Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 30.11.2022

Telldenkmal mit Bronzestatue von Richard Kissling und Hintergrundbild von Hans Sandreuter in Altdorf (Kanton Uri, Schweiz) · Foto: Хрюша / Wikimedia CC 3.0

Im Inter­net­radio mitge­hört und mitge­schrieben von Wilhelm Tell
Ägypten – Der Klima­wandel bringt den Wasser­haus­halt welt­weit durch­ein­ander. Ägypten ist ein Land, in dem der Wasser­mangel bereits ausge­prägt ist. Projekte mit deut­scher und Schweizer Unter­stüt­zung zeigen, wie Anpas­sung funk­tio­nieren kann und wie aufwändig sie ist. Ein gutes Dutzend Bauern sitzen mitten in einem Feld im Halb­kreis, ausser­halb der Klein­stadt Quai rund 150 Kilo­meter südlich von Kairo. Die Novem­ber­sonne ist warm, aber nicht mehr heiss. Ein Instruktor erklärt den Männern, wie sie ihre Knob­lauch-Kulturen besser an den Klima­wandel anpassen können. Wasser sparen und im Boden halten, ist die eine Devise. Den Knob­lauch vor Stürmen schützen, die andere. Wie beides funk­tio­niert, erklärt der Instruktor den Bauern auf einem Demons­tra­ti­ons­feld der Deut­schen Gesell­schaft für Inter­na­tio­nale Zusam­men­ar­beit GIZ. Die Bauern können dieses Feld direkt mit ihren eigenen verglei­chen und entspre­chend ihre Lehren daraus ziehen. Anstatt in Reihen wird der Knob­lauch hier zusammen mit Gera­nien ange­pflanzt. Das helfe, das Wasser und den Dünger länger im Boden zu halten, erklärt der Instruktor. Ägypten gehört zu den zehn wich­tigsten Export­län­dern von Knob­lauch. Dessen Anbau hat hier eine jahr­tau­sen­de­lange Tradi­tion. Doch die über­lie­ferten Anbau-Methoden funk­tio­nieren nicht mehr. «Die plötz­li­chen heftigen Regen­fälle in den letzten Sommern und dann die höheren Tempe­ra­turen machen mir zu schaffen», sagt einer der Bauern. «Ich ernte weniger und schlech­teren Knob­lauch.» Ägypten leidet seit Jahren unter Wasser­mangel. Pro Kopf steht der Bevöl­ke­rung nur gut halb so viel Wasser zur Verfü­gung, wie die UNO eigent­lich als Minimum defi­niert hat. Derweil wächst die Bevöl­ke­rung rasant und der Wasser­stand des Nils – von dem der Gross­teil des Wassers kommt – sinkt aufgrund des Klima­wan­dels. Dazu kommt, dass das südliche Nach­bar­land Äthio­pien am Ober­lauf des Flusses einen neuen Stausee am Füllen ist. SRF.ch

Belarus – Der Aussen­mi­nister von Belarus, Wladimir Makej, ist im Alter von 64 Jahren gestorben. Die staat­liche Nach­rich­ten­agentur Belta berich­tete heute von einem „plötz­li­chen Tod“, ohne nähere Einzel­heiten zu nennen. Über Krank­heiten war nichts bekannt. Makej hatte sich lange Zeit für eine Verbes­se­rung der Bezie­hungen seines Landes zum Westen einge­setzt und auch den Verbün­deten Russ­land kriti­siert. Von diesem Kurs war er jedoch nach Massen­pro­testen der Bevöl­ke­rung gegen die Präsi­dent­schafts­wahl im Jahr 2020 abge­rückt. Er hatte die Proteste als Kampagne west­li­cher Agenten bezeichnet. ORF.at

China – In Chuna hat die strenge Corona-Politik am Wochen­ende zu den grössten Protesten seit Jahr­zehnten geführt. In der Haupt­stadt Peking und anderen Millio­nen­städten gingen Demons­tranten zu Hunderten auf die Strassen. Auch in Schanghai waren in der Nacht zum Sonntag vor allem junge Leute zu einem Protest­marsch unter­wegs. Auslöser der jüngsten Proteste war ein Wohnungs­brand am Donners­tag­abend in der nord­west­chi­ne­si­schen Stadt Ürümqi, bei dem mindes­tens zehn Menschen getötet und weitere neun verletzt wurden. Auf Videos von Schanghai, die sich trotz staat­li­cher Zensur im Internet verbrei­teten, waren Rufe wie «Nieder mit der Kommu­nis­ti­schen Partei! Nieder mit Xi Jinping!» zu hören. Unter dem jetzigen Staats- und Partei­chef verfolgt die Volks­re­pu­blik eine strikte Null-Covid-Stra­tegie. SRF.ch

Däne­mark – Nach­hal­tiges Spiel­zeug. Lego will vom Plastik wegkommen. Der Spiel­zeug-Riese forscht an Mate­ria­lien wie Zucker­rohr. SRF.ch

Deutsch­land – Bundes­kanzler Scholz hat sich für eine leich­tere Einbür­ge­rung ausge­spro­chen. Nach den Plänen von Bundes­in­nen­mi­nis­terin Faeser sollen hier lebende Ausländer schon nach fünf Jahren den deut­schen Pass bekommen können – bisher waren es acht. Die Union kriti­siert die Pläne von Bundes­in­nen­mi­nis­terin Faeser, Einbür­ge­rungen zu erleichtern.
● Die Deut­sche Bahn sieht keinen Spiel­raum dafür, mehr Züge einzu­setzen. Sollte die Nach­frage im Regio­nal­ver­kehr durch das geplante 49-Euro-Ticket steigen, könne man aus einem Halb­stunden- keinen Vier­tel­stun­den­takt machen, sagte Bahn-Vorstand Huber der Zeitung „Welt am Sonntag“. Dafür gebe es zu wenig Netz für zuviel Verkehr – also schlicht keinen Platz.
● Falscher Alarm. Wie die BZ berichtet, hat ein Unbe­kannter per Notruf ange­kün­digt, mit einem Fahr­zeug auf den Berliner Weih­nachts­markt zu rasen. Daraufhin wurden die Strassen in der Umge­bung und auch der Tunnel Grun­er­strasse gesperrt. RBB.de

Gross­bri­tan­nien – Medi­en­häuser haben an die US-Regie­rung appel­liert, die Straf­ver­fol­gung von Wiki­Leaks-Gründer Julian Assange einzu­stellen. In dem von Spiegel, Le Monde, El Pais, New York Times und Guar­dian unter­zeich­neten und heute veröf­fent­lichten offenen Brief heißt es, die Anklage schaffe einen gefähr­li­chen Präze­denz­fall und drohe die Pres­se­frei­heit zu unter­graben. Assange versucht, gegen seine Auslie­fe­rung in die USA vorzu­gehen am High Court in London. ORF.at

Irak – Nach dem Auffliegen eines Korrup­ti­ons­skan­dals enormen Ausmasses hat die Regie­rung in Bagdad einen Teil der von einem Regie­rungs­konto entwen­deten 2,5 Mrd. Dollar zurück­be­kommen. ORF.at

Katar – Nach dem Spiel gegen Wales warfen die irani­schen Fuss­ball-Profis ihren Trainer Carlos Queiroz in die Luft und zele­brierten ihren bewe­genden Sieg unter grösstem poli­ti­schen und sport­li­chen Druck. Der WM-Aussen­seiter gewann dank Toren von Roozbeh Cheshmi und Ramin Rezaeian in der achten und elften Minute der Nach­spiel­zeit mit 2:0 SRF.ch

Marokko – Es war der bisher tödlichste Vorfall an Europas einziger Land­grenze mit Afrika: Im Juni versuchten fast 2000 Migranten, den Grenz­zaun in Melilla zu über­winden. Mindes­tens 23 starben. Doch die Aufar­bei­tung des Dramas geht kaum voran – zu explosiv ist die Grenz­po­litik in Nord­afrika. Augen­zeugen beschreiben die Ereig­nisse vom 24. Juni wie eine Schlacht zwischen den Migranten aus afri­ka­ni­schen Ländern und der Polizei. Die Migranten hatten versucht, die Stachel­draht­zäune zu über­winden, die die spani­sche Exklave von Marokko trennen. Auf Videos sind hunderte junger Männer zu sehen, die offenbar mit Tränengas beschossen werden. Auf einem anderen Film­schnipsel sieht man eine Menschen­menge wie tot am Boden liegend und Verletzte mit zerris­senen und blutigen Klei­dern. Die marok­ka­ni­sche Polizei soll mit Stöcken auf die Migranten einge­schlagen haben, Marokkos Behörden wiederum berichten von Gewalt von Seiten der Migranten und verletzten marok­ka­ni­schen Beamten. Madrid und Rabat schieben die Schuld an dem Drama Menschen­händ­lern zu, die Ermitt­lungen laufen noch. Was sich aber zeigt: Die Migranten sind nicht nur zuneh­mend verzwei­felt, sondern viele sind mit Gewalt und bewaff­neten Konflikten aufge­wachsen, was das Risiko erhöht, dass sie selber gewalt­tätig werden. In Marokko aber machen viele die Abschot­tungs­po­litik der EU mitver­ant­wort­lich. Diese jedoch reagiert verhalten. Das Thema ist brisant. Das zeigt sich auch während der Recherche zu dieser Repor­tage an Europas Aussen­grenzen. «Inter­na­tional» SRF.ch

Mexiko – Zwei Wochen nach Massen­de­mons­tra­tionen gegen ihn ist der mexi­ka­ni­sche Präsi­dent Andres Manuel Lopez Obrador (69) mit Tausenden Anhän­gern und Anhän­ge­rinnen auf die Strasse gegangen. Gemeinsam marschierten sie gestern mehr als vier Stunden lang durch Mexiko-Stadt zum zentralen Platz Zocalo. Anlass war der Ablauf der ersten vier Jahre seiner sechs­jäh­rigen Amts­zeit. ORF.at

Nieder­lande – Kein Geld, um Lebens­mittel zu kaufen, kein Dach über dem Kopf und keinen sicheren Ort oder medi­zi­ni­sche Versor­gung. Das ist die Realität für immer mehr Nieder­länder. Das Rote Kreuz ist besorgt über die Situa­tion in den Nieder­landen. Ein Teil des Geldes, das die Hilfs­or­ga­ni­sa­tion erhält, wird nun für die Nieder­lande ausgegeben.
● Gemeinden suchen intensiv nach mehr Unter­künften für Ukrainer. NPO.nl

Öster­reich – Nach geschei­terten Tarif­ver­hand­lungen legen Öster­reichs Eisen­bahner den Zugver­kehr am Montag mit einem 24-stün­digen Warn­streik still. Laut den Öster­rei­chi­schen Bundes­bahnen (ÖBB) sind schon ab Sonntag auch grenz­über­schrei­tende Verbin­dungen mit der Schweiz und anderen Ländern von der Mass­nahme betroffen. Busse und andere öffent­liche Verkehrs­mittel in Öster­reich sind vom Streik nicht betroffen. Die Gewerk­schaft vida, die rund 50’000 Eisen­bahner in Öster­reich vertritt, hatte eine pauschale Lohn­er­hö­hung von 400 Euro gefor­dert, was laut Arbeit­neh­mer­ver­tre­tern ein durch­schnitt­li­ches Plus von etwa 12 Prozent ausma­chen würde. Die Wirt­schafts­kammer, die auf Arbeit­ge­ber­seite die Verhand­lungen führt, besserte ihr Angebot zuletzt auf 8.4 Prozent nach. Die Infla­tion lag in Öster­reich im Oktober im Jahres­ver­gleich bei 11 Prozent. Im Handel drohen F reitag und Samstag Streiks. SRF.ch
● Klagen­furt hat bald Europas grösstes Schach­mu­seum. ORF.at

Pakistn – Neuer Armee­chef. Ex-Geheim­dienst­chef wird mäch­tigster Mann der Atom­macht Paki­stan. Mona­te­lang wurde speku­liert. Nun ist klar: Asim Munir über­nimmt die Führung im krisen­ge­schüt­telten Land. General Asim Munir wird neuer Armee­chef. Eigent­lich stand er kurz vor der Pensio­nie­rung, nun soll Munir für die nächsten drei Jahre höchster paki­sta­ni­scher Militär werden. Und damit die Nach­folge des einfluss­rei­chen Amts­in­ha­bers, General Javed Bajwa, antreten. Der mona­te­lange Auswahl­pro­zess war höchst kontro­vers. Der Grund: Anhal­tende poli­ti­sche Macht­kämpfe, in denen die Armee eine wich­tige Rolle spielt. Es gehe um die Riva­lität zwischen dem amtie­renden Premier­mi­nister Shebaz Sharif und dem im Früh­jahr per Miss­trau­ens­votum aus dem Amt gewählten Ex-Premier Imran Khan, sagt die paki­sta­ni­sche Poli­tik­wis­sen­schaft­lerin und Militär-Expertin Ayesha Siddiqa. Am Ende habe sich die amtie­rende Regie­rung Sharif vor allem deshalb für General Munir als Armee­chef entschieden, weil dieser ein Kritiker des ehema­ligen Premiers Khan sei. SRF.ch

Russ­land – In Russ­land wird der Muttertag am letzten Sonntag im November gefeiert, also heuer am 27. November, in Weiss­russ­land am 14. Oktober, in Geor­gien am 3. März, in Arme­nien am 7. April. In der Repu­blik Kasach­stan wird der Muttertag am dritten Sonntag im September gefeiert, in Kirgi­si­stan am dritten Sonntag im Mai. Der Muttertag ist ein inter­na­tio­naler Feiertag, der Müttern gewidmet ist. An diesem Tag ist es üblich, Müttern und schwan­geren Frauen zu gratu­lieren, im Gegen­satz zum Inter­na­tio­nalen Frau­entag, an dem alle weib­li­chen Vertreter Glück­wün­sche entge­gen­nehmen. Im Russi­schen Reich wurde der Muttertag erst­mals am 1. Dezember 1915 begangen. Das Vergiss­mein­nicht ist das Symbol des Mutter­tags in Russ­land: Eine kleine Blume symbo­li­siert Bestän­dig­keit, Hingabe, Zärt­lich­keit und selbst­lose Liebe – all die Natur, die so gross­zügig dem Herzen einer Mutter geschenkt wurde. Auch Bilder von Teddy­bären mit Vergiss­mein­nicht in den Pfoten sind ein Attribut des Feier­tags. Dieser Tag fällt in verschie­denen Ländern auf unter­schied­liche Daten. (In den meisten Ländern am 2. Sonntag im Mai. in Gross­bri­tan­nien – am ersten Sonntag im März, in Grie­chen­land – am 9. Mai, in Polen – am 26. Mai. Schweden und Fran­zosen gratu­lieren ihren Müttern am letzten Sonntag im Mai. Serben – im Dezember. In Ungarn, Spanien, Portugal und Litauen wird der Muttertag am ersten Sonntag im Mai gefeiert. 10. Mai auf den Phil­ip­pinen, 21. März in Ägypten) SP.ru

Schweiz – Wohin mit Verwahrten, die ihre Strafe abge­sessen haben? Im Kanton Solo­thurn leben sie separat in einem Haus. Nach dem Verbüssen der Strafe bleiben Verwahrte weiterhin im Gefängnis. Dort haben sie ein Anrecht auf ein möglichst normales Leben. Das sei schwierig, erklärt Charles Jakober, Direktor der Justiz­voll­zugs­an­stalt. Man müsse den übrigen Gefäng­nis­be­trieb und jenen der Verwahrten trennen. In Deit­ingen wohnen sechs von zwölf Verwahrten deshalb im ehema­ligen Direk­to­ren­haus in einer Wohn­ge­mein­schaft. Wie in einer normalen Wohn­ge­mein­schaft gibt es auch in der Gefängnis-WG Pflichten. Die Bewohner müssen kochen und putzen. Und sie dürfen nicht dauernd mitein­ander streiten. Die sechs Verwahrten sind zudem ständig unter Aufsicht. Es herr­sche eine gewisse fami­liäre Atmo­sphäre, meint Wohn­grup­pen­leiter Gerhard Imfeld. Und er betont die Ruhe im Haus.
● Bei Grabungs­ar­beiten für das neue Fern­wär­me­netz in Basel haben Archäo­logen einen Fund gemacht, den sie als «spek­ta­kulär» bezeichnen. Im Klein­basel legten die Forscher 15 Gräber aus dem Früh­mit­tel­alter frei. Die Besit­zerin der Gewand­schliesse soll eine rund 20-jährige junge Frau gewesen sein. Das Schmuck­stück zeige auf, wie fili­gran das Gold­schmie­de­hand­werk schon zu dieser Zeit war. Es ist aus Bunt­me­tall gefer­tigt und mit blauem Glas und hell­grünem Granat besetzt. Im Grab der jungen Frau finden sich noch zahl­reiche andere Schmuck­stücke. «Der Reichtum im Grab der jungen Frau ist wirk­lich ausser­ge­wöhn­lich», sagt Lassau. An ihrem Ober­körper trug die Frau beispiels­weise 160 Perlen aus Glas und Amethyst, sowie einen grossen auffäl­ligen Bern­stein­an­hänger, um die Taille einen Gürtel mit zahl­rei­chen durch­lö­cherten römi­schen Münzen. Beigelegt ist dem Grab auch ein Kamm aus Knochen. Die zahl­rei­chen Beigaben weisen auf den hohen gesell­schaft­li­chen Status der Frau hin. Vermut­lich stammte sie aus einer Familie mit Grund­be­sitz in der damals noch länd­li­chen Gegend des heutigen Klein­ba­sels. Solche Funde seien in früh­mit­tel­al­ter­li­chen Gräbern «eher singulär». Das Skelett ist nur noch vom Hals bis zu den Knien erhalten. Grund dafür seien Bauar­beiten, die im 20. Jahr­hun­dert durch­ge­führt wurden. Dabei wurde das Skelett verse­hent­lich zerstört, der Schmuck blieb damals noch unent­deckt. Aufgrund der aktu­ellen Bauar­beiten im Zusam­men­hang mit dem Ausbau des Fern­wär­me­netzes haben die Forschenden zahl­reiche weitere Gräber entdeckt. Das Grab­feld im Klein­basel sei viel dichter genutzt worden als ursprüng­lich ange­nommen. «Es scheint ein Hotspot zu sein, ein spezi­eller Ort, wo beson­ders wohl­ha­bende Leute begraben wurden», sagt Lassau. So stiessen die Forschenden auch auf ein Mädchen­grab mit einer gold­tu­schierten Gürtel­schnalle und 380 Perlen. Ein weiteres Grab eines Buben enthielt unter anderem silber­tu­schierte Gürtel­be­schläge. Zudem kam das Skelett eines Mannes zum Vorschein, dessen Schädel im Gesicht massive Verlet­zungen aufweist. Der Mann habe zu Lebzeiten einen massiven Schwert­hieb erlitten und dabei einen Teil des Ober­kie­fers verloren. Der Versehrte, vermut­lich selbst ein Schwert­kämpfer, habe das aber über­lebt und sei erst Jahre danach gestorben, erklärte Lassau. Dies sei ein Hinweis auf die fort­ge­schrit­tene medi­zi­ni­sche Versor­gung im Früh­mit­tel­alter. Das früh­mit­tel­al­ter­liche Gräber­feld war schon seit dem 19. Jahr­hun­dert bekannt. Im Januar sind weitere Grabungen im Klein­basel vorge­sehen. Plan für Strom­man­gel­lage. Ölhei­zung hui, Wärme­pumpe pfui: Mieter kriti­sieren Strom­spar-Plan. Im Notfall noch höchs­tens 18 Grad in der Wohnung: Haus­ei­gen­tümer- und Mieter­ver­band kriti­sieren diesen Plan scharf.
● Am auffäl­ligsten sind sprach­liche Gemein­sam­keiten und Unter­schiede in der Lautung: Und hier tun sich vor allem Basel­deutsch und Churer­deutsch als hoch­deutschnah hervor. Augen­schein­lich ist dies etwa bei den «typisch» schwei­zer­deut­schen Lauten [ch] und [kch]: Während man im Schwei­zer­deut­schen allge­mein kehlig von Chue und Sack redet, tönt es in Basel und Chur (Khuur) weicher: Khue und Sagg – genau wie auch im Hoch­deut­schen. Noch weiter verbreitet ist die Längung jener Vokale, die in mittel­hoch­deut­scher Zeit noch kurz waren: In der Nord­west­schweiz (inkl. Basel), im Rheintal (inkl. Chur) und im Kanton Uri spricht man Baasel, Oofe, Stuube und siibe lang aus – genau wie im Stan­dard­deut­schen. In den anderen schwei­zer­deut­schen Dialekte sind diese Vokale mehr­heit­lich kurz geblieben: Basel, Ofe, Stube, sibe. Nur in Basel hingegen heisst es wie im Hoch­deut­schen saage, während man in allen anderen schwei­zer­deut­schen Dialekten sä(ä)ge sagt.
● Pünkt­lich zum Ende des Jahres erscheint das alljähr­liche «Bilanz»-Ranking der 300 Reichsten. Zwar hat das Gesamt­ver­mögen erst­mals seit Jahren abge­nommen – dennoch zeigt sich das Vermögen der 300 Reichsten wider­stands­fähig. Im Edito­rial mit dem Titel «Resi­li­ente Reiche» meldet das Magazin «Bilanz», dass das Gesamt­ver­mögen zwar geschrumpft sei, aber insge­samt immer noch beträcht­liche 820’975’000’000 – also 820 Milli­arden Franken – betrage. Zudem stellt das Magazin einen Gene­ra­tio­nen­wechsel bei vielen Fami­li­en­un­ter­nehmen fest. Auf dem ersten Platz befindet sich mit 55 Mrd. Franken wie in den letzten 20 Jahren die Familie Kamprad. Das Ikea-Impe­rium wird seit dem Tod des Firmen­grün­ders von seinen drei Söhnen geführt. Auf dem zweiten Platz befindet sich Gérard Wert­heimer mit 39 Mrd., der im Kanton Genf wohnt. Das Vermögen des Chanel-Eigen­tü­mers beläuft sich dieses Jahr auf etwa 39 Milli­arden Franken. Auf Platz drei befinden sich die Roche-Erben: die Fami­lien Hoff­mann, Oeri und Dusch­malé mit 31 Mrd.
● «Impf­drängler», «Masken­pflicht» oder «2G-Regel» – die Pandemie war ein gutes Beispiel dafür, wie sich Sprache weiter­ent­wi­ckelt. Neue Wörter kommen hinzu, alte werden immer seltener benutzt und verschwinden irgend­wann. Die Redak­to­rinnen und Redak­toren beim roma­ni­schen Radio und Fern­sehen RTR stellt das nicht selten vor Probleme. Denn für viele neue Wörter der deut­schen Sprache gibt es schlicht keine roma­ni­sche Über­set­zung. Deshalb tüfteln sie fast täglich selber an der eigenen Sprache. Anna-Alice Dazzi erklärt ihre Tätig­keit so: «Ich bin ein Sprach­kiosk – alle können ständig zu mir kommen und schnell fragen.» Dabei hat sie auch einen offi­zi­ellen Auftrag. Denn Dazzi ist berech­tigt, ihre Wort­krea­tionen ins Pledari Grond, das digi­tale räto­ro­ma­ni­sche Wörter­buch, zu schreiben.
● Städte und Gemeinden sparen bei Weihnachtsbeleutung.
● Letzter Krieg auf Schweizer Boden: vor 175 Jahren. Im November 1847 kam es im luzer­ni­schen Gisikon zum entschei­denden Gefecht. Es legte die Basis für die moderne Schweiz.
● Fünf Wisente tummeln sich neu im Solo­thurner Jura. Das Urrind Europas sorgt für Begeis­te­rung – und Wider­stand. SRF.ch

Slowe­nien – Refe­rendum. Nach Auszäh­lung der Stimmen spra­chen sich die Wähler für das Inkraft­treten der Ände­rungen des Rund­funk­ge­setzes, des Regie­rungs­ge­setzes und des Lang­zeit­pfle­ge­ge­setzes aus. SRF.ch

Taiwan – Taiwans Präsi­dentin Tsai Ing-wen hat nach einer Wahl­nie­der­lage bei den Kommu­nal­wahlen den Vorsitz ihrer Partei nieder­ge­legt. Die demo­kra­ti­sche Fort­schritts­partei hatte in vielen Gebieten des Landes die Mehr­heit verloren. In Jeans und elegantem Lang­arm­shirt jubelt der Sieger des Abends seinen Fans zu. Chiang Wan-an dankt seinen Anhän­gern. Der smarte Poli­tiker von der oppo­si­tio­nellen, rechts­kon­ser­va­tiven Kuom­in­tang, kurz KMT, hat in Taiwans Haupt­stadt Taipeh die Mehr­heit errungen. Chiang soll ein Ur-Urenkel des früheren Dikta­tors Chiang Kai-shek sein, der 1949 nach dem verlo­renen Bürger­krieg gegen die Kommu­nisten Chinas nach Taiwan gekommen war. Die KMT gilt als china-freund­lich und hat bei den Kommu­nal­wahlen ihre Macht behauptet und sogar ausbauen können. DW.de

Ukraine – Trotz der wieder­holten Raketen- und Droh­nen­an­griffe in Kiew versuchten die Menschen, ein eini­ger­massen normales Leben zu führen. Seit September gehen ihre Kinder wieder zur Schule. Das sei möglich, weil es in der Schule einen Luft­schutz­bunker gibt. Doch die andau­ernden russi­schen Angriffe auf die kriti­sche Infra­struktur haben massive Auswir­kungen im Alltag. Der Strom fällt stun­den­lang aus. «Dann gibt es in unserem Wohn­block nicht nur kein Licht, sondern auch keine Heizung, kein heisses Wasser, kein Internet.» Und auch das Mobil­funk­netz breche wegen Über­las­tung zusammen. Bei Strom­aus­fall kann man stun­den­lang im Lift stecken bleiben. Schwer ist es, wenn es buch­stäb­lich Raketen regnet, wie am 15. November. Was auch immer sich die Russen ausdenken würden, die Ukrainer würden es aushalten. und sie werden siegen.»
● Inmitten des russi­schen Angriffs­kriegs hat die Ukraine am 26.11. der von der Sowjet­füh­rung vor 90 Jahren verur­sachten Hungersnot Holo­domor gedacht.
● Russ­land beschränkt ukrai­ni­schen Angaben zufolge die Getreide-Ausfuhren durch die Verzö­ge­rung von Schiffs­kon­trollen. «Es war üblich, 40 Inspek­tionen pro Tag durch­zu­führen, jetzt gibt es fünfmal weniger. SRF.ch

Ungarn – BMW München verdop­pelt seine Inves­ti­tion im gerade erst entste­henden Werk für Elek­tro­autos. Neben der Ferti­gung einer Elek­tro­au­to­reihe plant BMW in Debrecen nun auch einen Batteriepark.
● Wenn­gleich die Brut­to­löhne im September wieder über 500.000 Forint (1’500 Euro) klet­terten, sind die Real­löhne mit ‑2% ins Minus gerutscht.
● Die verfehlte Sank­ti­ons­po­litik der EU hat den unga­ri­schen Staats­haus­halt schon bislang mindes­tens 10 Mrd. Euro gekostet. Das behaup­tete der Stell­ver­tre­tende Minis­ter­prä­si­dent Zsolt Semjén auf einem Einwoh­ner­forum am Mitt­woch­abend in Csorna. KR.hu

USA ‑verbannen neue Huawei-Geräte vom Markt. Die US-Regie­rung verbietet den Verkauf und Import von Produkten der chine­si­schen Firmen Huawei und ZTE. Wegen natio­nalem Sicherheitsrisiko.
● Vier Rentner im Ruder­boot, 4500 Kilo­meter und viele Haifi­sche. Von Kali­for­nien nach Hawaii rudern und zeigen, dass auch ältere Menschen etwas leisten können: Das wollen vier Aargauer. «Jetzt reali­sieren wir, worauf wir uns einge­lassen haben», sagt Rolf Düggelin, Jahr­gang 1952 aus Scherz im Kanton Aargau. In einem Vierer­team will er im Juni 2024 von Monterey in Kali­for­nien nach Hawaii rudern. Alle vier Teil­nehmer im Team Wise Swiss Rowers werden beim Start der 4500 Kilo­meter langen Pacific Chall­enge über 70 Jahre alt sein. Sie wollen beim Rennen zeigen, dass man im Pensi­ons­alter noch nicht zum alten Eisen gehört. Die erste Pacific Chall­enge startet im Juni 2023 und soll laut den Veran­stal­tern danach jähr­lich ausge­tragen werden. Mit reiner Muskel­kraft legen die teil­neh­menden Teams 4500 Kilo­meter im Pazi­fi­schen Ozean zurück. 40 bis 60 Tage soll die Über­fahrt dauern. Das Rennen im Pazifik wird von den Orga­ni­sa­toren der Atlantic Chall­enge veran­staltet. Dieses Rennen von den Kanaren in die Karibik gewann 2022 das Schweizer Team «Swiss Raw».
● «What a Feeling»-Sängerin Irene Cara ist mit 63 Jahren n Florida gestorben. ● Der Spio­nage-Chef des US-Ausland­ge­heim­dienstes CIA, David Marlowe, hatte letzte Woche einen bemer­kens­werten Auftritt, als er öffent­lich russi­sche Agenten anwarb: Die CIA schaue sich auf der ganzen Welt nach Russen um, die ange­wi­dert vom Krieg in der Ukraine seien.
● Brushing: Fiese Paket­be­stel­lungen unter falschem Namen. Ein Mann erhält plötz­lich haufen­weise Pakete von Amazon. Dabei hat er dort weder bestellt noch ein Kunden­konto. Die erste Liefe­rung kam Anfang Oktober. Und dann ein Paket nach dem anderen: Bett­wä­sche, Hunde­spiel­zeug, Elek­tronik, Pull­over etc. Der Mann aus dem Kanton Luzern erhält auch eine Monats­rech­nung vom Online­händler Amazon. Zunächst denken er und seine Part­nerin an einen Irrtum. Vom Amazon-Kunden­dienst erfahren sie, dass auf seinen Namen ein Konto exis­tiert. Nur hat der Mann dieses nicht selbst eröffnet und auch noch nie bei Amazon bestellt. Weiter erstaun­lich: Jemand schreibt aus Deutsch­land im Namen dieses Mannes Fünf-Sterne-Bewer­tungen. Und zwar für Part­ner­händler, die ihre Waren über Amazon verkaufen. Mit diversen E‑Mails und Tele­fo­naten versucht der Mann, das Konto löschen zu lassen. Erfolglos. Der Amazon-Kunden­dienst scheint das Problem nicht zu verstehen. Dem Mann wird wieder­holt geraten, sich einzu­loggen und Bestel­lungen und Konto zu löschen. Dabei hat er gar keinen Zugriff. Und um das Pass­wort zurück­zu­setzen, bräuchte er einen Code. Dieser wird aber auf ein fremdes Handy geschickt. Um das Konto zu löschen, verlangt Amazon nun diverse persön­liche Infor­ma­tionen: Ausweis­kopie, Tele­fon­nummer, aktu­eller Adress­nach­weis und Kopie einer Anzeige. Bei der Polizei war der Mann. Die Anzeige wurde auch aufge­nommen. Aller­dings erhalte er keine Kopie, weil er nur als Auskunfts­person gelte. Geschä­digt sei Amazon, habe es auf dem Poli­zeissen geheissen. «Wir fühlen uns machtlos», sagt das Paar zu «Espresso». SRF.ch
● Das Weisse Haus hat den früheren Präsi­denten Donald Trump dafür verur­teilt, dass er sich in seinem Anwesen in Florida mit dem Holo­caust­leugner Kanye West getroffen hat. ORF.at
● Ein Artikel in der „New York Times“ beschreibt, wie die impe­riale Kriegs­ma­schine den Stell­ver­tre­ter­krieg der USA in der Ukraine gegen Russ­land verwendet, um neue Waffen zu testen. Das dient offenbar der Vorbe­rei­tung auf einen grös­seren Konflikt. SP.ru

Und hier geht es zur letzten Repor­tage vom 26.11.2022


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4 Kommentare

  1. Die Basler und mögli­cher­weise die Churer zählen zu den Alemannen, die anderen deutsch­spra­chigen Schweizer waren Kelten.

  2. „Ägypten ist ein Land, in dem der Wasser­mangel bereits ausge­prägt ist.“
    Ob das allein am Klima­wandel liegt?
    Oder nicht doch zu einem erheb­li­chen Teil daran daß sich die Bevöl­ke­rung des Wüsten­staats binnen eines Jahr­hun­dets verzehn­facht hat?

    • Den Wasser­mangel Afrikas wollte Gadaphi beenden. Das Projekt, unter­ir­di­sche Spei­cher so groß wie Deutsch­land, stand kurz vor der Voll­endung. Und dann wurde er von den ameri­ka­ni­schen Verbre­chern umge­bracht. Das passte diesen Lumpen nicht, da Afrika dann even­tuell auf dumme Gedanken kommen würde. Auch der EU Diktatur hätte es nicht in den kram gepasst, weil sie Angst um die subven­tio­nierte Land­wirt­schaft hatten!
      Viel­leicht hätte Afrika sich einmal selbst ernähren können.

      • Selbst ernähren konnte Afrika sich auch schon früher, vor der missio­na­risch gutge­meinten Hilfe für die Ärmsten ohne die dadurch ausge­löste Bevöl­ke­rungs­explo­sion zu bedenken die am Ende alles nur noch verschlim­mert hat.

        Aber ein auto­nomes Wirt­schaften abseits von Welt­bank, WTO & Co? Dafür gibts vom Werte­westen nur ein finales K.O.!

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