brüder. Die Jour­na­listin Daphne Caruana Galizia (*1964) war 2017 in ihrem Auto in die Luft gesprengt worden. SRF.ch

Polen – Das Leck am polni­schen Teil der „Druschba“-Pipeline zwischen Russ­land und Deutsch­land ist nach Angaben des Betrei­bers behoben worden. Kein Fremd­ver­schulden. PR.pl

Russ­land  – Terror­an­schlag auf Soldaten in Belgorod an der Grenze zur Ukraine.
● Der Vorsit­zende der Union von Myanmar besucht Präsi­dent Putin in Wladi­wostok. Es geht um Öl, Gas, Boden­schätze. SFR.ch
● „Wenn der Westen und Russ­land nicht mitein­ander reden, dann geben wir auch die Hoff­nung auf den Frieden auf“, warnte Ungarns Aussen­mi­nister Péter Szij­jártó (43) aus Moskau. Dort nahm er am Donnerstag als einziger Minister aus EU und NATO an der Russi­schen Ener­gie­woche teil. Ungarn halte an der Energie-Zusam­men­ar­beit mit Russ­land fest, weil man mit ideo­lo­gi­schen Phrasen nicht heizen könne. Es bleibe dabei, dass Ungarn keine EU-Sank­tionen mittragen werde, in deren Folge die sichere Ener­gie­ver­sor­gung des Landes gefährdet würde. Die Orbán-Regie­rung lasse sich ausschliess­lich von den natio­nalen Inter­essen leiten. KR.hu

Schweden – Jahr­zehn­te­lang wurde das Land einmal sozi­al­de­mo­kra­tisch regiert, dann wieder von einer bürger­li­chen Koali­tion. Nun aber über­nimmt erst­mals eine rechts­ste­hende Mehr­heit die Macht im Land. Sie verfügt im Parla­ment zwar nur über eine knappe Mehr­heit von 176 der 349 Sitze. Zudem werden im Kabi­nett nur Minister von drei Parteien vertreten sein: den Mode­raten des desi­gnierten neuen Minis­ter­prä­si­denten Ulf Krist­ersson, den Christ­de­mo­kraten und den Libe­ralen. Letz­tere hatten zuvor ihr Veto gegen eine direkte Regie­rungs­be­tei­li­gung der Schwe­den­de­mo­kraten einge­legt. Sach­po­li­tisch aber orien­tiert sich die Koali­tion in weiten Teilen am Partei­pro­gramm der Schwe­den­de­mo­kraten. Bei Flücht­lingen möchte man sich künftig am Mini­mal­ni­veau orien­tieren, Aufnah­me­zen­tren ausser­halb Schwe­dens werden erwogen. SRF.ch

Schweiz – In Bern ist mit «Pro Schweiz» eine Nach­fol­ge­or­ga­ni­sa­tion der Aktion für eine unab­hän­gige und neutrale Schweiz (Auns) gegründet worden. «Pro Schweiz »geht aus der Fusion von drei EU-kriti­schen Verei­ni­gungen hervor. Die Gene­ral­ver­samm­lung wählte den Zuger Arzt und Medtech-Unter­nehmer Stephan Rietiker als Präsi­denten. Zum Auftakt hat alt Bundesrat Chris­toph Blocher die Grün­dungs­ver­samm­lung von «Pro Schweiz» auf die Vertei­di­gung der Neutra­lität einge­schworen. Im neuen Verein haben sich die Aktion für eine unab­hän­gige und neutrale Schweiz (Auns), das Komitee Nein zum schlei­chenden EU-Beitritt (EU-NO) und die Unter­nehmer-Verei­ni­gung gegen den EU-Beitritt zusam­men­ge­schlossen. Zum Präsi­denten wählte die Gene­ral­ver­samm­lung den Zuger Arzt und Medtech-Unter­nehmer Stephan Rietiker. Alt Bundesrat Chris­toph Blocher leitete den Grün­dungsakt. Er erklärte, es sei gut, nicht jemanden aus der Politik an der Spitze zu haben, sondern einen Prak­tiker. Vize­prä­si­dent wird der auf die nächsten Wahlen hin zurück­tre­tende Solo­thurner SVP-Natio­nalrat Walter Wobmann. Blocher lobte ihn als «den tüch­tigsten Natio­nalrat». Denn Wobmann hatte die Mina­rett-Initia­tive und die Volks­in­itia­tive «Ja zum Verhül­lungs­verbot» (Burka-Initia­tive) zum Erfolg geführt. Solch einen Abstim­mungs­kämpfer brauche «Pro Schweiz», denn der neue Verein solle schliess­lich im Inter­esse der Schweiz als Kampf­or­ga­ni­sa­tion Erfolg haben, so Blocher. In seiner Präsi­di­al­an­sprache kriti­sierte Stephan Rietiker die Politik während der Coro­na­krise. Die Meinungs­frei­heit habe gelitten. Und wie während der Pandemie gehe es nun in der Energie-Krise blind weiter. Die Ausrich­tung auf die EU muss nach Ansicht von Rietiker einer auf die wahren Wachs­tums­märkte Asien und Amerika weichen. Auch das EU-Forschungs­pro­gramm Horizon hinter­fragte er, finde sich die beste Univer­sität in Europa im globalen Ranking doch erst auf Platz 44. «Switz­er­land first and forever», rief Rietiker in den Saal. In den vorerst 13-köpfigen Vereins­vor­stand wählte die Grün­dungs­ver­samm­lung die alt Natio­nal­räte der SVP, Adrian Amstutz (BE), Chris­toph Mörgeli (ZH) und Ulrich Schlüer (ZH). Als aktive SVP-Natio­nal­räte gehören Piero Marchesi (TI) und Therese Schl­äpfer (ZH) dem Gremium an. Mit Florence Sager-Koenig nimmt eine weitere Frau Einsitz im Vorstand. Im Lauf der Arbeit soll die Zahl der Vorstands­mit­glieder auf 15 wachsen. Werner Garten­mann wird Geschäfts­führer, nachdem er dieses Amt schon bei der «Auns» inne­ge­habt hatte. Schliess­lich warb Blocher für seine «Neutra­li­täts-Initia­tive», die einen Beitritt an ein Vertei­di­gungs­bündnis ausschliesst. Auch Sank­tionen will sie verbieten, denn diese seien ein Kriegs­mittel. An die Verpflich­tungen der UNO müsse sich die Schweiz aller­dings halten. Am 20. Oktober gebe das Initia­tiv­ko­mitee seine Zusam­men­set­zung bekannt, kündigte Blocher an. Die Unter­schrif­ten­samm­lung soll im November starten. «Pro Schweiz» beschloss einstimmig, die Volks­in­itia­tive zu unter­stützen. Gerne schi­cken wir Ihnen Exem­plare des Maga­zins Pro Schweiz zu. Unter­stüt­zungs­bei­träge: Stif­tung Frei­heit & Verant­wor­tung, 6010 Kriens, CH05 0900 0000 6031 1317 3. www.proschweiz.ch
● Immer mehr Arbeit­neh­mende wollen nur Teil­zeit arbeiten – Arbeit­geber müssen wegen des Fach­kräf­te­man­gels mitziehen.
● Luzerns Grüne wollen Gott aus der Verfas­sung streichen.
● Der GNU Taler der Fach­hoch­schule Bern (FHB) will die vielen Vorteile von Bargeld und Tech­no­lo­gien wie Karte oder Apps in einem neuen Bezahl­system kombi­nieren, möglichst ohne deren Nach­teile: Wer Geld ausgibt, soll anonym bleiben, wer Geld empfängt, kann das nicht verschleiern. SRF.ch

Spitz­bergen – oder Sval­bard gilt als eine Art Fieber­messer des Welt­klimas. Ein Ort, der für die Schweiz von grossem Inter­esse ist. Der Sommer 2022 wird als zweit­heis­sester Sommer in der Geschichte der Schweiz nach 1864 in die Annalen eingehen. Aber nicht nur hier­zu­lande, sondern auch in weiten Teilen des übrigen Europas lagen die Tempe­ra­turen diesen Sommer weit über den Durch­schnitts­werten. Je weiter im Norden, desto deut­li­cher ist dieser Trend nach oben fest­stellbar – so auch in Longye­ar­byen. Die Haupt­stadt von Spitz­bergen hat gut zwei­tau­send Einwoh­ne­rinnen und Einwohner. Sie liegt auf halbem Weg zwischen dem Nordkap auf dem norwe­gi­schen Fest­land und dem Nordpol. Viele der Bewohner von Longye­ar­byen sind in der Forschung tätig. Genauer gesagt in der Klima­for­schung, wie Heikki Liha­vainen erzählt. Der finni­sche Meteo­ro­loge lebt seit vier Jahren in Spitz­bergen und leitet das auf dem Archipel ange­sie­delte globale Klima­über­wa­chungs­in­stitut Sios. Der schnelle und drama­ti­sche Klima­wandel sei hier oben am 71. Brei­ten­grad buch­stäb­lich mit den Händen zu greifen: «Noch vor zehn, fünf­zehn Jahren war der Fjord hier ausser­halb von Longye­ar­byen grosse Teile des Jahres eisbe­deckt. Jetzt gefriert das Meer gar nicht mehr.» Spitz­bergen ist ein von Norwegen verwal­tetes inter­na­tio­nales Terri­to­rium. Ein vom Völker­bund im Jahre 1920 ausge­ar­bei­teter Vertrag macht das gut 60’000 Quadrat­ki­lo­meter grosse Land­ge­biet mitten im arkti­schen Meer zu einem neutralen und demi­li­ta­ri­sierten Gebiet. Heute gibt es über Spitz­bergen verteilt vier Stand­orte, wo Forschende aus der ganzen Welt den Klima­wandel unter­su­chen und auswerten können. «Verschie­dene Länder haben auf Spitz­bergen Forschungs­zen­tren aufge­baut: neben Norwegen auch Russ­land und Polen», erzählt Heikki Liha­vinen. Sein Über­wa­chungs­in­stitut beur­teilt und koor­di­niert die Ergeb­nisse tausender Forschungs­pro­jekte. Ein zuneh­mend wich­tiger Akteur auf Spitz­bergen ist auch die Schweiz. Und das sei kein Zufall, erklärt der Botschafter der Schweiz in Norwegen, Bernard Jaggy. In den letzten Jahren hätten sich Schweizer Univer­si­täten und andere Einrich­tungen an über 200 Forschungs­pro­jekten auf Spitz­bergen betei­ligt. Diese grosse Präsenz hätte das Eidge­nös­si­sche Depar­te­ment für auswär­tige Ange­le­gen­heiten dazu bewogen, in Longye­ar­byen ein Hono­rar­kon­sulat zu eröffnen. Als erstes Land über­haupt besitzt die Schweiz damit eine diplo­ma­ti­sche Vertre­tung auf Spitz­bergen. Zu den von der Schweiz unter­stützten Projekten auf Spitz­bergen gehört auch der grösste Saat­gut­tresor der Welt. Hier werden seit 2008 im Perma­frost bei ständig minus sechs Grad Millionen von Samen­proben aus der ganzen Welt für die Zukunft gela­gert, darunter auch Tausende aus der Schweiz. Erst kürz­lich sandte das land­wirt­schaft­liche Forschungs­in­stitut des Bundes Agro­scope mehrere Hundert Samen­proben neuer Weizen­sorten in den Saat­gut­resor in Longye­ar­byen. Die sozu­sagen moderne Arche Noah muss aber gerade wegen der schnellen Erwär­mung immer tiefer in den Unter­grund hinein gebaut werden. SRF.ch

Taiwan – Trotz aller Drohungen, ist China von der höher entwi­ckelten High-Tech
auf der Insel abhängig. Experte auf SWR.de

Türkei – In der Türkei sind bei einer Explo­sion in einem Kohle­berg­werk mindes­tens 40 Menschen ums Leben gekommen. Zahl­reiche weitere wurden verletzt. Erste Hinweise deuteten auf eine soge­nannte Schlag­wet­ter­ex­plo­sion, die Entzün­dung eines Gasge­mischs aus Methan und Luft im Unter­tage-Bergbau. Die Explo­sion in einer Mine im Bezirk Amasra am Schwarzen Meer sei etwa 300 Meter unter der Erdober­fläche passiert, wie lokale Medien berichten. Rund 150 Menschen betei­ligten sich an Such- und Rettungs­mass­nahmen. Gemäss dem türki­schen Innen­mi­nis­te­rium waren zum Zeit­punkt des Unglücks 110 Arbeiter in der Miene, 49 von ihnen im gefähr­de­teren, tieferen Teil.

Uganda – Uganda verhängt Reise­verbot wegen Ebola. Der Ausbruch war bekannt­ge­worden, nachdem ein 24-jähriger Ende September gestorben war. Es wurde bei ihm die seltene Sudan-Vari­ante des Virus nach­ge­wiesen. ORF.at

Ukraine – Das Unter­nehmen SpaceX von Milli­ardär Elon Musk (51) will das Gratis-Internet für die Ukraine über den Satel­li­ten­dienst Star­link weiter finan­zieren. Dies kostet ihn 20 Mio USD im Monat. Star­link ist ein Satel­li­ten­netz­werk, das künftig welt­weiten Inter­net­zu­gang bieten soll. Mit 2500 Star­link-Satel­liten im Erdorbit ist SpaceX der mit Abstand grösste Satel­li­ten­be­treiber welt­weit. SRF.ch
● Das chine­si­sche Aussen­mi­nis­te­rium habe die Bürger des Landes aufge­for­dert, das Terri­to­rium der Ukraine zu verlassen. Gleich­zeitig veröf­fent­lichte die US-Botschaft einen ähnli­chen Aufruf. CGTN.cn
● Über mehreren Städten regnet es gleich­zeitig Kamka­ze­drohnen, amde in Iran. Diese Einweg­drohnen fliegen 2500 km weit und kosten pro Stück 200›000 USD. Schwere Kämpfe stehen in Cherson bevor. Alle Menschen sollen das Gebiet verlassen. Selensky verlangt von Israel Schutz­schilde, doch dort möchte man zuerst Geld sehen. SRF.ch
● Die Ukraine habe den Krieg schon gewonnen, weil alle Waffen auf dem neuesten Stand sind, Russ­land habe nur altes Zeug, womit man nicht gewinnen kann, so Selenski. ORF.at

Ungarn – Die Ungarn sind das einzige Volk, das über die Russ­land­sank­tionen abstimmen darf. Nicht einmal die Schweizer dürfen das. KR.hu

USA – Vize­prä­si­dentin Kamala Harris (58) kriti­siert die chine­si­sche Einmi­schung in Afrika, doch sind die Chinesen dort beliebter als Euro­päer und Ameri­kaner. NPO.nl


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