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Telldenkmal mit Bronzestatue von Richard Kissling und Hintergrundbild von Hans Sandreuter in Altdorf (Kanton Uri, Schweiz) · Foto: Хрюша / Wikimedia CC 3.0

Im Internetradio mitgehört und mitgeschrieben von Wilhelm Tell
 

Deutschland – Die Bundesregierung streitet zurzeit über die Abhängigkeit von China und die künftige China-Strategie. Als Exempel dient der Hamburger Hafen, wo sich die staatliche chinesische Reederei Cosco mit 35 Prozent an einem Terminal beteiligen will. Grüne und FDP sind dagegen, ganz zum Ärger von SPD-Kanzler Olaf Scholz, der in zwei Wochen in Peking Präsident Xi treffen will.
● Rolls-Royce konnte stark vom Mutterkonzern BMW profitieren. Geschäftsführer Müller-Ötvös geht sogar einen Schritt weiter. «Ich behaupte sogar, dass es die Marke Rolls-Royce ohne den BMW-Konzern nicht mehr gäbe. Wir haben natürlich hier Zugriff zu feinster Technologie und passen die entsprechend an.» Beim neusten Modell Spectre wurden Batterie und Motoren des Spectre in Zusammenarbeit mit BMW entwickelt. Auch Rolls-Royce hat eine zu kleine Stückzahl, um die gesamten Entwicklungskosten selbst zu stemmen. Der Kauf der Firma durch den BMW-Konzern in den 90er-Jahren rettete die Marke und ermöglicht nun das Weiterbestehen, trotz sich verändernder Rahmenbedingungen. Und so thront die Kühlerfigur Emily ab Ende 2023 auf einem elektrisch betriebenen Rolls-Royce. SRF.ch

Estland – Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat in Estland alte Wunden aufgerissen. Man erinnert sich an die sowjetische Besatzung und entfernt Denkmäler aus dieser Zeit. Die russischsprachige Minderheit schwankt derweil zwischen Anpassung und Trotz. Am 16. August hob ein Kran einen sowjetischen Panzer in Narva vom Sockel. Das Denkmal sollte an den Sieg der Sowjets im Zweiten Weltkrieg erinnern. Doch in Zeiten des Ukrainekriegs wollte die estnische Politik das Kriegsgerät der früheren Besatzungsmacht nicht mehr dulden. Denn in Estland fühlt man sich durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine an die eigene leidvolle Geschichte erinnert. Doch in Narva sind 95 Prozent der Menschen russischstämmig. Der Panzer ist zwar weg, geistert aber noch in den Köpfen herum. Viele fühlen sich um die eigene Geschichte betrogen, einige versammeln sich regelmässig am Standort des Denkmals, legen Blumen nieder und lassen Lieder ertönen, die den Sieg der Sowjets über die Nazis verherrlichen. Der Nachbar Russland giesst fleissig Öl ins Feuer: Er stellt in unmittelbarer Nachbarschaft von Narva einen typengleichen alten Sowjetpanzer auf einen Sockel und eröffnet das Denkmal mit viel Pomp – begleitet von Drohgebärden in Richtung Estland. Wie ernst sind die Drohungen zu nehmen? Stimmen und Einschätzungen aus dem nördlichsten Land des Baltikums. Russisch ist keine offizielle Sprache im Land, aber die Medien senden auch in dieser Sprache. SRF.ch

EU – Gipfel in Brüssel. Die EU überdenkt ihr Verhältnis zu China. Die EU ist wirtschaftlich abhängig von China. Peking vertritt jedoch andere politische Werte, als der EU lieb ist.
● Einigung innerhalb der EU. Europäische Union ist für Gaspreiskorridor und gegenseitige Hilfe. Die heiklen Fragen allerdings sind noch nicht geklärt. SRF.ch

Frankreich – Generalstreik –  Wachsender Unmut in der französischen Bevölkerung. Nach Streiks in Raffinerien folgte der erste Generalstreiktag. Betroffen sind Transportunternehmen, Schulen und Krippen. SRF.ch

Grossbritannien  – Gut 24 Stunden ist es her, seit die britische Premierministerin im Parlament in Westminster auftrat. Dabei gab sich Liz Truss noch siegessicher: «Ich bin eine Kämpferin, ich gebe nicht auf», sagte sie. Ein Rücktritt nach gerade 45 Tagen im Amt ist historisch, aber er kommt nicht ganz überraschend. Die Premierministerin hat schlicht jeglichen Rückhalt verloren. Während Truss gestern im Unterhaus Durchhalteparolen verkündete, zerlegte sich die Partei weiter auf offener Bühne. Überraschend trat gestern die Innenministerin zurück. Ein enger Berater musste wegen Indiskretionen den Hut nehmen. Und in der Wandelhalle des Unterhauses wurden Tory-Parlamentarier, die sich nicht stromlinienförmig verhielten, bedrohlich domestiziert. Diese Ereignisse brachten das Fass zum Überlaufen. Es waren Indizien, dass Liz Truss das Geschehen nicht mehr unter Kontrolle hat. Immer mehr Parlamentarierinnen und Parlamentarier forderten in der Folge öffentlich ihren Rücktritt. Nun hat sie dem Druck nachgegeben. Namen für die Nachfolge werden seit Tagen herum geboten: der frühere Schatzkanzler Rishi Sunak, die frühere Kandidatin Penny Mordaunt oder Verteidigungsminister Ben Wallace. Selbst Boris Johnson wird als möglicher Kandidat feilgeboten. Zur Stunde ist das Rennen aber noch völlig offen. Absehbar ist dagegen, dass die nächste Regierung über eine grössere Artenvielfalt verfügen wird und nicht mehr nur aus loyalen Gläubigen eines Parteiflügels bestehen wird. Bis in zehn Tagen will die Regierungspartei eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger präsentieren. Für eine mehrwöchige Zeltmission durchs Land, wie in diesem Sommer, fehlt die Zeit. Die konservative Parlamentsfraktion will in den kommenden Tagen zwei Kandidaten auswählen. Danach soll die Parteibasis allenfalls das letzte Wort haben. Klar ist, dass die Mehrheit der 70 Millionen Britinnen und Briten einmal mehr nicht mitreden kann, wer als Nächstes in Downing Street einzieht. SRF.ch

Iran – Nutzt die russische Armee Drohnen aus dem Iran? Auch am Dienstag hat Russland seine Drohnen- und Raketenangriffe auf die Ukraine fortgesetzt. Bei den Drohnen handelt es sich um sogenannte iranische Kamikaze-Drohnen vom Typ Schahed-136. Russland bestätigt dies zwar offiziell nicht, doch Fachleute westlicher Staaten gehen von diesem Sachverhalt aus. Der Iran sei in Kriegszeiten auf keiner Seite, sagte Nasser Kananai, der Sprecher des iranischen Aussenministeriums, bereits im Juli, und dies sagte er jetzt auch wieder. ARD-Reporterin Karin Senz, die aus Istanbul berichtet, sagt dazu, es sei durchaus möglich, dass die Drohnen schon vor dem Krieg nach Russland gelangt seien. «Der Iran hat 2017 und 2019 mit Drohnen an Militärausstellungen in Russland teilgenommen», sagt Senz, «und da war schon die Rede von einer militärischen Zusammenarbeit.» Es gebe wohl auch einen entsprechenden Kooperationsvertrag für militärische Ausrüstung zwischen den Ländern. Denkbar sei aber auch, dass die Drohnen aus dem Iran nicht auf direktem Weg nach Russland gelangt sind, so die Reporterin. Sowohl Venezuela, Äthiopien als auch der Irak haben bekanntermassen solche Drohnen. Diese Drohnen kommen zudem auch im Libanon und im Jemen zum Einsatz. Werden die iranischen Drohnen in Tadschikistan gebaut? Der Iran hat im vergangenen Mai in diesem Land eine neue Fabrik für Drohnen eröffnet. Tadschikistan steht Russland auch sehr nahe. «Die drei Länder Iran, Russland und Tadschikistan sind zusammen in einem neuen Verbund, in einer Zusammenarbeit», sagt Senz. Doch zurzeit werden in der Fabrik andere Drohnentypen hergestellt als der, der mutmasslich in der Ukraine durch die Russen eingesetzt wurde. Wieso baut der Iran Drohnen? «Dieser Fokus ist gewissermassen aus der Not heraus entstanden», sagt Senz. Aufgrund der internationalen Sanktionen und des Waffenembargos gegen den Iran habe sich das Land auf den Bau von Drohnen konzentriert. Kurz nach der Präsentation der Fabrik in Tadschikistan habe der Iran noch eine unterirdische Luftwaffenbasis unter dem Zagros-Gebirge enthüllt und mehrere hundert Kampf-, Aufklärungs- und Angriffsdrohnen präsentiert. Was können die iranischen Drohnen? Sie sind relativ günstig, pro Stück kosten sie laut Experten um die 20’000 Dollar. Dieser Drohnentyp kann keine beweglichen, sondern nur stationäre Ziele angreifen. Sie können von einem gewöhnlichen Lastwagen aus abgefeuert werden und habe eine Reichweite von ca. 2500 Kilometern. Sie sind allerdings langsam und laut. Sie werden oft in einem Drohnengeschwader eingesetzt, das das Abwehrsystem des Gegners überlastet. «Mit dem Einsatz gegen die Ukraine kann der Iran seine Drohnen auch testen», sagt die ARD-Reporterin. SRF.ch CNN hat dabei Motore von Rotax iaus Oberösterreich entdeckt. ORF.at

Italien – Der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella hat am Freitag die Wahlsiegerin Rolls-Royce offiziell mit der Regierungsbildung beauftragt. Die 45-jährige Chefin der “Fratelli d ́Italia” nahm Mattarellas Auftrag an und stellte ihre Ministerliste vor. Die neue Regierung wird am Samstagvormittag vereidigt. Der scheidende Premier Mario Draghi wird seiner Nachfolgerin am Sonntag das Amt übergeben. Damit übernimmt die Politikerin als erste Frau das Amt als Regierungschefin. Aussenminister und des Vizepremier in der neuen Mitte-Rechts-Regierung wird die Nummer zwei der konservativen Partei Forza Italia und Ex-EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani. Zum Wirtschaftsminister rückt die Nummer zwei der Lega, Giancarlo Giorgetti, auf. Der neuen Regierung wird auch Lega-Chef Matteo Salvini angehören, der den Posten des zweiten Vizepremiers und des Infrastrukturministers übernimmt. Der Spitzenpolitiker der Lega, Roberto Calderoli, wird das Ministerium für die Regionen führen. Der römische Polizeichef Matteo Piantedosi wird das Innenministerium leiten. Justizminister wird der pensionierte Richter Carlo Nordio von Fratelli d ́Italia. Nur sechs der 24 Ministerämter werden von Frauen besetzt. Darunter ist die Spitzenpolitikerin von Melonis Partei, Daniela Santanché, die das Tourismusministerium übernimmt. Der Spitzenjournalist von Italiens öffentlich-rechtlicher TV-Anstalt RAI, Gennaro Sangiuliano, wird neuer Kulturminister. Eingerichtet wird erstmals ein Ministerium für das Meer und Süditalien, das der Sizilianer Sebastiano Musumeci übernimmt. Auch Silvio Berlusconis Forza Italia erhält Ministerien von Gewicht. Neben Aussenminister Tajani wird die Ex-Senatspräsidentin Maria Elisabetta Alberti Casellati das Amt der Reformenministerin übernehmen. Berlusconis Vertraute Annamaria Berini wird das Bildungsministerium führen. Das neue Kabinett besteht aus insgesamt 24 Mitgliedern. Melonis Fratelli d’Italia hatte mit 26 Prozent der Stimmen die Parlamentswahl am 25. September klar gewonnen. Die Gruppierung ist damit die stimmenstärkste Partei in dem Rechtsbündnis mit Lega und Forza Italia, die nur neun bzw. acht Prozent der Stimmen erhielten. Gemeinsam verfügt die Rechtsallianz über eine breite Mehrheit in beiden Kammern des italienischen Parlaments. Meloni löst den parteilosen italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi ab. RAI.it

Norwegen – Im Oktober 2011 verständigten sich vier Gründungsmitglieder, die norwegische IBSENtelecom, die israelisch-amerikanische Supreme Architecture, TriLumina (USA) und das Fraunhofer-Institut auf die Bildung eines Li-Fi-Konsortiums zur Bewerbung dieses Standards. Internet aus der Glühbirne. Li-Fi hat gegenüber Wi-Fi entscheidende Vorteile. Bandbreite: Via Li-Fi können viele Daten gleichzeitig gesendet werden. Das ist dort praktisch, wo viele Leute gleichzeitig aufs Internet zugreifen – zum Beispiel im Supermarkt, in der Schule oder an einem Event wie der Tour de France. Neue Frequenzen: Eine Vielzahl an Geräten kommuniziert heute kabellos: der Laptop mit dem Router, die Maus mit dem Laptop, das Smartphone mit dem Mobilfunk und der Boom-Box. Überlappen sich die Kanäle, kann es zu Störungen kommen. Li-Fi kann zusätzlich ein riesiges Frequenzspektrum erschliessen und so die konventionellen Kanäle entlasten. Das ist dort von Vorteil, wo elektromagnetische Signale lebenswichtig sind, zum Beispiel in einem Flugzeug oder einem Spital. Sicherheit: Werden Daten mit Li-Fi geschickt, kommen sie nur so weit wie das Licht. Anders als Funkwellen aus dem WLAN gelangen sie nicht aus einem geschlossenen Raum. Abhören wird so schwieriger. Daran interessiert ist zum Beispiel die amerikanische Armee. Geschwindigkeit: Li-Fi kann mit sehr hoher Geschwindigkeit Daten übermitteln. Das wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen für Virtual Reality, selbstfahrende Autos und Warenlager voller autonomer Roboter. Infrastruktur: Li-Fi kann relativ einfach in bestehende Lichtquellen eingebaut werden, zum Beispiel in Deckenleuchten oder Strassenlaternen. Statt dass man Glasfaser in jede Wohnung zieht, könnten Strassenlaterne das Signal durch die Fenster in die Häuser schicken und so die Feinverteilung des Internets sicherstellen. Vor allem in dicht besiedelten Städten, zum Beispiel in Indien, ist ein Lichtsignal viel attraktiver, als neue Kabel zu verlegen. Li-Fi funktioniert bereits einwandfrei und wird an vielen Orten erfolgreich eingesetzt. Dennoch ist Li-Fi noch eine Nischen-Technologie. Bis sich eine neue Technologie durchsetzt, dauert es – das war beim Automobil so, das war beim Smartphone so, und das wird auch bei Li-Fi so sein. Ein Grund für die Verzögerung: Li-Fi ist noch wenig bekannt und wird deshalb von potenziellen Kunden kaum in Betracht gezogen. Auch das Angebot ist noch limitiert. Erst wenn ein funktionierendes Ökosystem vorhanden ist, das die ganze Produktion vom Chip über die Glühbirne bis zum Empfänger im Smartphone und Laptop abdeckt, kann die Branche wachsen und massentaugliche Lösungen anbieten. Statt als Revolution kommt die neue Technologie schrittweise. Vorerst gibt es Li-Fi nur als Zusatz zum Wi-Fi und bei einigen wenigen Vorreitern. Die Erfahrung zeigt jedoch: Bei der Einführung neuer Technologien kann es plötzlich schnell gehen. Vielleicht schickt uns schon bald eine Strassenlaterne unsere Mails zu. SRF.ch

Österreich – Ex-Kanzler Sebastian Kurz ist ein Jahr nach seinem Rücktritt schwer belastet worden – nämlich von einem seiner engsten Gefolgsleute. Es geht um gefälschte Meinungsumfragen, die mit Steuergeld in Zeitungen publiziert wurden. Von diesen Machenschaften habe Kurz nicht nur gewusst, sondern er habe sie in Auftrag gegeben. Das sagt Thomas Schmid als einer der engsten Vertrauten von Ex-Kanzler Kurz. Während einiger Jahre war Schmid Generalsekretär im Finanzministerium und als solcher ganz massiv in die Affäre um gefälschte Wahlumfragen involviert. Bei dieser Affäre geht es darum, dass Schmid mit Geldern des Finanzministeriums – also mit Steuergeld – Wahlumfragen frisiert und publiziert haben soll, stets mit dem Ziel, Sebastian Kurz in einem möglichst günstigen Licht erscheinen zu lassen. Als diese Machenschaften vor einem Jahr aufflogen, stürzten Sebastian Kurz, Thomas Schmid und die ganze Entourage. Schmid setzte sich in die Niederlande ab und schwieg. Seit Dienstag ist nun Neues bekannt und plötzlich packt Schmid aus – und wie! Die Staatsanwaltschaft hat ihn in den letzten Monaten ganze 15 Mal ganztägig einvernommen. Am Dienstagabend kursierten dann Auszüge aus diesen Einvernahmeprotokollen. In diesen belastet Schmid den Ex-Kanzler schwer. Kurz habe von den gefälschten Wahlumfragen nicht nur gewusst, sondern er habe diese gar in Auftrag gegeben. Kurz selbst beteuerte noch vor einigen Tagen allerdings exakt das Gegenteil, er sei unschuldig. Wer recht hat, müssen wohl Richter entscheiden. So oder so wird die Partei von Kurz, die konservative ÖVP, noch mehr in Bedrängnis geraten. Denn die ÖVP regiert mit Kanzler Karl Nehammer zusammen mit den Grünen weiter. Auf Nehammer und die ganze ÖVP kommen unruhige Zeiten zu. Denn Schmid belastet offenbar nicht nur Kurz, sondern auch andere ÖVP-Granden wie zum Beispiel den aktuellen Parlamentspräsidenten und auch einflussreiche Geschäftsleute. Offiziell schweigt die Staatsanwaltschaft bisher zum Inhalt der Schmid-Einvernahme. Sie bestätigte gestern nur, dass Schmid ausgesagt hat und den sogenannten Kronzeugenstatus sucht, das heisst: Er möchte wegen seiner weitreichenden Aussagen möglichst straffrei ausgehen. Ob das so klappen wird, ist unklar. SRF.ch

Russland – Die Bezeichnung Kamikaze-Drohne ist irreführend. Anders als bei Japans Fliegerangriffen im Zweiten Weltkrieg lässt kein Pilot sein Leben. Denn es sitzt bei dieser Drohne gar niemand an Bord. Vernichtet wird am Ende hingegen die Waffe selber. «Es handelt sich um Einwegdrohnen», sagt Dominika Kunertova, Drohnenexpertin beim ETH-Zentrum für Sicherheitsstudien: «Die von Russland abgefeuerten iranischen Schahed-136-Drohnen sind weder manövrierbar noch präzis.» Doch weil die Drohnen pro Stück bloss um die 20’000 Schweizer Franken kosten, kann Moskau sie massenhaft einsetzen. Oft gleich in tieffliegenden Schwärmen – also mehrere Drohnen visieren gleichzeitig dasselbe Ziel an. «Das ukrainische Abwehrsystem wird so ausgetrickst und überfordert. Dennoch fangen Kiews Streitkräfte an guten Tagen manche ab», so Kunertova. Dies bedeutet aber zugleich: Viele Drohnen gelangen ans Ziel. Diese sind selten militärische. Dafür ist die Drohne zu wenig effizient; man gewinnt mit ihnen keine Schlacht. Doch sie genügen, um Zivilpersonen zu töten und Infrastruktur zu zerstören: Wohnhäuser, Spitäler, Schulen, Strassen, Schienen. Zwar sind sie mit maximal 180 km/h recht langsam. Aber die Reichweite von 2500 Kilometern erlaubt den Drohnen problemlos, jede ukrainische Stadt zu attackieren. SRF.ch

Schweiz – Die neuen Zahlen der Immobilienberatungsfirma Wüest Partner lassen aufhorchen: Plus 6.6 Prozent bei den Eigentumswohnungen, plus 7.2 Prozent bei den Einfamilienhäusern. So kräftig sind in den vergangenen zwölf Monaten die Preise gestiegen. Und allein im jüngsten, dritten Quartal von Juli bis September verteuerte sich das Wohneigentum in der Schweiz um gut ein Prozent. Manche Leute haben viel Geld. Wie ist das möglich, wo doch die Hypothekarzinsen seit geraumer Zeit steigen und es somit immer kostspieliger und schwieriger wird, mit einem Kredit den Haus- oder Wohnungskauf zu finanzieren? Die kurze Antwort: In der Schweiz haben offenbar viele Leute nach wie vor genug Geld, um sich ein Eigenheim zu leisten, fast egal, was es kostet.
● Drei Aktivisten von «Renovate Switzerland» haben sich am Morgen um 8 Uhr in Zürich auf eine Autobahnausfahrt geklebt. Die Protestaktion führte auf der Autobahn A3 stadteinwärts zu einem Stau. Die Polizei rückte aus, um die Beteiligten von der Strasse zu entfernen.
● Nestlé wächst dank kräftiger Preiserhöhungen. Trotz Teuerung standen Tierfutter, Nespresso-Kapseln und Süssigkeiten bei den Kunden weiter hoch im Kurs.
● Es war ein Urteil, welches aufhorchen liess: Die Schweiz diskriminiert Männer bei Renten für verwitwete Personen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte die Beschwerde eines Witwers gutgeheissen. Um einen guten Überblick zu erhalten über die Thematik, dient das Postulat von FDP-Ständerat Andrea Caroni aus dem Jahr 2019. Er hatte den Bundesrat beauftragt, in einem Bericht darzulegen, welche Normen des Bundesrechts direkt nach Geschlecht unterscheiden.

Direkte Ungleichbehandlungen von Frauen und Männern im Bundesrecht. Darin werden die verschiedensten Ungleichbehandlungen von Männern aufgrund ihres Geschlechts erwähnt. Beispielsweise, dass das Kindesverhältnis in erster Linie an die Mutter, d.h. die gebärende Frau, angeknüpft wird. Beim Vater entsteht das Kindesverhältnis entweder durch Ehe mit der Mutter, durch Anerkennung oder durch Gerichtsurteil. Markus Theunert ist Generalsekretär von «Männer.ch», dem Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen. Er schätzt die wichtigsten Bereiche ein, bei welchen die Männer in der Schweiz rechtlich ungleich behandelt werden. Die Bundesverfassung unterscheidet bei der Landesverteidigung zwischen Frauen und Männern, indem einzig Männer verpflichtet werden, Militärdienst zu leisten, und indem alle Männer, die weder Militär- noch Ersatzdienst leisten, eine Abgabe schulden. Die Wehrpflicht nur für Männer steht im Widerspruch zur Bundesverfassung Art. 8. Hier ist klar formuliert, dass es in der Schweiz keine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts geben darf. Wenn die Wehrpflicht nur für Männer keine solche sein soll, dann muss man argumentieren, dass es Männern von Natur aus leichter fällt, Gewalt anzuwenden oder sie besser geeignet seien, Kriege zu führen. Das ist aber ein unhaltbarer Zirkelschluss, weil damit einfach soziale Zuschreibungen zu biologischen Tatsachen erklärt werden. Aus unserer Sicht muss der Grundsatz lauten: Dienstpflicht für alle oder niemand. Der Vaterschaftsurlaub unterscheidet sich aus rechtlicher Sicht vom Mutterschaftsurlaub durch seine kürzere Dauer und durch den fehlenden Kündigungsschutz für den Vater während dieser Zeit. Männer (genau genommen: Cis-Männer) können nicht schwanger werden und keine Kinder gebären. Deshalb ist es nicht grundsätzlich eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, wenn Frauen einen längeren Mutterschaftsurlaub in Anspruch nehmen können als Männer einen Vaterschaftsurlaub. Jedoch ist die Ausgestaltung stark von sozialen Erwartungen geprägt. Um Gleichstellung zu realisieren, sollten frisch gebackene Mütter und Väter möglichst gleiche Chancen haben, um Kompetenzen in der Kinderbetreuung zu erwerben und möglichst gleich stark in der Erwerbstätigkeit beeinträchtigt sein. Die Vergewaltigung, so wie sie im Strafgesetzbuch definiert ist, deckt einzig den Beischlaf ab, zu dem eine Frau genötigt wird. Der Ständerat hat sich im Juni für eine Änderung ausgesprochen, womit der Tatbestand geschlechtsunabhängig formuliert werden soll. Voraussichtlich in der Wintersession wird sich der Nationalrat damit befassen. Natürlich können auch Männer vergewaltigt werden. Die aktuelle Definition ist zu eng geführt. Im Rahmen der Revision des Sexualstrafrechts wurde dieses Problem erkannt und soll angepasst werden:
● Drohende Energieknappheit. Schweizer Bahn SBB senkt Temperatur in Zügen und fährt langsamer. Um Energie zu sparen, reduziert die SBB ab Ende Oktober die Temperatur in ihren Zügen teilweise von 22 auf 20 Grad. SRF.ch

Tschad – mindestens 50 Tote. Tausende Menschen haben in der Hauptstadt N’Djamena gegen die Regierung protestiert. Dabei starben zahlreiche Menschen. SRF.ch

Ukraine – Auch die besitzt Drohnen. Darunter ein paar wenige potente, mehrfach verwendbare und ausgefeilte türkische Bayraktar-Drohnen – mit Stückkosten von rund zwei Millionen Schweizer Franken jedoch recht teuer. Washington lieferte Kiew ein paar hundert Switchblade-Einwegdrohnen. Deren Reichweite ist weitaus geringer als die der iranischen.
● Der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis wird am Bahnhof Kiew nur vom stellvertretenden Aussenminister empfangen. Selensky wünscht den Umbau der Schweizer Neutraltät. Cassis stimmt zu Die Schweizer Volkspartei warnt und rät ab. SRF.ch

Ungarn – Es liegt nicht in unserem Interesse, dass die Kommission verbindliche gemeinsame Energiebeschaffungen für die Mitgliedstaaten vorschreibt“, stellte Orbán klar. „Ebenso wenig liegt die Anwendung eines europäischen Gaspreisdeckels in unserem Interesse. Denn damit würden die auf Ungarn bezogenen Gaslieferverträge ihre Gültigkeit verlieren und das Land ohne Energieversorgung bleiben“. Den Gaspreisdeckel lehnte auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz noch einmal ganz klar ab, nur dass er sich damit gegen eine Mehrheit stellte, die von Frankreich angeführt wird. KR.hu

USA – Der frühere US-Präsident Donald Trump hat in seinem Privatanwesen einem Medienbericht zufolge auch äusserst vertrauliche Geheimdokumente über China und den Iran aufbewahrt. In mindestens einem der im August von der US-Bundespolizei FBI im Luxusanwesen Mar-a-Lago in Florida beschlagnahmten Dokumente gehe es um das iranische Raketenprogramm, berichtete die „Washington Post“ gestern.
● Die USA fordern eine UNO-Untersuchung zu den Vorwürfen des Einsatzes iranischer Drohnen durch Russland im Krieg gegen die Ukraine. Russlands UNO-Botschafter Wassili Nebensja bezeichnete das bei dem Treffen des UNO-Sicherheitsrates als empörend. Er wies die Vorwürfe des Einsatzes iranischer Drohnen im Krieg gegen die Ukraine erneut zurück und wiederholte eine Warnung vor einer entsprechenden UNO-Untersuchung. Wenn es dazu käme, müsse Russland die Zusammenarbeit mit der UNO überdenken. ORF.at

Zentralafrika – Schon eine Tablette würde reichen, um die Frambösie zu besiegen. Die Krankheit plagt Menschen in abgelegenen Gegenden. Etwa das Aka-Pygmäenvolk in Zentralafrikas Regenwald. Die Behandlung wäre einfach und ist doch schwer. Nach einer halben Stunde Fussmarsch durch den Regenwald hört man erste Stimmen durch die grüne Blätterwand. Hier muss das Dorf der Aka sein. Das Pygmäenvolk in der Zentralafrikanischen Republik lebt in sehr einfachen Verhältnissen. Dorfvorsteher Bernard Songo heisst uns willkommen im Dorf Makaman, das aus einigen verstreuten Hütten besteht. Die Dorfbewohner haben für die Besucher eine einfache Bank gezimmert und schattenspendende Palmwedel aufgestellt. Die Aka leben als Nomaden im tropischen Regenwald in der Region zwischen Zentralafrika, Kamerun und dem Kongo. Ihre Behausungen bauen sie aus Ästen und Blättern, oft fehlen die Wände. Die Menschen ernähren sich von Wurzeln, Blättern oder Raupen, die sie im Wald sammeln. Das Leben der Aka sei nicht schlecht, erklärt Dorfvorsteher Songo: «Doch unsere Kinder können nicht zur Schule. Und viele von uns leiden an Krankheiten.» Eine dieser Krankheiten ist die Frambösie. Laut der Hilfsorganisation Fairmed ist in gewissen Gegenden ein Viertel der Bevölkerung betroffen. Die Infektionskrankheit beginnt mit Blasen. Diese platzen auf und es entstehen himbeerrote Wunden – daher der Name Frambösie. Paul Mbomba zeigt seinen vernarbten linken Fuss. Dem Mann fehlen zwei Zehen. Die Krankheiten Frambösie und Lepra haben den Fuss stark in Mitleidenschaft gezogen. Mbomba hatte sich in einem weit entfernten Gesundheitszentrum behandeln lassen. «Doch dann ist die Krankheit wiedergekommen.» Die Lebensweise der Aka begünstigt die Verbreitung von Infektionskrankheiten. Die hygienischen Verhältnisse sind schlecht. Zudem schlafen die Familien nachts dicht beieinander, am Boden oder auf Holzplanken. «Am Morgen wacht man auf und entdeckt die Pickel», erzählt Raisa Ndobele. Sie ist die Tante der sechsjährigen Davi Bonguila. Kinder sind besonders oft von der Frambösie betroffen. Die Behandlung im zentralafrikanischen Regenwald wird von der Schweizer Organisation Fairmed durchgeführt, im Auftrag der regionalen Gesundheitsbehörden. Ghislain Gazon koordiniert die Massenbehandlung – schon über eine halbe Million Menschen erhielten die kleine weisse Tablette. Doch die Verteilung des Medikaments sei nicht einfach, erklärt Gazon: «Die Aka ziehen oft weiter, dann müssen wir sie im Wald suchen gehen, um sie behandeln zu können.» Die Massenbehandlung im Urwald Zentralafrikas hilft, die Frambösie einzudämmen. Für dieses Jahr ist sie abgeschlossen. Nun rückt die kleine weisse Tablette für die Aka wieder in weite Ferne. Das Antibiotikum kostet rund acht Franken – für die Waldbewohner praktisch unbezahlbar. Trotz vieler Nachteile wollen die Aka ihre traditionelle Lebensweise nicht aufgeben. Auf den ersten Blick würde es wohl Sinn machen, in die Nähe von medizinischen Einrichtungen und Schulen zu ziehen. Doch die Eingliederung der Pygmäen in die zentralafrikanische Gesellschaft ist schwierig. SRF.ch


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