Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 25.08.2023

Im Internet mitge­lesen und mitge­schrieben von Wilhelm Tell

Afgha­ni­stan – Die Taliban haben im April 2022 den Anbau, die Produk­tion und den Handel mit allen ille­galen Drogen verboten. Doch die Opium­märkte funk­tio­nieren in vielen Gegenden weiterhin wie gewohnt, auch in den südli­chen Provinzen Kandahar und Helmand, wo der Gross­teil des Opiums des Landes produ­ziert wird, sagen Einhei­mi­sche, die mit Radio Azadi spra­chen. Syed Naji­bullah Ahmadi, ein ehema­liger afgha­ni­scher Anti-Drogen-Beamter, sagte, Drogen­händler hätten vor dem Verbot grosse „stra­te­gi­sche Vorräte“ an Opium ange­häuft und würden es nun „zu einem Viel­fa­chen des Preises verkaufen“. Experten sagen, dass die Taliban Drogen­pro­du­zenten besteuert haben und am Drogen­handel in Nach­bar­länder betei­ligt waren, von wo aus sie nach Europa und Nord­ame­rika gelangten. Die Taliban haben behauptet, sie hätten die Opium­pro­duk­tion erheb­lich redu­ziert, eine Behaup­tung, die von einigen Experten unter­stützt wird. Auch wenn die Opium­pro­duk­tion zurück­ge­gangen zu sein scheint, ist Afgha­ni­stan zu einem wich­tigen Liefe­ranten anderer Drogen, einschliess­lich Crystal Meth, geworden. Der anhal­tende Verkauf und Handel mit Drogen hat Fragen über das Enga­ge­ment der Taliban aufge­worfen, Drogen in dem verarmten Land auszu­rotten. Die Been­di­gung des Status Afgha­ni­stans als einer der welt­weit grössten Drogen­pro­du­zenten ist seit langem eine Prio­rität der inter­na­tio­nalen Gemein­schaft. Die Taliban werden wahr­schein­lich zuneh­mendem Wider­stand seitens der Mohn­bauern in Afgha­ni­stan ausge­setzt sein, da sie ihnen keine alter­na­tiven Lebens­grund­lagen und Ernte­mög­lich­keiten bieten. RFERL.cz

China – China hat mit Mili­tär­übungen vor Taiwan und Drohungen gegen die Insel­re­pu­blik auf die US-Besuche von deren Vize­prä­si­dent William Lai reagiert. ORF.at

Deutsch­land – Kassen­ärzte und Psycho­the­ra­peuten in Deutsch­land warnen vor einem Kollaps des Gesund­heits­sys­tems. Bei einem gemein­samen Treffen in Berlin haben sie darauf hinge­wiesen, dass ihre Praxen unzu­rei­chend finan­ziert und über­lastet sind.
● Die Zahl der Wohnungsbau-Geneh­mi­gungen ist im ersten Halb­jahr massiv einge­bro­chen. Wie das Statis­ti­sche Bundesamt mitteilte, wurde von Januar bis Juni der Bau von 135’000 Wohnungen bewil­ligt. Das sind 27 Prozent weniger als im ersten Halb­jahr 2022. Grund für den Rück­gang sind demnach weiterhin die stei­genden Baukosten und schlech­tere Finan­zie­rungs­be­din­gungen. Trotz der hohen Nach­frage nach Wohn­raum sinkt die Zahl der Bauge­neh­mi­gungen seit Monaten. Bundes­bau­mi­nis­terin Geywitz räumte ein, dass die Ampel-Koali­tion ihr Ziel von jähr­lich 400’000 neuen Wohnungen verfehlen wird.
● Die Bundes­re­gie­rung ludt wieder zu zwei Tagen der offenen Tür ein. In den Minis­te­rien, dem Kanz­leramt und im Bundes­pres­seamt fanden jeweils von 10 bis 18 Uhr zahl­reiche Veran­stal­tungen und Führungen statt. RBB.de

Ekuador – Nachdem fast drei Viertel der Stimmen ausge­zählt sind, liegt González mit rund 33 Prozent vorne. Noboa liegt bei etwa 24 Prozent. Um den Gesamt­sieg zu erzielen, benö­tigt ein Kandidat 50 Prozent der Stimmen. NOS.nl

England – Vor 400 Jahren beginnt in der Forschungs­welt eine Revo­lu­tion: Die Mikro­skopie entfaltet sich und öffnet Türen in unbe­kannte Welten. Mitten drin: ein Brite, ein Holländer und die Royal Society. „Micro­gra­phia“ ist eins der ersten popu­lär­wis­sen­schaft­li­chen Bücher», sagt Keith Moore, «fast jeder, der zu der Zeit Zugang zu Büchern hatte, besass entweder eine Kopie oder kannte das Buch zumin­dest». Hooke zeigt darin den Blick auf eine Rasier­klinge, die unter der Mikro­skoplinse nicht mehr glän­zend und scharf aussieht, sondern voller Scharten und Imper­fek­tionen. Er zeigt, wie Gras­samen unter dem Mikro­skop aussehen. Er zeigt die Details von Schimmel, eine Ameise, das Auge einer Fliege. Was Buch und Bilder so stark wirken lässt: Erst­mals wird der Gegen­satz deut­lich zwischen mensch­ge­machten Gegen­ständen, die alles andere als perfekt sind, und der Natur, die, egal wo man hinschaut, wunder­schön ist. «Man kann den Zauber von «Micro­gra­phia» nur verstehen, wenn man diesen Gegen­satz ernst­nimmt», sagt Loui­siane Ferlier, bei der Royal Society für die Digi­ta­li­sie­rung von Archiv­ma­te­ria­lien zuständig. Ein paar Jahre nach der Veröf­fent­li­chung liest in den Nieder­landen ein Tuch­händler «Micro­gra­phia». Auch er ist faszi­niert. Erst ahmt er Hooke nach, dann baut er seine eigenen Mikro­skope. Und die sind komplett anders. «Sie haben eine kleine Metall­platte und darin einge­lassen ist eine einzelne, sehr kleine Linse. Dazu gibt es eine Metall­spitze, auf die man aufbringt, was man anschauen will», sagt Keith Moore. Leeu­wen­hoek schafft bis zu 250-fache Vergrös­se­rungen, fast das Zehn­fache von Hooke. Der Nieder­länder ist der Erste, der Einzeller und Bakte­rien sieht, und beschreibt als Erster rote Blut­kör­per­chen und Sper­mien. «Es war eine wunder­bare Zeit, um Forscher zu sein», sagt Archivar Keith Moore. «Alles, was Hooke und Leeu­wen­hoek sich ange­schaut haben, war neu». Heute gelten die beiden Männer als Begründer der Mikro­skopie, ohne die wir heute viele biolo­gi­sche Kennt­nisse und medi­zi­ni­sche Behand­lungen nicht hätten. Die Royal Society ist ihrem Motto gerecht geworden. SRF.ch
● Mehrere histo­ri­sche Objekte sind im British Museum verschwunden. Genannt wurden Gold­schmuck sowie Juwelen aus Halb­edel­steinen und Glas. Die Objekte seien teil­weise so alt, dass sie bis ins 15. Jahr­hun­dert vor Christus zurück­rei­chen. ORF.at

Frank­reich – Verschmutztes Wasser. Bakte­rien in der Seine: Erneute Absage vom Olympia-Test­schwimmen. SRF.ch

Guate­mala – Bei den Präsi­dent­schafts­wahlen in Guate­mala hat sich der Mitte-links-Kandidat Bernardo Arevalo gestern in einer Stich­wahl gegen die ehema­lige First Lady Sandra Torres durch­ge­setzt. ORF.at

Hawaii – Wurde Maui für die Errich­tung einer Smart-City-Insel mutwillig zerstört? Laut Augen­zeugen ereig­neten sich bei der Brand­ka­ta­strophe auf der Hawaii-Insel Maui merk­wür­dige Phäno­mene. Insbe­son­dere habe sich das Feuer punk­tuell und explo­si­ons­artig verbreitet. Bäume und Fahr­zeuge inmitten von Brand­ge­bieten blieben unver­sehrt. Zweifler fragen sich, ob man Maui mittels gelenkter Ener­gie­waffen für den Bau einer Smart-City-Insel geop­fert hat. Bei der Brand­ka­ta­strophe auf der Hawaii-Insel Maui sind viele Gebäude und sogar Bäume inmitten von gross­flä­chigen Zerstö­rungen unver­sehrt geblieben. Neben ausge­brannten Fahr­zeugen standen völlig unver­sehrte PKW. Die Brände seien im Gegen­satz zu sonst auftre­tenden Feuer­walzen punk­tuell und fast explo­si­ons­artig aufge­treten, schrieb am Dienstag der Heraus­geber des Schweizer Nach­rich­ten­ma­ga­zins Zeitpunkt.ch, Chris­toph Pfluger. Auch die hohe Anzahl an Todes­op­fern ist unge­wöhn­lich – es sei die höchste in den USA fest­ge­stellte Zahl von Wald­brand­op­fern seit mehr als 100 Jahren. In alter­na­tiven Medien habe sich deshalb schnell der Verdacht verbreitet, die Feuer seien mittels Ener­gie­waffen entfacht worden. Zum Beispiel mit Appa­raten, mit denen man Objekte durch Laser­strahlen oder gebün­delte Mikro­wellen zerstören oder in Brand setzen könne, so die Speku­la­tionen. Im Internet verbrei­tete Tiktok-Videos aus dem Kata­stro­phen­ge­biet beför­dern die Zweifel an der offi­zi­ellen Darstel­lung zusätz­lich. Es gebe Aufnahmen von Bränden, die sich explo­si­ons­artig in bisher vom Feuer verschonten Gebieten entzün­deten. Man könne sehen, wie sich Brand­herde punk­tuell auf einer Fläche vergrös­serten, wo norma­ler­weise der Wind eine Feuer­front in Wind­rich­tung verbreitet. Schliess­lich könne man auf den Videos beob­achten, wie sich Boote auf dem Meer quasi wie von selbst in Brand setzten. RT.ru

Irland – Irische Ausbilder werden ukrai­ni­schen Soldaten Waffen­fer­tig­keiten beibringen, trotz Irlands Status als neutrales Land und der früheren Zusage der Regie­rung, Kiew nur nichtt­öd­liche und huma­ni­täre Hilfe zu leisten, berich­tete die Irish Times (irishtimes.com) am Freitag. Die irische Regie­rung kündigte im Februar an, dass 30 Ange­hö­rige der irischen Streit­kräfte an der EU-Ausbil­dungs­mis­sion für ukrai­ni­sche Truppen teil­nehmen würden. Damals betonte Vertei­di­gungs­mi­nister Michael Martin, dass die Ausbil­dung in „nicht tödli­chen“ Berei­chen wie Minen­räu­mung und Kampf­me­dizin statt­finden würde und dass die Mission die mili­tä­ri­sche Neutra­lität Irlands nicht verletzen würde. RTE.ie

Italien – Von Theater über Kunst bis Lite­ratur: Italiens Rechts­re­gie­rung scheint sich die Kultur vorzu­knöpfen. Denn die ist ihrer Meinung nach links unter­wan­dert. SRF.ch

Kanada – Wald­brände. Gross­an­ge­legte Evaku­ie­rung in Nord­ka­nada. Das Feuer nähert sich der Stadt Yellow­knife. Die Behörden haben die Evakua­tion ange­ordnet. Ein Teil flieht per Flug­zeug. SRF.ch

Kirgi­si­stan – Kirgi­stan sei bereit, Trink­wasser aus seinen Glet­schern zu expor­tieren, sagte Premier­mi­nister Akylbek Scha­parow diese Woche bei seinem Besuch in China. Diese Bemer­kung machte er während seines Tref­fens mit Wang Da, dem Vorsit­zenden der Qingdao Laoshan Mineral Water Company, und verwies auf das unge­nutzte Poten­zial der Wasser­res­sourcen des Landes. „Wir stehen an der Quelle der Glet­scher und sind bereit, klares Trink­wasser nach China, in euro­päi­sche und asia­ti­sche Länder zu expor­tieren“, sagte Scha­parow und fügte hinzu, dass das Land stark von der Erfah­rung von Unter­nehmen wie Laoshan profi­tieren könnte. CGTN.cn

Libanon – Der Fall Salame ist kein Ruhmes­blatt für Schweizer Banken. Eine eben erschie­nene foren­si­sche Analyse bringt Unre­gel­mäs­sig­keiten bei Trans­ak­tionen des ehema­ligen Zentral­bank­chefs Riad Salame رياض توفيق سلامة (73) zutage. Er wird von Interpol gesucht und befindet sich seit vergan­gener Woche auf der Sank­ti­ons­liste der USA. Bereits Mitte Mai hatte Frank­reich einen Haft­be­fehl gegen den ehema­ligen liba­ne­si­schen Zentral­bank-Chef Riad Salame erlassen wegen des Verdachts auf Geld­wä­sche, Verun­treuung und Urkun­den­fäl­schung. Kurz darauf folgte Deutsch­land ebenso mit einem Haft­be­fehl. Auch Interpol wurde einge­schaltet. Insge­samt sollen er und sein Bruder seit 2002 330 Millionen Dollar von der Banque du Liban (BDL) مصرف لبنان über ein Geflecht von Tarn­firmen in diverse Länder verschoben und teils auf Schweizer Bank­konten weiter­ge­leitet haben. Millionen davon seien dann in Unter­nehmen und Liegen­schaften geflossen – auch in der Schweiz –, die von Salames Bruder, seinem Sohn, einem Neffen, seiner ehema­ligen Geliebten oder – in einem Fall aus dem Kanton Genf – von seinem Anwalt kontrol­liert wurden. Im Auftrag der liba­ne­si­schen Regie­rung erstellte das Bera­tungs­un­ter­nehmen Alvarez & Marshal (MA) eine über 330 starke foren­si­sche Unter­su­chung über Tätig­keit des liba­ne­si­schen Zentral­bank­chefs, die vor kurzem publi­ziert wurde. Im Kapitel «Riad Salame Account Analysis» unter­suchte MA auf mehreren Seiten BDL-Konten, von denen Millionen auf Konten Schweizer und euro­päi­schen Banken geflossen sind. Die Infor­ma­tionen davon stammen teils aus einem Rechts­hil­fe­ge­such der Schweiz an den Libanon. Unter­sucht wurden die Verschie­bungen auf Schweizer Bank­konten von 2015 bis 2020. Salame pflegte schon in den Nuller­jahren eine rege Geschäfts­tä­tig­keit mit Schweizer Banken. Im Bericht steht: Nicht immer war klar, wer wirt­schaft­lich berech­tigt an den Millionen war, oft sei das Geld einfach nur über die Konten weiter­ge­leitet worden. Riad Salame lässt SRF News schrift­lich ausrichten: «Es handelt sich um seine persön­li­chen Konten, die Analyse hat nichts Ille­gales zutage gebracht.» 2019 flossen noch 150’000 USD zur Credit Suisse. Im Bericht steht: 2015 flossen gemäss der Analyse drei Millionen USD auf ein Konto der UBS, 1.665 Millionen Euro auf die Bank BSI, 2016 drei Millionen zur CS, 11 Millionen USD und 4.4 Millionen Euro zur J.P. Morgan (Suisse) SA. 2017 flossen der Bank noch­mals zwei Millionen USD zu. 2018 landeten drei Millionen USD und 2.36 Millionen Euro auf bei Pictet. Im selben Jahr flossen je eine Million USD auf ein Salame-Konto der UBS und der Credit Suisse. Der CS flossen 2019 noch­mals 150’000 USD zu. In den fünf Jahren flossen zusätz­lich 7’215 Millionen Euro und zwei Millionen USD auf Konten der Julius-Bär Toch­ter­ge­sell­schaften, Bank Julius Bär Europe SA, Luxem­bourg und Julius Bär Luxem­bourg SA. Die Banken kommen­tieren die Unter­su­chung nicht, betonen aber, sich geset­zes­kon­form verhalten zu haben. Für Wirt­schafts­pro­fessor Peter V. Kunz hätten die Banken genauer hinschauen müssen. Salame sei eine poli­tisch expo­nierte Persön­lich­keit, da würden stren­gere Sorg­falts­pflichten gelten. SRF.ch

Namibia – Namibia bereitet sich nach grossen Offshore-Erdöl­funden auf den Start seiner ersten Rohöl­pro­duk­tion vor und benö­tigt erheb­liche Inves­ti­tionen für den Bau einer neuen Hafen­in­fra­struktur, berich­tete Bloom­berg am Freitag. Laut der Bera­tungs­firma Wood Mackenzie enthalten die jüngsten Funde schät­zungs­weise 7 Milli­arden Barrel Öläqui­va­lent. Bedeu­tende Entde­ckungen im Orange Basin des südafri­ka­ni­schen Landes in den Jahren 2022 und 2023 haben Öl- und Gasriesen wie Total­Ener­gies, Shell, Chevron und Exxon­Mobil sowie multi­na­tio­nale Ener­gie­kon­zerne wie Galp und Qatar­Energy ange­zogen. SABC.za

Niger – Der neue Präsi­dent Abdou­ra­ha­mane Tchiani plant eine Über­gangs­re­gie­rung. Diese soll maximal drei Jahre das Land führen. SRF.ch

Nord­korea – Nord­korea geht hart gegen Bürger vor, die Zeitungen als Altpa­pier nutzen, sagten Einwohner des Landes gegen­über Radio Free Asia. Händler auf dem Markt benö­tigen Papier, um die von ihnen verkauften Waren zu verpa­cken, Tape­ten­leger verwenden es zum Verputzen einer Spach­tel­schicht und Tabak­ver­käufer verwenden es sogar zum Drehen von Ziga­retten. Die Zeitung Rodong Sinmun (=Arbei­ter­zei­tung, 로동신문, 勞動新聞), die Nach­richten über die Akti­vi­täten des Präsi­denten Kim Jong Un, Aufsätze über die Vorzüge des Sozia­lismus und die Haltung der Regie­rung zum Welt­ge­schehen enthält, ist auf hoch­wer­tigem Papier gedruckt und daher das beste Altpa­pier. RFA. US

Norwegen – Der Massen­mörder Anders Behring Breivik (44) hat den Staat wegen Verlet­zung seiner Menschen­rechte verklagt, indem er ihn in „extremer“ Isola­tion hielt, sagte sein Anwalt Oeystein Storrvik am Freitag gegen­über Reuters. „Er verklagt den Staat, weil er seit elf Jahren in extremer Isola­tion ist und ausser seinen Wärtern keinen Kontakt zu anderen Menschen hat“, erklärte Storrvik. Breivik verbüsst die längste Strafe, die nach norwe­gi­schem Recht möglich ist – 21 Jahre –, weil er im Juli 2011 bei einer Massen­er­schies­sung und einem Last­wa­gen­bom­ben­an­schlag 77 Menschen getötet hat – die schlimmste Frie­dens­gräu­eltat in der Geschichte des Landes. Richter haben die Möglich­keit, seine Strafe zu verlän­gern, wenn davon ausge­gangen wird, dass er nach Ablauf dieser Frist immer noch eine Bedro­hung darstellt. NRK.no

Öster­reich – Der ehema­liger Kanzler Sebas­tian Kurz (ÖVP) wird wegen Verdachts auf Falsch­aus­sage ange­klagt. Das hat die Wirt­schafts- und Korrup­tions-Staats­an­walt­schaft (WKStA) in Wien bekannt gegeben. Bei der Anklage geht es um Aussagen des 36-Jährigen im Ibiza-Unter­su­chungs­aus­schuss des öster­rei­chi­schen Parla­ments. Im Ausschuss hatte Kurz im Juni 2020 seine Rolle bei der Beru­fung des Chefs der Staats­hol­ding Öbag, Thomas Schmid, eher herun­ter­ge­spielt. Er sei im Vorfeld über die Entschei­dung infor­miert worden, habe aber nicht weiter mitge­wirkt, so seine dama­lige Aussage. Aufgrund von Chat­nach­richten geht die Staats­an­walt­schaft aber davon aus, dass der ehema­lige Regie­rungs­chef sehr wohl intensiv in die Perso­nalie einge­bunden war. So hätten sich Kurz und Schmid spätes­tens ab Mitte 2017 regel­mässig über das Thema ausge­tauscht. Kurz hat die Vorwürfe stets vehe­ment bestritten. «Die Vorwürfe sind falsch und wir freuen uns darauf, wenn nun endlich die Wahr­heit ans Licht kommt und sich die Anschul­di­gungen auch vor Gericht als haltlos heraus­stellen», schrieb Kurz auf der Platt­form X (ehemals Twitter). Es sei für ihn und sein Team wenig über­ra­schend, dass die Behörde trotz 30 entlas­tender Zeugen­aus­sagen dennoch entschieden habe, einen Straf­an­trag zu stellen. Die WKStA ermit­telte seit dem Früh­jahr 2021 nach einer Anzeige von sozi­al­de­mo­kra­ti­scher SPÖ und libe­raler NEOS gegen Kurz wegen des Verdachts auf Falsch­aus­sage. Der Straf­rahmen für das zur Last gelegte Delikt beträgt laut Behörde bis zu drei Jahre Frei­heits­strafe. Kurz hat mögli­cher­weise auch noch in der soge­nannten Inse­ra­ten­af­färe eine Anklage vor sich. Dabei geht es um geschönte Umfragen und Regie­rungs­in­se­rate in Boule­vard­zei­tungen, die mutmass­lich mit Steu­er­geld bezahlt worden sein sollen. Gegen mehrere Personen wird wegen des Verdachts der Untreue, Bestechung und Bestech­lich­keit ermit­telt. Auch hier bestreitet Kurz die Vorwürfe. Der ehema­lige ÖVP-Chef, einst euro­pa­weit hoch gehan­delter Hoff­nungs­träger der Konser­va­tiven, stand zweimal an der Spitze einer Koali­tion in Öster­reich. Von 2017 bis 2019 führte Kurz ein Bündnis von ÖVP und FPÖ an. Von 2020 bis 2021 war er Regie­rungs­chef einer Koali­tion aus ÖVP und Grünen. Ange­sichts der Vorwürfe trat er im Herbst 2021 zunächst von seinen Ämtern zurück. Im Dezember 2021 verkün­dete er seinen gänz­li­chen Abschied aus der Politik. Inzwi­schen ist er Unter­nehmer und Lobbyist. Anlass aller Ermitt­lungen war die Ibiza-Affäre. In einem auf der Feri­en­insel heim­lich aufge­nom­menen Video hatte der dama­lige FPÖ-Chef Heinz-Chris­tian Strache anfällig für Korrup­tion gewirkt. Die Koali­tion aus ÖVP und FPÖ zerbrach 2019 an der Affäre. Bei der Suche nach Anhalts­punkten für Vettern­wirt­schaft und Korrup­tion zur Zeit der Regie­rung von Kurz spielte das Handy von Ex-Öbag-Chef Thomas Schmid eine zentrale Rolle. Mehr als 300’000 – von der Staats­an­walt­schaft oft als belas­tend einge­schätzte – Chats waren eine Fund­grube für die Ermittler. Schmid selbst hat sich in der Affäre als Kron­zeuge ange­boten und Kurz, mit dem er ein enges Verhältnis gepflegt hatte, mehr­fach belastet. SRF.ch Nachdem die Anklage gegen den ehema­ligen Bundes­kanzler und ÖVP-Chef Sebas­tian Kurz wegen Falsch­aus­sage im „Ibiza“-U-Ausschuss am Freitag bekannt­ge­worden ist, haben sich alle Parla­ments­par­teien inklu­sive der ÖVP erfreut darüber gezeigt, dass es nun eine Klärung der Vorwürfe geben werde. Während Kurz und die Mitan­ge­klagten die Bestä­ti­gung ihrer Unschuld erwarten, sehen SPÖ und FPÖ in den Ankla­ge­punkten nur die „Spitze des Eisbergs“ eines noch immer bestehenden „Systems Kurz“. ORF.at

Panama –  Weil zwei Seen in Mittel­ame­rika zu wenig Wasser führen, dürfen Schiffe den Pana­ma­kanal nur noch mit einem Teil der Ladung passieren. Dies könnte mittel­fristig die Trans­port­routen welt­weit durch­ein­ander bringen. Der Seefracht-Chef von Kühne & Nagel, Otto Schacht, fordert die Branche zum Handeln auf. Weil 80 bis 90 Prozent der Güter heute übers Meer verschoben werden, haben Unter­brüche von Seefahrts­strassen grosse Auswir­kungen. Die Folge waren verspä­tete oder ausge­fal­lene Trans­porte, wodurch Liefer­ketten auf der ganzen Welt durch­ein­an­der­ge­kommen sind. Dies spürten nicht nur Indus­trie­be­triebe, denen Maschinen, Rohstoffe und Teile fehlten. Auch Kunden standen in Waren­häu­sern vor leeren Regalen und in Online-Shops vor unbe­stimmten Liefer­zeiten. Auswir­kungen sind bis heute spürbar. Nun tauchte in diesem Jahr ein neues Problem auf: Der Pana­ma­kanal, der in Mittel­ame­rika den Atlan­ti­schen mit dem Pazi­fi­schen Ozean verbindet, führt zu wenig Wasser, um die riesigen Ozean­frachter sicher durch den Kanal zu bringen. Grund dafür ist fehlendes Frisch­wasser. Die Schleusen des Kanals werden aus zwei grossen Seen gespiesen. Der Pana­ma­kanal. Rund 200 Millionen Liter Wasser braucht es für einen Schleu­sen­gang – und das für jedes der rund 13’000 Schiffe, die im Jahr durch den Kanal fahren. Doch wegen langer Trocken­heit und ausblei­benden Regens in tradi­tio­nell feuchten Jahres­zeiten konnten die Seen zu wenig Wasser spei­chern. Ausserdem ist einer der Seen selbst Teil des Kanals – und weil er so wenig Wasser hat, drohen die Ozean­riesen auf Grund zu laufen. Die Kanal­be­treiber haben deshalb verfügt, dass Schiffe nur noch mit 75 Prozent der normalen Ladung durch den Kanal fahren dürfen. Diese Verfü­gung wurde eben bis mindes­tens Ende August verlän­gert. Das Problem: Jeder Container, der nicht verladen wird, verur­sacht zusätz­liche Kosten. SRF.ch

Russ­land – Russ­land über­holt die USA und wird Brasi­liens grösster Treib­stoff­lie­fe­rant – Bloom­berg. Es wird erwartet, dass die Exporte von Erdöl­pro­dukten auf Rekord­ni­veau steigen.
● Die Inter­na­tio­nale krimi­nal­po­li­zei­liche Orga­ni­sa­tion – Interpol darf in Russ­land nur noch beschränkt tätig sein und keine Fahn­dung durch­führen. Darüber berichtet die Zeitung Kommersant unter Beru­fung auf einen Erlass des russi­schen Innen­mi­nis­te­riums. RFERL.cz
● Russ­lands erste Mond­mis­sion seit fast 50 Jahren ist geschei­tert. SRF.ch

Schweden – Ukrai­ni­sche Piloten haben nach Angaben von Präsi­dent Selenski bereits Ausbil­dungen auf schwe­di­schen Gripen-Kampf­jets begonnen. Eine mögliche Liefe­rung derar­tiger Flug­zeuge an die Ukraine werde auch zentraler Teil seiner Gespräche mit weiteren schwe­di­schen Poli­ti­kern sein. ORF.at

Schweiz – Keine Subven­tionen nötig. 570 Mio. Dollar: Rekord­ein­nahmen für die Fifa mit Frauen-WM. Noch nie hat der Welt­ver­band Fifa mit einer Frauen-WM so viel Geld eingenommen.
● Nach Unfall im Gott­hard­tunnel. So kann der Güter­ver­kehr auf der Schiene sicherer werden. Sensoren über­wa­chen Perso­nen­züge. Für Güter­wagen wird die Tech­no­logie erst erprobt. Baldiger Einsatz ist unrealistisch.
● Die Angriffe von Wölfen auf Schafe und andere Nutz­tiere nehmen schweiz­weit zu. Zwei Schweizer Forscher testen derzeit eine Idee, wie man den Herden­schutz verbes­sern könnte. Es geht um wölfi­sche Duft­stoffe. Wilde Natur, steile Weiden, unweg­sames Gelände: Auf der Scha­falp Gadriola bei Nufenen im Kanton Grau­bünden tummeln sich rund 400 Schafe. Die bimmelnden Glöck­chen verbreiten eine Alpen­idylle, die längst nicht immer Realität ist. 17 Schafe wurden in diesem Sommer bereits von Wölfen gerissen. Das ist ein Grund, warum die Schafe an ihrem Hals­band seit kurzem ein graues Käst­chen tragen. Ein Käst­chen, in dem die Idee von Federico Tett­amanti versteckt ist. Künst­lich herge­stellte Duft­stoffe von Wölfen sind drin, sie sollen andere Wölfe von den Schafen fern­halten. «Wölfe markieren ihr Terri­to­rium mithilfe von Phero­monen, wie andere Tiere auch», sagt Federico Tett­amanti – und erklärt weiter: «Wir nehmen diese Duft­stoffe und legen sie in die Box. Das Tier trägt das Hals­band mit den Wolfs­phe­ro­monen, damit es immer diesen Schutz um sich herum hat.» Die Schafe selbst fühlen sich durch den Wolfs­duft am Hals nicht gestresst. An mehreren Orten in der Schweiz und in Italien läuft zurzeit die Test­phase, während der insge­samt 657 Tiere ein Hals­band mit Duft­stoffen tragen. Bei den Tests ist bis jetzt erst ein Tier vom Wolf atta­ckiert worden. Auf der Alp Gadriola, wo die Schafe die Duft­käst­chen seit zwei Wochen tragen, gab es keine neuen Risse. Alphirt Marko Maitz ist erleich­tert, gleich­zeitig rela­ti­viert er: «Ob das eine Wirkung zeigt, kann man im Moment noch nicht sagen. Wir hoffen es, aber wir sollten keine vorei­ligen Schlüsse ziehen.» Immerhin: Der Älpler kann jetzt eine Weide bewirt­schaften, die bis anhin wegen der Wolfs­ge­fahr schaf­frei war. Merkt der Wolf, dass es nur ein Schwindel ist? Dank DNA-Analysen konnte der Projekt­partner von Tett­amanti, Davide Staedler, die Wolfs­phe­ro­mone entschlüs­seln. In seinem Chemie­labor Tibio in der West­schweiz stellt er die künst­li­chen Duft­stoffe her und packt sie ab. Dann kommen sie ins graue Käst­chen. Preis: 25 Franken. Frage an den Chemiker: Kann es sein, dass die Wölfe früher oder später merken, dass die Gerüche künst­lich herge­stellt und für sie unge­fähr­lich sind? «Ja, das Risiko besteht», sagt Staedler. «Aus diesem Grund arbeiten wir ständig an neuen Mole­külen.» Man wolle das Rezept bei Bedarf ändern, damit die Tiere sich nicht daran gewöhnen können. Vor den Tests in freier Wild­bahn führten die Projekt­leiter in einem Zoo in Öster­reich erste Versuche durch. So legten sie zum Beispiel dort, wo die Wölfe ihr Frisch­fleisch zu fressen gewohnt waren, Phero­mon­beutel hin. Und siehe da: Die Wölfe liessen die Mahl­zeit liegen, um sie nach dem Entfernen der Duft­beutel wieder lech­zend zu verzehren. Zoolo­gie­pro­fessor Marco Apol­loni von der Univer­sität Sassari in Italien sieht Chancen für das Projekt, verweist aber auf noch fehlende wissen­schaft­liche Daten. «Der Lang­zeit­ef­fekt auf die Wölfe muss erst noch erforscht werden», sagt er. Aber es könne schon ein wert­voller Beitrag sein, die Angriffe auf Nutz­tiere wie Schafe zu stoppen oder zu redu­zieren. Der Kanton Grau­bünden und der Bund unter­stützen das Projekt. Auch bei den Behörden ist man daran inter­es­siert, nebst Hunden und Zäunen noch andere Herden­schutz­mass­nahmen zur Verfü­gung zu haben. Das könnte die emotional geführte Diskus­sion um den Wolf wieder ein biss­chen beruhigen.


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2 Kommentare

  1. „Deutsch­land – Kassen­ärzte und Psycho­the­ra­peuten in Deutsch­land warnen vor einem Kollaps des Gesundheitssystems.“:

    Nichts als Panik­mache um sich ein paar Moneten zu erbetteln.
    Es wird keinen Kollaps geben, aber dafür ein langes Dahin­sie­chen bis Neusch­land auch im Gesund­heits­wesen auf dem Niveau eines Dritt­welt­landes ange­kommen ist und im dann exis­tie­renden Zwei­klas­sen­ge­sund­heits­system nur noch eine gut gefüllte Porto­kasse ange­mes­sene Versor­gung garantiert.

  2. Hawaii – Wurde Maui für die Errich­tung einer Smart-City-Insel mutwillig zerstört? 

    Nicht nur Maui!
    Es brennt aktuel auf einigen Inseln (Grie­chen­land, Italien).

    Aber ich denke nicht an Smart-Cities, sondern an Enteig­nung und sichere Rück­zugs­orte für die „Eliten“.
    Und die ganzen Feuer in Kanada dienen wohl dazu „Eigen­stän­dige“ zu Enteignen und in die besser kontrol­lier­baren Städte zu treiben.

    Keine Privat­sphäre und kein Eigentum: Die Welt im Jahr 2030 nach Wunsch des Weltwirtschaftsforums
    Nach den Prognosen der „Global Future Coun­cils“ des WEF werden Privat­ei­gentum und Privat­sphäre im nächsten Jahr­zehnt abge­schafft. Die kommende Enteig­nung würde weiter gehen als selbst die kommu­nis­ti­sche Forde­rung, das Eigentum an Produk­ti­ons­gü­tern abzu­schaffen, aber Raum für private Besitz­tümer zu lassen. Die WEF-Projek­tion besagt, dass auch Konsum­güter kein Privat­ei­gentum mehr wären. Wenn sich die WEF-Projek­tion erfüllen sollte, müssten die Menschen ihre Notwen­dig­keiten vom Staat mieten und ausleihen, der der allei­nige Eigen­tümer aller Waren wäre. Die Liefe­rung von Waren würde nach einem Sozi­al­kre­dit­punk­te­system ratio­niert. Das Einkaufen im tradi­tio­nellen Sinne würde zusammen mit dem privaten Einkauf von Waren verschwinden. Jeder persön­liche Schritt würde elek­tro­nisch verfolgt, und die gesamte Produk­tion würde den Anfor­de­rungen sauberer Energie und einer nach­hal­tigen Umwelt unterliegen.
    deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/509657/Keine-Privatsphaere-und-kein-Eigentum-Die-Welt-im-Jahr-2030-nach-Wunsch-des-Weltwirtschaftsforums

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