„Wir arbeiten als Anti­these zum Soros-Projekt“ – Konser­va­tive Univer­sität in Warschau öffnet im Oktober ihre Tore

Der Rektor des neuen konservativen Kollegs in Warschau, Collegium Intermarium, Dr. Tymoteusz Zych · Foto: Marcin Żegliński / TS

Der Rektor des Colle­gium Inter­ma­rium sagt, dass die Univer­si­täten die Rolle der Vertei­di­gung der Suche nach Wahr­heit, Güte und Schön­heit aufge­geben zu haben scheinen und dass seine Insti­tu­tion versu­chen wird, diese Rolle der Univer­si­täten im öffent­li­chen Leben wiederherzustellen

Tymo­teusz Zych, der Rektor des Colle­gium Inter­ma­rium, sagte, er sei nicht über­rascht, dass er in den Medien ange­griffen werde, noch bevor die von ihm gelei­tete Hoch­schule ihre Türen öffnet.

In einem Inter­view mit der lang­jäh­rigen Soli­dar­ność-Wochen­zei­tung „Tygodnik Soli­dar­ność“ sagte er, dies sei so, weil „die Univer­si­täten derzeit von linken Ansichten domi­niert werden.“ Er sagte, dass er verstehe, dass dies nicht über Nacht geän­dert werden könne und dass es nicht möglich sei, „uns in Ghettos einzu­schließen“. Es muss getan werden, indem man „jungen Menschen eine Alter­na­tive zum linken Main­stream bietet“.

Er sagte, seine Insti­tu­tion werde sich auf tradi­tio­nelle Werte stützen, die Europa geprägt haben, von denen sich der Konti­nent aber verab­schiedet hat. Sie würde auch auf der Förde­rung des Lernens und der freien Debatte beruhen und nicht auf Ideologie.

Auf die Frage nach dem Namen der Insti­tu­tion, Colle­gium Inter­ma­rium, bestä­tigte Zych, dass es ein Versuch sei, sich in die Idee des Inter­ma­riums als poli­ti­sche, philo­so­phi­sche und wissen­schaft­liche Einheit einzu­fügen und der Welt das intel­lek­tu­elle Poten­tial der Drei-Meere-Initia­tive zu zeigen, zu der Polen und 11 weitere Länder der mittel- und osteu­ro­päi­schen Region gehören. Die Univer­sität hofft, die Iden­tität und Bedeu­tung der Drei-Meere-Initia­tive zu stärken, um den Versu­chen der Kolo­ni­sie­rung der Region zu widerstehen.

Zych bestä­tigte, dass dies das erste derar­tige Projekt in Polen sei, aber es werde auf den besten Univer­si­täts­er­fah­rungen in den Verei­nigten Staaten und Groß­bri­tan­nien basieren. Auf die Frage nach dem geplanten Lehr­plan sagte er, dass Recht und inter­na­tio­nale Menschen­rechte das „Flagg­schiff“ seien, da die Wahr­neh­mung der Menschen­rechte aus ideo­lo­gi­schen Gründen miss­braucht werde, unter anderem, um die Abtrei­bung zu legalisieren.

Das College wird auch Studien in Berei­chen wie klas­si­sche Pädagogik, Psycho­logie, Archi­tektur und Manage­ment entwi­ckeln. Es wird auch einen Schwer­punkt auf kultu­relle Klas­siker, Rhetorik und die Kunst der Debatte im Diskurs geben. Lehr­me­thoden wie Einzel­tu­to­rien werden einge­setzt, und jeder Student wird seinen eigenen persön­li­chen Mentor für seinen Studi­en­gang haben. Das College wird auch die prak­ti­sche Erfah­rung bei der Vorbe­rei­tung auf den juris­ti­schen Beruf in den Vorder­grund stellen.

Auf die Frage, ob die Einrich­tung eine Möglich­keit sein wird, konser­va­tive Kader in den Berufen und der öffent­li­chen Verwal­tung bereit­zu­stellen, meinte Zych, dass die Initia­tive viel breiter ange­legt sei und versu­chen werde, eine meinungs­bil­dende intel­lek­tu­elle Gemein­schaft zu schaffen, aus der sich Führungs­kräfte der zivilen und poli­ti­schen Gesell­schaft rekru­tieren würden.

„Sie müssen nicht konser­vativ sein, was zählt, ist, dass sie die Wahr­heit suchen und die freie Debatte und die Frei­heit der akade­mi­schen Forschung respek­tieren“, sagte Zych.

Der Rektor sagte, dass es das Ziel des Projekts sei, niemandem Ansichten aufzuzwingen.

Rektor Tymo­teusz Zych:
„Im Grunde genommen arbeiten wir als Anti­these zum Soros-Projekt. Er will von oben lenken, indem er Gleich­ge­sinnte rekru­tiert, um Spit­zen­po­si­tionen in der Gesell­schaft zu besetzen. Wir wollen von unten nach oben arbeiten und die Menschen befä­higen, ihre eigenen Entschei­dungen zu treffen.“

Das College wird im Oktober mit der Durch­füh­rung von Kursen beginnen, zu denen jeweils 20 Studenten zuge­lassen werden. Forschungs­pro­jekte werden rund um die Themen Ehe, Familie, Demo­grafie, Souve­rä­nität, wirt­schaft­liche Frei­heit und eine solide Bewer­tung der euro­päi­schen Inte­gra­tion aufgebaut.

Auch die Mani­pu­la­tion der öffent­li­chen Meinung durch tradi­tio­nelle und soziale Medien soll erforscht werden.

Quelle: TYGODNIK SOLIDARNOŚĆ


4 Kommentare

  1. Müsste man die derzei­tigen EU-Orden nicht als Belei­di­gung auffassen, dann sollte Dr. Tymo­teusz Zych die höchsten Orden zustehen!

    So muss er halt noch warten, bis sich der „Wind gedreht“ hat. Man sollte sein Gesicht besser nicht mit der Visage von Soros verglei­chen oder doch! So weiß man schnell, auf welcher Seite man steht!

  2. „…die Frei­heit der akade­mi­schen Forschung respek­tieren“. Damit hat er (Zych) den Nagel auf den Kopf getroffen, daran fehlt es überall! Dazu muss aber eine solche Univer­sität frei bleiben von jegli­cher Einfluss­nahme aus Wirt­schafts­kreisen und auch aus der Politik. Die Univer­sität ist dann keine Produk­ti­ons­stätte für Teil­nehmer am gegen­wär­tigen Wirt­schafts­be­trieb oder für Bürger eines gegen­wär­tigen Staats­ge­bildes sein. Viel­mehr müssen die Absol­venten einer solchen Univer­sität in der Lage sein, die Wirt­schaft und nöti­gen­falls auch ein Staats­ge­bilde mitzu­ge­stalten, nöti­gen­falls umzu­ge­stalten. Wenn sich die Univer­sität bemüht, „die Menschen zu befä­higen, ihre eigenen Entschei­dungen zu treffen“ ist sie auf dem rich­tigen Weg!

  3. Diese Initia­tive ist absolut zu begrüßen und notwendig um zu versu­chen, die völlig aus Vernunft und Wahr­heit gelau­fene EU auf klare nach­voll­zieh­bare Grund­lagen zurück­zu­be­sinnen. Eine wesent­liche Grund­lage wäre eine EU-Verfas­sung, die auf Subsi­dia­rität und Konne­xität basiert, evtl. ange­lehnt an die Prin­zi­pien der Schweizer Demo­kratie. Diese Aufgabe könnte ebenso Ziel dieses neuen Insti­tuts sein!

    • Alle Groß­or­ga­ni­sa­tionen werden von Ideo­logen unter­wan­dert. Da ist es bereits zu spät.
      Die ganze Bevöl­ke­rung müßte auf eine gemein­same Grund­lage „einge­schworen“ sein, siehe Christ­li­ches Abend­land. Dann gibt es immer noch genug Streit. Aber nicht die Perver­tie­rung der Werte.

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