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Telldenkmal mit Bronzestatue von Richard Kissling und Hintergrundbild von Hans Sandreuter in Altdorf (Kanton Uri, Schweiz) · Foto: Хрюша / Wikimedia CC 3.0

Im Internetradio mitgehört und mitgeschrieben von Wilhelm Tell
Ägypten – Der Klimawandel bringt den Wasserhaushalt weltweit durcheinander. Ägypten ist ein Land, in dem der Wassermangel bereits ausgeprägt ist. Projekte mit deutscher und Schweizer Unterstützung zeigen, wie Anpassung funktionieren kann und wie aufwändig sie ist. Ein gutes Dutzend Bauern sitzen mitten in einem Feld im Halbkreis, ausserhalb der Kleinstadt Quai rund 150 Kilometer südlich von Kairo. Die Novembersonne ist warm, aber nicht mehr heiss. Ein Instruktor erklärt den Männern, wie sie ihre Knoblauch-Kulturen besser an den Klimawandel anpassen können. Wasser sparen und im Boden halten, ist die eine Devise. Den Knoblauch vor Stürmen schützen, die andere. Wie beides funktioniert, erklärt der Instruktor den Bauern auf einem Demonstrationsfeld der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ. Die Bauern können dieses Feld direkt mit ihren eigenen vergleichen und entsprechend ihre Lehren daraus ziehen. Anstatt in Reihen wird der Knoblauch hier zusammen mit Geranien angepflanzt. Das helfe, das Wasser und den Dünger länger im Boden zu halten, erklärt der Instruktor. Ägypten gehört zu den zehn wichtigsten Exportländern von Knoblauch. Dessen Anbau hat hier eine jahrtausendelange Tradition. Doch die überlieferten Anbau-Methoden funktionieren nicht mehr. «Die plötzlichen heftigen Regenfälle in den letzten Sommern und dann die höheren Temperaturen machen mir zu schaffen», sagt einer der Bauern. «Ich ernte weniger und schlechteren Knoblauch.» Ägypten leidet seit Jahren unter Wassermangel. Pro Kopf steht der Bevölkerung nur gut halb so viel Wasser zur Verfügung, wie die UNO eigentlich als Minimum definiert hat. Derweil wächst die Bevölkerung rasant und der Wasserstand des Nils – von dem der Grossteil des Wassers kommt – sinkt aufgrund des Klimawandels. Dazu kommt, dass das südliche Nachbarland Äthiopien am Oberlauf des Flusses einen neuen Stausee am Füllen ist. SRF.ch

Belarus – Der Aussenminister von Belarus, Wladimir Makej, ist im Alter von 64 Jahren gestorben. Die staatliche Nachrichtenagentur Belta berichtete heute von einem „plötzlichen Tod“, ohne nähere Einzelheiten zu nennen. Über Krankheiten war nichts bekannt. Makej hatte sich lange Zeit für eine Verbesserung der Beziehungen seines Landes zum Westen eingesetzt und auch den Verbündeten Russland kritisiert. Von diesem Kurs war er jedoch nach Massenprotesten der Bevölkerung gegen die Präsidentschaftswahl im Jahr 2020 abgerückt. Er hatte die Proteste als Kampagne westlicher Agenten bezeichnet. ORF.at

China – In Chuna hat die strenge Corona-Politik am Wochenende zu den grössten Protesten seit Jahrzehnten geführt. In der Hauptstadt Peking und anderen Millionenstädten gingen Demonstranten zu Hunderten auf die Strassen. Auch in Schanghai waren in der Nacht zum Sonntag vor allem junge Leute zu einem Protestmarsch unterwegs. Auslöser der jüngsten Proteste war ein Wohnungsbrand am Donnerstagabend in der nordwestchinesischen Stadt Ürümqi, bei dem mindestens zehn Menschen getötet und weitere neun verletzt wurden. Auf Videos von Schanghai, die sich trotz staatlicher Zensur im Internet verbreiteten, waren Rufe wie «Nieder mit der Kommunistischen Partei! Nieder mit Xi Jinping!» zu hören. Unter dem jetzigen Staats- und Parteichef verfolgt die Volksrepublik eine strikte Null-Covid-Strategie. SRF.ch

Dänemark – Nachhaltiges Spielzeug. Lego will vom Plastik wegkommen. Der Spielzeug-Riese forscht an Materialien wie Zuckerrohr. SRF.ch

Deutschland – Bundeskanzler Scholz hat sich für eine leichtere Einbürgerung ausgesprochen. Nach den Plänen von Bundesinnenministerin Faeser sollen hier lebende Ausländer schon nach fünf Jahren den deutschen Pass bekommen können – bisher waren es acht. Die Union kritisiert die Pläne von Bundesinnenministerin Faeser, Einbürgerungen zu erleichtern.
● Die Deutsche Bahn sieht keinen Spielraum dafür, mehr Züge einzusetzen. Sollte die Nachfrage im Regionalverkehr durch das geplante 49-Euro-Ticket steigen, könne man aus einem Halbstunden- keinen Viertelstundentakt machen, sagte Bahn-Vorstand Huber der Zeitung “Welt am Sonntag”. Dafür gebe es zu wenig Netz für zuviel Verkehr – also schlicht keinen Platz.
● Falscher Alarm. Wie die BZ berichtet, hat ein Unbekannter per Notruf angekündigt, mit einem Fahrzeug auf den Berliner Weihnachtsmarkt zu rasen. Daraufhin wurden die Strassen in der Umgebung und auch der Tunnel Grunerstrasse gesperrt. RBB.de

Grossbritannien – Medienhäuser haben an die US-Regierung appelliert, die Strafverfolgung von WikiLeaks-Gründer Julian Assange einzustellen. In dem von Spiegel, Le Monde, El Pais, New York Times und Guardian unterzeichneten und heute veröffentlichten offenen Brief heißt es, die Anklage schaffe einen gefährlichen Präzedenzfall und drohe die Pressefreiheit zu untergraben. Assange versucht, gegen seine Auslieferung in die USA vorzugehen am High Court in London. ORF.at

Irak – Nach dem Auffliegen eines Korruptionsskandals enormen Ausmasses hat die Regierung in Bagdad einen Teil der von einem Regierungskonto entwendeten 2,5 Mrd. Dollar zurückbekommen. ORF.at

Katar – Nach dem Spiel gegen Wales warfen die iranischen Fussball-Profis ihren Trainer Carlos Queiroz in die Luft und zelebrierten ihren bewegenden Sieg unter grösstem politischen und sportlichen Druck. Der WM-Aussenseiter gewann dank Toren von Roozbeh Cheshmi und Ramin Rezaeian in der achten und elften Minute der Nachspielzeit mit 2:0 SRF.ch

Marokko – Es war der bisher tödlichste Vorfall an Europas einziger Landgrenze mit Afrika: Im Juni versuchten fast 2000 Migranten, den Grenzzaun in Melilla zu überwinden. Mindestens 23 starben. Doch die Aufarbeitung des Dramas geht kaum voran – zu explosiv ist die Grenzpolitik in Nordafrika. Augenzeugen beschreiben die Ereignisse vom 24. Juni wie eine Schlacht zwischen den Migranten aus afrikanischen Ländern und der Polizei. Die Migranten hatten versucht, die Stacheldrahtzäune zu überwinden, die die spanische Exklave von Marokko trennen. Auf Videos sind hunderte junger Männer zu sehen, die offenbar mit Tränengas beschossen werden. Auf einem anderen Filmschnipsel sieht man eine Menschenmenge wie tot am Boden liegend und Verletzte mit zerrissenen und blutigen Kleidern. Die marokkanische Polizei soll mit Stöcken auf die Migranten eingeschlagen haben, Marokkos Behörden wiederum berichten von Gewalt von Seiten der Migranten und verletzten marokkanischen Beamten. Madrid und Rabat schieben die Schuld an dem Drama Menschenhändlern zu, die Ermittlungen laufen noch. Was sich aber zeigt: Die Migranten sind nicht nur zunehmend verzweifelt, sondern viele sind mit Gewalt und bewaffneten Konflikten aufgewachsen, was das Risiko erhöht, dass sie selber gewalttätig werden. In Marokko aber machen viele die Abschottungspolitik der EU mitverantwortlich. Diese jedoch reagiert verhalten. Das Thema ist brisant. Das zeigt sich auch während der Recherche zu dieser Reportage an Europas Aussengrenzen. «International» SRF.ch

Mexiko – Zwei Wochen nach Massendemonstrationen gegen ihn ist der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador (69) mit Tausenden Anhängern und Anhängerinnen auf die Strasse gegangen. Gemeinsam marschierten sie gestern mehr als vier Stunden lang durch Mexiko-Stadt zum zentralen Platz Zocalo. Anlass war der Ablauf der ersten vier Jahre seiner sechsjährigen Amtszeit. ORF.at

Niederlande – Kein Geld, um Lebensmittel zu kaufen, kein Dach über dem Kopf und keinen sicheren Ort oder medizinische Versorgung. Das ist die Realität für immer mehr Niederländer. Das Rote Kreuz ist besorgt über die Situation in den Niederlanden. Ein Teil des Geldes, das die Hilfsorganisation erhält, wird nun für die Niederlande ausgegeben.
● Gemeinden suchen intensiv nach mehr Unterkünften für Ukrainer. NPO.nl

Österreich – Nach gescheiterten Tarifverhandlungen legen Österreichs Eisenbahner den Zugverkehr am Montag mit einem 24-stündigen Warnstreik still. Laut den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind schon ab Sonntag auch grenzüberschreitende Verbindungen mit der Schweiz und anderen Ländern von der Massnahme betroffen. Busse und andere öffentliche Verkehrsmittel in Österreich sind vom Streik nicht betroffen. Die Gewerkschaft vida, die rund 50’000 Eisenbahner in Österreich vertritt, hatte eine pauschale Lohnerhöhung von 400 Euro gefordert, was laut Arbeitnehmervertretern ein durchschnittliches Plus von etwa 12 Prozent ausmachen würde. Die Wirtschaftskammer, die auf Arbeitgeberseite die Verhandlungen führt, besserte ihr Angebot zuletzt auf 8.4 Prozent nach. Die Inflation lag in Österreich im Oktober im Jahresvergleich bei 11 Prozent. Im Handel drohen F reitag und Samstag Streiks. SRF.ch
● Klagenfurt hat bald Europas grösstes Schachmuseum. ORF.at

Pakistn – Neuer Armeechef. Ex-Geheimdienstchef wird mächtigster Mann der Atommacht Pakistan. Monatelang wurde spekuliert. Nun ist klar: Asim Munir übernimmt die Führung im krisengeschüttelten Land. General Asim Munir wird neuer Armeechef. Eigentlich stand er kurz vor der Pensionierung, nun soll Munir für die nächsten drei Jahre höchster pakistanischer Militär werden. Und damit die Nachfolge des einflussreichen Amtsinhabers, General Javed Bajwa, antreten. Der monatelange Auswahlprozess war höchst kontrovers. Der Grund: Anhaltende politische Machtkämpfe, in denen die Armee eine wichtige Rolle spielt. Es gehe um die Rivalität zwischen dem amtierenden Premierminister Shebaz Sharif und dem im Frühjahr per Misstrauensvotum aus dem Amt gewählten Ex-Premier Imran Khan, sagt die pakistanische Politikwissenschaftlerin und Militär-Expertin Ayesha Siddiqa. Am Ende habe sich die amtierende Regierung Sharif vor allem deshalb für General Munir als Armeechef entschieden, weil dieser ein Kritiker des ehemaligen Premiers Khan sei. SRF.ch

Russland – In Russland wird der Muttertag am letzten Sonntag im November gefeiert, also heuer am 27. November, in Weissrussland am 14. Oktober, in Georgien am 3. März, in Armenien am 7. April. In der Republik Kasachstan wird der Muttertag am dritten Sonntag im September gefeiert, in Kirgisistan am dritten Sonntag im Mai. Der Muttertag ist ein internationaler Feiertag, der Müttern gewidmet ist. An diesem Tag ist es üblich, Müttern und schwangeren Frauen zu gratulieren, im Gegensatz zum Internationalen Frauentag, an dem alle weiblichen Vertreter Glückwünsche entgegennehmen. Im Russischen Reich wurde der Muttertag erstmals am 1. Dezember 1915 begangen. Das Vergissmeinnicht ist das Symbol des Muttertags in Russland: Eine kleine Blume symbolisiert Beständigkeit, Hingabe, Zärtlichkeit und selbstlose Liebe – all die Natur, die so grosszügig dem Herzen einer Mutter geschenkt wurde. Auch Bilder von Teddybären mit Vergissmeinnicht in den Pfoten sind ein Attribut des Feiertags. Dieser Tag fällt in verschiedenen Ländern auf unterschiedliche Daten. (In den meisten Ländern am 2. Sonntag im Mai. in Grossbritannien – am ersten Sonntag im März, in Griechenland – am 9. Mai, in Polen – am 26. Mai. Schweden und Franzosen gratulieren ihren Müttern am letzten Sonntag im Mai. Serben – im Dezember. In Ungarn, Spanien, Portugal und Litauen wird der Muttertag am ersten Sonntag im Mai gefeiert. 10. Mai auf den Philippinen, 21. März in Ägypten) SP.ru

Schweiz – Wohin mit Verwahrten, die ihre Strafe abgesessen haben? Im Kanton Solothurn leben sie separat in einem Haus. Nach dem Verbüssen der Strafe bleiben Verwahrte weiterhin im Gefängnis. Dort haben sie ein Anrecht auf ein möglichst normales Leben. Das sei schwierig, erklärt Charles Jakober, Direktor der Justizvollzugsanstalt. Man müsse den übrigen Gefängnisbetrieb und jenen der Verwahrten trennen. In Deitingen wohnen sechs von zwölf Verwahrten deshalb im ehemaligen Direktorenhaus in einer Wohngemeinschaft. Wie in einer normalen Wohngemeinschaft gibt es auch in der Gefängnis-WG Pflichten. Die Bewohner müssen kochen und putzen. Und sie dürfen nicht dauernd miteinander streiten. Die sechs Verwahrten sind zudem ständig unter Aufsicht. Es herrsche eine gewisse familiäre Atmosphäre, meint Wohngruppenleiter Gerhard Imfeld. Und er betont die Ruhe im Haus.
● Bei Grabungsarbeiten für das neue Fernwärmenetz in Basel haben Archäologen einen Fund gemacht, den sie als «spektakulär» bezeichnen. Im Kleinbasel legten die Forscher 15 Gräber aus dem Frühmittelalter frei. Die Besitzerin der Gewandschliesse soll eine rund 20-jährige junge Frau gewesen sein. Das Schmuckstück zeige auf, wie filigran das Goldschmiedehandwerk schon zu dieser Zeit war. Es ist aus Buntmetall gefertigt und mit blauem Glas und hellgrünem Granat besetzt. Im Grab der jungen Frau finden sich noch zahlreiche andere Schmuckstücke. «Der Reichtum im Grab der jungen Frau ist wirklich aussergewöhnlich», sagt Lassau. An ihrem Oberkörper trug die Frau beispielsweise 160 Perlen aus Glas und Amethyst, sowie einen grossen auffälligen Bernsteinanhänger, um die Taille einen Gürtel mit zahlreichen durchlöcherten römischen Münzen. Beigelegt ist dem Grab auch ein Kamm aus Knochen. Die zahlreichen Beigaben weisen auf den hohen gesellschaftlichen Status der Frau hin. Vermutlich stammte sie aus einer Familie mit Grundbesitz in der damals noch ländlichen Gegend des heutigen Kleinbasels. Solche Funde seien in frühmittelalterlichen Gräbern «eher singulär». Das Skelett ist nur noch vom Hals bis zu den Knien erhalten. Grund dafür seien Bauarbeiten, die im 20. Jahrhundert durchgeführt wurden. Dabei wurde das Skelett versehentlich zerstört, der Schmuck blieb damals noch unentdeckt. Aufgrund der aktuellen Bauarbeiten im Zusammenhang mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes haben die Forschenden zahlreiche weitere Gräber entdeckt. Das Grabfeld im Kleinbasel sei viel dichter genutzt worden als ursprünglich angenommen. «Es scheint ein Hotspot zu sein, ein spezieller Ort, wo besonders wohlhabende Leute begraben wurden», sagt Lassau. So stiessen die Forschenden auch auf ein Mädchengrab mit einer goldtuschierten Gürtelschnalle und 380 Perlen. Ein weiteres Grab eines Buben enthielt unter anderem silbertuschierte Gürtelbeschläge. Zudem kam das Skelett eines Mannes zum Vorschein, dessen Schädel im Gesicht massive Verletzungen aufweist. Der Mann habe zu Lebzeiten einen massiven Schwerthieb erlitten und dabei einen Teil des Oberkiefers verloren. Der Versehrte, vermutlich selbst ein Schwertkämpfer, habe das aber überlebt und sei erst Jahre danach gestorben, erklärte Lassau. Dies sei ein Hinweis auf die fortgeschrittene medizinische Versorgung im Frühmittelalter. Das frühmittelalterliche Gräberfeld war schon seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Im Januar sind weitere Grabungen im Kleinbasel vorgesehen. Plan für Strommangellage. Ölheizung hui, Wärmepumpe pfui: Mieter kritisieren Stromspar-Plan. Im Notfall noch höchstens 18 Grad in der Wohnung: Hauseigentümer- und Mieterverband kritisieren diesen Plan scharf.
● Am auffälligsten sind sprachliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Lautung: Und hier tun sich vor allem Baseldeutsch und Churerdeutsch als hochdeutschnah hervor. Augenscheinlich ist dies etwa bei den «typisch» schweizerdeutschen Lauten [ch] und [kch]: Während man im Schweizerdeutschen allgemein kehlig von Chue und Sack redet, tönt es in Basel und Chur (Khuur) weicher: Khue und Sagg – genau wie auch im Hochdeutschen. Noch weiter verbreitet ist die Längung jener Vokale, die in mittelhochdeutscher Zeit noch kurz waren: In der Nordwestschweiz (inkl. Basel), im Rheintal (inkl. Chur) und im Kanton Uri spricht man Baasel, Oofe, Stuube und siibe lang aus – genau wie im Standarddeutschen. In den anderen schweizerdeutschen Dialekte sind diese Vokale mehrheitlich kurz geblieben: Basel, Ofe, Stube, sibe. Nur in Basel hingegen heisst es wie im Hochdeutschen saage, während man in allen anderen schweizerdeutschen Dialekten sä(ä)ge sagt.
● Pünktlich zum Ende des Jahres erscheint das alljährliche «Bilanz»-Ranking der 300 Reichsten. Zwar hat das Gesamtvermögen erstmals seit Jahren abgenommen – dennoch zeigt sich das Vermögen der 300 Reichsten widerstandsfähig. Im Editorial mit dem Titel «Resiliente Reiche» meldet das Magazin «Bilanz», dass das Gesamtvermögen zwar geschrumpft sei, aber insgesamt immer noch beträchtliche 820’975’000’000 – also 820 Milliarden Franken – betrage. Zudem stellt das Magazin einen Generationenwechsel bei vielen Familienunternehmen fest. Auf dem ersten Platz befindet sich mit 55 Mrd. Franken wie in den letzten 20 Jahren die Familie Kamprad. Das Ikea-Imperium wird seit dem Tod des Firmengründers von seinen drei Söhnen geführt. Auf dem zweiten Platz befindet sich Gérard Wertheimer mit 39 Mrd., der im Kanton Genf wohnt. Das Vermögen des Chanel-Eigentümers beläuft sich dieses Jahr auf etwa 39 Milliarden Franken. Auf Platz drei befinden sich die Roche-Erben: die Familien Hoffmann, Oeri und Duschmalé mit 31 Mrd.
● «Impfdrängler», «Maskenpflicht» oder «2G-Regel» – die Pandemie war ein gutes Beispiel dafür, wie sich Sprache weiterentwickelt. Neue Wörter kommen hinzu, alte werden immer seltener benutzt und verschwinden irgendwann. Die Redaktorinnen und Redaktoren beim romanischen Radio und Fernsehen RTR stellt das nicht selten vor Probleme. Denn für viele neue Wörter der deutschen Sprache gibt es schlicht keine romanische Übersetzung. Deshalb tüfteln sie fast täglich selber an der eigenen Sprache. Anna-Alice Dazzi erklärt ihre Tätigkeit so: «Ich bin ein Sprachkiosk – alle können ständig zu mir kommen und schnell fragen.» Dabei hat sie auch einen offiziellen Auftrag. Denn Dazzi ist berechtigt, ihre Wortkreationen ins Pledari Grond, das digitale rätoromanische Wörterbuch, zu schreiben.
● Städte und Gemeinden sparen bei Weihnachtsbeleutung.
● Letzter Krieg auf Schweizer Boden: vor 175 Jahren. Im November 1847 kam es im luzernischen Gisikon zum entscheidenden Gefecht. Es legte die Basis für die moderne Schweiz.
● Fünf Wisente tummeln sich neu im Solothurner Jura. Das Urrind Europas sorgt für Begeisterung – und Widerstand. SRF.ch

Slowenien – Referendum. Nach Auszählung der Stimmen sprachen sich die Wähler für das Inkrafttreten der Änderungen des Rundfunkgesetzes, des Regierungsgesetzes und des Langzeitpflegegesetzes aus. SRF.ch

Taiwan – Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen hat nach einer Wahlniederlage bei den Kommunalwahlen den Vorsitz ihrer Partei niedergelegt. Die demokratische Fortschrittspartei hatte in vielen Gebieten des Landes die Mehrheit verloren. In Jeans und elegantem Langarmshirt jubelt der Sieger des Abends seinen Fans zu. Chiang Wan-an dankt seinen Anhängern. Der smarte Politiker von der oppositionellen, rechtskonservativen Kuomintang, kurz KMT, hat in Taiwans Hauptstadt Taipeh die Mehrheit errungen. Chiang soll ein Ur-Urenkel des früheren Diktators Chiang Kai-shek sein, der 1949 nach dem verlorenen Bürgerkrieg gegen die Kommunisten Chinas nach Taiwan gekommen war. Die KMT gilt als china-freundlich und hat bei den Kommunalwahlen ihre Macht behauptet und sogar ausbauen können. DW.de

Ukraine – Trotz der wiederholten Raketen- und Drohnenangriffe in Kiew versuchten die Menschen, ein einigermassen normales Leben zu führen. Seit September gehen ihre Kinder wieder zur Schule. Das sei möglich, weil es in der Schule einen Luftschutzbunker gibt. Doch die andauernden russischen Angriffe auf die kritische Infrastruktur haben massive Auswirkungen im Alltag. Der Strom fällt stundenlang aus. «Dann gibt es in unserem Wohnblock nicht nur kein Licht, sondern auch keine Heizung, kein heisses Wasser, kein Internet.» Und auch das Mobilfunknetz breche wegen Überlastung zusammen. Bei Stromausfall kann man stundenlang im Lift stecken bleiben. Schwer ist es, wenn es buchstäblich Raketen regnet, wie am 15. November. Was auch immer sich die Russen ausdenken würden, die Ukrainer würden es aushalten. und sie werden siegen.»
● Inmitten des russischen Angriffskriegs hat die Ukraine am 26.11. der von der Sowjetführung vor 90 Jahren verursachten Hungersnot Holodomor gedacht.
● Russland beschränkt ukrainischen Angaben zufolge die Getreide-Ausfuhren durch die Verzögerung von Schiffskontrollen. «Es war üblich, 40 Inspektionen pro Tag durchzuführen, jetzt gibt es fünfmal weniger. SRF.ch

Ungarn – BMW München verdoppelt seine Investition im gerade erst entstehenden Werk für Elektroautos. Neben der Fertigung einer Elektroautoreihe plant BMW in Debrecen nun auch einen Batteriepark.
● Wenngleich die Bruttolöhne im September wieder über 500.000 Forint (1’500 Euro) kletterten, sind die Reallöhne mit -2% ins Minus gerutscht.
● Die verfehlte Sanktionspolitik der EU hat den ungarischen Staatshaushalt schon bislang mindestens 10 Mrd. Euro gekostet. Das behauptete der Stellvertretende Ministerpräsident Zsolt Semjén auf einem Einwohnerforum am Mittwochabend in Csorna. KR.hu

USA -verbannen neue Huawei-Geräte vom Markt. Die US-Regierung verbietet den Verkauf und Import von Produkten der chinesischen Firmen Huawei und ZTE. Wegen nationalem Sicherheitsrisiko.
● Vier Rentner im Ruderboot, 4500 Kilometer und viele Haifische. Von Kalifornien nach Hawaii rudern und zeigen, dass auch ältere Menschen etwas leisten können: Das wollen vier Aargauer. «Jetzt realisieren wir, worauf wir uns eingelassen haben», sagt Rolf Düggelin, Jahrgang 1952 aus Scherz im Kanton Aargau. In einem Viererteam will er im Juni 2024 von Monterey in Kalifornien nach Hawaii rudern. Alle vier Teilnehmer im Team Wise Swiss Rowers werden beim Start der 4500 Kilometer langen Pacific Challenge über 70 Jahre alt sein. Sie wollen beim Rennen zeigen, dass man im Pensionsalter noch nicht zum alten Eisen gehört. Die erste Pacific Challenge startet im Juni 2023 und soll laut den Veranstaltern danach jährlich ausgetragen werden. Mit reiner Muskelkraft legen die teilnehmenden Teams 4500 Kilometer im Pazifischen Ozean zurück. 40 bis 60 Tage soll die Überfahrt dauern. Das Rennen im Pazifik wird von den Organisatoren der Atlantic Challenge veranstaltet. Dieses Rennen von den Kanaren in die Karibik gewann 2022 das Schweizer Team «Swiss Raw».
● «What a Feeling»-Sängerin Irene Cara ist mit 63 Jahren n Florida gestorben. ● Der Spionage-Chef des US-Auslandgeheimdienstes CIA, David Marlowe, hatte letzte Woche einen bemerkenswerten Auftritt, als er öffentlich russische Agenten anwarb: Die CIA schaue sich auf der ganzen Welt nach Russen um, die angewidert vom Krieg in der Ukraine seien.
● Brushing: Fiese Paketbestellungen unter falschem Namen. Ein Mann erhält plötzlich haufenweise Pakete von Amazon. Dabei hat er dort weder bestellt noch ein Kundenkonto. Die erste Lieferung kam Anfang Oktober. Und dann ein Paket nach dem anderen: Bettwäsche, Hundespielzeug, Elektronik, Pullover etc. Der Mann aus dem Kanton Luzern erhält auch eine Monatsrechnung vom Onlinehändler Amazon. Zunächst denken er und seine Partnerin an einen Irrtum. Vom Amazon-Kundendienst erfahren sie, dass auf seinen Namen ein Konto existiert. Nur hat der Mann dieses nicht selbst eröffnet und auch noch nie bei Amazon bestellt. Weiter erstaunlich: Jemand schreibt aus Deutschland im Namen dieses Mannes Fünf-Sterne-Bewertungen. Und zwar für Partnerhändler, die ihre Waren über Amazon verkaufen. Mit diversen E-Mails und Telefonaten versucht der Mann, das Konto löschen zu lassen. Erfolglos. Der Amazon-Kundendienst scheint das Problem nicht zu verstehen. Dem Mann wird wiederholt geraten, sich einzuloggen und Bestellungen und Konto zu löschen. Dabei hat er gar keinen Zugriff. Und um das Passwort zurückzusetzen, bräuchte er einen Code. Dieser wird aber auf ein fremdes Handy geschickt. Um das Konto zu löschen, verlangt Amazon nun diverse persönliche Informationen: Ausweiskopie, Telefonnummer, aktueller Adressnachweis und Kopie einer Anzeige. Bei der Polizei war der Mann. Die Anzeige wurde auch aufgenommen. Allerdings erhalte er keine Kopie, weil er nur als Auskunftsperson gelte. Geschädigt sei Amazon, habe es auf dem Polizeissen geheissen. «Wir fühlen uns machtlos», sagt das Paar zu «Espresso». SRF.ch
● Das Weisse Haus hat den früheren Präsidenten Donald Trump dafür verurteilt, dass er sich in seinem Anwesen in Florida mit dem Holocaustleugner Kanye West getroffen hat. ORF.at
● Ein Artikel in der “New York Times” beschreibt, wie die imperiale Kriegsmaschine den Stellvertreterkrieg der USA in der Ukraine gegen Russland verwendet, um neue Waffen zu testen. Das dient offenbar der Vorbereitung auf einen grösseren Konflikt. SP.ru

Und hier geht es zur letzten Reportage vom 26.11.2022


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4 Gedanken zu „Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 30.11.2022“
  1. “Ägypten ist ein Land, in dem der Wassermangel bereits ausgeprägt ist.”
    Ob das allein am Klimawandel liegt?
    Oder nicht doch zu einem erheblichen Teil daran daß sich die Bevölkerung des Wüstenstaats binnen eines Jahrhundets verzehnfacht hat?

    1. Den Wassermangel Afrikas wollte Gadaphi beenden. Das Projekt, unterirdische Speicher so groß wie Deutschland, stand kurz vor der Vollendung. Und dann wurde er von den amerikanischen Verbrechern umgebracht. Das passte diesen Lumpen nicht, da Afrika dann eventuell auf dumme Gedanken kommen würde. Auch der EU Diktatur hätte es nicht in den kram gepasst, weil sie Angst um die subventionierte Landwirtschaft hatten!
      Vielleicht hätte Afrika sich einmal selbst ernähren können.

      1. Selbst ernähren konnte Afrika sich auch schon früher, vor der missionarisch gutgemeinten Hilfe für die Ärmsten ohne die dadurch ausgelöste Bevölkerungsexplosion zu bedenken die am Ende alles nur noch verschlimmert hat.

        Aber ein autonomes Wirtschaften abseits von Weltbank, WTO & Co? Dafür gibts vom Wertewesten nur ein finales K.O.!

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