Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 21.05.2023

Telldenkmal mit Bronzestatue von Richard Kissling und Hintergrundbild von Hans Sandreuter in Altdorf (Kanton Uri, Schweiz) · Foto: Хрюша / Wikimedia CC 3.0

Im Internet mitge­hört und mitge­schrieben von Wilhelm Tell
 

Argen­ti­nien – Das südame­ri­ka­ni­sche Land hat kürz­lich ange­kün­digt, dass es für den Handel mit dem asia­ti­schen Raum den chine­si­schen Yuan anstelle des US-Dollars einführen wird – die jüngste Entwick­lung in einem umfas­sen­deren globalen Prozess der Entdol­la­ri­sie­rung. Dies geschieht, weil Argen­ti­nien derzeit auf einen formellen Beitritt zu den BRICS-Staaten drängt, wofür es nach eigenen Angaben die Unter­stüt­zung Brasi­liens und Indiens hat und wofür Russ­land und China bereits in der Vergan­gen­heit eine mögliche Unter­stüt­zung ange­deutet haben. Argen­ti­nien ist Südame­rikas zweit­grösste Volks­wirt­schaft mit erheb­li­chem Poten­zial, einen Beitrag zu den BRICS-Staaten zu leisten. Aller­dings befindet sich das Land auch in einer zuneh­mend extremen Wirt­schafts­krise mit einer rasanten Infla­tion, die jede Woche neue Höchst­stände erreicht. CRI.cn

Deutsch­land – Die Zahl der Drogen­toten in Deutsch­land ist wieder gestiegen. Wie der Bundes­dro­gen­be­auf­tragte Blie­nert sagte, starben vergan­genes Jahr fast 2’000 Menschen durch den Konsum ille­galer Drogen. Das waren rund neun Prozent mehr als 2021.
● In Berlin und Bran­den­burg hat es auch im vergan­genen Jahr über­durch­schnitt­lich oft sehr stark geregnet. RBB.de

Eswa­tini (Swasi­land) – Wahlen am 14.5. Das Libandla ist ein Zwei­kam­mer­par­la­ment, bestehend aus einer unteren Kammer (dem House of Assembly) und einer oberen Kammer (dem Senat). Einige der Mitglieder beider Kammern werden gewählt, während der Rest vom König ernannt wird. Die Wahl erfolgt in geheimer Abstim­mung nach dem Prinzip „Wahl nach dem ersten Wahl­gang“. Die Amts­zeit der Mitglieder beider Kammern beträgt fünf Jahre. Alle Kandi­daten treten unpar­tei­isch an, da poli­ti­sche Parteien verboten sind. Die Verfas­sung wurde 2005 ange­nommen. Die Regie­rung ist eine abso­lute Monar­chie, die letzte ihrer Art in Afrika, und wird seit 1986 von König Mswati III. (55), dem Löwen, regiert. Ihm zur Seite seine Mutter, genannt «die Elefan­tenkuh». Zahl­reiche Ämter in Politik und Verwal­tung werden vom König besetzt, und in den meisten Fällen werden dabei Ange­hö­rige oder Freunde der könig­li­chen Familie Dlamini ausge­wählt. Der König hat 15 Frauen. Sein Vater hatte noch 70 Frauen. Während Eswa­tini eines der ärmsten Länder der Welt ist, beschaffte Mswati III. seinen Ehefrauen mehr­fach neue Autos von BMW-Rolls-Royce. Er selbst fährt mehrere Luxus­autos der Marken Rolls-Royce, Mercedes-Benz und Maybach. Bis 2005 liess er zehn Paläste für seine Frauen bauen. BBC.uk

Geor­gien – Russ­land nimmt Flüge nach Geor­gien wieder auf. Die geor­gi­sche Präsi­dentin Salome Sura­bi­schwili bezeich­nete die Entschei­dung Russ­lands, ein Flug­verbot aufzu­heben und die Visum­frei­heit für Bürger aus der ehema­ligen Sowjet­re­pu­blik wieder­her­zu­stellen, als „eine weitere Provo­ka­tion“. Der geor­gi­sche Aussen­mi­nister hingegen begrüsste den Schritt Moskaus. Ilia Darchi­a­sh­vili argu­men­tierte, dass sie vielen Geor­giern das Leben erleich­tern werde. Er stellte fest, dass über eine Million geor­gi­scher Bürger in Russ­land leben und enge Bezie­hungen zu Verwandten in ihrem Heimat­land pflegen. „Aus huma­ni­tärer Sicht würde diese Entschei­dung von jeder verant­wor­tungs­vollen Regie­rung begrüsst werden“, sagte Darchi­a­sh­vili gegen­über Repor­tern. Geor­gien ist eine parla­men­ta­ri­sche Repu­blik, in der der Premier­mi­nister und die Regie­rung die Exeku­tiv­ge­walt ausüben, während die Rolle des Präsi­denten zere­mo­ni­eller Natur ist. Geor­gien liegt im Kaukasus und ist ein beliebtes Touris­ten­ziel für Russen, die sich nach den geltenden Regeln ein Jahr lang ohne Visum aufhalten können. Der geor­gi­sche Premier­mi­nister forderte Länder, die die Entschei­dung Russ­lands kriti­sieren, auf, auch visum­freies Reisen für Geor­gier einzu­führen. VESTI.ru

Gross­bri­tan­nien – Vor etwa acht Milli­arden Jahren stürzte eine grosse Wolke aus Wasser­stoff in ein super­mas­se­rei­ches Schwarzes Loch – und löste so die ener­gie­reichste Explo­sion aus, die je von Astro­nomen beob­achtet worden ist. Der Strah­lungs­aus­bruch war zehnmal stärker als jede bekannte Super­nova und dauerte über drei Jahre an. Die Palette solcher Ereig­nisse ist reich­haltig. Doch nichts davon passte auf das unter der Bezeich­nung AT2021lwx kata­lo­gi­sierte, beson­ders ener­gie­reiche Himmels­er­eignis, so Philip Wiseman von der briti­schen Univer­sity of Sout­hampton. ORF.at

Indien – Indien liegt laut dem World Press Freedom Index (rsf.org/en/classement/2023) hinter Ländern wie Afgha­ni­stan, Paki­stan und Somalia. Gene­ral­staats­an­walt Tushar Mehta, der am Dienstag im Namen der Regie­rung vor dem Obersten Gerichtshof erschien, sagte dazu: „Das hängt davon ab, wer die Bewer­tung erstellt.“ Ich kann mein eigenes Forum haben und Indien den ersten Platz geben.“ Laut dem World Press Freedom Index, erstellt in Paris, liegt Indien hinter Ländern wie Afgha­ni­stan, Paki­stan und Somalia. Indien ist eine funk­tio­nie­rende Demo­kratie ohne Zensur. Wie kann es sein, dass die Mitglieds­staaten der EU, die kürz­lich die Zensur auslän­di­scher Medien einge­führt haben, die Spit­zen­plätze belegen? Ist diese Studie das Papier wert? AIR.in

Italien – Fehlende Beschlüsse der Regie­rung Melonis blockieren den Zugang zu den EU-Milli­arden. Luca Dal Poggetto der NGO Open­polis zeichnet ein düsteres Bild. Luca Dal Poggetto ist ein Mann der Zahlen. Er arbeitet für die unab­hän­gige Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tion Open­polis, welche Daten der öffent­li­chen Verwal­tung auswertet. Zu den Corona-Milli­arden, die Rom möglichst schnell in Brüssel abholen sollte, zeichnet er ein düsteres Bild. Die Regie­rung Meloni hätte 200 Dekrete, also Beschlüsse, erlassen müssen, um Gelder der EU abzu­holen. Aber 85 Prozent dieser Beschlüsse fehlen bis heute, nur 15 Prozent hat die Regie­rung recht­zeitig verab­schiedet. Wegen dieser Verspä­tung ist viel Geld blockiert oder droht ganz verloren zu gehen. Ganze 17 Milli­arden Euro hätte die Regie­rung in Rom zugute, würde sie vorwärts­ma­chen. Luca Dal Poggetto nennt ein Beispiel: Zwei Milli­arden Euro könnte Rom in den Bau von Wohnungen für Studen­tinnen und Studenten inves­tieren. Doch es fehlten dafür notwen­dige Erlasse. So bleibt etwa unklar, ob der Staat oder Private diese Wohnungen bauen sollen und welche Firmen sich bewerben dürfen. Das Resultat: Die zwei Milli­arden bleiben unge­nutzt liegen. Woran liegt das? Dal Poggetto sagt, die Regie­rung Meloni habe sich in den letzten Monaten stark mit nur einem, aller­dings zentralen Thema beschäf­tigt, nämlich mit der galop­pie­renden Teue­rung. Die Regie­rung habe diverse Gesetze erlassen, um Gas, Strom oder Erdöl zu verbil­ligen. Und habe deswegen anderes liegen lassen. SRF.ch

Nigeria – Afrikas grösster Erdöl­ex­por­teur. Täglich werden allein im Niger­delta Millionen Liter Erdöl aus dem Boden gepumpt. Viele versu­chen, vom schwarzen Gold zu profi­tieren, legal oder illegal. Doch die breite Bevöl­ke­rung hat nichts davon. Ausser Umwelt­zer­stö­rung. Und Armut. An der Tank­stelle in Port Harcourt stehen sie Schlange. Weil das Benzin fehlt. Ausge­rechnet im Erdöl­land Nigeria. Unmengen des kost­baren Rohstoffs liegen dort unter dem Boden, geför­dert von Erdöl­kon­zernen wie etwa Shell. Der Gross­teil des Rohöls wird expor­tiert, weil es in Nigeria selbst noch an legalen, funk­tio­nie­renden Raffi­ne­rien fehlt. Das Erdöl ist eine Gold­grube, Gold, aber eben auch schwarz – schwarzes Gold. Klebrig und hoch­giftig. Wer im Niger­delta wohnt, einer der erdöl­reichsten Regionen welt­weit, riskiert krank zu werden – oder zu sterben. Bauern klagen, dass ihre Felder und das Wasser verseucht seien. Immer wieder kommt es zu Unfällen und Lecks mit weit­rei­chenden Folgen – für Mensch und Umwelt. Der grosse Reichtum in Nige­rias Boden lockt viele: da sind die «kleinen Fische», die illegal Erdöl raffi­nieren; da sind jene, die die Ölpipe­lines anzapfen und das abge­zweigte Öl weiter­ver­kaufen; und schliess­lich sind da jene, die in grossem Stil vom lukra­tiven Erdöl-Dieb­stahl profi­tieren. Podcast «Inter­na­tional», SRF.ch

Öster­reich – Nach dem Tod von Red-Bull-Chef Diet­rich Mate­schitz im Herbst ist nun die Erbschaft juris­tisch abge­wi­ckelt worden. Das Bezirks­ge­richt Salz­burg hat mit einem Beschluss vom 27. März 2023 die Verlas­sen­schaft an seinen Sohn Mark über­tragen. Es geht um viele Milli­arden Euro. ORF.at

Polen – Polen hat ange­kün­digt, die russi­sche Enklave Kali­nin­grad (Königs­berg, nach Ottokar II von Böhmen) nur noch bei seinem früheren polni­schen Namen zu nennen. Im offi­zi­ellen polni­schen Sprach­ge­brauch und auf Karten soll das Gebiet nach einer Empfeh­lung einer Benen­nungs­kom­mis­sion ab sofort nur noch Krole­wiec heissen, teilte die Regie­rung heute mit.
● Nach dem Tod eines Buben an den Folgen schwerster Miss­hand­lungen hat Polens Regie­rungs­chef Mateusz Mora­wi­ecki die Todes­strafe bei beson­ders brutalen Verbre­chen gefor­dert. RPI.pl

Schweiz - In der Schweiz sind neue Arten von Pilzen und Bakte­rien entdeckt worden. Das Beson­dere: Sie fressen Plastik nicht nur, sie verdauen ihn auch bei ledig­lich 15 Grad. Einzig gegen den Kunst­stoff Poly­ethylen bleiben sie chan­cenlos. Der Abbau von Abfall und Plastik mithilfe von Mikroben wird güns­tiger und umwelt­freund­li­cher. Bakte­rien, Pilze: Häufig über­sehen, rasch vergessen. Auch die kleinsten Lebe­wesen sorgen in der Forschung immer mal wieder für grosse Über­ra­schungen. Die Eidge­nös­si­sche Forschungs­an­stalt für Wald, Schnee und Land­schaft (WSL) hat die Orga­nismen unter­sucht und die Ergeb­nisse ausge­wertet. In den Bünder Alpen sind bislang unbe­kannte Bakte­rien und Pilze entdeckt worden. Was sie beson­ders macht: Sie können Plastik bei nied­rigen Tempe­ra­turen verdauen. Einzig gegen den welt­weit am häufigsten verwen­deten Kunst­stoff Poly­ethylen bleiben sie chan­cenlos. Keine Probleme berei­teten die Plas­tik­sorten PUR, PBAT und PLA. Nebst den Schweizer Orga­nismen seien auch Arten aus der Arktis dazu in der Lage, die genannten Plas­tik­sorten zu verdauen. Das schreibt die im Fach­blatt «Fron­tiers in Micro­bio­logy» publi­zierte Studie. Mikro­or­ga­nismen, die Plastik verdauen, waren demnach bereits bekannt. «Diese wurden aber typi­scher­weise bei über 30 Grad getestet», sagt Joel Rüthi, Erst­autor der Studie. Er arbeitet als Gast­wis­sen­schaftler an der Eidge­nös­si­schen Forschungs­an­stalt für Wald, Schnee und Land­schaft (WSL). Die unter­suchten Orga­nismen verdauen das Plastik bereits bei 15 Grad. Und: «Bei einigen dieser Bakte­rien und Pilze handelt es sich um bisher nicht bekannte Spezies», sagt Rüthi. Dazu gehörten zwei Pilz­arten aus den Gattungen Neode­vriesia und Lach­nel­lula. Beide Gattungen lieferten in der Studie die besten Ergeb­nisse: Sie konnten alle getes­teten Kunst­stoffe verdauen – ausser PE. Dass die neu entdeckten Mikro­or­ga­nismen auch bei gerin­geren Tempe­ra­turen aktiv sind, redu­ziert den erfor­der­li­chen Ener­gie­auf­wand. Der Abbau von Plastik mit Enzymen würde folg­lich güns­tiger und klima­freund­li­cher. Bis die neu entdeckten Bakte­rien und Pilze aber zur Anwen­dung kommen, ist der Weg noch weit. «Als Nächstes müssen wir die Enzyme iden­ti­fi­zieren, die von den Mikro­or­ga­nismen produ­ziert werden», sagt Rüthi. PUR = Poly­ure­thane, für Schaum­stoffe, etwa für Wärme­däm­mung, Matratzen, Haus­halts­schwämme, Turn­schuhe. PBAT = Poly­bu­ty­len­adipat-Tere­phthalat, für Verpa­ckungs­fo­lien, in der Land­wirt­schaft zum Beispiel für Mulch­fo­lien. PLA = Poly­l­ac­tide oder Poly­milch­säuren, für Verpa­ckungen kurz­le­biger Produkte, Blumen­fo­lien, Teebeutel.
● V. L. bestellt in einem Berner McDonald’s einen «Cappuc­cino Daim». Weil der Preis­un­ter­schied zwischen der 2‑dl- und der 3‑dl-Portion relativ wenig ausmacht, kauft sie gleich den grossen Becher. Als die junge Bernerin den Kaffee erhält, entfernt sie die den Deckel und kann es kaum fassen: «Das sollen 3 Dezi­liter sein?!» Der grosse Becher enthält nur wenig Cappuc­cino. Als Vanessa Lehmann das Personal darauf aufmerksam macht, sagt man ihr: «Doch doch, die Füll­menge ist korrekt.» Mit dieser Rück­mel­dung gibt sich die Köchin nicht zufrieden. Sie bestellt Tage später noch­mals eine grosse und eine kleine Portion, nimmt die Cappuc­cini nach Hause und misst nach. Der Mass­be­cher bringt es ans Licht: In beiden Bechern stecken rund 1,5 Dezi­liter Kaffee. Also: Sowohl der 2‑dl-Becher wie vor allem auch der 3‑dl-Becher enthalten viel zu wenig Kaffee! Das mag ein Extrem­bei­spiel sein. Dass die Füll­menge oft zu klein ist, bestä­tigen jedoch weitere Bestel­lungen. Die Stich­proben von «Kassensturz/Espresso» zeigen noch was anderes: Je nach Filiale kostet der Cappuc­cino unter­schied­lich viel. In Oftringen und am Flug­hafen Zürich zum Beispiel 4.50 Franken für 2 Dezi­liter. Fast 10 Prozent teurer ist der Kaffee an der Auto­bahn in der Filiale Kölliken. Für den verlangten Preis von 4.90 Franken kriegt man an vielen anderen McDonald’s Stand­orten eine grosse Portion. Wobei das unter Umständen ja gar keine Rolle spielt, wie die obige Beob­ach­tung zeigt.
● Minder­jährig und unbe­gleitet. Immer mehr Kinder ersu­chen um Asyl – nicht nur in der Schweiz.
● Ende Juli 1921 wird in Genf ein Tempe­ra­tur­re­kord von 38.3 Grad verzeichnet. Was damals ein Jahr­hun­dert­ereignis ist, sind wir inzwi­schen gewöhnt. Zu jener Zeit aber ist eine derar­tige Hitze ausser­ge­wöhn­lich. Den waadt­län­di­schen Autor Charles Ferdi­nand Ramuz hat der Sommer 1921 zu einem Gedan­ken­ex­pe­ri­ment inspi­riert: Was, wenn diese Hitze nie mehr weggeht? Was, wenn es immer heisser und heisser wird? Und: Wie reagieren Menschen im Ange­sicht einer Kata­strophe? Diese Fragen verhan­delt Ramuz im Roman «Présence de la mort». Vor 100 Jahren erschienen, ist das Buch heute aktu­eller denn je. Eine Dystopie. Und vor allem: Klima­fik­tion. Erst jetzt hat der Roman endlich seinen Weg ins Deut­sche gefunden. Unter dem Titel «Sturz in die Sonne» erscheint der Roman dieser Tage im Limmat-Verlag. Ausgangs­punkt des Romans ist ein Gravi­ta­ti­ons­un­fall im Universum. Wissen­schaftler haben entdeckt, dass die Erde dabei ist, in die Sonne zu stürzen. Die Erde wird verglühen, alles Leben enden. Es bleiben nur noch wenige Wochen. Diese Nach­richt geht um die Welt. Was die Menschen nun tun? Zunächst igno­rieren sie ihr Schicksal. Als sie merken, dass es tatsäch­lich immer wärmer wird, reden sie sich die Sache schön: Sie preisen das tolle Wetter, den blauen Himmel, hoffen auf guten Wein. Doch schon bald wird sich nichts mehr schön­reden lassen. Die soziale Ordnung gerät aus den Fugen. Charles Ferdi­nand Ramuz: «Sturz in die Sonne». Über­setzt von Steven Wyss. Limmat-Verlag 2023, 200 Seiten. 26 €. ISBN: 9783039260553. Erscheint am 10.5.2023.
● Am 18. Juni stimmt das Schweizer Stimm­volk über das Covid-Gesetz ab. Die Gegner haben nun ihre Kampagne präsen­tiert. ● Im Thurgau ertönen die Jagd­hörner. Rund 30 Jagd­horn­bläser-Gruppen trafen sich am 13. Mai 2023 in Wein­felden zum Eidge­nös­si­schen Jagdhornbläserfest.
● Auswei­sung von Bett­lern: Bern sieht seine harte Linie bestätigt.
Mandats­steuern für Bundes­richter geben zu reden. Richter müssen ihren Parteien eine Abgabe zahlen. Das stellt ihre Unab­hän­gig­keit der Justiz infrage, sagen Kritiker. Rich­te­rinnen und Richter bezahlen ihren Parteien jedes Jahr eine Abgabe – sozu­sagen als Dank für die Unter­stüt­zung durch die Partei. Diese Mandats­steuer ist eine Schweizer Eigen­heit, weil kein Jurist ohne Partei im Rücken eine Chance auf einen Rich­ter­posten am Bundes­ge­richt hat. Je nach Partei vari­iert diese Mandats­steuer. Gene­rell sind die Abgaben bei den linken Parteien höher, die Bürger­li­chen verlangen dagegen weniger: Bei den Grünen werden rund 15’000 Franken im Jahr fällig. Bei der SP sind es etwa 13’000. Bei der CVP sind die Beiträge von 6000 Franken offi­ziell frei­willig. Die FDP und die SVP geben keine Zahlen bekannt, dürften aber auch mehrere 1000 Franken verlangen. Das sind teil­weise stolze Beträge, doch ist das Einkommen der Bundes­richter mit 363’000 Franken im Jahr auch hoch. Dennoch ist diese Mandats­steuer umstritten. Die inter­na­tio­nale Staa­ten­gruppe gegen Korrup­tion Greco kriti­siert sie, weil sie die Unab­hän­gig­keit der Richter tangiere.
● Die Berner Regie­rung will gleich mehrere Stand­orte von Land­wirt­schafts­schulen schliessen. Ausge­rechnet auf dem Land. SRF.ch

Syrien – Durch­bruch in den Bezie­hungen zwischen der Türkei und Syrien: Aufnahme diplo­ma­ti­scher Bezie­hungen. Zum ersten Mal seit dem syri­schen Bürger­krieg disku­tieren beide Länder über eine Zusam­men­ar­beit unter Vermitt­lung des gemein­samen Freundes Russ­land. NOS.nl

Thai­land – Sieben buddhis­ti­sche Mönche sitzen in Nakhon Ratcha­sima wegen des Verdachts der Unter­schla­gung von Geld und Gütern im Wert von mehr als 300 Millionen Baht (8 Mio Euro) in Unter­su­chungs­haft. Dabei handelt es sich um Spenden an einen Tempel im Nord­osten des asia­ti­schen Landes. Ein Fahrer und eine Schwester eines .der Mönche werden eben­falls fest­ge­nommen. NOS.nl

Tune­sien – Die jähr­liche Wall­fahrt zur ältesten Synagoge Afrikas, Al-Ghriba (كنيس الغريبة، בית הכנסת גריבה), zieht regel­mässig Hunderte von Juden aus Europa und Israel nach Djerba, einem Urlaubsort rund 500 Kilo­meter von der Haupt­stadt Tunis entfernt. Sie wird streng über­wacht, seit Al-Kaida-Terro­risten die Synagoge 2002 mit einer Last­wa­gen­bombe angriffen und dabei 21 west­liche Touristen töteten. Israe­li­schen Medi­en­be­richten zufolge hielten sich während der Tat rund 1000 Menschen in dem Gottes­haus auf. Tune­sien unter­hält keine diplo­ma­ti­schen Bezie­hungen zu Israel, lässt dessen Bürger aber im Rahmen orga­ni­sierter Touren zum Fest ausnahms­weise ins Land. Bei einem Angriff nahe der Synagoge während der jähr­li­chen Pilger­fahrt auf die tune­si­sche Insel Djerba sind Regie­rungs­an­gaben zufolge mehrere Menschen ums Leben gekommen. Al-Ghriba soll 586 v. Chr. gegründet worden sein. Damit ist sie die älteste Synagoge Afrikas und eine der ältesten Synagogen der Welt. Der Über­lie­fe­rung nach floh eine Gruppe Juden nach der Zerstö­rung des Tempels Salomos in Jeru­salem auf diese Insel, wo sie diese Synagoge bauten. Seit Jahr­hun­derten finden während des Lag Baomer jähr­liche Pilger­fahrten nach El-Ghriba statt. Lag Baomer ist der 33. Tag der Omer-Zählung und fällt auf den 18. Tag des jüdi­schen Monats Iar (im April oder Mai). Der hebräi­sche Buch­stabe ל (lamed) hat den Zahlen­wert 30 und der ג (gimmel) den Wert 3, also zusammen 33, daher (mit Vokal zur Aussprache): „lag“. Omer steht hier für die Trau­er­zeit zwischen Pessach und Scha­wuot. Scha­wuoth (שבועות) ist das jüdi­sche Wochen­fest, das sieben Wochen nach Pessach gefeiert wird. SRF.ch

USA – Henry Alfred Kissinger, geboren in Fürth, Deutsch­land, wird am 27. Mai hundert. Er ist ein US-ameri­ka­ni­scher Poli­tik­wis­sen­schaftler, Diplomat und ehema­liger Poli­tiker der Repu­bli­ka­ni­schen Partei. Von 1969 bis 1975 fungierte er als Natio­naler Sicher­heits­be­rater und ab 1973 in doppelter Funk­tion als Aussen­mi­nister bis 1977 unter den Präsi­denten Richard Nixon und Gerald Ford. 1973 wurde ihm der Frie­dens­no­bel­preis verliehen. Als Poli­tiker spielte Kissinger zwischen 1969 und 1977 eine heraus­ra­gende Rolle in der Aussen­po­litik der Verei­nigten Staaten. Er war Pionier der Entspan­nungs­po­litik mit der Sowjet­union, orches­trierte die Öffnung der Bezie­hungen zur Volks­re­pu­blik China und initi­ierte die Pendel­di­plo­matie im Nahen Osten das Ende des Jom-Kippur-Krieges und die Verhand­lungen über das Pariser Frie­dens­ab­kommen, das die Betei­li­gung der Verei­nigten Staaten am Viet­nam­krieg – (wo 600 Mio Tonnen Bomben abge­worfen wurden) – been­dete. Er forderte zunächst die Abtre­tung der russisch­spra­chigen Gebiete der Ukraine, was schon 1991 gefor­dert worden war, und die Neutra­lität für die Ukraine. Unter Druck aus dem Weissen Haus revi­dierte er später. KFAR.us
● Künst­liche Intel­li­genz. Nach ChatGPT kommt Bard: Google lanciert eigene KI in 180 Ländern. ChatGPT hat den Wett­be­werb bei den Tech­no­logie-Unter­nehmen ange­heizt. Nun zieht Google mit Bard nach.
● 24’000 Poli­zei­be­amten stehen bereit. An der Grenze zwischen Mexiko und den USA sammeln sich Tausende Migranten, um in die USA zu gelangen. Grund ist das Auslaufen einer restrik­tiven Abschie­be­re­ge­lung der USA – «Title 42». Die Rege­lung «Title 42», die vom früheren Präsi­denten Donald Trump während der Corona-Pandemie einge­führte worden war, erlaubte den US-Behörden, Migranten rasch nach Mexiko oder in andere Länder abzu­schieben, ohne dass sie Asyl bean­tragen konnten. Und Grenz­be­amte taten das in dieser Zeit auch – 2.8 Millionen Mal. Dennoch stiegen die Grenz­über­tritte auf ein Allzeit­hoch. Diese Vorschrift endet am Donnerstag um Mitter­nacht. US-Grenz­be­amte in der Grenz­stadt El Paso forderten Hunderte Migranten, die bereits in die Stadt gelangt sind, auf, sich den Behörden zu stellen. Im mexi­ka­ni­schen Mata­moros kauften die Menschen Schwimm­westen für die Über­que­rung des Rio Grande nach Browns­ville in Texas. In Tijuana gegen­über von San Diego in Kali­for­nien haben sich Migranten seit Montag in langen Schlangen an der US-Grenze aufge­stellt. SRF.ch


Bitte unter­stützen Sie unseren Kampf für Frei­heit und Bürgerrechte.
Für jede Spende (PayPal oder Bank­über­wei­sung) ab € 10.- erhalten Sie als Danke­schön auf Wunsch ein Dutzend Aufkleber „CORONA-DIKTATUR? NEIN DANKE“ porto­frei und gratis! Details hier.

3 Kommentare

  1. „Am 18. Juni stimmt das Schweizer Stimm­volk über das Covid-Gesetz ab.“

    Nicht nur das (konkret geht es darum was noch finan­ziert wird und vor allem wer zukünftig – Bund oder Kantone? – bezahlt und das Sagen dazu hat), auch über eine landes­weite Mindest­steuer für Groß­un­ter­nehmen und über ein „Bundes­ge­setz über die Ziele im Klima­schutz, die Inno­va­tion und die Stär­kung der Ener­gie­si­cher­heit“ welches Fort­schritt statt Verbote bevor­zugt wird abgestimmt.

    Weniger schön sieht es bislang mit dem Volks­be­gehren zum Bargeld­erhalt aus, das wurde erst einmal mit einem Gegen­ent­wurf bestückt in dem entschei­dende Kern­ziele wie die Annah­me­pflicht fehlen oder verwäs­sert worden sind: www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-95221.html

  2. Warum will Italien Geld von der EU holen? Das wäre doch Abschaf­fung der Demo­kratie, wenn sich ein Land dazu hergibt, Beschlüsse zugunsten von EU-Vorschriften zu fassen. Entweder neue Politik, volks­freund­lich, insbe­son­dere frau­en­freund­lich gegen einwan­dernde Verge­wal­tiger, wie sie augen­schein­lich mit Meloni gewählt worden ist, oder Austritt aus dem arro­gant leyen­haften Drecksverein.

  3. War der G 7 Treffen in Hiro­sima (Der Kanake. hat sich nicht einmal bei den Japaner sich entschul­digt) der letzte Aufatmung?
    Viele wissen nicht, daß der GDP der BRICS-Staaten heute schon größer ist, als der G7.
    Was ist, wenn im August in Durban noch weitere Kandi­daten sich anschließen sollen?
    Gut, die Schweiz lebt auch allein.
    Aber sie ist und war keine Super­macht, die auch noch auf Handel und auf Rohstoffe drin­gend ange­wiesen ist.
    Sie hoffen wohl, daß mit F16 diese Rohstoffe aus Rußland impor­tieren können?
    Träume weiter.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein