web analytics
Bild: shutterstock

Die Verdammung des Verbrennungsmotors und die Pleite des weltweit größten Erdöl-Explorations-Unternehmens.

Von ANDREAS KUBIN | Derzeit und die gesamte andauernde Corona-Krise hindurch wird dies noch keine so großen Auswirkungen zeigen, jedoch spätestens, wenn die Wirtschaft weltweit wieder richtig brummt wird sich dieser Umstand in einem steigenden Barrel-Rohölpreis widerspiegeln und Valaris plc wird bis dahin nicht das einzige Erdölexplorations-Unternehmen bleiben, welches bankrott ging.

Kampagne gegen Verbrennungsmotor

Die heute laufende Kampagne der Politik gegen den Verbrennungsmotor hält nicht auf Dauer. Das Szenario wird sich als nicht machbar herausstellen. Mehrere Experten gestützte „MACHBARKEITSSTUDIEN“ mit Vertretern der Kfz-Hersteller wäre dringend anzuraten! Wurde noch vor wenigen Jahren Angstmache betrieben wie: Die Stromnetze werden zusammenbrechen, der Strom wir in Großstädten ausfallen, zu viel Stromverbrauch usw. Eigenartiger Weise ist das plötzlich kein Thema mehr. Auf einmal ist es wurscht, wenn immer mehr Elektroautos ans Netz gehängt werden. Während dem aktuellen Kraftfahrzeugs-Elektrifizierungs-INSANITY (IRRSINN) wird langsam die Ernüchterung einsetzen, dass man doch einen beträchtlichen Teil an Kraftfahrzeugen nicht und schon gar nicht LASTKRAFTWAGEN mit batteriegestützter Stromversorgung ausstatten kann.

E-Autos nicht leistbar

Ein Großteil der Bevölkerung weltweit wird sich eben auch diese überteuerten E-Autos nicht leisten können. So ab 40.000,– € plus aufwärts in der Anschaffung samt dem notwendigen Batterietausch nach ca. sechs bis acht Jahren Nutzung für schlappe 8.000 – 16.000,– Euro auch nicht. Elektromobilität mag Sinn machen in Fahrzeugen mit Carbon-Karosserie, Alu-Karosserie oder speziellen Blechen, wie dies der Stahlkonzern VOEST bereits gezeigt hat! Mitsubishi hat es im Lancer Evolution und im Serienfahrzeug Lancer 8 und Lancer 8 Sportback realisiert, was mit dünnen Blechen möglich ist, um Fahrzeuggewicht einzusparen. Nicht umsonst kommt man aus dem Rallyesport.

Diesel-Comeback

In einer Diskussion hat mir dieser Tage ein Mitarbeiter des BMW-Motorenwerkes in Steyr dargelegt und er war davon völlig überzeugt, dass auch der Diesel ein Comeback erleben wird. Okay früher war er eine – sagen wir mal – Dreckschleuder. „Der Motor ist mittlerweile sowas von sauber“, sagte er zu mir. Generell sickern jetzt langsam die ersten Erkenntnisse durch, dass der Lastkraftwagen niemals – weil viel zu schwer – mit Batteriezellen ausgestattet werden kann bzw. sollte. Hier wird der Dieselmotor und später der Wasserstofftank für die Brennstoffzellenversorgung erste Wahl sein, bleiben und werden! Otto-Turbomotoren der neuen Generation sind ebenfalls erster Sahne. Autobauer sollten sich da nicht verunsichern und nicht alles aufzwingen lassen!

Weltweit größtes Erdöl-Explorations-Unternehmens bankrott

Die Tragödie des weltweit größten Erdöl-Explorations-UnternehmensVALARIS PLC (vor der Umbenennung Ensco Rowan).

  1. August 2020:
    Valaris gibt nach Chapter 11 den Bankrott bekannt und hat beim US-amerikanischen Insolvenzgericht für den südlichen Distrikt von Texas freiwillig eine finanzielle Umstrukturierung nach Kapitel 11 hinterlegt bzw. beantragt! [Chapter 11 ist ein Verfahren gem. US Insolvenzrecht, das sog. Sanierungs- oder Reorganisations-Verfahren für US-Unternehmen regelt.]

In Frankfurt notiert das Papier am 22.9.2020 bei 0,065 €. In 2013 pendelte der Kurs zwischen 160 und 180 US$ in etwa. Im Jahr 2010 um die 120 €/Aktie. Der ganze Markt war damals äußerst zuversichtlich was das Kapitel Erdölexploration und Erdölförderung betraf. Der Ölpreis war hoch und zur Erforschung neuer Lagerstätten genügend cash vorhanden. Ab Jahresmitte 2015 ging der Kurs kontinuierlich zurück um nun nahe der Nulllinie bzw. Wertlosigkeit zu enden. Das Papier wird derzeit zwar nach einer „Suspension“ wieder gehandelt, jedoch mit einem Totalverlustrisiko von nach wie vor annähernd 100 %. Warum? Auch wenn die „Senior Notes holder“ unbedingt einer Umstrukturierung zustimmten, ist in solchen Fällen jegliche Form bzw. Art der Unternehmensfortführung ungewiss. Es ist immer möglich, dass die derzeitigen Aktionäre „rausfliegen“ und z. B. mit neuem Firmennamen durchgestartet wird.

  1. September 2020:
    Die Inhaber von Valaris „Senior Notes“ also vorrangiger Schuldverschreibungen mit einem Gesamtnennbetrag von mehr als 70% haben nun die Restrukturierungs-Unterstützungsvereinbarung (RSA) und die Backstop-Verpflichtungsvereinbarung (BCA) vollzogen bzw. ausgefertigt. Unternehmens-History und einige Kennzahlen! Ensco, Rowan complete merger creating largest offshore drilling firm.

April 11, 2019, by Offshore Energy Today! Die Offshore-Bohrunternehmen Ensco und Rowan hatten den zuvor angekündigten Fusionsvertrag abgeschlossen und ein neues Unternehmen namens Ensco Rowan gegründet. Ensco Rowan war nun mit großem Abstand das weltweit größte Offshore-Bohrunternehmen nach Flottengröße mit 82 Bohrinseln (engl. „rigs“) in seiner Flotte. Zum Vergleich: Der Bohrriese Transocean, der zuvor seinen Rivalen Ocean Rig gekauft hatte, sagte vor der Übernahme, dass dessen zusammengeschlossene Flotte 57 Bohrinseln haben würde. Quelle: https://www.offshore-energy.biz/breaking-ensco-rowan-complete-merger-creating-largest-offshore-drilling-firm/Earnings

Gewinn, in dem Fall Verlust in jüngerer Zeit: 2016 noch Gewinne schreibend, berichtete bzw. lieferte Valaris plc vormals Ensco dann von 2017 an nicht mehr so „berauschende“ Zahlen!

Ein paar Kennzahlen-Beispiele:

May 2, 2019: Ensco (NYSE:ESV): Q1/2019 Non-GAAP EPS of -$1.69 misses by $0.46; GAAP EPS of -$1.75. Revenue of $405.9M (-2.7% Y/Y) beats by $0.78M.Ensco slips deeper into the red, posted 26.7.2018; UK driller Ensco saw its net loss for the second quarter Q2/2018 of the year more than triple as its drilling expenses spiked due to costs associated with 11 Atwood rigs. According to the driller’s report on Wednesday, net loss attributable to Ensco was $151 million compared to a $45.5 million loss in the same period of 2017.Ensco posts quarterly loss: Q4/2017: On Monday, February 26, 2018 Ensco posted a loss of $207.1 million for the fourth quarter of 2017 compared to a profit of $39 million in the fourth quarter of 2016.
Copyright Andreas Kubin

Zum Autor:
Andreas Kubin, MBA, ist seit mehreren Jahrzehnten spezialisiert auf internationale Finanzmärkte, Wirtschaftspolitik sowie Fundamentalanalysen über börsennotierte Unternehmen und Privatinvestor.

Von Redaktion

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert