Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 28.10.2022

Telldenkmal mit Bronzestatue von Richard Kissling und Hintergrundbild von Hans Sandreuter in Altdorf (Kanton Uri, Schweiz) · Foto: Хрюша / Wikimedia CC 3.0

Im Inter­net­radio mitge­hört und mitge­schrieben von Wilhelm Tell

100 Jahre Radio – Die aller­erste «Radio­sen­dung» rekla­mierte die Flug­funk­sta­tion Lausanne für sich. Der Tech­niker und Funker Roland Pièce über­trug im Herbst 1922 Musik ab einem Wachs­walzen-Phono­gra­phen via Sprech­funk­mi­krofon zu Flug­zeug­be­sat­zung und Passa­gieren der Flug­linie Lausanne-Paris. Auf diesem Weg über­trug man norma­ler­weise nur Wetter­daten und Wetter­pro­gnosen. Wahr­schein­lich am 26. Oktober 1922 – das genaue Datum gilt histo­risch als nicht gesi­chert, ledig­lich der Monat Oktober – wurde der Sender «Champ-de‑l’Air» offi­ziell einge­weiht, mit einer erste Über­tra­gung ins Hotel Beau Rivage in Lausanne-Ouchy. Riesige Antennen und mise­ra­bler Empfang. Es war eine Sensa­tion, dass das neue Medium Rund­funk die weite Welt in die gute Stube brachte. Man musste aller­dings in den Anfängen unprak­ti­sche Kopf­hörer tragen und die Zuhö­renden waren damit an den Apparat gefes­selt. Der Bund war ab Beginn der Entwick­lung die Konzes­sions- und Aufsichts­be­hörde und hatte damit die Macht über das neue Medium. 1923 bewil­ligte er erste regu­läre Radio­sen­dungen mit den Flug­funk­sen­dern. In den 1920er-Jahren finan­zierten sich die Radio­ver­an­stalter durch Empfangs­ge­bühren der Konzes­sio­näre und durch Beiträge von privater und öffent­li­cher Seite. Werbung war unter­sagt. Die privaten Radio­ver­an­stalter gerieten so an den Rand des Bank­rotts. Deshalb beschloss der Bundesrat, die Ressourcen zu konzen­trieren und grün­dete 1931 die Schwei­ze­ri­sche Rund­spruch­ge­sell­schaft SRG, heute: Schwei­ze­ri­sche Radio- und Fern­seh­ge­sell­schaft. Das erste speziell für Radio­zwecke errich­tete Studio­ge­lände der Schweiz wurde 1933 an der Brun­nen­hof­strasse in Zürich errichtet und blieb bis Ende August 2022 in Betrieb. In den Anfängen wurde nur am Nach­mittag und am Abend gesendet. Die Nach­richten, der Wetter­be­richt und das regel­mässig gesen­dete Zeit­zei­chen struk­tu­rierten das Programm. Klas­si­sche und volks­tüm­liche Musik wurde ab Konserve oder live gespielt. Lesungen, Vorträge, Hörspiele, Gespräche und Predigten ergänzten das Programm. Selten wurde beispiels­weise auch bei Fuss­ball­spielen der Kommentar live via Telefon ins Studio über­mit­telt. Explizit poli­ti­sche Sendungen waren aber verboten, Sendungen mit beleh­rendem Inhalt hingegen Verpflich­tung; auch noch lange nach der Grün­dung der SRG. Auf Druck der Zeitungs­ver­leger durften die Radios nicht einmal die Nach­richten produ­zieren. Diese wurden von der Nach­rich­ten­agentur SDA zusam­men­ge­stellt und verlesen. Mit den ersten brauch­baren Tonauf­zeich­nungs­ge­räten ab Mitte der 1930er-Jahre konnten Sendungen vorpro­du­ziert und zeit­ver­schoben ausge­strahlt werden. Dies ermög­lichte, dass Sendungen auch mehr­fach ausge­strahlt werden konnten. Die Radio­re­porter verliessen nun immer mehr das Studio und es kam die Zeit der grossen Repor­tagen mit Repor­ta­ge­wagen über grosse Sport­er­eig­nisse, Feste, Bräuche oder etwa Firmen. Nach Kriegs­ende wurde Unter­hal­tung wieder gross­ge­schrieben. Hörspiele, wie zum Beispiel «Poli­zischt Wäckerli», waren Stras­sen­feger und boten Gesprächs­stoff am Stamm­tisch und zu Hause. Das Radio setzte zum Höhen­flug an. 1949 konnte der milli­onste Radio­kon­zes­sionär begrüsst werden. Das Programm wurde laufend ausge­baut. Ab 1945 leis­tete sich das Radio eigene Korre­spon­denten. Für Radio Bero­münster waren dies Hans O. Staub in Paris, Theodor Haller in London und Heiner Gaut­schy in New York. In der Zeit des Kalten Krieges durfte nicht alles gesendet werden. Sende­verbot erhielt zum Beispiel der Kaba­ret­tist Alfred Rasser wegen einer China­reise. Und wer einmal nach Russ­land gereist war, wurde im Radio nicht mehr beschäf­tigt. Immer noch war das Programm edukativ, die Kultur musste ‹eine gewisse Höhe› haben. Der Sprech­stil war immer noch eher gestelzt. Deshalb wanderte auch ein Teil der Jugend zu auslän­di­schen Sendern ab. Das Fern­sehen in der Schweiz nahm 1958 seinen defi­ni­tiven Sende­be­trieb auf. Bereits in den 60er-Jahren gab es einen rasanten Zuwachs an Fern­seh­zu­schau­enden. Damit verlor das Radio einen Teil seiner bishe­rigen Bedeu­tung. In den 60er-Jahren machten erste Radio­pi­raten von sich reden. In den 70er-Jahren herrschte ein regel­rechter Boom. Es gab Sender mit kommer­zi­ellen und deren mit poli­ti­schen Absichten: Radio Schwarze Katze, Sender radio­aktiv-freies Gösgen, femi­nis­ti­sche Wällehäx, Radio AJZ, Radio Kango­hammer, und viele mehr. Eine erste rich­tige Konkur­renz erwuchs der SRG durch Roger Scha­winski mit Radio 24. 1983 vergab der Bundesrat 36 Konzes­sionen an private Lokal­sender. Die SRG antwor­tete auf diese Heraus­for­de­rung im selben Jahr mit der Grün­dung der Jugend­sender Couleur 3 und DRS 3, heute SRF 3. Heute sind die privaten Radios durch die Ausstrah­lung auf DAB+ zu natio­nalen Radios geworden, vom Gebüh­ren­topf. SRF.ch

China – Als Staats­chef Xi Jinping vor knapp zehn Jahren erst­mals seinen Plan für die «Seiden­strasse des 21. Jahr­hun­derts» ankün­digte, war das Konzept schwer zu fassen. Stand heute hat China entlang der Land- und Seehan­dels­routen syste­ma­tisch Betei­li­gungen an stra­te­gisch wich­tigen Infra­struk­turen erworben. Die Rede ist von rund einer Billion US-Dollar. Laut Xi errei­chen Güter­züge aus China heute 200 Städte in 24 euro­päi­schen Ländern. Welt­weit sei in rund 100 Häfen in über 60 Ländern inves­tiert worden. So auch beispiels­weise in Sri Lanka, wo sich China im Hafen Hamban­tota für 99 Jahre die Führung gesi­chert hatte. Experten gehen davon aus, dass China zum welt­weit wich­tigsten öffent­li­chen Geld­geber für Entwick­lungs- und Schwel­len­länder geworden sei. Der Ökonom Sebas­tian Horn schätzte im Inter­view mit der NZZ, dass China mehr Kredite vergibt als die Welt­bank oder der Inter­na­tio­nale Währungs­fonds. China betreibe «Schul­den­di­plo­matie». Martin Aldro­vandi erklärt: «Viele Staaten haben sich für die Projekte hoch verschuldet, und es ist frag­lich, ob sie das Geld je zurück­zahlen können.» Auch darum habe die Skepsis gegen­über der neuen Seiden­strasse in den vergan­genen Jahren zuge­nommen. Denn letzt­end­lich steigen mit den Schulden auch die chine­si­schen Einfluss­ge­biete. So beob­achtet SRF-Austra­lien-Korre­spon­dent Urs Wälterlin bei verschie­denen Pazifik-Insel­staaten: «Wer Geld will, muss Peking unter­stützen und sich beispiels­weise diplo­ma­tisch von Taiwan abwenden.» Doch schieben die Pandemie, der Krieg in der Ukraine und eine abküh­lende Welt­wirt­schaft dem chine­si­schen Pres­tige-Projekt nicht einen Riegel vor? Das Gegen­teil könnte der Fall sein.

Denn China kann mit seinen finan­zi­ellen Mitteln dort in die Bresche springen, wo gewisse Staaten selbst nicht mehr aus wirt­schaft­li­chen Schwie­rig­keiten heraus­kommen. So sprach Xi Jinping am dies­jäh­rigen kommu­nis­ti­schen Parteitag von «Chinas Beitrag zu einer Welt­wirt­schaft, die allen Völkern grös­seren Nutzen bringt.» Chinas Staats­chef betonte glei­cher­massen, wie die neue Seiden­strasse den Wohl­stand inmitten der anhal­tenden Corona-Pandemie fördern würde. SRF.ch
● China eröffnet eigene Poli­zei­büros in den meisten euro­päi­schen Ländern, um chine­si­sche Krimi­nelle besser anpa­cken zu können. NPO.nl

Deutsch­land – Der Hamburger Hafen sagt, ohne Betei­li­gung der Chinesen sind wir verloren – die euro­päi­schen Häfen funk­tio­nieren extrem kompe­titiv. Das spielt den Chinesen in die Hände. Volker Treier vom deut­schen Indus­trie- und Handels­kam­mertag hält den chine­si­schen Investor Cosco für wichtig. Er sei schon in zig anderen euro­päi­schen Häfen präsent. Für Hamburg bestehe vergli­chen zu anderen euro­päi­schen Häfen ein Nach­teil. «Wir würden ihn durch den Einstieg des chine­si­schen Inves­tors ausglei­chen. Der spielt in der Logistik eine wich­tige Rolle und würde uns weiter den Zugang zu den chine­si­schen Märkten sichern», so Treier. Die deut­sche Regie­rung will ihre künf­tige Bezie­hung zu China ändern. Sie will die Menschen­rechte anspre­chen und einpreisen, will der System­ri­va­lität Rech­nung tragen. So hält sie es im Koali­ti­ons­ver­trag fest. Namhafte China­ex­perten befür­worten mehr Härte im Umgang mit Peking. SRF.ch Die Bundes­re­gie­rung hat geneh­migt, dass der chine­si­sche Staats­kon­zerns Cosco beim Hamburger Hafen einsteigen darf. RBB.de

Indien – feiert zum Fest des Lichts den neuen briti­schen Premier Rishi Sunak (42), der indi­scher Abstam­mung ist. SRF.ch

Italien – Giorgia Meloni, die neue Premier­mi­nis­terin Italiens, hat im Parla­ment ihre erste Regie­rungs­er­klä­rung abge­geben. Die Ansprache dauerte über eine Stunde. Giorgia Meloni war sich klar, dass ihr heutiger Auftritt im In- und Ausland mit Argus­augen beob­achtet würde. «Ich bin das, was die Briten einen Underdog nennen. Ich komme aus einfa­chen Verhält­nissen und musste mich gegen alle Widrig­keiten nach oben durch­beissen. Das habe ich geschafft und habe es auch weiterhin vor», so Meloni. Meloni blieb auch ihrer Linie aus dem Wahl­kampf treu. Sie gab sich als konser­vativ, wirt­schafts­li­beral, aber eini­ger­massen moderat. Italien stehe ohne Wenn und Aber zur Nato und zum Westen im Ukrai­ne­krieg. Italien werde inner­halb der EU Politik machen. Nicht gegen die EU. Aber Italien werde ohne Unter­wür­fig­keit gegen­über anderen EU-Mitglie­dern auftreten. Gemeint waren Paris und Berlin. Dass Italien von den anderen Euro­päern über den Tisch gezogen werde, ist ein typi­sches Narrativ der Fratelli d’Italia. Es war schon anfangs des 20. Jahr­hun­derts ein gängiges Argu­ment der Rechten bis Rechts­extremen. Meloni grenzte sich zwar klar vom italie­ni­schen Faschismus ab, bettete aber diese Abgren­zung in eine Ableh­nung gegen jegli­chen Tota­li­ta­rismus ein. Und sie sagte damit quasi: Wir waren nicht die einzigen. Immerhin ergänzte sie, die Verbre­chen liessen sich nicht gegen­ein­ander aufrechnen. Giorgia Meloni ist die schwie­rige Lage Italiens bewusst: Eine Staats­ver­schul­dung von 145 Prozent des BIP, die nur von Grie­chen­land über­troffen wird, eine Infla­tion von über 11 Prozent, Wachs­tums­pro­gnosen von unter einem Prozent bis zur Vorher­sage einer Rezes­sion. Meloni kündigte eine libe­rale Wirt­schafts­po­litik an, mit Steu­er­sen­kungen und Abbau der Büro­kratie. Inter­es­sant war: Sie hielt an ihrem Ziel fest, in Italien ein Präsi­di­al­system wie in Frank­reich einzu­führen, was einer Regie­rung einer­seits mehr Stabi­lität, aber auch eine viel mehr Macht­fülle gibt. Und sie kündigte an, dass Italien im Falle einer neuen Covid-Welle viel weniger restriktiv als in der Vergan­gen­heit vorgehen werde. Italien habe das strengste Covid-Regime in Europa gehabt, aber trotzdem zu den Staaten mit der höchsten Sterb­lich­keit und Ster­be­rate gehört. Meloni widmete einen sepa­raten Punkt in ihrer Rede der Förde­rung der Jugend und der Über­al­te­rung der Gesell­schaft. Denn Italien habe die tiefste Gebur­ten­rate seit 1861. Und sie kündigte an, sich für Hotspots für Flücht­linge in Afrika einsetzen zu wollen, wo ihre Asyl­an­träge nach Europa geprüft würden. Eine Kontrolle vor der nord­afri­ka­ni­sche Küste solle Flücht­lings­boote früh­zeitig abfangen. Im vielem war Melonis Regie­rungs­er­klä­rung eine poli­ti­sche Stan­dard­rede. Kampf gegen die Mafia, Förde­rung des Südens, aufrecht gegen Brüssel. Und sie glich in vielen Punkten jenen ihres jetzigen Bünd­nis­part­ners Silvio Berlus­coni vor zehn Jahren. Was solche Ankün­di­gungen wert sind und wie diese Regie­rung wirk­lich tickt, wird sich erst in der Praxis weisen. Beispiels­weise, wenn es um Minder­hei­ten­rechte oder Abtrei­bung geht. So viel Geduld muss, so viel Skepsis darf man haben. SRF.ch

Japan – Ein Wissen­schafts­team erzeugt die derzeit kälteste Materie im ganzen Universum. Und zwar kühlt das Team soge­nannte Fermionen wie Protonen, Neutronen und Elek­tronen von Yttrium-Atomen auf ein milli­ardstel Grad über dem abso­luten Null­punkt herunter. Der Null­punkt ist jene Tempe­ratur, bei welcher jegliche Bewe­gung aufhört. Dieser liegt bei minus 273,15 Grad. Kein Ort oder Gegen­stand im Universum kann kälter werden. Seit Jahr­zehnten versu­chen Forschende, diesem Punkt so nahe wie möglich zu kommen. Der derzeit kälteste bekannte Ort im Universum ist der Bume­rang-Nebel mit einem Grad über dem Null­punkt. In dieser Kälte bekommt Materie ganz neue Eigen­schaften und die Gesetzte der klas­si­schen Physik gelten nicht mehr. Statt­dessen wird deut­lich, wie sie sich auf Quan­ten­ebene verhalten. Die Physiker können die Atome in einem 3‑D-Gitter fangen und direkt in Aktion beob­achten, wie diese komplexen Quan­ten­sys­teme funk­tio­nieren. SRF.ch

Öster­reich – Diet­rich Mark­wart Eber­hart „Didi“ Mate­schitz verstarb am 22.10. (* 20. Mai 1944 in Sankt Marein im Mürztal, Stei­er­mark). Er machte die Marke Red Bull inter­na­tional bekannt und galt als reichster Öster­rei­cher. Ausserdem grün­dete er das Red Bull Media House, das den Fern­seh­sender ServusTV betreibt. Mate­schitz’ Mutter Auguste aus der Stei­er­mark und sein aus Maribor stam­mender Vater liessen sich früh scheiden. Er hatte eine vier Jahre ältere Schwester, Helgard. Nachdem er die Hoch­schule für Welt­handel in Wien als Diplom­kauf­mann absol­viert hatte, war er unter anderem als Handels­ver­treter für Jacobs Kaffee und den Zahn­pas­ta­her­steller Blendax im Marke­ting tätig. Während einer Geschäfts­reise nach Thai­land wurde Mate­schitz 1982 auf den von Chaleo Yoovid­hyas Firma T. C. Phar­maceu­ti­cals produ­zierten Ener­gy­drink Krating Daeng („roter Stier“) aufmerksam. ORF.at

Russ­land – hat einen Reso­lu­ti­ons­ent­wurf des UN-Sicher­heits­rates veröf­fent­licht, der die Einrich­tung einer Kommis­sion vorsieht, die die Akti­vi­täten von US-Biola­bors in der Ukraine unter­sucht. Der Entwurf soll während der Sitzung des Sicher­heits­rates am 27. Oktober geprüft werden. Darin heisst es, dass der UN-Sicher­heitsrat „eine aus allen Mitglie­dern des Sicher­heits­rats bestehende Kommis­sion einsetzen sollte, um die in der Beschwerde der Russi­schen Föde­ra­tion enthal­tenen Behaup­tungen gegen die USA und die Ukraine bezüg­lich der Einhal­tung der Verpflich­tungen aus dem Biowaffen- Über­ein­kommen im Zusam­men­hang mit den Akti­vi­täten biolo­gi­scher Labo­ra­to­rien im Hoheits­ge­biet der Ukraine sowie Vorlage eines Berichts zu diesem Thema mit Empfeh­lungen bis zum 30. November 2022 an den Rat und Unter­rich­tung der Vertrags­staaten des Über­ein­kom­mens auf seiner neunten Über­prü­fungs­kon­fe­renz Genf vom 28. November – 16. Dezember 2022 über die Ergeb­nisse der Untersuchung.“.VESTI.ru ● Die US-Basket­bal­lerin Brittney Griner muss in Russ­land für neun Jahre hinter Gitter. Ein Gericht in Moskau hat eine Einsprache der Olym­pio­nikin gegen ihre Verur­tei­lung abge­wiesen. Griner sitzt seit Mitte Februar wegen Drogen­schmug­gels in Russ­land im Unter­su­chungs­haft. Die zwei­fache Olym­pia­sie­gerin ist seit Februar inhaf­tiert. Sie war am Moskauer Flug­hafen Sche­re­met­jewo fest­ge­nommen worden, weil sie Vape-Kartu­schen mit Cannabis-Öl in ihrem Gepäck mitführte. Griner hatte in einer Video­schalte beteuert, die Haft sei «sehr, sehr stressig und trau­ma­tisch» und bat das Gericht darum, die Strafe zu redu­zieren. Das Gericht lehnte dies ab, erklärte aber, dass jeder Tag ihrer Haft als einein­halb Tage auf ihre Strafe ange­rechnet würde. Demnach muss Griner noch rund acht Jahre in Haft bleiben. Das Urteil war Anfang August gefällt worden. Mari­huana ist in Russ­land verboten, Griner sagte aus, sie habe aufgrund ihrer zahl­rei­chen Verlet­zungen die Erlaubnis eines US-Arztes, medi­zi­ni­sches Cannabis zu nutzen. SRF.ch

Schweiz  – 43 % weniger Rein­ge­winn. Novartis mit deut­li­chen Gewinn­rück­gang im 3. Quartal. Der Rein­ge­winn beträgt neu 1.58 Milli­arden US-Dollar, wie der Phar­ma­kon­zern mitteilt.
● UBS über­trifft Erwar­tungen trotz Gewinn­rück­gang. Die Schweizer Bank UBS hat im dritten Quartal 2022 einen Gewinn von 1.73 Milli­arden Dollar geschrieben.
● Kommt es in der Schweiz vermehrt zu Streiks? Die Gewerk­schaften wären dazu in der Lage, so Histo­riker Chris­tian Koller. Und dann könne auch glaub­haft gedroht werden.
● Wölfe reissen viele Nutz­tiere. Glarner Bauern: «2022 darf sich nicht wieder­holen». Der Wolf lässt in Berg­kan­tonen die Emotionen hoch­gehen – auch in Glarus, wo in diesem Jahr 90 Tiere gerissen wurden.
● Swiss und Piloten mit Einigung.
● Am Dienstag, 25. Oktober findet um die Mittags­zeit eine parti­elle Sonnen­fins­ternis statt.
● Saftige Preis­er­hö­hungen: Heizen Gross­kon­zerne die Infla­tion an? Die Ener­gie­kosten befeuern die Infla­tion welt­weit. Disku­tiert wird aber auch, ob Gross­kon­zerne die Teue­rung antreiben.
● Im Schweizer Asyl­system fehlt das Personal. In den Bundes­asyl­zen­tren herrscht ein Fach­kräf­te­mangel. Eine Heraus­for­de­rung bei stei­gender Zahl an Asylsuchenden.
● Mit der Klima­er­wär­mung steigt das Risiko für Wald­brände. Die Feuer­wehren in der Schweiz rüsten auf.
● Sozi­al­hil­fe­be­züger sollen eher in Arbeits­markt inte­griert werden. Als vorbild­lich gilt dabei das Basler Projekt «Enter», bei dem die Menschen beson­ders eng begleitet werden.
● Bundes­asyl­zen­tren sind am Anschlag. Um allen Asyl­su­chenden eine Unter­kunft zu garan­tieren, wird ein Teil früher als bisher den Kantonen zuge­wiesen. SRF.ch

Slowakei In der Slowakei sind heute 1500 auslän­di­sche Nato-Soldaten statio­niert. Poli­tisch sei das ein Riesen­schritt, sagt in Bratis­lava Vize-Vertei­di­gungs­mi­nister Marian Majer. Jets der Nato-Länder über­wa­chen den slowa­ki­schen Luft­raum. Noch vor kurzem war das unvor­stellbar. In kaum einem anderen osteu­ro­päi­schen Nato-Mitglieds­staat ist die Skepsis gegen­über der Nato so gross. Vor dem Krieg in der Ukraine wäre das kaum vorstellbar gewesen. Zu gross war die Ableh­nung gegen auslän­di­sche Soldaten auf slowa­ki­schem Boden. Noch Anfang dieses Jahres drohte ein neues Mili­tär­ab­kommen mit den USA am poli­ti­schen Wider­stand zu schei­tern. Fast die Hälfte des Parla­ments wollte keine zusätz­li­chen ameri­ka­ni­schen Soldaten in der Slowakei. Und in Umfragen befür­wor­teten noch unmit­telbar vor dem Ukraine-Krieg weniger als die Hälfte der Bevöl­ke­rung die Nato-Mitglied­schaft der Slowakei. Heute ist es eine Mehr­heit. Und doch ist die Kritik an den auslän­di­schen Truppen in der Slowakei nach wie vor lauter als in anderen osteu­ro­päi­schen Nato-Staaten. Wich­tige Oppo­si­ti­ons­po­li­tiker behaupten, die Nato sei mitver­ant­wort­lich für den russi­schen Über­fall auf die Ukraine. SRF.ch

Sudan – Die Menschen in Sudan sind müde ob der vielen Toten. Die Ausein­an­der­set­zungen zwischen Militär-Junta und Demons­tranten dauern an. SRF.ch

Ukraine – Der deut­sche Bundes­prä­si­dent Frank-Walter Stein­meier ist in Kiew zu seinem ersten Besuch seit Beginn des Krieges. Er will sich mit dem ukrai­ni­schen Präsi­denten Selenski treffen.
● Russ­land ist weiterhin über­zeugt, dass Kiew mit einer nuklear verseuchten Bombe Moskau diskre­di­tieren will. Aussen­mi­nister Sergej Lawrow will den Fall vor die UNO bringen. SRF.ch

USA – US-Schulen rüsten auf. Immer mehr Lehrer nehmen ihre Schuss­waffen in die Schule mit.
● In den Zwischen­wahlen (Midterms) am 8. November geht es einer­seits um die Mehr­heit im Kongress, dem US-Parla­ment in Washington. In der grossen Kammer, dem Reprä­sen­tan­ten­haus, werden alle Abge­ord­neten neu gewählt. In der kleinen Kammer werden ein Drittel der Sitze neu gewählt. Derzeit haben die Demo­kraten eine knappe Mehr­heit in beiden Kammern. Histo­risch gesehen verliert die regie­rende Partei jedoch meist Sitze in den Zwischen­wahlen. Zusätz­lich geht es am Termin der Zwischen­wahlen aber auch um viele einfluss­reiche Gouver­neurs­posten sowie Parla­ments­sitze auf Ebene der Bundesstaaten.
● Forscher in den USA haben mensch­liche Hirn­zellen in die Hirne von jungen Ratten einge­pflanzt, über­schreiten damit ethi­sche Grenzen und hoffen auf Erkennt­nisse zu Schi­zo­phrenie und Autismus. SRF.ch

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